Table Of ContentHandbuch
Wissenschaftliches Arbeiten
Institut für Theater-, Film-
und Medienwissenschaft
2 67
Kruse, Otto, Lesen und Schreiben. Der richtige Umgang mit Texten im Studium, Kon-
Handbuch
stanz: UVK; Wien: Huter & Roth, 2010 (= UTB 3355).
Kühmstedt, Estella, Klug recherchiert: für Historiker, Göttingen: Vandenhoeck &
Wissenschaftliches Arbeiten
Ruprecht, 2013.
Kühtz, Stefan, Wissenschaftlich formulieren. Tipps und Textbausteine für Studium
Institut für Theater-, Film-
und Schule, Paderborn: Schöningh, 2011 (= UTB 3471).
und Medienwissenschaft
Pyerin, Brigitte, Kreatives wissenschaftliches Schreiben Tipps und Tricks gegen
Schreibblockaden, Weinheim, München: Juventa Verlag, 32007.
Rauscher, Erwin, Wissenschaft (kennen-)lernen, Wien: Österreichischer Bundes-
verlag, 1993.
Rossig, Wolfram E., Wissenschaftliche Arbeiten. Leitfaden für Haus- und Seminar-
arbeiten, Bachelor- und Masterthesis, Diplom- und Magisterarbeiten, Dissertationen,
Weyhe: Teamdruck, 62006.
Rückert, Hans-Werner, Schluss mit dem ewigen Aufschieben. Wie Sie umsetzen, was
Sie sich vornehmen, Frankfurt am Main: Campus Verlag, 22000.
Ruhmann, Gabriela, „Schreibblockaden und wie man sie überwindet“, in: Schrei-
ben im Studium. Ein Trainingsprogramm, hg. v Karl Bünting, Axel Bitterlich und Impressum
Ulrike Pospiech, Ulrike, Berlin: Cornelsen Scriptor, 1996. S. 108-119.
Dieses Handbuch wurde erstellt im Auftrag der Studienprogrammleitung des
Wolfsberger, Judith; Frei geschrieben, Wien: Böhlau, 42016 tfm | Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien
Wytrzens, Hans Karl/Elisabeth Schauppenlehner-Kloyber/Monika Sieghardt/ Materialien haben zur Verfügung gestellt: Brigitte Dalinger, Julia Danielczyk,
Georg Gratzer, Wissenschaftliches Arbeiten. Eine Einführung, Wien: Facultas, WUV Bernhard Frena, Wera Hippesroither, Sara Maurer, Claudia Mayerhofer, Sabine
42014. Prokop, Carmen Sippl, Lena Stölzl
Redaktion und Zusammenstellung: Bernhard Frena, Wera Hippesroither, Sara
Maurer, Lena Stölzl
Layout: Bernhard Frena
Für den Inhalt verantwortlich: tfm | Institut für Theater-, Film- und Medien-
wissenschaft, Universität Wien
Gesetzt in Macho, „Sketchy Icons“ kreiert von Denis Sazhin
© Wien 2016
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INHALTSVERZEICHNIS 13 ANHANG 2: LITERATUREMPFEHLUNGEN
1 ZUR VERWENDUNG DIESES MANUALS 6
Bibliothek der Universität Konstanz, Projekt Informationskompetenz/Material,
2 TEXTSORTEN IM STUDIUM 7
http://www.ub.uni-konstanz.de/bibliothek/projekte/informationskompetenz/
2.1 Essay 7
material/ Zugriff : 19.3.2016.
2.2 Lesekarte 7
2.3 Rezension, Kritik 7
Bibliothek der Universität Konstanz, Projekt Informationskompetenz/Ma-
2.4 Abschlussarbeit 8
terial Modul 1, Kriterien für eine wissenschaftliche Publikation http://www.
