Table Of ContentMellwig . Investition und Besteuerung
Dr. Winfried Mellwig
Professor der Betriebswirtschaftslehre an der Johann Wolfgang Goethe-Universitat
Frankfurt am Main
Investition
und Besteuerung
Ein Lehrbuch zum EinfluB der Steuern
auf die Investitionsentscheidung
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Mellwig, Winfried:
Investition und Besteuerung: e. Lehrbuch zum Einfluss
d. Steuern auf d. Investitionsentscheidung / Winfried
Mellwig. - Wiesbaden: Gabler, 1985.
© Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1985
Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1985
Satz: Satzstudio RES, R.-E. Schulz, Dreieich
Al\e Rechte vorbehalten. Auch die fotomechanische Vervielfaltigung des Werkes
(Fotokopie, Mikrokopic) oder von Teilen daraus bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages.
ISBN 978-3-409-15600-4 ISBN 978-3-322-85765-1 (eBook)
DOl 10.1 007/978-3-322-85765-1
Vorwort
Der Stand der Forschung zum SteuereinfluB auf Investitions-und Finanzierungsentschei
dungen ist der Stolz der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre. Zu Recht: In den letzten
lahren wurden bei der Erfassung von Erfolg-und Substanzsteuereffekten Fortschritte er
zielt, die ehedem unmoglich schienen.
Eine Vollstandigkeit, Realitatsnahe und Verstandlichkeit der Darstellung anstrebende
Untersuchung von Steuerwirkungen kommt einer Gratwanderung gleich. Der (Ab-)Hang
zum Perfektionismus ist nicht minder gefahrlich als die Neigung zur (vom geltenden
Recht) abstrahierenden Vereinfachung. Unbedachtheiten auf beiden Seiten werden vor
nehmlich den interessierten Praktiker abschrecken, den primaren Adressaten einer nicht
nur sich selbst nahrenden Betriebswirtschaftslehre. Hier MaG und Mitte zu wahren war
die wohl schwierigste Aufgabe, der ich mich bei der Verfassung des Buches stellen muBte.
Meine Mitarbeiter, insbesondere die Herren Dr. Wilfried Hackmann und Dipl.-Kfm.
Rainer Heurung, haben mich durch konstruktive Kritik und zahlreiche technische Hilfe
leistungen unterstutzt. Frau Christel Gross hat verschiedenen Manuskriptfassungen mit
Geduld Lesbarkeit gegeben; sie wurde dabei von Frau Ute Imkenberg entlastet. Mein
Dank gilt auch der Deutschen Forschungsgemeinschaft fUr die groBzugige Forderung so
wie dem Verlag Dr. Th. Gabler fUr die Aufnahme des Buches in seine Lehrbuchreihe.
Frankfurt a.M., im Februar 1985 WINFRIED MELLWIG
Inhaltsverzeichnis
v
Vorwort ...............................................................
