Table Of ContentKAMP KRAFTWERKE
N E W A Q
NACHDRUCK AUS
JAHRGANG 9, HEFT 12, DER OESTERREICHISCHEN WASSERWIRTSCHAFT
ISBN 978-3-7091-4592-0 ISBN 978-3-7091-4742-9 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-7091-4742-9
IN HALTsVERZEI CH N IS
Symbol der Bewahrung Landeerat Viktor Miillner,
Geschaftsfiihrender Prasident der
NEWAG Seite 1
Kraftnut}ung am Kamp Baudirektor Dipl.-Ing. Franz Man n I 2
"
Wasser- und Energiewirtschaft Ziv.-Ing. Wolfgang Kollik 8
"
Die Talsperren am Kamp Dipl.-Ing. Dr. techno Hans Petzny 16
"
Griindung und DichtschluB des rech
ten Fliigels der Dobrasperre Direktor Ing. Carl Rind 33
"
Die Statik der Kamptalsperren Dr. techno Ernst Chwalla und
Dipl.-Ing. Roland K e tt n e r 37
"
Triebwasserleitung und Krafthaus
Ottenstein Ziv .• lng. Gustav Lahr 51
"
Der Beton der Kampeperren Dipl.-Ing. Friedrich Jordan 59
"
Symbol der Bewahrung
Von Landesrat Viktor Mullner
Gesmaftsfiihrender Prasident der NEWA G
Mit 1 Textabbildung
Die Kampkraftwerke wurden aus der Er mit groBter Anteilnahme die Entwicldung am
kenntnis heraus gebaut, daB Niederosterreich Kamp verfolgte und wesentlich zu dem Gelingen
fiir seine wirtschaftliche Entwicklung eine breite des Werkes beigetragen hat.
Energiebasis braucht. Der Rechenstift des Kauf Heute erleben wir eine wirtschaftliche Kon
mannes unterstrich die Projektierungen des Tech junktur, doch wie war es 1949? Es gab viele Ar
nikers in ihrer beitslose in Nie-
Wirtschaftlich derosterreich,
keit. 1m Kamp und es gab kei
tal wurde eine nen Kapitals
Kraftwerkerei markt, der die
he errichtet, die Bautatigkeit be
sowohlhinsicht lebte. Da ent
lich ihres kiih stand im stillen
nen technischen Kamp tal die er
Entwurfes ale ate GroBbaustel
auch ihrer Ren Ie Niederoster
tabilitat keinen reichs. Dbertau
Vergleich mit send Arbeiter
den modernsten fanden einen ge
Kraftwerks sicherten Ver
bauten Oster dienst, fur viele
reichs zu scheu andere bedeute
en braucht. te dieser Anfang
Doch die neue Hoffnung,
Kampkraftwer die GewiBheit
ke bedeuten fiir dafiir, daB Nie-
Niederoster derosterreich
reich mehr als vor den beste
moderne Spei hen den Schwie
Abb. 1. Sperre Ouenstein
cheranlagen, die rigkeiten nicht
fiir die Declmng des Energiebedarfes notwen resigniert, sondern den Willen und auch den Mut
dig geworden sind und einen wirtschaftlichen zu neuen Taten aufbringt.
Fortschritt ermoglichen. Ale Landeshauptmann Der Rhythmus der Arbeit drang in Gebiete,
Steinbock im Herbst des Jahres 1949 den die dem Zutritt jedes Osterreichers bisher ver
ersten Spatenstich fiir die Kampkraftwerke vor wehrt waren. Ein GroBteil der Baustelle lag im
nahm, gab es viele, die weder an das Gelingen Bereiche des Dollersheimer Truppeniibungs
dieses Vorhabens noch aber an die Lebenskraft platies. Doch der Aufbauwille eines ganzen Lan
Niederosterreichs iiberhaupt glaubten. So manche des eroberte auch jene Statte des Krieges und
sahen den Eisernen Vorhang bereits an der Enns. der Zerstorung. Neue Werke des Friedens ent
J ene Schicksalslinie sperrte wohl den ZufluB fi standen.
