Table Of ContentJahrbuch für Handlungs- und Entscheidungstheorie
Eric Linhart · Marc Debus
Bernhard Kittel Hrsg.
Jahrbuch für
Handlungs- und
Entscheidungstheorie
Band 10
Jahrbuch für Handlungs- und
Entscheidungstheorie
Weitere Bände in dieser Reihe http://www.springer.com/series/12723
Eric Linhart · Marc Debus · Bernhard Kittel
(Hrsg.)
Jahrbuch für Handlungs-
und Entscheidungstheorie
Band 10
Herausgeber
Eric Linhart Bernhard Kittel
TU Chemnitz Universität Wien
Chemnitz, Deutschland Wien, Österreich
Marc Debus
Universität Mannheim
Mannheim, Deutschland
Jahrbuch für Handlungs- und Entscheidungstheorie
ISBN 978-3-658-16713-4 ISBN 978-3-658-16714-1 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-658-16714-1
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Editorial
Mit Band 10 des Jahrbuchs für Handlungs- und Entscheidungstheorie gehen
gleich drei wesentliche Neuerungen einher, die das Jahrbuch für Autoren wie
auch Leser attraktiver machen sollen. Der erste Punkt bezieht sich auf die Spra-
che. Auf der einen Seite war es eine zentrale Intention der Gründungs-Heraus-
geber des Jahrbuchs, auch im deutschsprachigen Raum ein explizites Forum für
handlungs- und entscheidungstheoretische Aufsätze zu etablieren. Viele unse-
rer Autoren und Leser haben uns rückgemeldet, dass sie es weiterhin für richtig
halten, nach wie vor mit ihren analytisch geprägten politikwissenschaftlichen
Studien auch im deutschsprachigen Raum sichtbar sein zu wollen. Gleichzeitig
haben uns andere (potenzielle) Autoren signalisiert, dass es ihnen wichtig ist, dass
ihre Beiträge auch außerhalb des deutschen Sprachraums verstanden wie rezipiert
werden und für sie daher vorrangig Publikationen in englischer Sprache infrage
kommen. Um beiden Gruppen gerecht zu werden, werden im Jahrbuch künftig
Beiträge in deutscher wie englischer Sprache veröffentlicht. Dass wir hiermit
offenbar den Nerv unserer Autoren getroffen haben, zeigt sich daran, dass sich
fünf unserer sechs Autoren(-Gruppen) in diesem Band des Jahrbuchs dafür ent-
schieden haben, ihren Beitrag auf Englisch zu verfassen. Wir danken an dieser
Stelle Springer VS für die Ermöglichung dieser sprachlichen Mischform, die mit
größerem Aufwand in der Produktion des Bandes verbunden ist.
Die zweite Neuerung bezieht sich darauf, dass wir mit Band 10 das Jahrbuch
für weitere Formate öffnen. Neben den klassischen Aufsätzen, die einer wissen-
schaftlichen Fragestellung mit handlungs- oder entscheidungstheoretischem
Bezug nachgehen und die bisher das alleinige Fundament des Jahrbuchs bildeten,
sind mit Erscheinen von Band 10 drei weitere Publikationsformen möglich. Die
Kurzanalyse ist ein dem klassischen Aufsatz ähnliches Format, gleichzeitig aber
stärker auf die Präsentation der Ergebnisse fokussiert als auf die Einordnung in
den Stand der Forschung und der zugrunde liegenden Literatur. Sie eignet sich
V
VI Editorial
daher für Analysen, die beispielsweise gesellschaftlich aktuelle Sachverhalte the-
oretisch wie empirisch, etwa mit neuesten Daten, behandeln. Zweitens haben wir
die Rubrik Replikationsstudien geschaffen. Eine Auseinandersetzung mit bisheri-
gen Befunden, etwa deren Test auf Robustheit mit neueren Methoden oder Daten,
rechtfertigt häufig keinen originären Forschungsaufsatz, ist aber gleichzeitig ein
notwendiges Instrument für den wissenschaftlichen Diskurs. Solche Arbeiten
haben künftig in dieser neuen Rubrik Platz. Schließlich öffnen wir das Jahrbuch
ebenfalls für Literaturberichte. Hierbei geht es allerdings nicht um Rezensionen
einzelner Werke. Vielmehr soll Spezialisten eines Gebiets mit dieser Rubrik die
Möglichkeit gegeben werden, den state of the art dieses Gebiets kompakt dar-
zustellen und damit Lesern einen hilfreichen Einstieg in den dargestellten For-
schungszweig zu ermöglichen. Die neuen Rubriken müssen sich natürlich im
Lauf der Zeit erst noch etablieren. Fünf unserer sechs Autoren(-Gruppen) haben
sich dafür entschieden, „klassische“ Aufsätze einzureichen.
