Table Of ContentRainer Sachse
Konfl ikt
und Streit
Wie wir konstruktiv
mit ihnen umgehen
KonfliktundStreit
Rainer Sachse
Konflikt und Streit
Wie wir konstruktiv mit ihnen umgehen
Mit6Abbildungen
RainerSachse
InstitutPsychologischePsychotherapie
Bochum,Deutschland
ISBN978-3-662-49863-7 ISBN978-3-662-49864-4(eBook)
DOI10.1007/978-3-662-49864-4
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Vorwort
Konflikte spielen im Leben jedes Menschen eine zentrale
Rolle: Man kann niemals längere Zeit mit einem Interak-
tionspartner zusammen sein, ohne dass es Konflikte gibt.
Irgendwann ist man unterschiedlicher Ansicht, hat unter-
schiedliche Absichten, Wünsche, Ziele. Man blockiert, be-
hindertsichgegenseitig.
Konfliktesinduniversell:SietretenaufzwischenArbeits-
kollegen, zwischen Mitarbeiter und Chef, zwischen Freun-
den,inFamilien,inPartnerschaften.MankannKonflikten
nicht entgehen, aber man kann sie unterschiedlich gut be-
wältigenundlösen:KonfliktekönnenzukonstruktivenLö-
sungsprozessen führen, aber auch zu Dauerkrisen und zur
BeendigungvonBeziehungen.
Konflikte können manchmal sehr komplex sein und
nicht leichtzubewältigen. Aus diesemGrundemöchte ich
mich in diesem Buch sehr grundlegend mit dem Thema
„Konflikte“befassen.MitFragenwie:WasisteinKonflikt?
Wie geht man konstruktiv mit Konflikten um? Wie löst
manKonflikte?WiefindetmantragfähigeKompromisse?
Ichmöchteklären,waszweiInteraktionspartnertunkön-
nen, um zu einer guten Konfliktbewältigung zu gelangen.
DaaberzweiPartneralleineinenKonfliktnichtindenGriff
bekommen können, möchte ich mich auch mit der Frage
VI KonfliktundStreit
befassen,wieKonfliktedurcheinenModeratorangegangen
und„gemanagt“werdenkönnen:WiesollteeinesolcheMo-
derationaussehenundwaskannsiebewirken?DieseFragen
sind nicht nur für einen Moderator, sondern auch für die
beteiligtenKonfliktparteienvongroßemInteresse.
DasVorgehen,dasichvorschlage,beruhtinhohemMa-
ße auf Konzepten der KlärungsorientiertenPsychotherapie
und insbesondere der Klärungsorientierten Paartherapie
(Sachseetal.2013).MankanndiesesVorgehenalseinespe-
zielleFormderMediationbetrachten(Ihde2012;Montada
und Kals 2013), in der es vor allem um Klärungsprozesse
geht und dabei insbesondere um die Klärung von Bezie-
hungsaspekten und um die Erarbeitung von gegenseitigem
VerstehenundvontragfähigenKompromissen.Ichmöchte
zunächst deutlich machen, wie Konflikte „psychologisch
funktionieren“, wie man konstruktiv mit Konflikten um-
gehenkannundwasmanalsInteraktionspartnertunkann,
wenneinerderBeteiligtenschlecht kooperiert.
ImzweitenTeildesBuchesmöchteichdannnäherdarauf
eingehen, was getan werden kann, wenn Interaktionspart-
ner nicht in der Lage sind, ihre Konflikte konstruktiv zu
lösen: In diesem Fall sollte ein professioneller Moderator
eingeschaltetwerden.Ichmöchtenäherausführen,wasdie-
ser tun kann, tun sollte und was er bewirken kann. Und:
WiediebeteiligtenKonfliktparteienkonstruktivdaranmit-
wirkenkönnen,einenKonfliktzulösen.IndiesemTeildes
BuchesfindenSieBeispieleundDialogeausderPraxis.Na-
menderPersonen,Orte,etc.wurdensoverändert,dasseine
Identifikation der Beteiligten unmöglich ist. Alle eventuel-
lenÜbereinstimmungenmitrealenPersonenwärendeshalb
reinzufällig.
Vorwort VII
Ich danke den Mitarbeiterinnen des Springer Verlags
Monika Radecki, Sigrid Janke und Bettina Arndt (Lekto-
rat)fürdieprofessionelleBegleitungdesBuches.