Inhaltsverzeichnis ....................................................... VII
Inhaltserliiuterung und l.eseanleitung ...................................... XI
Erstes Kapitel
Die Erfassung der Steuern im Investitionsmodell
1.1 Einfuhrung ....................................................... .
1.2 Staffelrechnung und investitionstheoretischer Ansatz .................... 2
1.21 Die Staffelrechnung als vollsUindiges Zahlungsmodell ............... 2
1.22 Die Minderung des Rechenaufwandes im investitionstheoretischen Ansatz 7
1.3 Der EinfluB der Steuern auf den EinnahmeuberschuB ................... 13
1.31 Der EinnahmeuberschuB firmenbezogener Kapitalgesellschaften ...... 13
1.32 Der EinnahmeuberschuB von Einzelunternehmen und Personen-
gesellschaften .................................................. 17
1.33 Der EinnahmeuberschuB personenbezogener Kapitalgesellschaften .... 19
1.34 Oberblick ..................................................... 25
1.4 Der EinfluB der Steuern auf den KalkulationszinsfuB .................... 26
1.41 Der KaikulationszinsfuB firmenbezogener Kapitalgesellschaften ...... 26
1.42 Der KalkulationszinsfuB von Einzelunternehmen und Personengesell-
schaften ...................................................... 34
1.43 Der KalkulationszinsfuB personenbezogener Kapitalgesellschaften .... 35
1.44 Dberblick ..................................................... 43
1.5 Zur Relevanz der Finanzierungsformen fOr die Investitionsplanung ........ 45
1.6 Die zentralen Modellannahmen ....................................... 49
1.7 Zusammenfassung .................................................. 51
1.8 Dbungsaufgaben .................................................... 54
1.9 Literatur ........................................................... 63
Zweites Kapitel
Die Beurteilung von Investitionen bei gegebenen Steuersiitzen
2.1 Einfuhrung ........................................................ 69
2.2 Das Problem des Entscheidungskriteriums in der Investitionsplanung ...... 73
2.21 Zielsetzung und Entscheidungskriterium ........................... 73
2.22 Zur Beurteilung des AusmaBes von SteuereinflOssen ................ 75
2.3 Einzelanalyse von SteuereinfluBfaktoren ................................ 76
2.31 Die Steuerwirkung bei alternativen UberschuBverlaufen . . . . . . . . . . . . .. 76
2.32 Die steuerliche Abschreibung als Vorteilhaftigkeitskomponente ....... 80
2.33 InvestitionsfordermaBnahmen im Vergleich ........................ 88
2.34 Die Belastungsfolgen substanzsteuerlicher Bewertungsbesonderheiten .. 93
2.35 Die Steuerwirkung bei lang- und kurzlebigen Investitionen ........... 96
2.36 Die Steuerwirkung von Anderungen der Finanzierungsform .... . . . . .. 102
2.4 Entscheidungssituationen hoher und geringer Steuersensitivitat ............ 109
2.41 Steuerwirkungen bei gegebener Investitionsdauer ................... 109
2.42 Die Steuerwirkung auf die Investitionsdauer ....................... 117
Exkurs: SteuerbegOnstigung von VerauBerungsgewinnen und Ersatzzeitpunkt 123
2.5 Zusammenfassung .................................................. 131
2.6 Ubungsaufgaben .................................................... 134
2.7 Literatur ........................................................... 148
Drittes KapiteJ
Der Einflu6 von Steuersatziinderungen und Steuersatzdifferenzierungen auf die Vorteil
baftigkeit von Investitionen
3.1 EinfOhrung ........................................................ 153
3.2 Die Wirkung von Anderungen des Erfolgsteuersatzes .................... 153
3.21 Analytische Grundlagen: Kapitalwertisoquante und Zinsgerade ....... 153
3.22 Die Bedingungen eines steuersatzunabhiingigen Kapitalwertes ........ 159
3.23 Steuereinflu6faktoren und Steuersatzsensitivitiit von Investitionen ..... 165
3.3 Die Wirkung von Anderungen des Substanzsteuersatzes .................. 170
3.31 Die Bedingungen eines steuersatzunabhiingigen Kapitalwertes ........ 170
3.32 Investitionsfordernde und investitionshemmende Steuersatzanderungen 175
3.4 Die Wirkung von Anderungen des gewerbesteuerlichen Hebesatzes ........ 182
3.5 Die Wirkung von Steuersatzdifferenzierungen ........................... 185
3.51 Differenzierungen des Einkommen-/Korperschaftsteuersatzes ......... 185
3.52 Differenzierungen des Vermogensteuersatzes ....................... 189