nanzieller Mittel nach Niederosterreich, sie Die machtigen Staumauern am Kamp, die
konnten jedoch nicht den Aufbauwillen und den Kraftwerke, sie sind hervorragende Leistungen
unerschiitterlichen Glauben an die Zukunft unter der Technik, und sie bringen wesentliche wirt
binden. Niederosterreich erhielt weder offentli schaftliche Vorteile. Fiir Niederosterreich sind
che noch auslandische Geldmittel, wie sie in den diese Werke aber auch zu einem Denkmal fiir
westlichen Bundeslandern fiir Kraftwerksbauten unerschiitterliche Tatkraft und harte Bewahrung
zur Verfiigung standen. Aus eigener Kraft, nur geworden. Fiir aIle, die zagten und bangten, war
mit Unterstiitiung der heimischen Geldinstitute, diese Leistung ein Beweis fiir die Lebenekraft
wurden die drei Kraftwerksstufen am Kamp er Niederosterreiche, der in schwersten Zeiten neue
richtet. Und darauf kann heute die gesamte nie Zuversicht gab und der auch weiterhin die Kraft
derosterreichische Bevolkerung stolz sein, die zu neuen Werken geben wird.
2 F. MannI:
Kraftnutzung am Kamp
Von Baudirektor Dipl.-Ing. Franz MannI, Wien
Mit 5 Textabbildungen
Schon die vielen bestehenden und verfallenen sentlichen in zwei Gruppen gliedern. Die erste
Wehre und Muhlen am Kamp zeugen dafur, daB Gruppe beschrankt sich auf einen Stufenausbau
dieser MittelgebirgsfluB seit Ianger Zeit fUr die des Kamp, die zweite Gruppe nu§t meist nur den
Kraftnu§ung im Rahmen des jeweiligen ortlichen Oberlauf und sieht, in vielen Fallen unter Ein
Bedarfes und der zeitbedingten technischen beziehung der Krems, die Abarbeitung eines mog
Moglichkeiten herangezogen wird. lichst hohen Anteiles der KampflieBe zur Donau
Die gunstigen naturlichen Gegebenheiten am vor.
Kamp bieten auch die Vorausse§ungen fUr eine Der rasch ansteigende Energiebedarf wahrend
Energiegewinnung in groBerem MaBstab. Das tief des zweiten Weltkrieges lieB die Dberlegungen
in festes Urgestein eingeschnittene FluBtal eignet uber die Kraftnu§ung des Kampflusses wieder
..
cD
__
4S0+-----------------------~
..
Stollen '" 5'5 m
~ Stollentange 120m ::,
~
~
~+-------------------------------------~ ----------~,
~50
Stollen ¢ 1'9m Stollenlange 08i'm
Ahb. 1. Lageplan und Liingensdmitt des ersten Ausbaues
sich an vielen Stellen fur die Errichtung auch gro aufleben. 1m Jahre 1943 wurde das Wasserkraft
Berer Sperrenbauten und die geologischen Ver buro von SSW beauftragt, einen generellen Rah
hiiltnisse ermoglichen die Anlage groBer, wasser menplan fur den Kamp auszuarbeiten, der einer
dichter Speicherseen. seits einen Ausgleich des sehr unregelmiiBigen
Die ersten energiewirtschaftlichen Untersu Wasserdargebotes innerhalb eines Jahres sicher
chungen, die mehr als eine ortliche Bedarfsdek stellt und anderseits eine moglichst vollstandige
kung zum Ziele hatten, wurden bereits im Jahre Nu§ung der Rohenergie gewahrleistet. Diese Ar
1911 angestellt. Die zahlreichen Studien und Pro beiten fanden durch den mit den ortlichen Ver
jekte, die insbesondere aus den J ahren nach dem hiiltnissen besonders vertrauten Direktor Wi s t
ersten Weltkriege vorliegen, lassen sich im we- wertvolle Forderung.
Kraftnutzung am Kamp 3
Der Rahmenplan sah im Ober- und Mittellauf nach liingerer Zeit ein Einvernehmen hergestellt
des Kamp neun Speicherwerke, drei Laufwerke werden.
und ein Ausgieichswerk vor. Bei einer Ausbau Am 1. 10. 1949 erfolgte der erste Spatenstich
Ieistung von ca. 80 MW wiiren 200 GWh Jahres durch den Landeshauptmann von Niederosterreich,
arbeit angefallen. Okonomierat Steinbock.
