Table Of ContentISSN 0723-7766
2/2006
Heft 164
März/April
Jahrgang 27
€ 4,25
JOURNAL FÜR UFO-FORSCHUNG GEP e.V.,
Lüdenscheid
UFO-Beobachtungen
Roswell-News
Uli Thieme
Digitale UFOs
Danny Ammon
Immer wieder
»Dreiecke«
Richard M. Dolan
Kurz notiert
Literatur
Die GEP…
…ist die größte als gemeinnützig anerkannte wissenschaft-
liche Vereinigung in Deutschland, die sich hauptsächlich
mit der Erforschung des UFO-Phänomens beschäftigt.
Für uns ist ein UFO im weitesten Sinne ein Objekt, das
zur Zeit der Beobachtung für die Zeugen nicht erklärbar
JOURNAL FÜR UFO-FORSCHUNG war.
Die GEP e.V. untersucht diese Meldungen mit Hilfe
spezieller Fragebögen, der Durchführung von Feldun-
Impressum tersuchungen und der intensiven Durchleuchtung von
Hintergrundinformationen. Wir arbeiten interdisziplinär
und werden dabei von Behörden und wissenschaftlichen
Instituten unterstützt. Die Herausgabe der vereinseige-
Herausgeber
nen Zeitschrift »Journal für UFO-Forschung«, diverse
Gesellschaft zur Erforschung des Fachveröff entlichungen und die Zusammenarbeit mit ver-
UFO-Phänomens (GEP) e.V. wandten Organisationen in der ganzen Welt ergänzen die
gegr. 1972 Arbeit der GEP.
Redaktion und verantwortlich
im Sinne des Presserechts
GEP-Mitglieder…
Hans-Werner Peiniger (hwp)
…erhalten das »JUFOF«, da es im Mitgliedsbeitrag
Mirko Mojsilovic (mmo)
enthalten ist;
…erhalten das Mitteilungsblatt GEP-insider;
Namentlich gekennzeichnete Beiträge und die Aussagen
…erhalten Hilfe bei zu bearbeitenden Sichtungen, bei der
in den Literaturhinweisen und Anzeigen müssen nicht
Literaturbeschaff ung und können kostenlos Fragebögen
unbedingt den Auff assungen der GEP entsprechen. Für
zur »Erfassung unidentifi zierter Himmelserscheinungen«
unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird
anfordern;
nicht gehaftet. Das JUFOF erscheint alle zwei Monate auf
…können sich alle im »JUFOF« besprochenen Bücher und
nichtkommerzieller Basis. Autorenhonorar wird deshalb
ggf. anderweitige Literatur ausleihen (Erstbenutzer for-
in der Regel nicht gezahlt.
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enthalten. Das Abonnement verlängert sich dann um ein (im engeren Sinn)
Jahr, wenn nicht 3 Monate vor Ablauf schriftlich darauf
Ein UFO ist die mitgeteilte Wahrnehmung eines Ob-
verzichtet wird. Es gelten unsere AGB.
jektes oder Lichtes am Himmel oder auf dem Land, des-
Anzeigenpreise sen Erscheinung, Bahn und allgemeines dynamisches und
Bitte fordern Sie unsere derzeit gültige Preisliste an. leuchtendes Verhalten keine logische, konventionelle Er-
Sachgebundene Kleinanzeigen: klärung nahelegt, und das rätselhaft nicht nur für die ur-
Bis zu 6 Schreibmaschinenzeilen (ca. 200 Anschläge) für sprünglich Beteiligten ist, sondern nach genauer Prüfung
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Mitglieder kostenlos! dazu in der Lage sind, eine Identifi zierung nach dem ge-
sunden Menschenverstand vorzunehmen, falls eine solche
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möglich ist, unidentifi zierbar bleibt.
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© by GEP e.V.
