Table Of ContentKooperieren über Grenzen
Frieder Nasehold
(18.03.1940-30.11.1999)
Frieder Nasehold · Christoph Dörrenbächer
Heinz-Rudolf Meißner · Leo Renneke
Kooperieren
über Grenzen
Evolutionsprozesse globaler
Produktentwicklungsverbünde
in der InfoCom-Industrie
Unter Mitarbeit von
Helmut Drüke und Karin Hirschfeld
Mit 115 Abbildungen
Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH
Professor Dr. Frieder Nascholdt
Dip!.-Volkswirt Leo Renneke
Wissenschaftszentrum Berlin
für Sozialforschung
Reichpietschufer 50
D-1 0785 Berlin
Dr. Christoph Dörrenbächer
Prinzregentenstraße 84
D-10717 Berlin
Dr. Heinz-Rudolf Meißner
Blücherstraße 33
D-1 0961 Berlin
ISBN 978-3-662-41547-4 ISBN 978-3-662-41546-7 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-662-41546-7
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Kooperieren über Grenzen: Evolutionsprozesse globaler Produktentwicklungsverbünde in der
InfoCom-Industrie I Frieder Nasehold ... - Heidelberg: Physica-Verl., 2000
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©Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2000
Ursprünglich erschienen bei Physica-Verlag Heidelberg 2000.
Softcoverreprint ofthe bardeover 1st edition 2000
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Umschlaggestaltung: Erich Kirchner, Heidelberg
SPIN 10770827 88/2202-5 4 3 2 1 0 - Gedruckt auf säurefreiem Papier
Vorwort
Dieses Buch präsentiert die Ergebnisse eines mehrjährigen Forschungsprojektes
der Autorengruppe unter Leitung von Frieder Naschold. Es ist zugleich seine
letzte Veröffentlichung. Frieder Nasehold starb am 30. November 1999. Die end
gültige Fertigstellung mußte daher ohne ihn erfolgen.
Der plötzliche Tod von Frieder Nasehold verleiht dem Buch einen besonderen
Charakter- es dient damit auch der Ehrung und dem Andenken Frieder Nascholds.
Es enthält seine Schlußfolgerungen und konzeptionellen Überlegungen zu den
Herausforderungen der Globalisierung an Unternehmen und an gesellschaftliche
Institutionen der Regulierung von Arbeit, und es bezeugt sein großes Engagement
auch ftir die empirische Feldforschung. Diese Überlegungen sind nicht abge
schlossen, sie geben sein "work in progress" wieder.
Grundlage ftir diese Veröffentlichung ist ein vierjähriges Forschungsprojekt über
die Globalisiemng von Produktionsstrukturen, das im Zusammenhang des von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Schwerpunktprogrammes über
"Regulierung und Restrukturierung der Arbeit in den Spannungsfeldern von Glo
balisierung und Dezentralisierung" durchgefiihrt wurde. Im Zentrum dieses Pro
jektes standen Integrations- und Evolutionsprozesse globaler Produktentwick
lungskooperationen in der InfoCom-Industrie, die sich gegenwärtig durch Zu
sammenftihrung von Kommunikations- und Informationstechnologien herausbil
den. Das Buch enthält Einzelbeiträge von Autoren dieses Projektes - neben dem
Autorenteam selbst auch von Karin Hirschfeld und Helmut Drüke, die nur pha
senweise in dem Projekt mitgearbeitet haben.
Das Buch gliedert sich in drei Hauptteile. Der erste enthält die theoretisch
konzeptionellen Überlegungen des Projektes sowie Darstellungen der Entwick
lungstendenzen der InfoCom-Industrie. Untersucht werden hier die spezifischen
Herausforderungen an die Unternehmen im Hinblick auf Internationalisierung und
Globalisierung, unterschiedliche nationale Vorgehensweisen bei der Deregulie
rung der Telekommunikationsmärkte sowie die technologische Entwicklungsdy
namik im Bereich der Kommunikations-und Informationstechnologie.