Da durch den, namentlich nach 1945, weiter Die groBe Zahl der ortlichen Baustellen fiir
sprunghaft ansteigenden Energiekonsum im Ver die beiden Werke und die Absicht, sofort an
brauchsgebiet der NEWA G der Anteil der Eigen schlieBend mit dem Bau von Ottenstein zu be
erzeugung stiindig sank, wurde 1946 der BeschiuB ginnen, fiihrten zum EntschluB, die notwendigen
gefaBt, mit den Planungsarbeiten fiir die nach Arbeiterwohnlager und Wirtschaftsbararken nicht,
dem Rahmenplan wirtschaftlichsten Stufen Thurn wie sonst meist iiblich, durch die Bauunterneh
berg-Wegscheid, Dobra-Krumau und Ottenstein mungen beistellen zu lassen, sondern diese selbst
zu beginnen. Die besonderen Zeitumstiinde - der zu errichten und zu betreiben. Dadurch konnten
Kamp bildete auf weite Strerken die Grenze des bis zur Vergabe der Hauptarbeiten im April 1950
von der Besallungsmacht beniillten Trupp en die Wohnlager fertiggestellt werden und die ein
iibungsplalles und vor aHem die Verpflegungs gesellten Bauunternehmungen sofort mit einem
schwierigkeiten bei den Arbeiten im Geliinde - ausreichenden Arbeiterstand die Hauptarbeiten
erschwerten die vorbereitenden Arbeiten be beginnen. Auch wiihrend der Arbeiten konnte
trachtlich. dem jeweiligen ortlichen W ohnbedarf in den drei
Wiihrend die Planungsarbeiten noch im Gange errichteten Lagern durch Bararkenumstellung
waren, kam die Weisung, daB deren Weiterfiih
rung durch die Osterreichischell Donaukraftwerke
erfoigen solI, allerdings mit der Auflage, daB mit
den Bauarbeiten binnen Jahresfrist nach Dber
gabe der vorhandenen Unteriagen begonnen wer
den muB. Da diese Bedingung nicht erfiiHt wurde,
nahm die NEWA G die Planungsarbeiten wieder
auf.
Unter dem Eindrurk der Energienot im Win
ter wurde der seinerzeit der Rahmenplanung zu
grunde gelegte Gesichtspunkt, wonach eine mog
lichst restlose Nullung der Rohenergie bei gieich
zeitigem Ausgleich des unbestiindigen Dargebotes
innerhalb eines J ahres angestrebt wurde, dahin
gehend abgeiindert, daB durch eine VergroBerung
der Speicherinhalte von Dobra und Ottenstein
eine moglichst groBe Winterspeicherung sicherge
stellt wird.
Abb. 2. Sperre Thurnberg
Zu dies em Zwerke wurde das Stauziel in Do
bra von 430 auf 436 m erhoht. 1m Zuge der Pro
leicht entsprochen werden. Ab 1952, nach dem
jektierung von Ottenstein wurde das Stauziel von
Auslaufen der Baustelle Thurnberg-W egscheid und
490 auf 495 hinaufgesellt und damit der NUllinhalt
Dobra-Krumau, wurden die W ohnbararken in
auf ca. 50 hma vergroBert.
Ottenstein verwendet. Die Erfahrungen mit dem
Da die beiden Sperren Ottenstein und Dobra
Eigenbetrieb der W ohnlager konnen, insbesondere
dadurch einen Dberjahresausgieich des Kamp er
von der Kostenseite her, als durchaus giinstig be
moglichten, schied eine weitere wirtschaftlich ver
zeichnet werden. AuBerdem wurde dadurch be
tretbare Energienullung am Oberlauf des Kamp
ziiglich des Firmeneinsalles eine groBere Beweg
fiir die niichste Zukunft aus.
lichkeit ermoglicht.