2.5 Bachelorarbeit 8
2.6 Konzept 8 ub.uni-konstanz.de/fi leadmin/Dateien/Informationskompetenz/Modulmateri-
2.7 Exposé 9 al/Modul_1/1_kriterien_wiss_publikation.pdf Zugriff : 27.3.2016.
3 DIE FORSCHUNGSFRAGE 10
Bünting, Karl-Dieter/Bitterlich, Axel/Pospiech, Ulrike, Schreiben im Studium: mit
3.1 Thema eingrenzen 10
3.2 Forschungsfrage fi nden 11 Erfolg. Ein Leitfaden. Berlin: Cornelsen Scriptor, 32000.
4 RECHERCHE 13
Burchert, Heiko/Sven Sohr, Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens. Eine anwen-
4.1 Kriterien wissenschaftlicher Publikationen 13
dungsorientierte Einführung; [Fazit, reden, schreiben, lesen, recherchieren, Grundla-
4.2 Publikationsformen 14
4.2.1 Nachschlagewerke 14 gen], München: Oldenbourg Verl., 22008.
4.2.2 Monografi en 15
Eco, Umberto, Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt. 13. Aufl .
4.2.3 Sammelwerke 16
4.2.4 Graue Literatur 16 Wien: Facultas, 2010 (= UTB 1512).
4.3 Suchstrategien und Suchinstrumente 16
Esselborn-Krumbiegel, Helga, Von der Idee zum Text. Eine Anleitung zum wissen-
4.3.1 Rechercheinstrumente 16
4.3.2 Beispiele für Bibliothekskataloge einzelner Institutionen 17 schaftlichen Schreiben, Paderborn u.a.: Schöningh, 32008 (= UTB 2334).
4.3.3 Bibliografi sche Datenbanken 21
Esselborn-Krumbiegel, Helga, Richtig wissenschaftlich schreiben. Wissenschafts-
4.3.4 Konkrete Recherche 22
4.3.5 Suchwerkzeuge zur Verfeinerung der Recherche 23 sprache in Regeln und Übungen, Paderborn u.a.: Schöningh, 2010 (= UTB 3429).
4.3.6 Evaluation der Recherche 25
Franck, Norbert, Handbuch Wissenschaftliches Arbeiten. Frankfurt/M.: Fischer, 2.
5 LEKTÜRE UND LESESTRATEGIEN 27
Aufl . 2007 (= Fischer TB 15186).
5.1 Auswählen 27
5.2 Lesen 28
Institut für Wirtschaft- u. Sozialgeschichte/Institut für Geschichte, Universität
5.3 Exzerpieren 29
Wien, https://www.univie.ac.at/gonline/htdocs/site/browse.php Zugriff : 26.3.2016.