Gesellschaft zur Erforschung des MM ee ll dd ee ss tt ee ll ll ee ff üü rr
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JOURNAL FÜR UFO-FOR SCHUNG – HEF T 164 – 2/2006
Liebe LeserInnen! Das Layout des
JUFOF wurde für
Herzlich willkommen zur zweiten JUFOF- diese Ausgabe er-
Ausgabe des Jahres 2006! neut einer Verbes-
Das Alien-Autopsie-Video des britischen serung unterzo-
Filmverleihers Ray Santilli ist bewiesener- gen. Zur besseren
maßen eine professionelle Fälschung! So Lesbarkeit wurde
lautet die wohl wichtigste Schlagzeile zum die Schrift des
UFO-Thema dieser Tage, und unser Ros- Fließtextes ver-
well-Experte Uli Thieme hat sich den Hin- größert und ein
tergründen dazu in einem neuen Teil seiner qualitativ hoch-
News-Kolumne angenommen. wertigeres Papier
Das ist jedoch nur einer von mehreren verwendet. Obwohl diese minimalen Ver-
interessanten Beiträgen, welche das vorlie- besserungen noch lange nicht das Ende ei-
gende Heft zu bieten hat: ner angedachten längeren Reihe von Neue-
Wir setzen außerdem die in JUFOF 159 rungen in Inhalt und Form des Journals für
begonnene Reihe fort, in der wir aus an- UFO-Forschung sind, hoffe ich bereits jetzt,
deren Sprachen übersetzte Arbeiten auslän- das sowohl dieses als auch das Endergebnis
discher UFO-Forscher als Beiträge im Jour- ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in vollem
nal veröffentlichen. Umfang zusagen wird.
In diesem Falle handelt es sich um den In diesem Sinne wünsche ich Ihnen wieder
im Jahre 2003 verfassten Artikel des US- eine anregende Zeit beim Studium der neu-
Amerikaners Richard M. Dolan, der sich nä- en JUFOF-Ausgabe!
her mit den Entwicklungen auf dem Gebiet
der Sichtungen von dreiecksförmigen UFOs Ihr Danny Ammon
(hauptsächlich in den USA) sowie deren
mögliche Ursprünge beschäftigt.
Darüber hinaus stellt ein kurzer Beitrag
vom Autor die wichtigsten Fehlerquellen Inhalt:
bei der modernen Digitalfotografie zusam- UFO-Beobachtungen
men und analysiert, inwieweit diese für die Hans-Werner Peiniger
Großzahl an »UFO-Fotos«, die mittlerweile 01.01.2006, Gaggenau
24.09.2005, Wien (Österreich)
entstehen und unter anderem der GEP zur
29.03.2006, Freising
Prüfung vorgelegt werden, verantwortlich
18.03.2006, Ostia Antica (Italien)
sind. Besonderes Augenmerk wird dabei auf
Roswell News Nr. 22
die kontrovers diskutierten Orb-Fotografien
Uli Thieme
gelegt, zu deren Ursprung vor kurzem erst-
mals ein wissenschaftlicher Artikel erschie- Digitale UFOs
nen ist – leider mit enttäuschenden Konse- Danny Ammon
quenzen für die Verfechter einer wie auch Immer wieder »Dreiecke«
immer gearteten intelligenten Spezies in Richard M. Dolan
Kugelform, die sich auf solchen Fotografien
Kurz notiert
angeblich darstellt.
Literatur
Abgerundet wird auch dieses JUFOF durch
Alien-Jahrbuch 2004
die Dokumentation neuer Sichtungsberichte,
Is E.T. Here?