Fiir den Ablauf der Planungs- und Bauarbei
Die Durchfiihrung der Bauarbeiten erfolgte in
ten wurde festgelegt, daB zuniichst das Ausgleichs
vier Baulosen, und zwar:
werk Thurnberg-Wegscheid und das Spillenwerk
Dobra-Krumau errichtet werden und nach deren 1. AbschluBbauwerk Thurnberg
FertigsteHung mit den Arbeiten fiir das Pump 2. Triebwasserleitung und Krafthaus Weg-
speicherwerk Ottenstein begonnen wird. scheid
Bei der Wasserrechtsverhandlung fUr Thurn 3. AbschluBbauwerk Dobra
berg-Wegscheid und Dobra-Krumau im Jahre 1948
4. Triebwasserleitung und Krafthaus Krumau.
ergaben sich Schwierigkeiten durch den Einspruch
der am Kamp gelegenen Sommerfrischen-Gemein Fiir die Fiihrung und Abwirklung der Bau-
den, die ein wesentliches Absinken der Wasser arbeiten wurden in Krumau eine Bauleitung und
temperaturen des Kamp und damit eine Beein in Thurnberg, Dobra und Krumau Ortsbauleitun
triichtigung des Badebetriebes befiirchteten. AuBer gen eingerichtet. Neben den technischen Schwie
dem erhoben die Werksbesiller am Unterlauf des rigkeiten im Zuge der Baudurchfiihrung, iiber die
Kamp beziiglich der Wasserfiihrung Forderun an anderer Stelle berichtet wird, waren auch eine
gen. Mit beiden Interessentengruppen konnte erst Reihe anderer Hemmnisse zu iiberwinden.
4 F. MannI:
ziehen. Tatsachlich wurde am rechten Hang
eine Storungszone freigelegt, welche AnlaB
zum EntschluB wurde, die Sperre ca. 50 m
talabwarts zu verlegen. 1m Stadium der Auf
schlieBungsarbeiten konnen derartige Ent
scheidungen wesentlich leichter getroffen
werden, so lange noch keine kostspieligen MaB
nahmen fUr die Bauwasserabfuhrung und Bau
stelleneinrichtung getroffen sind, da eine Bau
stellenverlegung dann in der Regel einen er
heblichen Kostenmehraufwand verursacht. Da
nach dem Felsaushub fur die Hangeinbindun
gen an der neuen Sperrenstelle auch noch ein
Teil des Fundamentaushubes fUr die Sperre
in der Talsohle vorweggenommen wurde, be
inhaltete die Ausschreibung der Hauptarbei
ten fur die Sperre verhaltnismaBig geringe
Aushubarbeiten. Damit war eine wesentliche
Voraussellung fUr die Erstellung eines uber
blickbaren Bauprogrammes und damit eines
klaren Bauvertrages gegeben. Es war fur die
mit dem Bau der Sperre Otten stein beauf
tragte Arbeitsgemeinschaft uberraschend, daB
ihr am Tage der Auftragserteilung, noch vor
dem Beginn der Arbeiten, die fertige statische
Vorberechnung der Sperre uberreicht wurde.
Da fur die Bauarbeiten in Ottenstein
zirka 37000 t Zement notwendig waren, wur
Abb. 3. Sperre Dobra den Untersuchungen uber die Verwendung von
losem Zement angestellt. Aus wirtschaftli
Schon im Juli 1950 wurde durch einen Streik chen Grunden kam nur ein gemischter Transport
der Bauarbeiter auf der Baustelle die Gewahrung Eisenbahn - StraBenfahrzeug in Betracht, da der
eines Verpflegszuschusses erzwungen. Das Bau nachste leistungsfahige Bahnhof mehr ala 40 km
jahr 1951 brachte sodann fUnf Anderungen der von der Baustelle entfernt war. Die Dberlegun-
Bauarbeiterentlohnung zu jeweils verschiedenen
Terminen, was erhebliche verwaltungsmaBige
Schwierigkeiten verursachte.
Am 12. Mai 1951 trat ein Hochwasser mit ca.
270 ma/s auf, das fast dem hundertjahrigen Hoch
wasser entsprach. Die Flutungen der Baugruben
Dobra, Krafthaus Krumau und Thurnberg verur
sachten mehrwochentliche Bauzeitverzogerungen.
In den lellten Monaten des Jahres 1951 traten
bei der mit der Herstellung des Triebwasserstol
lens und des Krafthauses beauftragten Bauunter
nehmung Rella & N effe erhebliche Schwierig
keiten auf, die im Februar 1952 eine Kundigung
des Bauvertrages zwingend erscheinen lieBen. Die
Unsicherheit der Sicherstellung der auf der Bau
stelle verbliebenen Gerate der Firma Rella & Neffe
und das nicht abschallbare AusmaB der zu erwar
tenden Forderungen fUr Nachtragsarbeiten bei
Neuvergabe fuhrten zu dem EntschluB, die Rest
arbeiten dieses Bauloses im Rahmen eines Selbst
kostenerstattungsvertrages weiterzufUhren.
