Table Of ContentSpringer-Lehrbuch
Jörg Biethahn
Burkhard Huch (Hrsg.)
Informations
systeme
rur
das
Controlling
Konzepte, Methoden
und Instrumente
zur Gestaltung
von Controlling-Informations
systemen
Mit 101 Abbildungen
Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH
Prof. Dr. Jörg Biethahn
Georg-August-Universität Göttingen
Institut für Wirtschaftsinformatik
Abteiluhg I
Platz der Göttinger Sieben 5
D-37037 Göttingen
Prof. Dr. Burkhard Huch
Universität Hildesheim
Institut für Betriebswirtschaftslehre
Rechnungswesen/Controlling
Marienburger Platz 22
D-31141 Hildesheim
ISBN 978-3-540-57778-2 ISBN 978-3-642-57932-5 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-642-57932-5
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mungen des Urheberrechtsgesetzes.
© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1994
Ursplilnglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1994
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dermann benutzt werden dürften.
43/2202-543210-Gedruckt auf säurefreiem Papier
Vorwort
Controlling und Informationssysteme sind sehr eng miteinander verwoben. Zum ei
nen sind Informationssysteme unabdingbar, urn dem Controlling Informationen als
Entseheidungsgrundlage zu liefem. Fortsehritte in der Konzeption des Controlling
konnten oftmals erst dureh Weiterentwieklungen von Informations- und Kommuni
kationskonzepten sowie -teehnologien initiiert und entspreehend umgesetzt werden.
Zum anderen kommt der Informationsverarbeitung in betriebliehen Organisationen
aus strategiseher und operativer Sieht eine soleh waehsende Bedeutung zu, daB diese
selbst Gegenstand einer betriebswirtsehaftliehen Gestaltung und Steuerung naeh den
Grundsatzen des Controlling sein muB. Controlling von Informationssystemen ge
winnt aueh in der Untemehmenspraxis zunehmend an Bedeutung.
Diesen Entwieklungen soli die vorliegende Veroffentliehung Reehnung tragen, wenn
in flinf Hauptkapiteln Konzepte, Methoden und Instrumente von Informationssyste
men fUr das Controlling dargelegt werden.
1m ersten Kapitel steht das Konzept des Controlling mit spezifisehen Strukturen,
Prozessen und Instrumenten im Vordergrund.
Ein - mogliehst ganzheitlieh zu konzipierendes - Informationssystem ist neben dem
Planungs- und Kontrollsystem das wiehtigste Instrument des Controlling. 1m zweiten
Kapitel werden diese Controlling-Informationssysteme hinsiehtlieh Begriff, Funktio
nen und Struktur aufgezeigt.
Controlling der Informationssysteme ist Gegenstand des dritten Kapitels; hier geht es
urn mehr als die Minimierung der Kosten der Informationsversorgung, wenn sowohl
aus operativer als aueh aus strategiseher Sieht das Informationssystem als Erfolgs
faktor zu optimieren ist.
Informationssysteme bedtirfen des konzeptionellen Entwurfs und der konkreten Um
setzung. Deshalb werden im vierten Kapitel Datenbanksysteme und -modelle sowie
Entwurfsmethoden zur Konzeption von Informationssystemen dargelegt, wobei aueh
neuere Ansatze - wie objektorientierte Analyse und objektorientiertes Design von
Informationssystemen - bertieksiehtigt werden.
1m ftinften Kapitel werden sehlieBlieh Programmier- und Planungsspraehen, Tabel
lenkalkulationssysteme sowie FIS-Generatoren und Kl-Entwieklungsumgebungen als
Werkzeuge zur Entwieklung von Controlling-Informationssystemen diskutiert.
vi Vorwort
Diesen konzeptionellen Darlegungen schlieSen sich in einem sechsten Kapitel drei
Anwenderberichte aus den Hausem Bertelsmann, Krupp Hoesch und Varta an, urn
die Entwicklungen unterschiedlicher Unternehmen beispielhaft aufzuzeigen.
Diese Veroffentlichung richtet sich sowohl als Lehrbuch an die Studenten der Be
triebswirtschaftslehre, der Wirtschaftsinformatik und der Informatik als auch an die
Praktiker aus den Bereichen Informationsverarbeitung und Controlling, urn diesen
die neueren Entwicklungen als Grundlage eigener Konzeptionen darzulegen.