VI
Der zweite Hauptteil enthält Fallstudien, die im Projektzusammenhang durchge
führt wurden. Im Zentrum stehen internationale Produktentwicklungsverbünde
von Firmen wie Siemens, Fujitsu und anderen. In einigen Fällen sind die Firmen
namen auf Wunsch der Unternehmen anonymisiert worden. Die mehrjährig pro
zeßbegleitend angelegten Fallstudien bieten einen einzigartigen Einblick in den
Evolutionsprozeß internationaler Entwicklungskooperationen und in die Faktoren,
die auf der Ebene des strategischen Managements wie der konkreten Arbeitsebene
zum Erfolg oder zum Scheitern solcher Kooperationen beitragen.
Der dritte Hauptteil enthält weitreichende konzeptionelle Überlegungen von Frie
der Naschold, die neben den zuvor dargestellten Fallstudien auch eigene zusätzli
che Forschungen zur Grundlage haben. Im Zentrum steht hier fiir Frieder Na
schold die Frage nach den spezifischen Kompetenzen, die die erfolgreichen Un
ternehmen im Zuge der Globalisierung und der spezifischen Herausforderungen
der emergenten Hochtechnologie-Branche InfoCom auszeichnen.
Die Arbeiten an der Konzeption des Buches sowie der Mehrzahl der Beiträge
waren im November 1999, zum Zeitpunkt von Frieder Naseholcis Tod, weitgehend
abgeschlossen. Dennoch vereitelte sein plötzlicher Tod geplante Abschlußarbeiten
und zerriß wichtige Gedankenfäden. Dies betrifft vor allem zwei Punkte:
Zum ersten konnte die vorgesehene Unternehmensfallstudie über den Internet
Hardware-Hersteller Cisco nicht mehr fertiggestellt werden. Frieder Nasehold
hatte in den letzten beiden Jahren bereits zahlreiche Gespräche bei Cisco gefiihrt,
deren Dokumentation in seinem engen Zeitplan flir Weihnachten 1999 eingeplant
war. So blieb es bei den dargestellten Befunden, die er an verschiedenen Stellen
dieser Publikation wiedergibt. Zu einer systematischen Darstellung der spezifi
schen evolutorischen Kompetenzen dieses Unternehmens konnte es nicht mehr
kommen. Angesichts der Tatsache, daß Cisco für Frieder Nasehold in vieler Hin
sicht als "Best practice"-Untemehmen galt, ist das Fehlen der entsprechenden
Fallstudie ein gravierender Verlust.
Zum zweiten ist er nicht mehr dazu gekommen, einen Abschnitt zur Methode der
Fallstudienanalyse zu schreiben, der auch das Benchmarkingverfahren erläuterte,
das seinen Untemehmens-Rankings zugrunde liegt, denen im Zusammenhang
seines Kapitels über Evolution und Evolutionsfähigkeit internationaler Unterneh
men der InfoCom-Industrie ein zentraler Stellenwert zukommt. Diese unternahm
Frieder Nasehold auf der Grundlage von Dokumentenauswertung, Experten
Interviews und eigenen prozeßbegleitenden Untersuchungen. Die Rankings wur
den in seinen Unternehmenspräsentationen vorgestellt und ihre Validität durch
intensive Gespräche über die zugrundeliegenden Prozesse und Strukturen in Un
ternehmen überprüft.
Wir wissen nicht, welche Überarbeitungspunkte und konzeptionellen Überlegun
gen Frieder Nasehold selbst sich darüber hinaus noch fiir die Fertigstellung seiner
Beiträge vorgenommen hätte. Für ihn bildete das Buch den Abschluß einer Pro
jektphase und eröffnete zugleich die Perspektive auf das Nachfolgeprojekt, das
VII
wir gemeinsam bei der DFG beantragt hatten. Die Zielsetzung dieses Projektes der
dritten Phase liegt in der Identifizierung und Spezifizierung der emergenten
Merkmale einer neuen Govemance der InfoCom-Industrie - unter Bezug auf
Microsoft ('Windows') und Intel oft als 'Wintelismus' bezeichnet - und ihrer
transsektoralen Übertragung in die globale Automobilindustrie als Protagonist des
klassischen 'chandlerianischen' Wertschöpfungsmodells. Dieses Projekt wird nun
ohne Frieder Nasehold unter meiner Leitung durchzuführen sein.
