Table Of ContentHöfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich
RESIDENZENFORSCHUNG
Herausgegeben von der Residenzen-Kommission
der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Band 15. III
Jan Thorbecke Verlag
Höfe und Residenzen
im spätmittelalterlichen Reich
Hof und Schrift
Herausgegeben von Werner Paravicini,
bearbeitet von Jan Hirschbiegel und Jörg Wettlaufer
Jan Thorbecke Verlag
Dieser Band wurde durch die
Bund-Länder-Kommission für Forschungsförderung
im Akademieprogramm mit Mitteln des BMBF
(Bundesministerium für Bildung und Forschung)
und des Landes Schleswig-Holstein sowie der
Fritz Thyssen Stiftung gefördert
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Gesamtherstellung: Jan Thorbecke Verlag, Ostfi ldern
Printed in Germany . ISBN 978-3-7995-4522-8
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort ........................................................... 7
SchriftlichkeitundMündlichkeit ....................................... 11
PragmatischeSchriftlichkeit ........................................... 37
Anschläge ......................................................... 61
Ansichten,PläneundModelle ......................................... 65
AstrologischeTextsorten ............................................. 73
Bestallungen†DienerbriefeundDienerbücher
Bruderschaftsbücher†Memorialbücher
DevisenundEmbleme ............................................... 87
DienerbriefeundDienerbücher ........................................ 101
Embleme†DevisenundEmbleme
HöfischeDichtung .................................................. 115
Spruch .......................................................... 127
Lied ............................................................ 135
Roman .......................................................... 145
Gelegenheitsdichtung .............................................. 156
EinladungenundEinladungsverzeichnisse†FesteimLebenslauf–Geburtund
Taufe–Hochzeit;†FestezubesonderenAnlässen–Einzug
(Reichsstädtische)EinzugsordnungenundEinzugsberichte.................. 161
HöfischeFesteundihrSchrifttum:Ordnungen,Berichte,Korrespondenzen .... 179
FesteimLebenslauf ............................................... 185
GeburtundTaufe ............................................... 189
Hochzeit ...................................................... 208
Tod .......................................................... 216
FesteimJahreslauf ................................................ 223
FestezubesonderenAnlässen ....................................... 229
Einzug ........................................................ 232
Krönung ...................................................... 242
EidundHuldigung .............................................. 252
Herrscherbegegnung ............................................ 259
Reise ......................................................... 267
Ständeversammlung ............................................. 276
Flugblätter ......................................................... 285
Fürstenkorrespondenz ............................................... 299
Fürstenspiegel ...................................................... 329
Genealogien ....................................................... 347
Gesandtschafts-undReiseberichte ..................................... 361
Gesellschaften†StatutenvonGesellschaften
Hofgeschichtsschreibung ............................................. 373
6 INHALTSVERZEICHNIS
Hofhaltungsrechnungen†Rechnungen
Hofkanzleiordnungen†Hofordnungen
Hofordnungen...................................................... 391
Hofratsordnungen†Hofordnungen
Hofstaatsverzeichnisse,Hof-undStaatsschematismen...................... 409
Hofzeremoniell ..................................................... 433
Inschriften ......................................................... 457
Inventare .......................................................... 473
Küchen-undSpeisezettel(Küchenbücher,Küchenregister)/Futterzettel ........ 485
Leichenpredigten.................................................... 497
Lobreden .......................................................... 505
Memorial-undBruderschaftsbücher .................................... 513
Musik(er),Oper ..................................................... 515