Wir danken insbesondere den Herren Dipl.-Kfm. Fritz DUrkop, Dr. Axel Dycke,
Dr. Reinhard Liedl und Dipl.-Ing. Ernst Sander, die mit ihren Beitragen sehr we
sentlich zur Praxisnahe dieses Buches beigetragen haben. Wir wissen zu schatzen,
was es heiSt, neben den taglichen beruftichen Verpftichtungen noch Zeit fUr solche
Beitrage zu finden.
Ferner danken wir unseren Mitarbeitern fUr ihre konstruktive und fUr das Gesamt
werk wertvolle inhaltliche Mithilfe, insbesondere aber fUr ihre namentlich gekenn
zeichneten Beitrage.
Die Diskussion innerhalb und zwischen unseren Instituten der Universitaten
Gottingen und Hildesheim hat sich positiv auf das Konzept und den Inhalt des
vorliegenden Buches ausgewirkt. Besonders danken wir Herrn Dr. Wolfgang Behme
fUr seine Initiativen zu diesem Projekt und die zusammen mit Herrn Dipl.-Inform.
Thomas Ohlendorf Ubernommene kapitelUbergreifende Koordination sowie die re
daktionelle Leitung. Un serer Dank gilt auch Herrn Dipl.-Kfm. lochen Kuhl fUr die
Betreuung der Praxisbeitrage. FUr die Anfertigung der Druckvorlage am Institut fUr
Betriebswirtschaftslehre der Universitat Hildesheim danken wir Frau cando inform.
Pia Krebs, Herrn cando inform. Karsten Schreyer sowie Herrn cando inform. Andreas
Totok, ohne deren Detailarbeit das Buch nicht in dieser Form hatte vorgelegt werden
konnen.
Dem Springer-Verlag und hier insbesondere Herrn Dr. Peter Schuster gilt unser
Dank fUr die Aufnahme dieses Lehrbuchs in das Verlagsprogramm und die gute
Zusammenarbeit.
Gottingen/Hildesheim lorg Biethahn
im lanuar 1994 Burkhard Huch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ........ .- ................................. v
1 Controlling: Konzepte, Aufgaben und Instrumente ............ 1
1.1 Konzepte des Controlling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.1 .1 Managementkonzepte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.1.2 Controlling als Fuhrungskonzept und Unternehmensinstanz . 2
1.1.3 Controllingorganisation .. . . . .... .. ... . . . .. ..... 5
1. 1.4 Erfolgsfaktoren des Controlling .. . .. . .. ... .... .... 6
1.2 Controllingstrukturen ............ .... ... .. . .... .. . . 8
1.2.1 Aufbauorganisation... . ........ ... . . ........ . . 8
1.2.2 Controllingfelder. . . . . . . . . . . . . . . . . . .. .. ... . 9. . .
1.3 Controllingprozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.0 . . . . . . .
1.3.1 Das Unternehmen als kybernetisehes System . . . . . . . 1.0 .
1.3.2 Vermasehte Steuerungs- und Regelungssysteme . . . . . .1 3.
1.3.3 Ablauforganisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. 5 . . . . . .
1.4 Controllinginstrumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.6 . . . . . .
1.4.1 Planungs- und Kontrollsystem . . . . . . . . . . . . . . . 16 . . . .
1.4.1.1 Gestaltung des Planungs- und Kontrollsystems . . . 16
1.4.1.2 Planungs- und Kontrollinstrumente . . . . . . . . .1 8. .
1.4.2 Informationssysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2 1. . . . .
1.5 Literaturverzeiehnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. 2 . . . . . . .
2 Controlling-Informationssysteme ...................... 25
2.1 Information und Informationssysteme . . . . . . . . . . . . . . .2 5 . . . .
2.1.1 Begriff der Information ......... . .... . . . .. . .. . . 25
2.1.2 Funktionen von Informationssystemen . . . . . . . . . . . 2. 6 . .
2.1.3 Informationsversorgung mit Informatibnssystemen .. . . .. 30
2.2 Controlling-Informationssysteme als Instrumente des Controlling . 31
2.2.1 Bedeutung von Informationssystemen fUr das Controlling . . 31
2.2.2 Begriff und Adressatenkreis von Controlling-
Informationssystemen ..... .. . . ... .. ...... . . . . 32
2.2.3 UnterstUtzungsfunktionen von Controlling-
Informationssystemen .. . ... . . . ...... ... ...... 35
2.2.4 Informationsbedarf fUr das Controlling ...... . .. .... . 36
2.2.4.1 Informationsbedarf aus formaler Sieht . . . . . . . 3.6 .
2.2.4.2 Informationsbedarf und -bedarfsermiUlung aus
saehlieher Sieht . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1 . . . . .
