Table Of ContentGernot Marquardt
Kernkompetenzen
als Basis der strate-
gischen und
organisationalen
Unternehmensent-
wicklung
Gernot Marquardt
Kernkompetenzen als Basis der strategischen und
organisationalen Unternehmensentwicklung
GABLER EDITION WISSENSCHAFT
Gernot Marquardt
Kernkompetenzen als Basis
der strategischen und
organisationalen
Unternehmensentwicklung
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Wolfgang Kersten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
<http://dnb.ddb.de> abrufbar.
Dissertation Technische Universität Hamburg-Harburg, 2002
1. Auflage Juli 2003
Alle Rechte vorbehalten
©Springer Fachmedien Wiesbaden 2003
Ursprünglich erschienen bei Deutscher Universitäts-Verlag/GWV Fachverlage GmbH,
Wiesbaden 2003
Lektorat: Brigitte Siegel/ Sabine Schöller
www.duv.de
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes
ist ohne Zustimmung des Verla.9s unzulässig und strafbar. Das gilt insbe
sondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die
Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem
Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche
Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten
wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipi.-Designerin, Frankfurt/Main
Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
ISBN 978-3-8244-7877-4 ISBN 978-3-663-08068-8 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-663-08068-8
V
Geleitwort
Kernkompetenzen spielen in der Unternehmensführung eine immer größere Rolle und sind
inzwischen aus der strategischen Diskussion nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen
den Unternehmen individuelle Strategieansätze und damit eine klare Profilierung im Wett
bewerb. Bei genauerer Betrachtung ist jedoch festzustellen, daß Kernkompetenzen in der
Unternehmenspraxis sehr vielfältig verwendet, unterschiedlich verstanden und häufig mit
der Konzentration auf ein Kerngeschäft in Zusammenhang gebracht werden. Dies bedeutet
aber eine unzulässige Reduktion des Ansatzes auf einen einzelnen Aspekt.
Der Autor leistet daher einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag, indem er zunächst eine
Definition von Kernkompetenzen durch eine fundierte Aufarbeitung der bestehenden
Arbeiten herleitet. Aus dieser übergeordneten Sichtweise wird der Kernkompetenzansatz in
einen größeren strategischen Zusammenhang eingeordnet und gegenüber wettbewerbs
orientierten Ansätzen relativiert. Als Ansatzpunkt für ein aktives Management von Kern
kompetenzen wird außerdem ein Instrumentarium entworfen, das sich aus aufeinander auf
bauenden und konsistenten Bausteinen zusammensetzt. Dazu gehört eine Methode zur
Identifikation von Kernkompetenzen, die Visualisierung in einem Portfolio sowie ein Füh
rungsansatz zur organisationalen Führung und Weiterentwicklung von Kernkompetenzen.
Neben einer fundierten theoretischen Analyse weist der Autor auch in Fallstudien die
Bedeutung von Kernkompetenzen und deren Einfluß auf die strategische und Organisatio
nale Entwicklung von Unternehmen nach. Er zeigt darüber hinaus Perspektiven auf, wie
die identifizierten Kernkompetenzen als Basis der Unternehmensentwicklung eingesetzt
und weiterentwickelt werden können. So kommen als Anwendungsfelder eine Konzentra
tion auf die Kernfähigkeiten, verbunden mit einem Outsourcing der nicht notwendigen
Aktivitäten, aber auch eine Diversifikation in neue Geschäftsfelder ausgehend von den
bestehenden Kernkompetenzen in Frage. Daneben muß auch bei Reorganisationsprojekten
darauf geachtet werden, die Kernkompetenzen und das sie umgebende Beziehungsnetz
werk nicht durch eine organisatorische Anpassung zu gefährden. Dies ist umso wichtiger
als gezeigt wird, daß dieses Netzwerk meist gerade nicht in der Primärorganisation, son
dern in einer übergeordneten Struktur verankert ist.
VI
Insgesamt entwirft der Autor ein anwendungsfähiges Instrumentarium, mit dessen Hilfe
ein aktives Management von Kernkompetenzen ermöglicht und eine höhere Sicherheit für
die Führungsebene erzielt wird. Die Entstehung und Weiterentwicklung von Kernkompe
tenzen kann damit in einem systematischen Prozeß gesteuert werden, um den langfristigen
Unternehmenserfolg zu sichern.
Das Buch richtet sich an Leser, die aus praktischer wie auch aus theoretischer Sicht an
Fragen des Kernkompetenzmanagements interessiert sind, und liefert diesen eine Reihe
methodischer und empirischer Anregungen.
Prof. Dr. Wolfgang Kersten
VII
Vorwort
Die Entwicklung von Unternehmen hat sich über lange Jahre vor allem unter dem Einfluß
von Wettbewerbsstrategien vollzogen. Dabei sind insbesondere industrieökonomische
Veränderungen bestimmend, die durch systematische Branchenanalysen ermittelt werden.
Seit einigen Jahren werden demgegenüber ressourcenorientierte Strategieansätze intensiver
diskutiert, in deren Mittelpunkt Kernkompetenzen stehen. Sie versprechen größeren Erfolg
durch die Berücksichtigung von unternehmensindividuellen Ressourcen und betonen die
Individualität der Unternehmen. Die Defizite der bislang verfügbaren ressourcenorientier
ten Ansätze liegen aber vor allem im Fehlen eines anwendbaren Instrumentariums zum
Management von Kernkompetenzen und der nur ansatzweise vorhandenen Analyse von
organisationalen Konsequenzen einer auf Kernkompetenzen basierenden Unternehmens
entwicklung.