Ordensstatuten†StatutenvonGesellschaften
Quartierzettel,Fouragezettel,Zehrungszettel ............................. 525
Rechnungen ....................................................... 531
Regimentsverträge................................................... 553
Sachliteratur(Artillerie-,Fecht-undRingbücher) .......................... 573
Stammbücher ...................................................... 585
StatutenvonGesellschaften ........................................... 593
Stiftungsstatuten†StatutenvonGesellschaften
Testamente ........................................................ 603
Tischzuchten ....................................................... 615
Turnierbücher ...................................................... 635
Wappenbriefe ...................................................... 645
Wappenbücher ..................................................... 675
Abbildungsnachweise ................................................ 683
ChronologischesVerzeichnisderwiedergegebenenQuellen ................. 685
Sachregister ........................................................ 695
Autoren ........................................................... 703
VORWORT
Zunächstdiereichsfürstlichen»DynastienundHöfe«(TeilI,1)unddiekonkreten»Re-
sidenzen« (Teil I, 2), damit wir wissen, wer wann wo tätig war. Dann die »Bilder und
Begriffe«(TeilII,1–2),dieunserlauben,jenesWerkzubegreifenundzusehen.Nunals
dritterTeiljenerlangenWanderungdurchdiehöfischeWeltdieAntwortaufdieFrage,
welche Überlieferung die Höfe im Reich hervorgebracht haben1. Dazu drei Einschrän-
kungen:WiestetsindiesemHandbuchgehenwirvoneinerchronologischenMitteaus,
vonderZeitum1500undschauenzurückbisetwa1200undvorwärtsbiszumDreißig-
jährigenKrieg,alsobisindenAnfangdes17.Jahrhunderts,ohneimgegebenenFallfür
FrüheresoderSpäteresblindzuwerden.Zumanderenbleibtesbeidemgeographischen
Sprengel,fürdenwirunsfürzuständigerklärthaben:dasregnumtheutonicum,dieReichs-
romania, Böhmen, das Ordensland im Osten und das dänische Schleswig, aber nicht
Reichsitalien.SchließlichisthiernurvonderschriftlichenÜberlieferungdieRede,von
»Hof und Schrift«. Dies deshalb, weil in »Bilder und Begriffe« doch allerhand von Ar-
chitekturen und Gegenständen erwähnt und gezeigt wurde, Kunst und Realien also
gleichsam schon gegenwärtig sind. Doch werden »Risse und Pläne« im vorliegenden
BandimArtikel»Ansichten,PläneundModelle«nocheinmaleigensbehandeltundgibt
es29Abbildungen,diesichauchim»Bilder«-Bandhättenfindenkönnen.BeideTeile
sind miteinander verwandt und stützen sich gegenseitig. Was bislang fehlte, war die
Rechenschaftdavon,welchespezifischenschriftlichenAufzeichnungenunddamitZeug-
nissejenerKulturesgegebenhat,dieunsheutealsQuelledienenkönnen.DieseFrage
haben sich schon andere gestellt und für andere Zeiten oder andere Fragestellungen
beantwortet,insgesamt2oderfürbestimmteTeilbereiche3innerhalboderaußerhalbun-
serer Reihe »Residenzenforschung«. Doch wird der Ansatz nirgendwo so umfassend,
weitreichendundexemplarischgebotenwiehier.
Wer dergleichen verwirklichen will, braucht mehrerlei: eine vernünftige Liste derje-
nigenDokumenttypen,diebehandeltwerdensollen,einKonzeptfürdieAnlagederAr-
tikel,Autoren,diesiezuschreibenimstandesind,undschließlicheinenRahmen,der
denÜberblicküberdasGesamtphänomenoderwichtigeTeiledesselbengibt,damitLe-
serundBenutzersicheingehendorientierenkönnen.
1 SieheauchdieentsprechendenProjektseitenimInternetunterdenAdressenhttp://resikom.adw-goettingen.
gwdg.de/projekt.php#Topoband, http://resikom.adw-goettingen.gwdg.de/projekt.php#Bildband, http://
resikom.adw-goettingen.gwdg.de/projekt.php#Textband und http://resikom.adw-goettingen.gwdg.de/
projekt.php#Grafen.
2 Siehebspw.dieQuellenkundederHabsburgermonarchie(16.–18.Jahrhundert).EinexemplarischesHand-
buch,hg.vonJosefPauser,MartinScheutzundThomasWinkelbauer,Wienu.a.2004(Mitteilungen
desInstitutsfürÖsterreichischeGeschichtsforschung.Ergänzungsband44),unddiekünftigePublikation
derTagungdesRudolstädterArbeitskreiseszudemThema»QuellengattungenzurhöfischenKulturder
FrühenNeuzeit«(Rudolstadt28.4.–30.4.2000).
3 Siehez.B.Mersiowsky,Mark:DieAnfängeterritorialerRechnungslegungimdeutschenNordwesten.
SpätmittelalterlicheRechnungen,Verwaltungspraxis,HofundTerritorium,Stuttgart2000(Residenzenfor-
schung,9).