6 ZITATE UND QUELLENANGABEN 31
6.1 Richtiges Zitieren 31 Kornmeier, Martin, Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht für Bachelor, Master
6.1.1 Tipps fürs richtige Zitieren 32 und Dissertation, Bern u.a.: Haupt, 42008 (= UTB 3154).
6.1.2 Bilder zitieren 32
6.2 Empfohlene Zitierregeln 33 Kruse, Otto, Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studi-
6.2.1 Selbstständige Werke 33 um, Frankfurt/M., New York: Campus, 2007.
6.2.2 Selbstständige Literatur – Online 35
6.2.3 Unselbstständige Literatur 36
6.2.4 Unselbstständige Literatur – Online 38
4 65
12.2 Präsentationsformen und ihre Vor-/Nachteile
6.2.5 Untersuchungsgegenstände 40
12.2.1 Frontalvortrag
6.2.6 Archivalien / Originalquellen 41
dichte Information 7 STRUKTURIEREN 42
7.1 Organisiert arbeiten 42
zu dicht / kein Platz für eigene Gedanken 7.1.1 Zeitmanagement 42
7.1.2 Phasen eines Schreibprozesses 43
viele Rezipient*innen
7.2 Gliederung entwickeln 44
7.3 Teile einer wissenschaftlichen Arbeit 46
Konzentration auf Inhalte und Vortragende*n
8 SCHREIBEN 47
Einlassen auf Gedanken und Persönlichkeit der*des Vortragenden 8.1 Rohtext: Strategien und Techniken 47
8.1.1 Shitty fi rst drafts 47
keine Fragemöglichkeit
8.1.2 Freewriting 47
8.1.3 Variationen des Freewriting 48
8.2 Wissenschaftssprache 49
12.2.2 Frontalvortrag mit anschließender Diskussion 8.2.1 Konventionen der Wissenschaftssprache 49
8.2.2 Wer spricht? Stimme des*der Autor*in 51
dichte Information
8.2.3 Übliche Abkürzungen 51
8.3 Geschlechtergerechte Sprache 52
viele Rezipient*innen
8.3.1 Übliche Formen 52
Konzentration auf Inhalte und Vortragende*n 9 ÜBERARBEITUNG 54
9.1 Inhaltlich 54
Einlassen auf Gedanken und Persönlichkeit der*des Vortragenden
9.2 Sprachlich 55
9.3 Formal 56
Ablenkung durch Formulierung eigener Fragen für die Diskussion
9.4 Feedback 57
Fragemöglichkeit 10 EMPFOHLENE FORMATIERUNG 58
11 RICHTLINIEN FÜR DIE BEURTEILUNG 59
11.1 Fragestellung und Vorgehen 59
12.2.3 Gruppenpräsentation 11.2 Kritisches Bewusstsein 59
11.3 Inhalt, Argumentation und Struktur 60
Gruppendynamische Probleme (Rollenverteilung)
11.4 Formale Aspekte und Sprachgebrauch 60
11.5 Diskriminierungsfreiheit und Geschlechtergerechtigkeit 61
oft ungenügende Vorbereitung (spontan, gruppendynamisch)
11.6 Freiheit des Denkens 61
Andere beim Denken beobachten können 12 ANHANG 1: PRÄSENTATION 62
12.1 Gestaltung von Präsentationen 62
gemeinsames Wissen und Vielfalt
12.2 Präsentationsformen und ihre Vor-/Nachteile 64
12.2.1 Frontalvortrag 64
heterogene Performances
12.2.2 Frontalvortrag mit anschließender Diskussion 64
verschiedene Persönlichkeiten 12.2.3 Gruppenpräsentation 64
13 ANHANG 2: LITERATUREMPFEHLUNGEN 65
64 5
1 ZUR VERWENDUNG DIESES MANUALS dem Gegenstand und warum Sie diesen Zugang gewählt haben. An dieser Stelle
können Sie die Forschungsfrage explizit oder implizit vorstellen.
Achten Sie während des Vortrags auf die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer*in-
Das vorliegende Handbuch versteht sich als Einblick in die Herangehensweise an
nen. Lange Zitate sollten etwa auf Folien oder am Handout mitzulesen sein, um
wissenschaftliche Schreibprojekte im Rahmen des Studiums der Theater-, Film-
das Verständnis zu erleichtern. Kurze Aufl ockerungen durch Anekdoten, Kom-
und Medienwissenschaft.
mentare oder rhetorische Fragen brechen eintönige Redeblöcke. Sprechen Sie
Entstanden ist dieses Handbuch im Rahmen der Lehrveranstaltungen (LVen) des zum Publikum und nicht zu den Visualisierungen!
Moduls „Wissenschaftliches Arbeiten“ und dem begleitenden Schreibmentoring
Bei der Verwendung von Bildern und Videos gelten die gleichen Fragen wie bei
während des Wintersemesters 2015/16 sowie des Sommersemesters 2016. Bei-
schriftlichen Arbeiten: Helfen Sie Ihnen bei der Beantwortung Ihrer Forschungs-
träge hierzu stammen von Brigitte Dalinger, Julia Danielczyk, Bernhard Frena,
frage? Und wenn ja, wofür genau wollen Sie sie einsetzen? Kontextualisieren
Wera Hippesroither, Sara Maurer, Claudia Mayerhofer, Sabine Prokop, Carmen
Sie die Beispiele und erklären Sie warum Sie etwa genau diesen Filmausschnitt
Sippl und Lena Stölzl.
zeigen. Bereiten Sie Ihre Beispiele vor! Wenig zerstört die Aufmerksamkeit des
Dieses Manual versteht sich nicht als zwingende Vorschrift oder einfach zu ko- Publikums so immens wie minutenlanges Suchen nach der richtigen Stelle im
pierende Blaupause, sondern als Verdichtung von selbst angeeignetem Wissen, Video. Das kann z.B. durch ein vorheriges Herausschneiden der relevanten Teile
Erfahrungen und Erkenntnissen aus Unterricht sowie Schreibmentoring. leicht verhindert werden.