Kurz-notiert-Meldungen und einen umfang- Heavenly Lights
reichen Rezensionsteil. Jahrbuch der Luft- und Raumfahrt 2006
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JOURNAL FÜR UFO-FOR SCHUNG – HEF T 164 – 2/2006
UFO-BEOBACHTUNGEN
DOKUMENTATIONEN – BEWERTUNGEN
Ovale Scheibe über
Skizze des Zeugen
Gaggenau
Fall-Nummer: 20060101 B
Datum: 01.01.2006
Uhrzeit: 0:20 Uhr MEZ (23:20 UTC)
Ort: 76571 Gaggenau
Zeugen: 10 (Werner D., geb. 1944)
Klassifikation: NL / IFO / V2
Identifizierung: Modell-Heißluftballon
Ermittlungen: Sind eingestellt keine Formveränderung / Leuchten: selbst-
Erstkontakt: 14.03.2006 br - fb / br tätig / Licht: gleichmäßig / keine Ge-
Untersucher: Hans-Werner Peiniger räusche / keine Wirkungen / Bewegung:
über mich hinweg / Winkelgeschwindigkeit:
Zeugenbericht ca. 3 Grad/Sek / Geschwindigkeitsvergleich:
»Am 1.1.2006 um 0:20 Uhr standen wir »etwas langsamer als ein Zeppelin« / Wind-
auf dem Parkplatz vor meinem Haus und stärken: windstill / Temp.: kühl, 6°C / Ster-
tauschten Glückwünsche zum neuen Jahr ne: wenige zu sehen / Eigene Erklärung: ein
aus. Der Himmel war sternenklar und das Flugobjekt unbekannter Herkunft / Vorbe-
Neujahrsfeuerwerk vorbei, als ich eine oran- lastung: keine erkennbar / Erklärung: un-
ge glühende, leicht ovale Scheibe am Himmel terschrieben
entdeckte. Sie flog sehr langsam von Süden
nach Norden, aus Richtung Baden-Baden Diskussion und Bewertung
kommend. Die Scheibe hatte eine diffuse Sowohl das optische Erscheinungsbild als
helle Umrandung, also keine klare Kontur. auch das dynamische Verhalten lassen er-
Wir schlossen nach einigem Rätselraten kennen, dass es sich bei dem beobachteten
die Existenz eines Flugzeuges, einer Rake- Objekt mit großer Wahrscheinlichkeit um
te, eines Satelliten oder eines Wetterballons einen Modell-Heißluftballon gehandelt hat,
aus, da das UFO seinen Flug unterbrach der statt des Feuerwerks in oder nahe Gag-
und mehrfach im rechten Winkel seine Flug- genau gestartet worden ist. Die abrupten
bahn änderte. Nach ca. 15 Minuten hatten Änderungen in der Flugbahn sind auf lokale
wir den Eindruck, dass die Scheibe nach Änderungen der Windrichtung bzw. Wind-
oben durchstartete, immer kleiner wurde stöße zurückzuführen, auf die die leichten
und schließlich verschwand.« windgetriebenen Ballons sehr schnell reagie-
ren können.
Ergänzende Angaben aus dem Fragebogen In diesem Zusammenhang erscheint es in-
Vergleichsgröße bei ausgestrecktem Arm: teressant, dass aus Gaggenau bereits zwei
2 cm / Mondvergleichsschätzung: k. A., / ähnliche unabhängige Beobachtungen eines
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JOURNAL FÜR UFO-FOR SCHUNG – HEF T 164 – 2/2006
Modell-Heißluftballons vorliegen. Offenbar mit unserer Digicam versucht Bilder zu ma-
scheint es in der Gegend jemanden zu geben, chen, die nur in sehr großer Vergrößerung
der bevorzugt diese Ballons startet. Siehe die Lichtpunkte darstellen.«
hierzu: Fall 20050715 B in JUFOF 162: 163 f
und Fall 20050715 A in JUFOF 160: 101 f. Ergänzende Angaben aus dem Fragebogen
Hans-Werner Peiniger Anzahl der Objekte: 5 / scheinbare
Größe: punktförmig / Vergleichsgröße bei
ausgestrecktem Arm: Stecknadelkopf /
Mondvergleichsschätzung: ca. 2 cm / Hel-
ligkeitsvergleich: »wie ein Stern oder sicht-
Helle Lichtpunkte barer Satellit« / Vorstellung von tatsäch-
über Wien licher Entfernung: 20 Kilometer / Farbe:
weiß / Leuchten: selbsttätig / Flugverhalten:
Fall-Nummer: 20050924 A gleichmäßig, richtungsändernd / Verschwin-
Datum: 24.09.2005 den: im Flug immer kleiner werdend, bis
Uhrzeit: ca. 11:15 Uhr MESZ (09:15 UTC) es nicht mehr zu erkennen war / Winkelge-
Ort: Wien, Österreich schwindigkeit: Am Schnellsten: 5 Grad/Min,
Zeugen: 2 (Andreas K., geb. 1960) am Langsamsten: 3 Grad/Min / Geschwin-
Klassifikation: DD / NEAR IFO digkeitsvergleich: »deutlich schneller als ein
Identifizierung: Folienballons / Flugzeuge Düsenjäger« / Objekt befand sich zeitweise
Ermittlungen: Sind eingestellt klar erkennbar: »höher als Schleierwolken« /
Erstkontakt: 26.09.2005 em - fb / em Wolkenformen: CS (Cirrostratus) / Wetter-
Untersucher: Hans-Werner Peiniger lage: wolkenfrei, leiser Zug, 20°C / Position
der Sonne: hinter dem Zeugen / Eigene Er-
Zeugenbericht klärung: ein außerirdisches Raumschiff, »da
»Am 24.09.2005 befand ich mich mit mei- es sich nicht um ein einzelnes Objekt han-
ner Frau auf den Weg in den Prater, als delt und diese sich aufeinander zubewegt ha-
ich beim Betrachten der Fahrgeschäfte einen ben, sowie der wahrscheinlichen sehr hohen
kleinen hellen Punkt am Himmel sah. Es Flughöhe« / Vorbelastung: keine erkennbar
war ca. 11:15. / Beobachtung wurde gemeldet: der Flugsi-
Es handeltet sich dabei um einen Licht- cherung (danach sollen es Flugzeuge gewe-
punkt von der Größe eines Sternes und mit sen sein) / Erklärung: unterschrieben.