8 VORWORT
DieKommissionunddieArbeitsstellehabenalsonachgedachtundKonzeptundListe
unablässigverfeinertundangepaßt.DieAutorenhabensichgemüht.DasResultatliegt
nunvor,felicitersohoffenwir.Zielwares,eineTypologiederhöfischenSchriftlichkeitzu
schaffen, sowohl der unsichtbaren Verwaltung mit ihren vielen »Rechnungen«, »Kü-
chenzetteln«, »Quartierzetteln, Fouragezetteln, Zehrungszetteln« als auch der öffentli-
chenRepräsentation.EsgehtalsoimwesentlichenumAktenundumLiteraturundall
dem, das dazwischen liegt. Ergänzt werden sollte diese interne Produktion durch den
externen Blick auf Hof und Residenz, wofür besonders die »Gesandtschafts- und Rei-
seberichte« stehen (vgl. unten in der Rubrik »Höfische Feste und ihr Schrifttum: Ord-
nungen,Berichte,Korrespondenzen«imAbschnitt»FestezubesonderenAnlässen«das
Stichwort »Reise«), denen sich die Kommission ja schon seit längerem und weiterhin
widmet4,undauchdiespäten»Stammbücher«.
Als wir die Liste der Stichwörter erstellten, bemerkten wir alsbald, daß es nur bei
gewissen Lemmata sinnvoll ist, sie ein Eigenleben führen zu lassen, z.B. im Falle der
»Dienerbriefe und Dienerbücher«, der »Fürstenkorrespondenz«, der »Hofordnungen«,
»Inschriften«, »Rechnungen«, »Testamente« und »Turnierbücher« (Turniere kommen
natürlichauchimZusammenhangmitdenFestbeschreibungenvor).InanderenFällen
war der Gesamtzusammenhang wichtiger, so im Falle der »Höfischen Dichtung«, wo
nach Gattungen wie »Spruch«, »Lied«, »Roman« und »Gelegenheitsdichtung« unter-
schieden wurde. Die für die Zivilisationsgeschichte so wichtigen »Tischzuchten«, die
eherfrühneuzeitlichen»Leichenpredigten«unddiebereitsmittelalterlichen»Lobreden«
oderEhrenreden(vgl.auch»Gelegenheitsdichtung«),literarisch-rhetorischauchsie,ha-
ben wir aber nicht darunter subsummiert. Anderem näherten wir uns auf anthropolo-
gische Weise, so dem weiten Feld der Festbeschreibung und Festorganisation, wo in
FesteundFeiernimLebenslauf(z.B.zurHochzeit),imstarkreligiösbestimmtenJah-
reslauf(z.B.zuWeihnachten)undzubesonderenAnlässeneingeteiltwurde(z.B.zum
Einzug,vgl.»EinzugsordnungenundEinzugsberichte«:derselbeGegenstandkannaus
verschiedenerSichtmehrfachbehandeltwerden).DiezahlreichenOrdnungenauseiner
Zeit,alsHaushalt,VerwaltungundRegierungsicherstzutrennenbegannen,habenwir
lieberunter»Hofordnungen«beieinandergelassen,habenesabervorgezogen,diesich
entwickelnde Gattung der »Hofstaatsverzeichnisse«, aus denendieStaatskalender ent-
stehen,danebenbestehenzulassenunddadurchsichtbarerzumachen.Ausgegliedert
habenwirauchdas»Hofzeremoniell«,welcherArtikelnotwendigerweisevielfachquerzu
4 EuropäischeReiseberichtedesspätenMittelalters.EineanalytischeBibliographie,hg.vonWernerPara-
vicini.Tl.1:DeutscheReiseberichte,bearb.vonChristianHalm,FrankfurtamMainu.a.1994,2.durch-
ges.undumeinenNachtragerg.Aufl.[besorgtvonJörgWettlaufer],FrankfurtamMainu.a.2000.Tl.2:
FranzösischeReiseberichte,bearb.vonJörgWettlauferinZusammenarbeitmitJacquesPaviot,Frank-
furtamMainu.a.1999.Tl.3:NiederländischeReiseberichte,nachVorarbeitenvonDetlevKraackbearb.
vonJanHirschbiegel,FrankfurtamMainu.a.2000(KielerWerkstücke.ReiheD:Beiträgezureuropäi-
schenGeschichtedesspätenMittelalters,5,12und14).SieheauchimInternetunterderAdressewww.di-
giberichte.dedievonJörgWettlauferzusammengestelltenInformationenüberReiseberichtedesspäten
MittelaltersundderfrühenNeuzeit,zudem:GrandTour.AdeligesReisenundeuropäischeKulturvom14.
biszum18.Jahrhundert.AktenderInternationalenKolloquieninderVillaVigoni1999undimDeutschen
HistorischenInstitutParis2000,hg.vonWernerParaviciniundRainerBabel,Ostfildern2005(Beihefte
derFrancia,60).