2.2.4.3 Formale Anforderungen an die Informationen ... . 44
2.2.5 Informationsquellen fUr das Controlling .. . . .. .. .. . .. 44
2.3 Struktur von Controlling-Informationssystemen . . . . . . . . . . 4.6 . .
2.3.1 Anforderungen an Controlling-Informationssysteme . . . . . 46.
2.3.2 Komponenten von Controlling-Informationssystemen . . . . . 51
2.4 Entwieklung von Controlling-Informationssystemen . . . . . . . . . .5 5
2.5 Literaturverzeiehnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 2. . . . . .
viii Inhaltsverzeichnis
3 Informationssysteme als Objekt des Controlling . . . . . . . . . . . . 69
3.1 Ziele des IS-Controlling ......... . . .. . .... .. . .... . . 71
3.2 Aufgabenbereiche des IS-Controlling . . . . . . . . . . . . . . 7. 3. . . .
3.2.1 Prazisierung der Ziele des IS-Bereichs . .. .. . ....... 74
3.2.2 Festlegung operationaler GroBen zur Messung der Ziele des
IS-Bereichs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75. . . . . . . .
3.2.3 UnterstOtzung der strategischen und operativen IS-Planung. 76
3.2.4 Aufstellung von IS-Budgets . . . . . . . . . . . . . . . .7 7. . . . .
3.2.5 Aufbau einer IS-Kosten- und Leistungsrechnung . ..... . 78
3.3 Methoden des IS-Controlling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8. 0.
3.3.1 Methoden des strategischen IS-Controlling . . . . . . . . . 80. .
3.3.1.1 Starken-/Schwachen-Analyse . . .......... . . 82
3.3.1.2 Gap-Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84. . . . . .
3.3.1.3 Szenario-Technik . . . . . . . . . . . . . . . . .8 .6 . . . .
3.3.1.4 Portfolio-Technik .............. . ..... . .. 88
3.3.1.5 Wertkettenanalyse . . . ...... . . . . . . . . . 9. 3 . .
3.3.2 Methoden des operativen IS-Controlling. . . . . . . . . . . 95 . .
3.3.2.1 Kostenrechnungsverfahren . . . . . . . . . . . . .9 .6 . .
3.3.2.2 Budgetierungsverfahren . . . . . . . . . . . . .. . 1. 0.4
3.3.2.3 Gemeinkostenwertanalyse . . . . . . . . . . .. .. .1 07
3.3.2.4 Verrechnungspreise .. . ... . . .. . .. .... .. 109
3.4 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1 1.1 . . . . . .
4 Datenbanksysteme, -modelle und Entwurfsmethoden als
Grundlage von Controlling-Informationssystemen ........... 117
4.1 Semantische Datenmodelle . . . . . . . . . . . ... ... .. . .. . , 119
4.1.1 Entity-Relationship-Modell .... . .. . . ... .. . .... . 120
4.1.2 Erweiterungen des Entity-Relationship-Modells . . ... .. 123
4.2 Logische Datenmodelle . .. . .. . . .. ..:.. . . . . . . . ... . 126
4.2.1 Hierarchisches Datenmodell . . . . . . . . . . . . . ... 1. 2. 7.
4.2.2 Netzwerkmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . .1 2. 8. . .
4.2.3 Relationales Datenmodell . . . . . . . . . . . . . . . . .1 29. . . .
4.2.4 Objektorientiertes Modell .. . . . . . . . . . . . . . . .1 .3 1. . .
4.3 Aufbau von Datenbanksystemen ...... . . . .. .. .... . .. 134
4.3.1 Datenbanksysteme vs. Dateisysteme . .... . .. ... .. 135
4.3.2 3-Schichten-Architektur . . . . . . . . . . . . . . . ... .1 .3 7. .