Der Aufbau orientiert sich am Konzept des prozessualen Schreibens und rückt Wie Sie in der schriftlichen Ausführung dem roten Faden folgen, machen Sie
die wissenschaftliche Fragestellung in das Zentrum der Anordnung. Entspre- auch die Struktur Ihrer Präsentation immer wieder deutlich. Sie können – ähn-
chend muss das Manual auch nicht chronologisch durchgearbeitet werden, die lich wie bei Absätzen oder Kapiteln – am Ende eines Arguments etwa kurze Zu-
einzelnen Kapitel können für sich stehend Verwendung fi nden. sammenfassungen geben und verdeutlichen, wenn Sie einen Unterpunkt been-
den und einen neuen beginnen. Markieren Sie auch das Ende Ihres Vortrages
Zusätzliche Hinweise sind grafi sch und farblich gekennzeichnet:
nicht nur durch eine Conclusion, sondern auch mit einem deutlichen Signal,
etwa „Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Falls Sie Fragen haben, beantworte ich
Tipp Beispiel Achtung Checkliste
sie gern.“
Bei der Wahl einer geschlechtergerech(er)en Forumilierung haben wir uns für Tipp: Gegen Nervosität: Es ist äußerst empfehlenswert, zeitig vor Beginn der
das Gender Sternchen (*) entschieden. Zu den Vor- und Nachteilen der einzelnen Präsentation zu erscheinen und gegebenenfalls die technischen Details abzuklä-
Schreibweisen → siehe Kapitel 8.3.1. ren und zu testen.
Die hier ausgesprochenen Empfehlungen sind weder für Studierende noch Leh-
rende verbindlich, sondern sollen eine Hilfestellung zum Verständnis der am Ins-
titut üblichen Konventionen des wissenschaftlichen Arbeitens bieten.
In diesem Sinne wünschen wir erfolgreiches Arbeiten und gutes Gelingen Ihrer
wissenschaftlichen Schreibprojekte!
6 63
12 ANHANG 1: PRÄSENTATION 2 TEXTSORTEN IM STUDIUM
Die Kommunikation wissenschaftlicher Erkenntnisse ist nicht nur in schriftli- Im Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft wird die Produktion
cher, sondern auch in mündlicher Form Teil des Studiums der Theater-, Film- einer Reihe unterschiedlicher Textformen verlangt. Die genauen Spezifi ka sind in
und Medienwissenschaft. Dieses Manual beschäftigt sich vornehmlich mit dem jeder Lehrveranstaltung unterschiedlich. Im Folgenden sind die häufi gsten For-
wissenschaftlichen Schreiben, an dieser Stelle sollen jedoch auch ein paar kurze men versammelt und ihre Beschreibung umrissen. Generell sind für alle im Stu-
Hinweise für das Abhalten von Präsentationen gegeben werden. dium produzierten Texte Kriterien der wissenschaftlichen Arbeitsweise gültig,
d.h. im Speziellen, dass auch bei den formal off eneren Formen generell korrekte
Zitation zu befolgen ist. → siehe Kapitel 6 Im Zweifel gelten aber selbstverständ-
12.1 Gestaltung von Präsentationen lich die Angaben in der jeweiligen LV.
Im Grunde kann auch eine Präsentation als Form einer wissenschaftlichen Ar- 2.1 Essay
beit verstanden werden, mit dem Unterschied, dass der Kommunikationsweg ein
Eher freiere Form, die meinungsbetont ist und eine persönliche Argumentation
anderer ist und durch die direkte Interaktion mit den Rezipient*innen neue Dy-
und Auseinandersetzung des*der Autor*in darstellt. Von lat. Probe, Versuch ab-
namiken entstehen.