Das Ausgleichswerk Thurnberg-W egscheid wur
de im Juli 1952 und das Spillenwerk Dobra
Krumau im Juli 1953 in Betrieb genommen.
Wahrend der Bauzeit der beiden Stufen wurde Abb. 4. Zementumschlag am Bahnhof Krems
bereits mit den AufschlieBungsarbeiten fUr das
Pumpspeicherwerk Ottenstein begonnen. Nach gen fuhrten zum EntschluB, am Bahnhof Krems
den Erfahrungen von Dobra erschien es zweck den Zementumschlag mit Hilfe von zwei 50-t-Silos
maBig, die Freilegung der Talhange an der Sper durchzufUhren. Die Entleerung der Eisenbahn
renstelle in die AufschlieBungsarbeiten einzube- kesselwagen erfolgte mit 2,5 atii Druclduft in die
Kraftnutzung am Kamp 5
Tahelle 1. Technische Angahen des ersten Aushaues
Pumpspeicherwerk Spitzenkraftwerk Ausgleichswerk
Ouenstein Dohra-Krumau Thurnherg -W egscheid
Stauziel ............................ . Kote 495 Kote 437 Kote 364
Ahsenkziel ......................... . Kote 476,50 Kote 410 Kote 362
Ahsenkziel hei Pumphetrieb .......... . Kote 435
Beckeninhalt ....................... . 73 Miom3 21 Mio m3 2,5 Mio m3
Nutzinhalt ......................... . 51 Mio m3 20 Miom3 0,75 Mio m3
Nutzinhalt hei Pumphetrieh .......... . 2,8 Mio m3
Stauseellinge ........................ . 14 km 9,7 km 3,5 km
Stauseeoherllliche ................... . 4,5 km2 1,5 km2 0,43 km2
Aushauwassermenge ......... _. ...... . 75 (100) m3/s 30 m3/e 16,5 m3/s
Bruttogeflille ....................... . 40,5-60,0 45,7-72,5 19,0-21,0
N ettogeflille ........................ . 39,5-59,0 41,7-67,2 17,4-19,4
Ausbauleistung ..................... . 30 (40) MW 16MW 2,7 MW
Jahresarheit mit Pumphetrieh ........ . 57,3 (84 ) GWh
davon im Winter .................. . 30,0 (43,5) GWh
davon im Sommer ................ . 27,3 (40,5) GWh
Jahreaarheit ohne Pumphetrieh ....... . 30,5 GWh 40 GWh 11,5 GWh
davon im Winter .................. . 17,0 GWh 22,5 GWh 6,5 GWh
davon im Sommer ................ . 13,5 GWh 17,5 GWh 5,0 GWh
Sperren
Sperrenform ........................ . Kuppelmauer Zylindermauer Gewichtsmauer
'Betonmenge ........................ . 124000 m3 90000 m3 23000 m3
+
Erddamm 40 000 m3
Huhe .............................. . 65 m 52 m 19,6m
+
Kronenllinge ........................ . 240 m 220 m 51 m Damm 200m
Kronenhreite ....................... . 6,5 m 2,4m 4 m
Fundamenthreite .................... . 24 m 20 m 17 m
Hochwasserentlastung fur 420 m3/s fiir 470 m3/s fiir 500 m3/s
2 Stauklappen je 27 m, freier Oherfall 3 Senkschiitzen
2,6 m hoch 65 m lang je 8,60 m breit, 3,40 m hoch
Grundahlali ........................ . (/) 1,20 m (/) 2,20 m U m1aufsto Ilenschutze
Streuschieher (/) 1,00 m Rollschutze 1,80/2,20 1,50 m breit, 2,40 m hoch
Notahlalirohre ...................... . 2 St. (/) 1,50 m 1 St. (/) 1,50 m Spiilschiitze
1,20 m hreit, 2,40 m hoch
Triebwasserfiihrung
Einlaufhauwerk ..................... . 4 Dammtafeln 2 Dammtafe1n I Schutze
3,0 X 7,15 m L.W. 3,0 X 9,5 m L.W. 4,0 X 2,9 m L.W.