Bochum,imApril2016 RainerSachse
Der Autor
Prof. Dr. Rainer Sachse ist Psychologischer Psychothera-
peut,Begründerder„KlärungsorientiertenPsychotherapie“
und Leiter des Instituts für Psychologische Psychothera-
pie (IPP) in Bochum; seine Arbeitsschwerpunkte sind
Persönlichkeitsstile und Persönlichkeitsstörungen. Er hat
zahlreiche Bücher über Psychotherapie und Persönlich-
keitsstörungenverfasst,daruntereinigesatirischeRatgeber,
wie man seine Beziehung, seine Karriere und sein Leben
ruiniert; Rainer Sachse macht komplexe psychologische
Sachverhalte allgemein verständlich und stellt sie humor-
vollundeinfühlsamdar.
Inhaltsverzeichnis
1
VonderNormalitätvonKonflikten . . . . . . . . . . . . . 1
2
KonflikteundKonfliktbearbeitung . . . . . . . . . . . . . 5
2.1 ArtenvonKonflikten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
2.2 WasisteinKonflikt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
2.3 Konfliktesindnormal . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
2.4 BeispielefürKonflikte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
2.5 WasisteinKompromiss? . . . . . . . . . . . . . . . . 15
2.6 ManchmalmissverstehenPartner
denSinnvonKompromissen. . . . . . . . . . . . . . 19
2.7 BearbeitenvonKonflikten . . . . . . . . . . . . . . . 21
2.8 UnterschwelligesAustragenvonKonflikten . . . 22
2.9 AustragenvonKonflikten . . . . . . . . . . . . . . . 28
3
FaktoreneinergutenKonfliktbearbeitung . . . . . . . . 31
3.1 KonfliktbearbeitungalsLeistung. . . . . . . . . . . 31
3.2 Konfliktpotential . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
3.2.1 Konfliktausmaß . . . . . . . . . . . . . . . . 34
3.2.2 Konfliktstärke. . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
3.2.3 Konfliktpotential . . . . . . . . . . . . . . . 36
3.3 ProblematischeFaktoreninderPerson. . . . . . . 37
3.3.1 SozialeÄngstlichkeit . . . . . . . . . . . . . 37
3.3.2 Kritikempfindlichkeit. . . . . . . . . . . . . 38
3.3.3 Egozentrismus . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
XII KonfliktundStreit
3.3.4 ZwanghafterPersönlichkeitsstil. . . . . . 39
3.3.5 ParanoiderPersönlichkeitsstil . . . . . . . 40
3.4 BelasteteBeziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
3.5 UngünstigeStrategien. . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
3.6 RessourcenfaktorenderPerson . . . . . . . . . . . . 45
3.6.1 Zuhörenkönnen . . . . . . . . . . . . . . . . 45
3.6.2 Empathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
3.6.3 VertrauensvolleBeziehung . . . . . . . . . 46
3.6.4 Beziehungsgestaltung . . . . . . . . . . . . 48
3.7 GünstigeStrategienderKonfliktbearbeitung . . 53
3.7.1 SichselbstKlarheitverschaffen . . . . . . 53
3.7.2 SchnellzumPunktkommen . . . . . . . . 55
3.7.3 SprechenSieklarundprägnant. . . . . . 56
3.7.4 Hören Sie Ihrem Interaktionspartner
aufmerksamzu . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
3.7.5 VersuchenSiedenInteraktionspartner
zuverstehen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
3.7.6 VerhandelnSie! . . . . . . . . . . . . . . . . 58
3.7.7 Krawall-undkooperativerModus . . . . 59
3.7.8 SendenSiedierichtigen
Beziehungsbotschaften . . . . . . . . . . . 60
3.7.9 Rahmenbedingungenschaffen . . . . . . 62
3.7.10 Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
4
VerweigerungundinteraktionelleSpiele . . . . . . . . . 65
4.1 KonfliktesindInteraktionsprobleme . . . . . . . . 65
4.2 DasProblemderVerweigerung. . . . . . . . . . . . 66
4.3 Wiemanvorgehenkann . . . . . . . . . . . . . . . . 68
4.3.1 Klären,wozumanbereitist? . . . . . . . 68
4.3.2 KlärenderGründefüreineVerweigerung 69
4.3.3 UmgangmitVerweigerung . . . . . . . . 74
4.4 Strategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
4.4.1 AllgemeinesVorgehen. . . . . . . . . . . . 77
4.4.2 Beziehungsgestaltung . . . . . . . . . . . . 79