Table Of ContentBallwieser
Kassendisposition und Wertpapieranlage
Band 1 Band 8
Dr. Andre Bebie Dr. Christoph Lange
Kiiuferverhalten und Marketing-Entscheidung Umweltschutz und Unternehmensplanung
Konsumguter-Marketing aus der Sicht der Betriebliche Anpassung an den Einsatz umwelt
Behavioral SCience politischer I nstrumente
Band 2
Dr. Peter M. Rudhart Band 9
Stillegungsplanung Dr. Harald Schmidt
Bilanzierung und Bewertung
Gru ndlagen und E ntscheidungsproze~
Grundsatze ordnungsmar~iger Buchfuhrung
Band 3 fur aile Unternehmen
Dr. Bernd Schauenberg
Zur Logik kollektiver Entscheidungen Band 10
Ein Beitrag zur Organisation interessen Dr. Matthias Lehmann
plu ral istischer E ntscheidu ngsprozesse Eigenfinlnzierung und Aktienbewertung
Der Einflu~ des Steuersystems, der Ankundi
Band 4 gung einer Kapitalerhohung mit Bezugsrecht
Doz_ Dr. Dr. Christian Kirchner und der Ausgabe von Belegschaftsaktien auf
Weltbilanzen Wert und Preis einer Aktie
Probleme internationaler Konzernrechnungs
legung
Band 5
Prof. Dr. Jorg Biethahn
Optimierung und Simulation
Anwendung verschiedener Optimierungs
verfahren auf ein stochastisches Lager
haltungsproblem
Band 6
Dr _W erner Eckert
Konsument und Einkaufszentren
Grundlagen privater und kommunaler
Einkaufszentrenplanung
Band 7
Dr. Wolfgang Bal/wieser
KlSS8ndisposition und Wertplpieranllge
Dr. Wolfgang Ballwieser
Kassendisposition und
Wertpapieran lage
© 1978 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler KG, Wiesbaden
Umschlaggestaltung: Horst Koblitz, Wiesbaden
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Mikrokopie) oder von Teilen daraus bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages.
ISBN 978-3-409-37281-7 ISBN 978-3-322-96328-4 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-322-96328-4
Geleitwort
In Zeiten mit einer (zu) gror.,en Zahl von Konkursen stellt sich fur den Okonomen die
Frage nach den Grunden dieser Situation. Neben den vielfi:iltigen konjunkturellen,
strukturellen und weltwirtschaftlichen Ursachen fuhrten - wie empirische Untersu
chungen von Banken zeigen - nicht selten eine mangelnde oder unzureichende Finanz
planung und die daraus resultierende IIliquiditiit der Unternehmen zum Konkurs. Die
Finanzplanung umfar.,t auch die Planung der Kassenhaltung. Damit wird deutlich, dar.,
sich der Autor der vorliegenden Arbeit einem fur Theorie und Praxis gleichermar.,en
sehr wichtigen Thema zugewendet hat.
Der Verfasser pruft, ob und wie die in der kapitaltheoretischen Literatur vorgelegten
Modelle zur Uisung des praktischen betriebswirtschaftlichen Problems der Kassenhal
tung bei privaten und institutionellen Investoren beitragen k6nnen. Er beschriinkt
seine Analyse auf Modelle, die von unsicheren Geldzuflussen und Geldabflussen aus
gehen, weil diese Geldflusse in der Realitiit stochastisch sind. Damit fuhrt uns der
Autor zu anspruchsvollen und schwierigen Modellen der Kapitaltheorie und der Unter
nehmensforschung, die indes von ihm didaktisch sehr gut aufbereitet werden.
Die Modelle sollen die Frage beantworten, durch welche analytisch gefundene
Kassenhaltungspolitik entweder die erwarteten Kosten (Opportunitiits-, Verzugs- und
Transferkosten) minimiert werden k6nnen oder der Nutzen aus den Ertriigen eines
Portefeuilles als Alternative zur Kassenhaltung (Bar- oder Giralgeld) bei Berucksichti
gung der stochastischen Geldnachfrage und der dadurch verursachten Transaktions
kosten maximiert werden kann.
Die Arbeit hat ihren besonderen Reiz in der Untersuchung und Beantwortung der
Frage, wo fur mehrperiodige Kassenhaltungsmodelle mit stochastischer Geldnachfrage
die Grenzen der analytischen Optimierung liegen, und von wann ab nur noch heuri
stische Kalkule und Simulationen zur L6sung von Kassenhaltungsproblemen heran
gezogen werden k6nnen. Es bedurfte eines hervorragenden Kapitaltheorie-Fach
mannes, die wichtigsten im Schrifttum vorliegenden analytischen Ansiitze zum Kassen
haltungsproblem grundlich zu untersuchen, aufzubereiten und sodann weiterzuent
wickeln.