Triehwasserstollen .................. . 180 m lang, (/) 5,80 m 3 230 m lang, (/) 3,60 m 749 m lang, (/) 2,90 m
davon gepanzert. .................. . 100m 208 m, (/) 3,30 m 40m
(/) 5,00 m und (/) 5,50 m Kamprohrhriicke:
187 m, (/) 3,60 m
Genitzhachrohrhrucke:
68 m, (/) 3,60 m
Schrligstollen:
100 m, (/) 3,40 m
Wasserschloli ....................... . gepanzert (/) 9,40 m (/) 5,00 m
Verteilerrohre ...................... . 4 St. (/) 2,70 m 3 St. (/) 2,00 -1,60 m 2 St. (/) 1,70 m
3 St. Pumpenrohre
(/) 2,00 m
Stollenahsperrschutze ................ . 4,60/5,80 m mit Automatik Drosselklappe (/) 3,60 m Schutze 4,0 X 2,90 m
Krafthaus
Drosselklappen ..................... . I St. (/) 2,70 m 3 St. (/) 1,60 m 2 St. (/) 1,65 m
2 (3) St. (/) 2,60 m
Turhinen .......................... . 3(4) Francisturh. 250 U Imin 3 Francisturh. 375 U/min 2 Kaplanturh. 500 U/min
Schluckvermogen ................. . je 25 m3/s je 10 m3/s je 8,25 m3/s
Leistung je Turhine ............... . 14300 PS 7600 PS 1915 PS
Gesamtleistung ................... . 42900 (57200) PS 22800 PS 3830 PS
Pumpen ........................... . 2 (3) Speicherpumpen
Krafthedarf je Pumpe ca. . ......... . 11900 PS
Gesamtkrafthedarf ca. . ............ . 23 800 (35 700) PS
Fordermenge je Pumpe max. ....... . 17 m3/s
Gesamtfordermenge max. ca. . ...... . 34 (51) m3/s
Stromerzeugung ..................... . 3 (4) St. Schirmgeneratoren 3 St. Drehstromgeneratoren 2 St. Drehstromgeneratoren
6,3 kV, 50 Hz. 6,3 kV, 50 Hz 6,3 kV, 50 Hz
Leistung je Generator ............. . 13,5 MVA 7,2 MVA 1,8 MVA
Gesamtleistung ................... . 40,5 (54) MV A 21,6 MV A 3,6MVA
Transformatoren .................... . 3(4)St.je6,3/ll0kV.15 MVA 3 St. je 6,3/69 kV -7,2 MVA 2 St. je 6,3/22 k V . 1,8 MV A
1(2) St. je 1l0/60kV·15 MVA
1 St.je 60/20 kV· 5 MVA
Klammerwerte
gelten hei Vollausbau
6 F. MannI:
Umschlagsilos. Von dies en wurden die auf LKW hat, die Betongiite jedoch dadurch positiv be
montierten 2,5-t-Behalter gefiillt (Abb. 4). einfluBt wird.
Der wirtschaftliche Vorteil der Verwendung In der Folge wurden oft unter schwierigen
von losem Zement gegeniiber Sackzement iiber Umstanden aIle Bauziele termingemaB erreicht,
traf die Erwartungen. Bei voller Beriicksichtigung so daB am 14. Oktober 1956, am Tag genau zwei
der Anschaffungskosten der Einrichtungen er Jahre nach der Einbringung des erst en Betons
gab sich eine Einsparung von mehr als 1,3 Mio S, beim Krafthaus und der Sperre, der erste Ma
wobei der Wert der noch vorhandenen 2,5 t Be schinensa~ in Betrieb genommen werden konnte.
halter nicht beriicksichtigt ist. Am 6. Juli 1957 erfolgte die feierliche Er
Die aufgetretenen terminlichen Schwierigkei offnung des Pumpspeicherwerkes Ottenstein durch
ten im Zusammenhang mit den Zuschlagstoff-Auf Bundeskanzler Ing. Raab. Damit war der erste
bereitungsanlagen bei den Stufen Thurnberg und Teilausbau des Kamp abgeschlossen.
Noch wiihrend des Auslaufens der Bauarbeiten
in Ottenstein wurde die Ausbauwiirdigkeit der
nach dem Rahmenplan zwischen Wegscheid und
Rosenburg vorgesehenen Stufen untersucht.