geleitet: meint die Darstellung bzw. Erläuterung einer Problemstellung mit eige-
Zentral ist, dass Sie im Zuge einer guten Präsentation genauso wie in einer
nem Schwerpunkt, ohne diese komplett auszuführen.
schriftlichen Arbeit einer Forschungsfrage nachspüren. Präsentationen soll-
ten in der Regel keine reine Wiedergabe von vorhandenem Wissen sein, son-
dern stellen vielmehr eine aktive Auseinandersetzung mit diesem dar, wodurch
2.2 Lesekarte
sich für Sie und Ihre Zuhörer*innen neue Perspektiven darauf eröff nen. Für das
Entwickeln Ihrer mündlich verhandelten Forschungsfrage gelten die gleichen Eine in unserem Studium oft gebrauchte Form: Gefragt ist hier nicht die Nach-
Hinweise wie in → Kapitel 3. Recherche und Lektüre verhalten sich ganz analog erzählung eines gelesenen Textes, sondern das Herausarbeiten zentraler Argu-
zu → Kapitel 4 und → Kapitel 5. Eine Angabe der Quellen wie in → Kapitel 6 ist mente und die Inbezugsetzung zum Inhalt der Lehrveranstaltung. Länge meist
auch in einer Präsentation – jedenfalls im Handout – nötig und die Strukturie- 1-2 Seiten.
rung folgt ähnlichen Gesichtspunkten wie in → Kapitel 7 ausgeführt.
Der Unterschied zu einer schriftlichen Arbeit liegt primär in der Aufarbeitung
2.3 Rezension, Kritik
des Themas. Die direkte, persönliche Adressierung Ihres Publikums eröff net
zusätzliche Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen.
Häufi g werden an unserem Institut auch Rezensionen oder Kritiken zu Filmen,
Beginnen Sie die Präsentation mit einer kurzen Vorstellung von Ihnen und Auff ührungen oder Ähnlichem gefordert. Ziel ist die Vermittlung der eigenen
gegebenenfalls Ihrer Gruppe, dem Thema ihres Vortrages sowie einem kurzen Meinung oder des eigenen Standpunktes zu einer ästhetischen Erfahrung. Die
Abriss über den folgenden Aufbau. Stellen Sie sich diesen Teil zu Beginn wie die Meinung muss für Leser*innen nachvollziehbar sein, Kritik/Rezension sind aber
Einleitung Ihrer wissenschaftlichen Arbeit vor. Schildern Sie Ihr Interesse an keine Nacherzählungen des Inhaltes oder der Biographie der Künstler*innen.
62 7
2.4 Abschlussarbeit 11.5 Diskriminierungsfreiheit und Geschlechterge-
Abschlussarbeiten sind meist am Ende eines Seminars abzugeben, deshalb auch rechtigkeit
als Seminararbeit bezeichnet. Inhaltlich geht es um eine Bezugnahme auf das
Die Arbeit …
Thema der LV, wobei ein eigener Schwerpunkt oder auch eine Weiterführung des
• … ist geprägt von kritischem Sprachbewusstsein und einer refl ektierten Ver-
Themas gewählt wird; die Themenwahl ist mitunter mit dem*der LV-Leiter*in
wendung von Begriff en;
abzusprechen. Formal hält sich die Abschlussarbeit zumeist streng an die übli-
chen Rahmenbedingungen des wissenschaftlichen Schreibens (richtiges Zitieren, • … berücksichtigt geschlechtergerechtes Formulieren.
Fußnoten, Bibliografi e, Deckblatt etc.) und ist methodisch aufgebaut.