Drittens erscheint das Jahrbuch in der vorliegenden Ausgabe erstmals seit
Band 3 wieder ohne Schwerpunktthema. Während auch die Bände mit Schwer-
punktthemen stets offen für Beiträge jenseits der entsprechenden Spezialge-
biete waren, haben unsere Autoren uns eine gewisse Zurückhaltung signalisiert,
der Schwerpunktthematik entfernt stehende Beiträge einzureichen. Da wir es
letztlich als höheres Gut ansehen, ein Publikationsorgan für die Breite der ana-
lytisch-empirischen Politikwissenschaft anzubieten, haben wir uns daher dazu
entschlossen, das Konzept der Schwerpunktthemen vorerst aufzugeben.
Entsprechend finden sich in Band 10 des Jahrbuchs für Handlungs- und Ent-
scheidungstheorie Arbeiten zu ganz unterschiedlichen Gebieten. Der Beitrag von
Felix Hörisch und Jakob Weber beschäftigt sich mit einem klassischen Thema der
politischen Ökonomie und zeigt auf, wie sich unterschiedliche Spielarten markt-
wirtschaftlicher Systeme (Variations of Capitalism) im Zuge der Finanzkrise
auswirken. Ebenfalls mit einer politökonomischen Frage, nämlich der, weshalb
in manchen Systemen die Etablierung eines moderaten Sozialstaats schwie-
rig ist, befasst sich Achim Kemmerling, indem er ein spieltheoretisches Modell
entwickelt und Folgen unterschiedlicher Kombinationen der Handlungsalterna-
tiven parteipolitischer Akteure diskutiert. Ein dritter Beitrag wurde von Marcel
Schliebs, Benedikt Fritz, Luca Messerschmidt, Johannes Volkmann und Joachim
Behnke verfasst. Das Autorenteam untersucht Veränderungen im Wahlverhalten
im Zusammenhang mit der Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg, wenn die
von den Parteien ausgesendeten Koalitionssignale experimentell manipuliert wer-
den. Die drei verbleibenden Beiträge nehmen allesamt spezielle Prozeduren kol-
lektiven Entscheidens in den Fokus. Jan Sauermann und Paul Beckmann zeigen
Editorial VII
mithilfe eines Laborexperiments, dass die Voting-by-Veto-Methode nicht nur
theoretisch, sondern auch empirisch sehr häufig faire Auszahlungen produziert.
Simon Scheller diskutiert, inwiefern strategische Fehlangaben der eigenen Prä-
ferenzen die Auszahlungen der Adjusted-Winner-Methode beeinflussen. Michael
Jankowski und Markus Tepe schließlich beschäftigen sich in einer Kurzanalyse
damit, unter welchen Umständen die Borda- und die Condorcet-Methode zu
unterschiedlichen Ergebnissen führen.
Auch im Editorial dieses Bandes möchten wir gerne unseren Dank ausspre-
chen. Dieser geht selbstverständlich zunächst an die Autoren, die mit ihren Bei-
trägen das Entstehen dieser zehnten Ausgabe des Jahrbuchs für Handlungs- und
Entscheidungstheorie erst ermöglicht haben. Ein herzliches Dankeschön geht
ebenfalls an alle beteiligten Gutachter, auf deren namentliche Nennung wir hier
verzichten, um ihre Anonymität zu wahren. Schließlich danken wir Daniel Ren-
nert herzlich für seine redaktionelle Assistenz.
Chemnitz, Mannheim und Wien Die Herausgeber
Inhaltsverzeichnis
Teil I Aufsätze
The German, the Swiss and the US Fiscal Policy
Reaction to the Financial Crisis: Comparing
Education and Corporate Policies from an
Adapted Varieties of Capitalism Perspective ....................... 3
Felix Hörisch und Jakob Weber
Populism and the Welfare State: Why Some
Latin American Countries Produce Cycles Instead of Stability ........ 33
Achim Kemmerling
Die Auswirkungen von Koalitionssignalen
auf das Wahlverhalten. Experimentelle
Befunde bezüglich der Landtagswahl in
Baden-Württemberg von 2016 ................................... 57
Marcel Schliebs, Benedikt S. L. Fritz, Luca Messerschmidt,
Johannes Volkmann und Joachim Behnke
‘Divide the Dollar’ Using Voting by Veto ........................... 85
Jan Sauermann und Paul Beckmann
Mitigating the Problem of Manipulation in
the ‘Adjusted Winner’ Procedure ................................ 111
Simon Scheller
IX
X Inhaltsverzeichnis
Teil II Kurzanalysen
Social Heterogeneity and Choice Failure
Under Condorcet and Borda .................................... 143
Michael Jankowski und Markus Tepe