Das wenig befriedigende Ergebnis dieser Un
tersuchung gab Veranlassung, die Erstellung eines
neuen Rahmenplanes fiir das FluBgebiet des Kamp
Ullter Beriicksichtigung der bestehenden Kraft
werksgruppe in Betracht zu ziehen und dabei die
seit fast 50 Jahren immer wieder auftauchende
Idee, die Wasserwirtschaft des Kamp mit der Do
nau in geeigneter Weise in Verbindung zn brin
gen, zu iiberpriifen.
Dorch die Errichtnng des Jahresspeichers
Ottenstein wurden ohne Zweifel die Kraft
nu~ungsmoglichkeiten im Mittel- und Unterlauf
des Kamp erheblich verbessert. Um zu vermeiden,
daB auf Grund dieser Tatsache weitere Ausbau
ten oder Erweiterungen der Kraftanlagen durch
gefiihrt werden, bevor das Ergebnis der vorge
sehenen Generalplanung vorliegt, hat die NEWA G
die Erlassung einer Wasserwirtschaftlichen Rah
menverfiigung fiir den Kamp und seine Zubrin
ger beim Bundesministerium fiir Land- und Forst
wirtschaft beantragt. Dem Ansuchen wurde mit
der nachstehenden Rahmenverfiigung entsprochen:
"BUNDESMINISTERIUM FOR LAND- UND
FORSTWIRTSCHAFT
Zl.: 96073/29 - 49027/57
Wien, am 29. Juni 1957
Wasserwirtsehaftliehe Rahmenverfiigung Nr. 15
Abb. 5. Pumpspeieherwerk Ottenstein fur den Kamp und seine Zubringer
Zu den Hauptaufgaben der osterreiehisehen Wirtsehaft
gehort die Sieherung und Verbesserung der Wasserkraft
Dobra waren die Veranlassung, den Steinbruch wirtsehaft. Dieses Ziel solI dort, wo es miiglieh ist, nieht
betrieb und die Aufbereitungsanlage fiir Otten dureh einen zusammenhanglosen Ausbau einzelner Kraft
stein bereits ein J ahr vor dem Hauptauftrag zu stufen angestrebt werden; vielmehr ist es wiin'sehenswert,
die Wasserkraftdarbieten gesehlossener Einzugsgebiete naeh
vergeben. Die in der Folge eingetretenen Schwie
einem wasser- und energiewirtsehaftlieh einheitliehen Plane
rigkeiten mit den militarischen und zivilen Stel auszuwerten, um so ein HiiehstmaB an volkswirtsehaftliehem
len der Besa1}ungsmacht, der Steinbruch lag im Nu~en zu erzielen.
Gebiet des Truppeniibungspla1}es, und die fast Zur Beurteilung der zwed<maBigen Ausnu~ung der Was
serkrafte des Kamp und seiner Zubringer erseheint eine
iiblichen Hemmnisse bis zur Inbetriebnahme von
Untersuehung der gegebenen wasserwirtsehaftliehen Verhalt
Aufbereitungsanlagen rechtfertigten diesen Ent nisse und Mogliehkeiten erforderlieh.
schluB. Damit nun dem Ergebnis dieser Untersuehung nieht vor
Die Erfahrungen mit der getrennten Vergabe gegriffen wird, die bestehenden Miigliehkeiten nieht unter
bun den und unvorhergesehene Storungen ausgesehlossen
von Steinbruch und Aufbereitung einerseits und
werden, ist fiir eine Vbergangszeit die Besehrankung der
Sperrenbetonierung anderseits konnen dahin Verleihung von Wasserbenu~ungsreehten geboten.
gehend zusammengefaBt werden, daB die Baulei In dies em Sinne trifft das Bundesministerium fur Land
tung wohl laufend Schwierigkeiten beziiglich und Forstwirtsehaft naeh hergestelltem Einvernehmen mit
dem Bundesministerium fiir Verkehr uDd Elektrizitatswirt
Qualitat und Quantitat der Zuschlagstoffe zwi
sehah auf Grund der Wasserreehtsnovelle 1947, BGBI.
schen den beiden Unternehmungen zu bereinigen Nr. 144, § 2, Abs. 2, lit. a und b, folgende