3.53 Gewerbesteuerliche Belastungsdifferenzierungen .................... 192
3.6 Zusammenfassung .................................................. 197
3.7 Ubungsaufgaben .................................................... 199
3.8 Literatur ........................................................... 209
Viertes Kapitel
Besteuerung und Kauf/l.easing-Entscbeidung
4.1 EinfOhrung ........................................................ 211
4.11 Das Problem .................................................. 211
4.12 Die Alternativen im KaufiLeasing-Vergleich ........................ 214
4.2 Der EinfluB gewerbesteuerlicher Hinzurechnungen: Der Gewerbesteuereffekt 218
4.3 Der EinfluB divergierender Zahlungsstrukturen: Der Struktureffekt ........ 222
4.31 Zur Vorteilhaftigkeit einer zeitlichen Verlagerung von Leasingraten .... 222
4.32 Die Bedeutung von Tilgungs- und Abschreibungsstruktur ............ 225
4.33 Die Ermittlung des belastungsgleichen Kreditzinses ................. 225
4.34 Struktureffekt und verdeckte Finanzierungskosten .................. 228
4.4 Gestaltung und Durchfiihrung des Leasingvertrages als EinfluBgrOBen ..... 235
4.41 Grundformen und Varianten von Leasingvertragen .................. 235
4.42 Die Restwertbemessung als Gegenstand der Vertragsverhandlung ...... 239
4.43 Die Verwendung des Objektes nach Ablauf der Grundmietzeit ....... 241
4.44 Mietverlangerung versus Kauf des Objektes zum Ende der Grundmietzeit 250
4.45 Die Lange der Grundmietzeit als Vorteilhaftigkeitskomponente ....... 260
4.5 Die KaufiLeasing-Entscheidung eines steuerbefreiten Leasingnehmers ...... 263
4.6 Zusammenfassung .................................................. 268
4.7 Obungsaufgaben .................................................... 271
4.8 Literatur ........................................................... 287
Anlage 1: Symbolverzeichnis ............................................. 289
Anlage 2: Verzeichnis der Steuersiitze ..................................... 293
Abkiirzungsverzeichnis .................................................. 295
Sachregister .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 297
InhaltserHiuterung und Leseanleitung
Gegenstand dieses Buches ist der Einflu13 der Steuern auf die Vorteilhaftigkeit von Inve
stitionen (Kapitalanlagen). Die QualiUlt, der empirische Gehalt jeglicher Modellanalyse
wird von der Realitatsnahe der Angaben bestimmt, die man als Grundinformation tn das
Modell einfUhrt. Die Erfassung der Steuern im Investitionsmodell ist Inhalt des ersten
Kapitels.
Steuerwirkungen konnen mit Hilfe sehr unterschiedlich ausgestalteter Modelle unter
sucht werden. Den Beziehungen zwischen den Modellvarianten und ihren jeweiligen An
wendungsvoraussetzungen wird besonderes Augenmerk gewidmet, weil so ein Verstand
nis fUr die Vereinfachungen vermittelt werden kann, die eine systematische Untersu
chung von Steuereffekten mit noch vertretbarem Aufwand erlauben.
Vordringlich empfohlen sei das Studium der Abschnitte 1.2 und 1.5; hier werden die
Modellvarianten sowie die VerknOpfungen zwischen Investitions-und Finanzierungssek
tor dargestellt. Der Vertiefung dienen die Abschnitte 1.3 und 1.4 zum Einflu13 der Steu
ern auf den periodischen EinnahmeOberschu13 und den Kalkulationszinsfu13 verschiede
ner Rechts-/Gesellschaftsformen. Die personenbezogene Kapitalgesellschaft - sie priift
laufend auch die Vorteilhaftigkeit externer Anlagen durch die Gesellschafter und der
AusschOttung und Wiedereinlage von Gewinnen - ist formal recht diffizil, jedoch von
nur geringer praktischer Bedeutung; ein Oberschlagen der entsprechenden Unterab
schnitte ist vertretbar.
Das zweite Kapitel untersucht bei gegebenen Belastungen (Stand 1985) den Einflu13 der
Steuern auf die Vorteilhaftigkeit von Investitionen und prOft dabei insbesondere das
Ausma13 des Fehlers, der moglichen Einkommens- bzw. Vermogensminderung, das
durch eine Vernachlassigung der Steuern entstehen kann. Dazu wird zunachst ein Beur
teilungskriterium erarbeitet. Grundlegend ist die Erkenntnis, daB ein SteuereinfluB auf
die Investitionsentscheidung nur besteht, wenn das Vorzeiehen der Entscheidungsgrund
lage (etwa des Kapitalwertes) wechselt. Eine steuerbedingte Abnahme der Projektertrage
mag als Argernis empfunden werden; fUr die Investitionsentscheidung ist dies jedoch oh
ne Bedeutung, solange eine Umkehrung der Vorteilhaftigkeitsbeurteilung nieht eintritt.