4.3.3 Datenbank-Management-Systeme .... . . . . . . . . . 13.9.
4.3.4 Meta-Systeme . . ... . .. .. . . ..... .. . .. .... . . 141
4.3.4.1 Data Dictionary .. . . . . . . . . . . . . . . . .. 1.4 1. .
4.3.4.2 Repository . ............ .. . .. .. . .. . . 148
Inhaltsverzeichnis ix
4.4 Objektorientierter Entwurf von Informationssystemen . . . . . . .. 153
~~~~~r~~~t;~~c~l~n.g. ~e.s. o.b~e~.o~i~~ti~~~~
4.4.1 . . . . . . 1. 5.4
4.4.2 Strukturierung des objektorientierten Softwareentwurfs .. 156
4.4.3 Anforderungen an objektorientierte Entwurfsmethoden . .. 157
4.4.4 EntwurfsprozeB . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . 1. 5. 8. . .
4.4.5 Object Oriented Design nach Booch . . . . . . . . . ... . 16. 3
4.4.5.1 Klassendiagramme . . . . . . . . . . . . . .. . . 1.6 5. .
4.4.5.2 Objektdiagramme . . . . . . . . . . . . . . ... . 1. 66. .
4.4.5.3 Modul- und ProzeBdiagramme . . . . . . . . .. .. . 167
4.4.5.4 Zustandsdiagramme . . . . . . . . . . . . .. .. 1. 6.8 .
4.4.5.5 Synchronisationsdiagramme . . . . . . . . . ... . 1. 69
4.4.5.6 Ubersicht ausgewahlter objektorientierter Analyse-
und Design-Methoden . . . . . . . . . . . . . . . 169 . . .
4.5 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1 7.1 . . . . . .
5 Werkzeuge fur die Gestaltung von Controlling-
Informationssystemen ............................. 175
5.1 Programmiersprachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . 1. 7. 5 . . .
5.1.1 Klassifikationsmoglichkeiten ........ . .......... 176
5.1.2 Ausgewahlte Sprachen .......... .. .......... 182
5.2 Planungssprachen . .... .. . ... . ................. 188
5.2.1 Leistungsmerkmale... . ... . ... . . . ..... . ..... 189
5.2.2 Ausgewahlte Planungssprachen . . . . . . . . . . . . . 1. 9.1 . .
5.3 Tabellenkalkulationssysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. 95. . . . .
5.3.1 Leistungsmerkmale................. . ....... 195
5.3.2 Ausgewahlte Tabellenkalkulationssysteme ... .... ... 199
5.4 FOhrungsinformationssystem-Generatoren .............. 201
5.4.1 Leistungsmerkmale......................... 201
5.4.2 Ausgewahlte Generatoren ... .. .... ... .... .... 205
5.5 KI-Werkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... .2 0. 7. . . . .
5.5.1 Leistungsmerkmale.. ............... ..... ... 207
5.5.2 Ausgewahlte Tools . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20. 9. . . . .
5.6 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1 .2 . . . . .
6 Anwenderberichte •.............................. 217
6.1 EinfOhrung . . .............. .. . .... . ...... .... 217
6.2 Informationssysteme im Konzern-Controlling bei der
BERTELSMANN AG . . . . . . . . . . . . .. ... ... .. ..... .. 220
6.3 Produktionscontrolling bei der Krupp Hoesch Stahl AG Dortmund
durch ein Informationssystem der Logistik . . . . ........... 242
6.4 Informationssysteme bei der VARTA Batterie AG ....... . . . 257
Autorenverzeichnis ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . .. .. . 2.7 .0 . .
Abkurzungsverzeichnis der Zeitschriften . . . . . . . . . . . . .. .. . 2. 72
1 Controlling: Konzepte, Aufgaben
und Instrumente
von Burkhard Huch und Katja Schimmelpfeng
1.1 Konzepte des Controlling
1.1.1 Managementkonzepte
In der Praxis angewandte Managementkonzepte haben in den letzten lahren struk
turelle Veranderungen erfahren (Huch 1992, S.15). Wurde Management als zielori
entierte UntemehmensfUhrung lange Zeit als alleinige Aufgabe der Untemehmens
leitung angesehen, so wurde es zunehmend auch auf hierarchisch tiefer angesiedelte
Instanzen ausgeweitet. Dieses geschah teils bedingt durch das Wachstum, aber ins
besondere auch aufgrund der Erfahrung, daB in den Fachabteilungen oftmals bes
sere Sachkenntnisse vorhanden sind und so Entscheidungen fUr bestimmte Probleme
schneller und besser getroffen werden ktinnen. Ein weiteres Argument fUr die Delega
tion von Managementfunktionen Iiegt in der starkeren Motivation soIcher Mitarbeiter,
die nach produktiver Selbstentfaltung streben. Insgesamt wurde dieser Wandel im
Management aber erst durch den Controlling-Gedanken ermtiglicht.