der gleichen Intensität. Er kam aus west-
licher Richtung. Habe meine Frau sofort Diskussion und Bewertung
darauf aufmerksam gemacht und sie hat es Die Fotos, die uns freundlicherweise der
dann auch gesehen. Die Geschwindigkeit
war mit einem vorbeifliegenden Satteliten
ähnlich. Nach zwei bis drei Minuten war das
Objekt fast direkt über uns, als ich bemerk-
te, dass weitere Lichtpunkte sich dem ersten
Lichtpunkt näherten. Zwei von Ihnen haben
sich sehr stark angenähert so das es fast so
aussah als würden sie kollidieren. Sie sind
dann aber aneinander vorbeigeflogen. Die
Sichtung dauerte ungefähr 10 Minuten, habe
es aber versäumt weitere Passanten anzu-
sprechen. Während der Sichtung habe ich
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JOURNAL FÜR UFO-FOR SCHUNG – HEF T 164 – 2/2006
Zeuge zur Verfügung stellte, zeigen bis auf Eine eindeutige Identifizierung der Ob-
eines keines der Objekte. Auf einer Aufnah- jekte ist bei einer derartigen Beobachtung
me ist bei extremer Vergrößerung ein klei- kaum möglich. Die Lichter zeigen jeweils
ner weißer Punkt zu sehen, der jedoch in für sich überhaupt keine anomalen Merk-
der Bildbearbeitung bei extremen Vergröße- male und können vielfältige Ursachen ha-
rungen keine Details erkennen lässt. ben. So könnte es sich beispielsweise um
Es hat sich also tatsächlich um kleinste Folienballons gehandelt haben, über Wien
Lichtpunkte gehandelt, die allenfalls in ihrer sicherlich keine Seltenheit. Oder, wie auch
Gesamtheit ein ungewöhnliches Flugverhal- die Flugsicherung vermutete, um hochflie-
ten zeigten, jedoch nicht als Einzelobjekte. gende Flugzeuge. Möglicherweise war es
Die Beobachtungsdauer von 10 Minuten auch eine Kombination aus beiden Erklä-
lässt sich nicht ganz nachvollziehen, beson- rungsmöglichkeiten. Wir sehen auch keine
ders dann, wenn man den Geschwindig- Hinweise dafür, dass es sich um selbstleucht-
keitsvergleich »deutlich schneller als ein ende Körper gehandelt hat und gehen eher
Düsenjäger« berücksichtigt. Auch die Win- davon aus, dass sie durch das reflektierende
kelgeschwindigkeit von 3 bis 5 Grad/Minute Sonnenlicht auffielen. In Anbetracht der Be-
passt überhaupt nicht dazu und ist eher als obachtungsdetails halten wir eine Klassifi-
sehr langsam anzusehen. zierung als NEAR IFO für angemessen.
Hans-Werner Peiniger
Handy-Fotos zeigen
merkwürdige Objekte
Fall-Nummer: 20060329 A
Datum: 29.03.2006
Uhrzeit: 19:39 Uhr MESZ (17:39 UTC)
Ort: 85356 Freising
Zeugen: 1 (Giovanni T.)