11.6 Freiheit des Denkens
2.5 Bachelorarbeit
Die Arbeit …
Im tfm-Studium werden zwei Bachelorarbeiten verfasst: eine im Rahmen des
• … refl ektiert und begründet in allen Fällen, in denen diesen Empfehlungen
Aufbaumoduls und eine im Vertiefungsmodul, wobei für jede Arbeit eine LV
nicht gefolgt wird, ihr Abweichen in wissenschaftlicher Form.
ausgewählt werden muss, in der die BA-Arbeit geschrieben wird. Die BA-Arbeit
ist somit also an eine LV gekoppelt! Das vorläufi ge Thema bzw. Themenrahmen
sollte möglichst schon zu Beginn des Semesters (in den ersten vier Wochen ab
Beginn der LV) mit dem*der Lehrenden geklärt werden und steht wie bei der
Abschlussarbeit in Zusammenhang mit dem Inhalt der LV. Hier geht es darum,
eine eigene Argumentation aufzubauen und das Wissen aus dem Aufbau- bzw.
Vertiefungsmodul Revue passieren zu lassen, die Beherrschung der wissenschaft-
lichen Praxis zu demonstrieren und formale Regeln wie auch bei der Abschluss-
arbeit zu befolgen. Auf der Homepage des Instituts gibt es ein zu verwendendes
Deckblatt: https://spl-tfm.univie.ac.at/uploads/media/033580-Tb_01.pdf, der inhaltli-
che Teil der Arbeit sollte in etwa 40.000 Zeichen inkl. Leerzeichen umfassen.
2.6 Konzept
Hier handelt es sich um eine Skizze einer wissenschaftlichen Arbeit. Das Konzept
wird vor einer fertigen Arbeit abgegeben und soll eine Vorschau bieten, wobei
aber der genaue Rahmen der Arbeit schon feststehen und in groben Arbeits-
schritten erläutert werden kann. Es geht um eine Abbildung des geplanten Auf-
baus der Arbeit. Kurz und bündig gehalten, meist 1-3 Seiten lang.
8 61
gaben erfolgen und zu jedem Zeitpunkt eigene Aussagen und fremde Über- 2.7 Exposé
nahmen voneinander unterscheidbar sind.
Eine spezielle Form des Konzepts, dient dem Entwurf einer umfangreichen Ar-
beit (oft auch für die Einwerbung von Fördermitteln wie Stipendien). Idealer-
weise gliedert es sich in folgende Teile: kurze, zusammenfassende Einleitung,
11.3 Inhalt, Argumentation und Struktur
Forschungsstand, methodische sowie inhaltliche Überlegungen, der geplante
Die Arbeit … Aufbau der Arbeit, eine vorläufi ge Literaturliste und einen Zeitplan für die Aus-
arbeitung (zum Beispiel im Falle einer Förderung).
• … hat ein übersichtliches, logisch aufgebautes und strukturiertes Inhaltsver-
zeichnis;
• … beinhaltet eine Einleitung und ein Resümee, sowie ein Quellen- und Lite-
raturverzeichnis;
• … verdeutlicht eine nachvollziehbare Entwicklung der eigenen Ideen, Thesen
und Analysen und verknüpft alle Argumentationsschritte transparent und
nachvollziehbar;
• … weist einen bedachten Umgang mit Analyse- und Auswertungsmethodik
auf;
• … hat einen Umfang, der den Vorgaben entspricht;
• … leistet einen relevanten Beitrag zur aufgeworfenen Fragestellung oder
zum gewählten Gegenstand;
• … führt zu einer Beantwortung oder resümierenden Refl exion der zugrunde-
liegenden Fragestellung.
11.4 Formale Aspekte und Sprachgebrauch
Die Arbeit …
• … zeichnet sich durch einen klaren und präzisen Stil aus;
• … nutzt eine angemessene, wissenschaftliche Terminologie;
• … verfügt im Hinblick auf Zitationsregeln und äußere Form über eine korrek-
te, angemessene und konsistente Gestaltung;
• … ist in fehlerfreier, grammatikalisch korrekter Sprache verfasst.