Ausgangspunkt aller Controlling-Betrachtungen ist die Sichtweise von Untemeh
mensfiihrung und Management entweder als Funktion oder als Institution (Hahn \985,
S.12ff; Schierenbeck 1989, S.71f): Management als Funktion beinhaltet die Ge
staltung und Steuerung des sozio-tikonomisch-technischen Systems 'Untemehmen'.
AusgeUbt wird diese Managementfunktion von einer Institution, die im Top-, Middle
und Lower-Management angesiedelt sein kann.
In der Untemehmenspraxis realisiertes Management wird gemaB Abbildung 111
(Schierenbeck 1989, S.72) sowohl als spezifische Funktion als auch als Institution
durch prozessuale, strukturelle und personelle Dimensionen gekennzeichnet.
Die prozessuale Dimension schreibt fUr jede Managementtatigkeit die Beachtung des
Phasenschemas als verbindlichen Rahmen vor (Wild 1982, S.37; Schierenbeck 1989,
S.73ff): lede Managementtatigkeit durchlauft die Phasen der Willensbildung als Pla
nung mit Zielsetzung, MaBnahmenplanung, MaBnahmenbewertung und Entscheidung
sowie Willensdurchsetzung mit DurchfUhrung und Kontrolle. Der Kontrolle schlieBt
sich gegebenenfalls eine emeute Planung an (Hahn 1985, S.23ff).
Hinsichtlich der strukturellen Dimension des Managements ist eine wechselseitige
Abhangigkeit und Beeinftussung zwischen der Managementfunktion und -institution
sowie der Aufbau- und Ablauforganisation zu beobachten: Einerseits charakterisiert
2 Controlling: Konzepte, Aufgaben, Instrumente
das Management durch seine strukturbildende Kraft die Aufbau- und Ablauforgani
sation, andererseits hat sie sich dieser zu fUgen (Schierenbeck 1989, S.79ff; Horvath
1992, S.802f).
Die personelle Dimension der Managementaktivitiiten wird durch den FUhrungsstil,
der als 'autoritiir', 'kooperativ', 'demokratisch' oder 'partizipativ' beschrieben wer
den kann, gekennzeichnet (Schierenbeck 1989, S.83ff).
.-
I + +
Prozessuale l J - I , I_I I-I
Dimension Planung Enlscheidung Durchsetzung Konlrolie l
+ t I
fallweise Regelungen generelie Regelungen
Strukturelle
(Disposition) (Organisation)
Dimension
Personelie partizipaliver aulorilarer
Dimension Fuhrungsslil FUhrungsslil
Abb. III: Managementdimensionen
Insgesamt stellt Management als Funktion einen personengebundenen Informations
verarbeitungsprozeB mit Willensbildung und -durchsetzung (Hahn 1985, S.25) unter
Beachtung der oben skizzierten Dimensionen unterschiedlicher Auspragung dar.
1.1.2 Controlling als FOhrungskonzept
und Unternehmensinstanz
Controlling-Definitionen sind sehr unterschiedlich und erstrecken sich Uber ein
iiuBerst breites, unterschiedlich gehandhabtes Spektrum: Unter Controlling werden
ein Instrumentarium, ein FUhrungskonzept, ein organisatorischer Bereich, ein Aufga
bengebiet oder auch ein Informationssystem verstanden (KUpper 1990, S.785; Weber
1991a, S.12ff).
Die etymologische Erkliirung des Controlling geht in das Mittelalter zurUck (Horvath
1992, S.28f): Lateinisch war 'contra rolatus' ('Gegenrolle') die Bezeichnung fUr eine
zu Kontrollzwecken vorgenommene weitere Aufzeichnung von Geschiiftsvorgangen;
diese Gegenaufzeichnungen (franzosisch: 'contre role', englisch: 'counter roll')
oblagen dem 'countre-roullour' bzw. dem 'counterroller'.