An die Einzelanalyse von Steuereinflu13faktoren (OberschuBstruktur, Abschreibungs
modalitaten etc.) schlieBt sich die Abschiitzung der Gesamtsteuerwirkung an. Gepriift
werden hier die Moglichkeiten einer Abgrenzung von steuersensitiven und wenig steuer
sensitiven Entscheidungssituationen.
Die EinflOsse von Steuersatzanderungen und Steuersatzdifferenzierungen (generellen
bzw. nur einzelne Handlungsbereiehe betreffenden Steuersatzvariationen) sind Gegen
stand des dritten Kapitels. Nach Steuerarten getrennt werden unterschiedliche Steuer
satzniveaus sowie BegOnstigungen und Diskriminierungen von Handlungssektoren un
tersucht. Eine Isoquantenanalyse, wie sie aus der Theorie des Haushaltes und der Pro
duktionstheorie bekannt ist, erlaubt weitreiehende und dem "gesunden Menschenver
stand" zum Teil zuwider laufende Erkenntnisse zum Einflu13 von Steuersatzvariationen
auf die Vorteilhaftigkeit einzelner Investitionen. Die von der Gewerbesteuer ausgehen
den Investitionshemmnisse werden offensiehtlich.
Das vierte Kapitel ist mit den Steuerwirkungen im KaufiLeasing-Vergleich befaBt. Zu
nachst wird die gewerbesteuerliche Begtinstigung des Leasing dargestellt. Ein weiterer
Steuereffekt entsteht durch abweichende zeitliche Belastungsstrukturen bei Kauf und
Leasing. Folge ist eine bei Vernachlassigung der Steuern ausgepragte Tendenz zur Uber
schatzung der Vorteilhaftigkeit von Leasingvertragen.
Die Expansion des Leasinggeschaftes hat zu einem breiten Spektrum von Vertragsange
boten geftihrt. Es bestehen Gestaltungsspielraume. In einem weiteren Abschnitt werden
deshalb die Grundztige der heute maBgeblichen Vertragsvarianten beschrieben und An
satzpunkte optimaler Vertragsgestaltung aufgezeigt.
Bei einem steuerbefreiten Leasingnehmer scheint der SchluB nahezuliegen, daB Steueref
fekte keine Rolle spielen. Entgegen dieser ersten Vermutung erweist sich die einseitige
Steuerbefreiung (des Leasingnehmers) als die typische Situation maximaler Steuervortei
Ie des Leasing. Bei langeren Laufzeiten hat die Leasinggesellschaft betrachtliche Freirau
me, urn dem Leasingnehmer gtinstigere Konditionen als bei Kauf zu bieten und ihn da
durch zum VertragschluB zu veranlassen.
In allen Kapiteln wird die Darstellung durch einen Ubungsteil erganzt. Die Zunahme des
Buchumfanges wurde in Kauf genommen; Kontrolle des Erlernten ist unverzichtbar, urn
Selbstbetrug zu vermeiden. Die Ubungsaufgaben sind durchweg recht anspruchsvoll; ei
ne "Losung mit der linken Hand" ist ausgeschlossen. Die Entscheidung zwischen einfach
gehaltenen Kontrollfragen und realen Problemstellungen nahe kommenden und damit
auch arbeitsintensiveren Fallstudien fiel zugunsten der zweiten Alternative, wenngleich
der andere Weg - auch fUr den Autor - der bequemere gewesen ware. Die Losung der
Aufgaben ist mit finanzmathematischen Handrechnern moglich, wie sie zu erschwingli
chen Preisen zu haben sind. Sollte ein solcher Rechner nicht verfUgbar sein, so wird ein
Erarbeiten des Losungsweges und eine Uberprtifung anhand des der Aufgabenstellung
folgenden Losungsvorschlages von Nutzen sein.
Die Literaturverweise im Text wurden auf ein sachlich gebotenes MindestmaB reduziert.