Zum Abschluß möchte ich im Namen des Autoren-Teams meinen Dank sagen an
alle Gesprächspartner in den Unternehmen, die stets viel Zeit und Interesse für die
gemeinsamen Gespräche aufgebracht haben, an die Deutsche Forschungsgemein
schaft, deren finanzielle Förderung die Forschung erst ermöglicht hat, an Jörg
Sydow, Gert Bruche und Christoph Scherrer für inhaltliche Diskussion und Bera
tung sowie an Gebhard Glock, Stefan Seip, Jochen Lang, Ingrid Behrmann und
Silke Bräunirrger für ihr großes Engagement bei der technischen Fertigstellung
dieses Buchs.
Berlin, März 2000
Ulrich Jürgens
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ............................................................................................. V
GRUNDLAGEN
1 Realtrends der InfoComBranche und
Forschungsdesign ......................................................................... 3
Frieder Nasehold
1.1 Zielsetzung der Studie 00000 00 00 0 .. 000 0 00 0 00 0 00 0 00 00 000000 0oo .... 000 .. 0.. 00 .. 00 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 .. 000 . . .. o3
102 Märkte, Technologien und Akteure der globalen InfoCom-
BrancheoooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooOooooo4
103 Die historisch größte Transformation der
Telekommunikationsindustrie 000 00 000 00 0 oo 00 ooooo 0000 000000 000 0000000 000 000 00 0 0 00 00 0o o ooooooo 5
1.4 Die Branchenprofile der Technologie-, Markt-und
Organisationszyklen 000 000 0 0 0 00 0 0000 00 000 000 0 00 0 0 00 00 00 00 00 000000 000 000 0 0000 000 00 0 0 0 0 0 0 00 0 000 000 0 0 0 7
105 Alternative Migrationsstrategien zur Breitbandwelt und
Technologiekonvergenzoooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo 9
106 Die zentralen Spieler in der gegenwärtigen InfoCom-
Industrie 00 0 0 0 0 0 0 0 00 000 000 0 OOOooO 000 0 0 0 00 0 00 0 0 00 00 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 00 0 OoO 00o o o 000 00 00 0 000 000 0 00 0 0 0 0 0 oo 00 00 0 oo 00 01 1
lo 7 F orschungsdesign, Variablenstruktur und konzeptionelle
Bausteine oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooOOooooooooooooooooooooooooooooo 12
1.8 Zum methodischen Ansatz des Forschungsdesigns OOOOOOOoOOOOoOoOoooOooOoOOoOoo 13
109 Die strategischen Spieler und Produktentwicklungs-
kooperationen im ForschungsdesignoooooooooooooooooooooooooooooooooOOoooOooooooOoOooooo 14
X
2 Globalisierung und Flexibilisierung ......................................... 17
Leo Renneke
2.1. Dimensionen von Organisationsflexibilität .......................................... 19
2.2 Die globale Netzwerkunternehmung .................................................... 21
2.3 Allianzflexibilität und Evolution internationaler Allianzen .................. 26
3 Umbruch in der Telekommunikation: Nationale
Variauzen und ihre Auswirkungen auf die
Unternehmen der Fernmeldeindustrie ..................................... 34
Christoph Dörrenbächer
3.1 Sektorwandel und ausriistende Industrie .............................................. 35
3.2 NationaleVarianzendes Sektorwandels ............................................... 42
4 Technology Road Map der Netz- und
Übertragungstechnik ................................................................. 64
Heinz-Rudolf Meißner
4.1 Die zwei Welten der vorhandenen Netzstruktur -Sprache
und Daten .............................................................................................. 65
4.2 Veränderung des Verkehrsaufkommens-die dynamische
Entwicklung der Datenwelt .................................................................. 68
4.3 Neue Zugangs-und Übertragungstechnologien .................................... 70
4.4 Die behäbigen Unternehmen der Sprachwelt versus die
dynamischen Unternehmen der Datenwelt -die Player
ordnen sich neu ..................................................................................... 74
FALLSTUDIEN
5 Ausgewählte Fallstudien zu globalen Produkt-
entwicklungsverbünden ............................................................. 81
5.1 Internationalisierung durch strategische Allianzbildung
zwischen Siemens und Newbridge: Aus dem
monopolistischen Heimatmarkt auf den kompetitiven
nordamerikanischen "Lead-Markef' in einem neuen
Technologiefeld .................................................................................... 82
Heinz-Rudolf Meißner I Frieder Nasehold