60 9
3 DIE FORSCHUNGSFRAGE 11 RICHTLINIEN FÜR DIE BEURTEILUNG
Was zeichnet eine gute schriftliche Haus- oder Abschlussarbeit in der Theater-,
Film- und Medienwissenschaft aus? Eine von der SPL der Theater-, Film- und
Der Dreh- und Angelpunkt für das gute Gelingen eines wissenschaftlichen
Medienwissenschaft und der Studienkonferenz erarbeitete mögliche Antwort
Schreibprojektes ist das genaue Ausarbeiten Ihres persönlichen Forschungsinter-
lautet:
esses. Dieses Forschungsinteresse formuliert in knapper, aber präziser Form, was
das Ziel einer wissenschaftlichen Arbeit ist und auf welche Frage(n) diese Arbeit
eine Antwort geben soll. Aus diesem Grund wird dieses Forschungsinteresse auch
11.1 Fragestellung und Vorgehen
häufi g als Forschungsfrage bezeichnet. Das Finden einer guten Forschungsfrage
kann einiges an Zeit brauchen und sollte nicht unterschätzt werden. Es lässt sich
Die Arbeit …
grob in zwei Bereiche gliedern: das Finden und Einschränken eines Themenberei-
• … verfügt über eine klare, im Rahmen der Aufgabe und des jeweiligen Leis-
ches sowie das Formulieren einer spezifi schen Forschungsfrage an dieses Thema.
tungsniveaus sinnvoll zu bearbeitende und wissenschaftlich begründete Fra-
gestellung und Auswahl der Gegenstände;
3.1 Thema eingrenzen • … zeichnet sich durch ein Vorgehen aus, das so gewählt ist, dass alle Einzel-
schritte folgerichtig aufeinander aufbauen und dazu dienen, die übergeord-
Am Anfang der Arbeit steht die Themenwahl. Was ist ein Thema? Die bloße
nete Frage zu klären;
Nennung eines Filmtitels, eines Genres, eines Nationalkinos (z.B. Französisiches
• … nimmt angemessen auf die in der Lehrveranstaltung erarbeiteten Inhalte
Kino), einer Inszenierung oder einer TV-Serie (z.B. „Game of Thrones“) stellt kein
und Theorien Bezug, stellt sie korrekt dar und verknüpft sie mit der eigenen
Thema dar. Sie müssen Ihren Gegenstand perspektivieren.
Argumentation;
Beispiel: Aus „House of Cards. Eine Filmanalyse“ wird dann beispielsweise „As-
• … zeigt, dass darüber hinaus eine angemessene Recherche von und kritische
pekte nationaler Identität in House of Cards“.
Beschäftigung mit relevanter Primär- und Sekundärliteratur, Quellenmate-
Mit der Perspektivierung des Themas ist folglich dessen Eingrenzung verbunden.
rial, Theorien und Methoden stattgefunden hat.
Versuchen Sie nicht, vollständige, erschöpfende Analysen eines Gegenstands zu
liefern. Da es diese gar nicht geben kann, überfordern Sie sich mit dieser Aufga-
benstellung und müssen notwendigerweise oberfl ächlich bleiben. Auch hier gilt
11.2 Kritisches Bewusstsein
die alte Regel: Weniger ist oft mehr.
Die Arbeit …
Spitzen Sie die Fragestellung zugunsten einer größeren Genauigkeit zu.
• … verdeutlicht ein kritisches Bewusstsein gegenüber dem selbst formulierten
Forschungsansatz, den verwendeten Theorien und Methoden, den Analyse-
vorgängen und im Hinblick auf den Umgang mit ihren Quellen;
• … zeichnet aus, dass die Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis einge-
halten werden, d.h. insbesondere klare, nachvollziehbare Belege indirekter
und direkter Zitate gegeben werden, sorgfältige Quellen- und Literaturan-
10 59
Description:tfm | Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien Michel Foucault, ein Film von Jean-Luc Godard, ein Theorem von Judith Butler, .. Wulff, Hans J., „Diegese“, in: Lexikon der Filmbegriffe, hrsg. v. Hans J.