Klassifikation: DD / IFO / V1
Identifizierung: Wassertropfen
Ermittlungen: Sind eingestellt
Erstkontakt: 4.04.2006 em / em
Untersucher: Hans-Werner Peiniger
Sachverhalt
Herr T. wollte aus einem Fahrzeug heraus
mit seinem Handy Nokia 6230 den Sonnen-
untergang fotografieren. Auf den Aufnah-
men entdeckte er später »Objekte«, die er
sich nicht erklären konnte. Er legte uns des-
halb die Fotos zur Begutachtung vor.
Diskussion und Bewertung
Foto 1 zeigt ziemlich eindeutig, rechts un-
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JOURNAL FÜR UFO-FOR SCHUNG – HEF T 164 – 2/2006
Bei dem Foto 2 verhält es sich ähnlich.
Das »Objekt« befindet sich im Nahbereich
der Kamera bzw. des Handys, wobei es sich
da auch um ein Schmutzeilchen o. ä. han-
deln könnte.
Foto 1
Ausschnittvergrößerung aus Foto 2
Leider lässt die Auflösung der Aufnahmen es
nicht zu, hier Genaueres zu sagen. Während
UFO-Gläubige zumindest im zweiten Foto
aufgrund der nach rechts unten verlaufenden
Schmierspur möglicherweise eine startende
Foto 2
Flugscheibe sehen könnten, halten wir uns
terhalb des »Objekts«, weitere Wassertrop- eher an die nahe liegendsten Möglichkeiten
fen. Je nach Größe und Position, können wie Wassertropfen und Schmutzteile.
sie im Gegenlicht der untergehenden Sonne Hans-Werner Peiniger
unterschiedliche Strukturen und »Schatten-
zonen« zeigen.
UFO über Ostia Antica
fotografiert
Fall-Nummer: 20060318 A
Datum: 18.03.2006
Uhrzeit: 11:11 Uhr MEZ (10:11 UTC)
Ort: Ostia Antica, Italien
Zeugen: 1 (Kai-Marcel K.)
Klassifikation: DD / NEAR IFO
Identifizierung: Luftschiff (?)
Ermittlungen: Sind eingestellt
Erstkontakt: 22.03.2006 em / em
Untersucher: Hans-Werner Peiniger
Ausschnittvergrößerung aus Foto 1
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Sachverhalt meint, dass man aufgrund der so genannten
Herr K. entdeckte bei der Betrachtung Desaturierung (Verblassen) davon ausgehen
seiner Urlaubfotos, die er mit einer »Ko- könne, dass das Objekt 30 bis 150 Meter
dak CX 7310« gemacht hatte, auf einer der vom Fotografen entfernt gewesen sei.
Aufnahmen ein für ihn »unerklärbares Ob- Die Form lässt auf ein Luftschiff schlie-
jekt«. ßen, wobei dieses dann dem Fotografen viel-
leicht doch hätte auffallen müssen. Leider
ist es uns nicht möglich, Informationen über
einen solchen Flugverkehr in Italien einzu-
holen. Wir werden nur für den deutschen
Luftraum tätig.
Grundsätzlich kann es sich jedoch um »al-
les Mögliche« gehandelt haben. Von einer
vom Wind aufgewirbelten und schwebenden
Plastiktüte bis hin zum Vogel, der zufällig
durch das Bildfeld flog und nicht wahrge-
nommen werden konnte.
Wir sehen jedenfalls keinen Grund, spe-
kulativere Erklärungsmöglichkeiten in Be-
tracht zu ziehen und klassifizieren daher
Originalfoto des Zeugen den Fall als »NEAR IFO«.
Hans-Werner Peiniger
Nur GEP-Mitglieder…
Ausschnittvergrößerung …haben Zugang zum passwortgeschützten
Bereich der GEP-Homepage. Werden Sie Mit-
glied und unterstützen Sie damit unsere Arbeit.
Bearbeitete und nachgeschärfte
Auschnittvergrößerung
Diskussion und Bewertung
Für Mitglieder der GEP liegt der diesmal
Leider lässt die relativ geringe Auflösung
achtseitige GEP-insider Nr. 35 bei,
von Digitalfotos trotz Einsatzes spezieller
unter anderem mit den folgenden Themen:
Bildbearbeitungsprogramme nicht immer
- UFO-Absturzstelle in Deutschland lokalisiert
eine eingehende Bewertung zu.