Die Abhandlung bietet eine gute Grundlage zur Beurteilung der Literaturvorschliige
und der yom Autor selbst vorgetragenen Ansiitze, da drei wichtige Kriterien zur Pru
fung der praktischen Relevanz herangezogen werden. Diese Kriterien sind:
(1) Die Realitiitsniihe der Priimissen der untersuchten Modelle,
(2) die Einfachheit der vorgeschlagenen Entscheidungsregeln und
(3) die Vorteilhaftigkeit der Entscheidungsregeln der Modelle gegenuber einer in praxi
angewandten Kassenhaltungspolitik.
Der Autor kommt zu dem interessanten und wichtigen Ergebnis, da~ bei Portefeuille
modellen mit stochastischer Geldnachfrage die Entscheidungsregeln wegen ihrer Kom
plexitat in der Praxis nur schwer anwendbar und die erforderlichen Daten kaum zu
erheben sind. Oagegen halt er Kassenhaltungsmodelle yom Lagerhaltungstyp nach den
oben angegebenen Kriterien m. E. zu Recht fur anwendbar, zumal ein empirischer Test
eines der vorgestellten Modelle einen monatlich weit mehr als tausend DM betragenden
finanziellen Vorteil fur die Entscheidungsregel des Modells gegenuber einer tatsachlich
praktizierten Kassenhaltungspol iti k errechnet.
Jiirg Baetge
Vorbemerkung
Die vorliegende Arbeit entstand in der Zeit zwischen 1974 und 1977 am Seminar fur
Treuhandwesen der Johann Wolfgang Goethe-Universitat in Frankfurt am Main. Sie
wurde in leicht geanderter Form im Mai 1977 vom Fachbereich Wirtschaftswissen
schaften dieser Universitat als betriebswirtschaftliche Dissertation mit dem Titel "Ein
fache stochastische Kassenhaltungsmodelle. Ein Beitrag zu den Moglichkeiten und
Grenzen einer analytischen Optimierung der Kassenhaltungspolitik und zur Nutzlich
keit der Modelle als Entscheidungshilfe" angenommen.
Ich danke Herrn Professor Dr. Jorg Baetge, der mir Zeit zur Fertigstellung dieser
Arbeit gab und mir, ohne mich in eine bestimmte Richtung zu drangen, stets hilfreich
zur Seite stand, wenn ich seinen Rat benotigte. Herrn Professor Dr. Adolf Moxter
danke ich fur seine Bereitschaft, das Zweitgutachten zu ubernehmen. Beiden Profes
soren verdanke ich seit langem mehr, als sich hier ausdrucken larst.
Teile der Arbeit wurden in einer alteren Fassung von Herrn Dr. Rainer Saelzle,
Herrn Dipl.-Kfm. Michael Mollenhauer und Herrn Dr. Reinhard H. Schmidt durch
gesehen. Ich bedanke mich dafur herzlich.
Mein Dank gilt schlierslich der Interessengemeinschaft Frankfurter Kreditinstitute
fur ihren grorszugigen Forderungsbeitrag, der mir die Erstellung der Arbeit erheblich
erleichterte.
Wolfgang Ballwieser
In haltsverzeichnis
Geleitwort von Prof. Dr. Jorg BAETGE 5
Vorbemerkung 7
I nhaltsverzeichnis 9
Abkurzungsverzeichnis 13
1 Problemstellung und Gang der Untersuchung 15
10 Problemstellung 15
11 Gang der Untersuchung 18
2 Kostenminimierende Kassenhaltungsmodelle fur private und institutionelle In-
vestoren ................ . 21
20 Oberblick uber das zweite Kapitel 21
21 Das strategische Kassenhaltungsproblem 22
211 Beschreibung der Entscheidungssituation 22
212 Definition eines normativen Kassenhaltungsmooells 25
22 Determinanten der optimalen Kassenhaltungspolitik im strategischen
Kassenhaltungsproblem 29
221 Entscheidungsvariablen 29
222 Kassenhaltungskosten 31
2221 Bezugsbasis der Kassenhaltungskosten 31
2222 Ermittlung der Opportunitiitskosten 36
22221 Vorschliige der Literatur 36
22222 Eigener Vorschlag 41
22223 Mogliche Einwendungen 48
2223 Ermittlung der Strafkosten 55
223 Transferkosten ......... 57
224 Zur Stochastik der exogenen Geldnachfrage 62
23 Zum Geltungsbereich der priiskriptiven Kassenhaltungsansiitze 72
24 Das strategische Kassenhaltungsproblem als dynamisches Programmie-
rungsmodell ....................... 81
25 Die Optimierung des Kostenmodells mit einer Alternativanlage 88
251 Strukturoptimierung ................ 88
2511 Ergebnisse einer analytischen Bestimmung der Struktur der
optimalen Kassenhaltungspolitik ............ 88
2512 Ergebnisse einer simulativen Bestimmung der Struktur der
optimalen Kassenhaltungspolitik ............ 99
252 Parameteroptimierung .................... . 106
2521 Moglichkeiten der Ermittlung der optimalen Parameter der
Kassenhaltungspolitik ................ . 106
2522 Der EinfluP.. von Streuung und Verteilungsform der Geld-