ErfahrungsgemaB bietet ein extensives Zitieren des Schrifttums dem sich in den Stoff
einarbeitenden Leser nur wenig Hilfe. Die kapitelweisen Literaturverzeichnisse enthalten
auch erganzende und weiterfUhrende Angaben.
Beispiele und Ubungsaufgaben wurden mehrfach den Anderungen des Steuerrechts an
gepaBt. Das Bemtihen, Angaben tiber die aktuelle Hohe der Steuerlast zu bieten, und
die hektische Betriebsamkeit des Gesetzgebers in den letzten lahren haben die Fertigstel
lung des Buches wesentlich verzogert. Es ist zu hoffen, daB die Phase gesetzgeberischer
Flickschusterei ihrem Ende zugeht und daB die Informationen tiber die Hohe heutiger
Steuerbelastungen bis zu einer grundlegenden Steuerreform Bestand haben.
Erstes Kapitel
Die Erfassung der Steuern
im Investitionsmodell
1.1 Einfuhrung
Die Untersuchung des Steuereinflusses auf die Investitionsentscheidung setzt die Erfas
sung samtlicher Steuerbelastungen von Investitionen voraus. Es steht zu vermuten, daB
investitionsbedingte Anderungen von Ausgaben und Einnahmen jedweder Art auf die
Vorteilhaftigkeit einzelner Projekte zuruckwirken konnen.
Bei insgesamt ca. fUnfzig Steuerarten wird allerdings ein Investitionsmodell, das samtli
che Steuerarten explizit berucksichtigt, einen kaum mehr zu handhabenden Umfang an
nehmen. Es ist daher verbreitete Obung, die einem Projekt leicht zurechenbaren Steuern
- Umsatz-und Verbrauchsteuern, Zolle etc. - implizit in den Zahlungsstrom einzube
ziehen, sie bei den periodischen Einnahmeuberschussen abzusetzen. Dies steht bei Be
darf ihrem offenen Ausweis nicht entgegen. Die Bereinigung der eigentlichen Rechnung
von den in ihrer Erfassung unproblematischen Steuern vereinfacht die Wirkungsanalyse
anderer Steuerarten wesentlich. Explizit erscheinen in der Investitionsrechnung nur die
jenigen Steuerarten, die in ihrer Hohe von erst noch zu bestimmenden Merkmalen des
Projektes abhangen: von der Finanzierungsform und ihren Kosten, den Tilgungsmodali
tiHen, von den steuerlichen Bewertungsvorschriften, insbesondere den Abschreibungen.
Die ins nachfolgende - fallweise erweiterte - Grundmodell integrierten Steuerarten
sind die allgemeine Erfolgsteuer, also die Einkommen- bzw. die Korperschaftsteuer, die
allgemeine Substanzsteuer, d.h. die Vermogensteuer, sowie die spezielle Erfolg- bzw.
Substanzsteuer gewerblicher Unternehmen, die Gewerbeertrag-und die Gewerbekapital
steuer.
Der Aufbau eines Investitionsmodells unter EinschluB der Steuern wird davon be
stimmt, fUr welche Unternehmen, welche Steuersubjekte, eine Investitionsentscheidung
getroffen werden solI. Dies ist bei einem Vergleich zwischen gewerblichen und nichtge
werblichen Investitionen offenbar, zeigt sich aber auch, wenn die Investitionsplanung ei
ner groBen Kapitalgesellschaft derjenigen einer (kleineren) Personengesellschaft gegen
ubergestellt wird. In grOBeren Kapitalgesellschaften, insbesondere Publikums
Aktiengesellschaften, treten die Eignerinteressen regelmaBig allein in der Dividenden
zahlung in Erscheinung. Die Anlagemoglichkeiten der Kapitaleigner auBerhalb der Un
ternehmung und deren Steuerbelastung rucken in den Hintergrund. Die "firmenbezoge
ne" Kapitalgesellschaft berucksichtigt nur die Gesamtheit der sie direkt belastenden
Steuern. Personenbezogene Gesellschaften (und Einzelunternehmen) jedoch werden die
Vorteilhaftigkeit von Investitionen auch an den Anlagemoglichkeiten auBerhalb der Un-