- CENAP schon 30 Jahre in der Szene
Unser Kollege N. Eßer, Mitglied der
CENAP-Mailingliste und Fotoexperte, - Interview mit GEP-Mitglied Ferhat Talayhan
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JOURNAL FÜR UFO-FOR SCHUNG – HEF T 164 – 2/2006
ROSWELL NEWS Nr. 22 Szene aus dem
Uli Thieme »alien autopsy
footage« von
Santilli Film definitiv gefälscht
Ray Santilli
Es war nur eine Frage der Zeit, wann der Szene (tent
Zeitpunkt kommen würde, an dem der so footage) defi-
genannte Santilli-Alien-Film seinen endgül- nitiv eine Fäl-
tigen Todesstoß versetzt bekommt. Um ge- schung ist. Die
nau zu sein, waren es ja zwei Videoclips – das Macher dersel-
so genannte »tent footage« und das »alien ben hatten sich geoutet und schilderten de-
autopsy footage«. tailliert den Werdegang des Videoclips:
Schon kurz nach der mit großem Tamtam Im Sommer 1994 bekam die in Milton
initiierten Veröffentlichung der ominösen Keynes (England) angesiedelte AK Music
Streifen wurde anhand etlicher Details Company Besuch. Es war kein geringerer
schnell klar, dass es sich hierbei um eine als Ray Santilli und er erklärte den Video
Fälschung handeln musste. Nicht nur än- Produzenten Keith Bateman und Andy Pri-
derte Ray Santilli ständig seine Versionen, ce-Watts, dass er ein Video besitze, auf dem
wie z. B., um wie viel Rollen Original-Film Aliens abgebildet seien. Der Streifen wäre
es sich handelte, welche Länge diese Filme aber von sehr schlechter Qualität und ob die
ursprünglich hatten und wie er zu die- AK Music daraus noch etwas Erkennbares
sen Filmen gekommen war. Auch weigerte herausholen könnte. Als dies misslang, ka-
er sich stets, einen Abschnitt des Original men Bateman und Price-Watts auf die Idee,
Filmmaterial von der Firma Kodak auf eine eine eigene Szene abzudrehen. Gefilmt wur-
Zeitbestimmung hin zu untersuchen lassen. de in einer Scheune im Ort Ridgmont, Bed-
Stattdessen leitete er lediglich ein Stück fordshire. Den »Alien« mimte der 12 jährige
unbedeutenden Vorspann zur Analyse an Sohn Andy von Produzent Price-Watts, der
Ufologen weiter. Entscheidend aber wa- unter einer Decke liegend einen angemalten
ren die handfesten Fakten, die gegen eine Perückenhalter als Alienkopf festhielt. Die
Echtheit sprachen und aufgedeckt wurden. beiden »Mediziner« spielten der Techniker
Beginnend mit den medizinischen Wider- Elliot Willis und der lokale Metzger, der die
sprüchen; über das falsche »Danger«-Warn- Innereien des Aliens lieferte. Und die kurz
schild, dem in britischer Militärterminologie erkennbare Person, die angeblich US Präsi-
sprechenden aber angeblich amerikanischen dent Harry Truman darstellen sollte, war der
Kameramann bis hin zu der hanebüchenen zufällig vorbeischauende Besitzer der Scheu-
Märchengeschichte des angeblich aufgefun- ne. Insgesamt 6 Minuten Farb-Video wurden
denen »Santilli-Alien-UFO-Absturzorts«, abgedreht und diese anschließend im Studio
welchen uns zwei dubiose deutsche Ufologen immer und immer wieder auf schwarz-weiß
auftischen wollten. Es würde den Rahmen Videos überspielt, um so eine schlechtere,
dieses Artikels sprengen, um hier alles noch- sprich ältere Qualität zu erzeugen. 1½ Mi-
mals aufzuführen, kann aber in vergangenen nuten blieben zum Schluss übrig und diese
JUFOF-Heften nachgelesen werden, weil wurden Santilli zum Verkauf angeboten. Als
darin die Gegenargumente jahrelang syste- dieser aber die schlechte Qualität bemängel-
matisch dokumentiert wurden. [1] te und ablehnte, entschlossen sich die AK-
Music-Produzenten, den Clip an Bruce Bar-
Erster Videoclip low für dessen Produktion »Penetrating The
Im Jahre 1998 wurde bekannt, dass zu- Web 2« zu verkaufen. Ray Santilli erfuhr
mindest eines der beiden Videos, die Zelt- davon und bot der AK Music sofort Geld
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JOURNAL FÜR UFO-FOR SCHUNG – HEF T 164 – 2/2006
Szene aus und in einem kleinen Artikel mit der Über-
dem Film schrift »Endgültig bewiesen: Alien-Film
»Alien war Schwindel« veröffentlicht. Wirklich ge-
Autopsy« lungen fand ich bei diesem Artikel den an-
geführten Begleittext, welcher neben dem
Foto platziert wurde und in Bild-typischer
an, wenn sie Manier lautete: »Von wegen toter Alien: La-
mit der Ver- tex-Körper mit Schafshirn und Hühnerinne-
öffentlichung reien« [4].