Interessant erschien es daher, die Idee der Kernkompetenzen in bestehende strategische
und Organisationale Ansätze der Unternehmensentwicklung einzuordnen und vor diesem
Hintergrund ein ressourcenorientiertes Instrumentarium zu entwickeln. So kann der bislang
eher situative Kernkompetenzansatz in einen größeren Zusammenhang gestellt und im
Vergleich zu bestehenden strategie- und organisationstheoretischen Ansätzen relativiert
werden. Als Grundlage müssen dazu die einzelnen Kernkompetenzansätze verglichen und
auf ihre gemeinsamen Aussagen hin untersucht werden, um zu einem konsistenten For
schungsobjekt zu gelangen. Damit ist es auch möglich, Beziehungen zu bestehenden Stra
tegieansätzen herzustellen und die Bausteine des Kernkompetenzansatzes zu einem
ressourcenorientierten Ansatz der Unternehmensentwicklung zu erweitern. Außerdem kann
es dann auch gelingen, aus bestehenden Ansätzen und Modellen der Organisation solche
herauszugreifen, die sich zur Organisation von Kernkompetenzen eignen.
Das dabei entstehende Kernkompetenzinstrumentarium wird schließlich anhand von fünf
Fallstudien beleuchtet. Untersucht wird jeweils in der historischen Unternehmensentwick
lung die Relevanz von Kernkompetenzen für das Management und die organisationalen
Konsequenzen. In einer abschließenden Diskussion kann schließlich die Bedeutung und
das Instrumentarium zum Management von Kernkompetenzen zusammengefaSt werden.
Die Arbeit faßt mit diesem relativ breiten Ansatz die Diskussion ressourcenorientierter
Strategieansätze der vergangenen Jahre zusammen. Dabei hatte ich die Gelegenheit, die
Entwicklung ressourcenorientierter Strategien über mehrere Jahre zu verfolgen. In zahl-
VIII
reichen interessanten Diskussionen während meines Doktorandenstudiums an der Univer
sität St. Gallen (Schweiz) und der Technischen Universität Harnburg-Rarburg sind dabei
viele Ideen entstanden, die die Arbeit beeinflußt haben. Eingang fanden aber auch viele
Erfahrungen, die ich während meiner Tätigkeit als Unternehmensberater sammeln konnte.
So entstand schließlich eine Arbeit, die die verschiedenen Ansätze zu einem anwendungs
fähigen Führungsinstrument für die Unternehmensleitung integriert.
Bedanken möchte ich mich insbesondere bei meinem Doktorvater, Prof. Dr. Wolfgang
Kersten, der in vielen Gesprächen und mit wertvollen Anregungen sehr zum Gelingen die
ser Arbeit beigetragen und das Erstgutachten meiner Arbeit übernommen hat. Daneben
möchte ich mich auch bei Prof. Dr. Cornelius Herstatt ganz herzlich bedanken, der meine
Arbeit über viele Jahre begleitet und das Zweitgutachten erstellt hat. Mein weiterer Dank
gebührt Prof. Dr.-Ing. Horst Rulfs, der mir in der Diskussion über große Dieselmotoren mit
seinen langjährigen Erfahrungen als Gutachter und ausgewiesener Branchenexperte wich
tige Anregungen gegeben hat. Darüber hinaus möchte ich mich bei den zahlreichen Kolle
gen und Hochschullehrern an Universitäten sowie Vorständen und leitenden Mitarbeitern
in Unternehmen bedanken, die mir wertvolle Anregungen, Hinweise und Kontakte ver
mittelt haben, ohne die eine solche Arbeit überhaupt nicht vorstellbar ist.
Schließlich möchte ich mich auch bei meiner Frau und meiner Familie herzlich bedanken,
die wie immer in solchen Fällen, unter den üblichen Nebenwirkungen einer solchen Arbeit
ganz besonders leiden mußte und letztlich wie niemand anders mit ihrer unablässigen
Unterstützung doch maßgeblich an der Arbeit beteiligt war.
Gernot Marquardt
IX
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis XIII
Abbildungsverzeichnis XV
1 Einführung in den Ansatz der Kernkompetenzen
1.1 Strategische und Organisationale Herausforderungen 2
1.1.1 Umfeldveränderungen 2
1.1.2 Strategische Herausforderungen 5
1.1.3 Market-based View of Strategy 7
1.1.4 Resource-based View of Strategy 8
1.1.5 Organisationale Herausforderungen 10
1.2 Untersuchungsansatz 13
1.2.1 Problemstellung 13
1.2.2 Forschungsmethodik 15
1.2.3 Vergehensweise und Struktur 17
1.3 Herleitung des Kernkompetenzbegriffs 19
1.3.1 Grundüberlegungen ressourcenorientierter Ansätze 19
1.3.2 Grundlegende Arbeiten zur ressourcenorientierten Unternehmensführung 21
1.3.3 Die aktuelle Kernkompetenzdiskussion 27
1.4 Abgrenzung des Kernkompetenzbegriffs 31
1.4.1 Portfolio von Kompetenzen 31
1.4.2 Abgrenzung des Produktionsfaktors Wissen von Kompetenzen 34
1.4.3 Der Kernkompetenzbegriff in der Praxis 37
1.5 Kernkompetenzdefinition 38
2 Kernkompetenzen in der strategischen Unternehmensentwicklung 43
2.1 Übergeordnete Managementansätze 43
2.1.1 Situative Managementansätze 43
2.1.2 Systemorientierte Managementmodelle 46
2.2 Integration von Kernkompetenzen in Strategieansätzen 49
2.2.1 Entwicklung einer strategischen Forschungsdisziplin 49
2.2.2 Strategy Content vs. Strategy Process 51
2.2.3 Die strategische Theoriediskussion 52
2.2.3.1 Defizite bisheriger Theorien der strategischen Führung 53
2.2.3.2 Individualität in theoretischen Modellen 54