nachfrage auf die optimalen Parameter ........ . 113
2523 Optimierung der Parameter bei einer 4-Parameter-Politik
und allgemein exponentiell-verteilter Geldnachfrage 122
25231 Das Modell von Hochstadter . 122
252311 Annahmen 122
252312 Hochstadters Losung 124
25232 Kritik des Modells und Losungskorrektur 132
2524 Optimierung der Parameter bei einer linearen Regelung und
normalverteilter Geldnachfrage ........... . 139
25241 Das Modell von SchneeweiP.. ......... . 139
252411 Zur regel ungstheoretischen Konzeption 139
252412 Annahmen des Basismodells ..... 141
252413 Opti mierung des Basismodells 143
252414 Optimierungsergebnisse bei autokorre
lierter Geldnachfrage 150
25242 Kritik des Modells ..... 152
2525 Optimierung der Parameter bei einer 3-Parameter-Politik
und Bernoull i-verteilter Geldnachfrage . . . . . . . . . . 156
25251 Das Modell von Miller und Orr und einige Erweite-
rungen 156
252511 Annahmen des Basismodells 156
252512 Optimierung des Basismodells 157
252513 Optimierungsergebnisse bei transferrich-
tungsabhangigen Fixkosten ..... . 161
252514 Optimierung bei durchschnittlich zu hal
tendem Mindestkassenbestand: Eine Kor-
rektur 165
25252 Implikationen des Miller/Orr-Modells fur die makro-
okonom ische Geldnachfrage? .......... 173
253 Zusammenfassung der Ergebnisse zur Optimierung der Kassenhal-
tungspolitik bei einer Alternativanlage ......... 179
26 Das revolvierende 3-Parameter-Modell von Stone: Eine Heuristik 181
261 Vorbemerkung 181
262 Annahmen 182
263 Algorithmen 183
264 Kritik des Modells 192
27 Zur okonomischen Brauchbarkeit praskriptiver Kassenhaltungsansatze
mit einer Alternativanlage .................. 197
271 Kritik empirischer Tests des Miller/Orr-Modells ...... 197
272 Simulative Tests der Modelle von Miller/Orr und Eppen/Fama 203
2721 Ein "Praktikermodell" zur Kassenhaltung ..... 203
2722 Kostenvergleich des Praktikermodells mit den Ansatzen von
Miller/Orr und Eppen/Fama .............. 207
28 Die Optimierung des Kostenmodells mit mehreren Alternativanlagen . . 211
281 Strukturoptimierung ..................... 211
2811 Die Struktur der optimalen Politik im 3-Guter-Modell von
Eppen und Fama . . . . . . . . . . . . . . . 211
2812 Die Struktur der optimalen Politik im 3-Guter-Modell von
Daellenbach ............ 220
282 Parameteroptimierung .......... . 224
2821 Das 3-Guter-Modell von Miller und Orr 224
28211 Annahmen ........ . 224
28212 Optimierung 226
2822 Die 4- und 5-Guter-Modelle von Homonoff und Mullins 228
28221 Annahmen ................. 228
28222 Zielfunktionen zur Optimierung ....... 230
283 Kritik der Modelle zur Optimierung der Kassenhaltungspolitik bei
mehreren Alternativanlagen 231
29 Der Nutzen strategischer Kassenhaltungsmodelle fur private und institu-
tionelle I nvestoren 234
3 Nutzenmaximierende Kassenhaltungsmodelle fur private und institutionelle
Investoren 239
30 Oberblick uber das dritte Kapitel 239
31 Die Notwendigkeit der Verbindung von Portefeuille- und Kassenhaltungs-
uberlegungen 239
32 Die Risikoeinstellung des Finanzmanagers als weitere Determinante der
optimalen Kassendisposition 245
33 Portfoliomodelle mit stochastischer Geldnachfrage 250
331 Die Berucksichtigung der Liquiditiit von Anlagen in den Transfer-
kosten 250
3311 Modellannahmen und Optimierungsansatz 250
3312 Kritik des Modells 253
332 Die Berucksichtigung der Liquiditiit von Anlagen in den Transfer
kosten und der Kovarianz von Geldnachfrage und Alternativen- 259
ertrag 259
3321 Modellannahmen und Optimierungsansatz 259
3322 Analytische L6sungen fur zwei Guter und zwei Perioden 261
3323 Sensitivitiitsanalyse der optimalen L6sungen 265
34 Ein erweitertes Portfoliomodell mit stochastischer Geldnachfrage 270
341 Ein Optimierungsansatz mit Liquiditiitsrisiko und Transferkosten 270
342 Sensitivitiitsanalysen der L6sungen bei beliebig vielen Gutern und
einperiodigem Planungshorizont 274
343 Explizite L6sungen fur zwei Guter und zweiperiodigen Planungs-
horizont 281
344 Ein Beispiel zum Vergleich der Modelle 283
35 Der Nutzen von Portefeuillemodellen mit stochastischer Geldnachfrage
fUr private und institutionelle Investoren 286
4 Zusammenfassende Thesen 291