des Films noch 10 Wochen warten würden – Hintergrund, weshalb sich nun der Schöp-
Bateman und Price-Watts nahmen das An- fer geoutet hat, war die Tatsache, dass am
gebot an. 08.04.2006 die Premiere für den Film »Ali-
Der Grund, weshalb Ray Santilli die Veröf- en Autopsy« der beiden in England sehr
fentlichung des AK-Music-Videos unbedingt populären Entertainer »Ant and Dec« [5]
verhindern wollte, war eindeutig. Er hatte stattfand. Denn der in diesem Film abge-
nämlich zwischenzeitlich im Jahre 1995 ein bildete »Alien« gleicht dem Santilli-Alien
zweites, von der Qualität viel besseres Video wie ein eineiiger Latex-Zwilling dem andern
– die »Alien autopsy footage« – herstellen (siehe Fotos). Dies wundert nun auch nie-
lassen und sah nun dessen bereits voll in der mand mehr, denn beide »Aliens« wurden
medialen Planung steckende »Sensations- von demselben Künstler, dem Special Ef-
Veröffentlichung« gefährdet. Tatsächlich fects-Experten John Humphrey erschaffen
wurden dann bei der »Welturaufführung« [6]. Humphrey nutzte für die Herstellung
beide Videos zusammen vorgeführt. Inter- des »Ant-und-Dec-Alien« seine Erfahrungen
essant ist auch, dass man nun Ray Santilli aus dem eine Dekade früher modellierten
zum ersten Mal der Lüge überführen konn- Santilli-Alien, wie er selbst sagt: »Alles was
te. Denn obwohl er schon seit 1994 die Fäl- wir für den Ant-und-Dec-Film taten war,
scher der »tent footage« kannte, log er noch Modelle nachzubauen, die wir vor 10 Jahren
ein Jahr später, als er im August 1995 auf herstellten und von denen wir damals Fotos
der BUFORA Konferenz sagte: »Die Leute machten.« [7].
bei der Zelt-Szene sind bis heute noch nicht Wie es damals dazu kam, schildert Hum-
identifiziert. Aber ich bin sicher, dass dies phrey wie folgt:
bald geschehen wird«. [2] Es war im Jahre 1995, als der damalige
Londoner Videoverleiher Ray Santilli mit
Zweiter Videoclip dem Auftrag an ihn heran trat, er solle ihm
Nachdem die Herkunft des Zelt-Video eine Alien-Obduktions-Szene erstellen und
Clip geklärt war, musste sich die ufologisch filmen. Ganze vier Wochen benötigte der
interessierte Gemeinde nur noch in Geduld Künstler für die Erschaffung der aus Latex
üben, bis der Zeitpunkt kommen würde, an
dem sich auch die Fälscher des »Alien aut-
opsy footage« zu Wort melden würden. Der
Zeitpunkt zog sich zwar in die Länge, aber »Ant und
er kam – im April 2006. Dec«, britische
Die Meldung darüber erschien zuerst in Komiker und
verschiedenen englische Tageszeitungen [3] Titehelden
und wurde bei uns am schnellsten – wie des neuen
könnte es bei trivialen Themen auch anders Kinofilms »Alien
sein – von der »Bild«-Zeitung aufgegriffen Autopsy«
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