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des Werftbetriebes
HANDBUCH Grundlagen des Werftbetriebes
DES
WERFT
BETRIEBES Anlage von Werften
Werfteinrichtungen
Werftorganisation
Werftbetrieb
Lebrecht Tetz/aff I Edwin Stoebe
Grundlagen
des Werftbetriebes
Mit 20 Bildern und 33 Tabellen
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Dr.-lng. Lebrecht Tetzlaff
Lehrbeauftragter am Institut für Schiffbau der Universität Hamburg.
Betriebsleiter der Lübecker Flender-Werke AG.
Dipl-lng. Edwin Stoebe
REFA-Ingenieur, Dozent auf arbeitswissenschaftliehen
und betriebswirtschaftliehen Fachgebieten, bezirkl. Ausbildungsleiter
des Verbandes für Arbeitsstudien-REFA-e.V.
Verlagsredaktion
Alfred Schubert, Willy Ebert
Quellennachweis:
Die Bilder 1.4, 2.4, 2.5, 2.6 wurden mit freundlicher Genehmigung
von ,.THE MOTOR SHIP", London, wiedergegeben.
Additional material to this book can be downloaded from http://extras.springer.com
ISBN 978-3-528-08301-4 ISBN 978-3-663-20177-9 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-663-20177-9
1972
Alle Rechte vorbehalten
Copyright© 1972 bySpringer Fachmedien Wiesbaden
Ursprünglich erschienen beiFriedr. Vieweg +Sohn GmbH, Verlag, Braunschweig 1972
Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1972
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or transmitted, in any form or by any means, electronic, mechanical, photo
copying, recording or otherwise, without the prior permission of the Copyright
holder.
Library of Congress Catalog Card No. 78-188380
Umschlaggestaltung: Peter Morys, Welfenbüttel
Satz: Friedr. Vieweg +Sohn, Braunschweig
Buchbinder: W. Langelüddecke, Brtlunschweig
Vorwort Das "Handbuch des Werftbetriebes" soll den Zweck verfolgen, die
mannigfach zerstreute Literatur auf diesem Gebiet der Werftin
dustrie zusammenzufassen, Probleme der Gegenwart mit Zukunfts
ausblicken zu charakterisieren sowie eine bestehende Lücke in der
Fachliteratur "Schiffswerften und ihre Produktionsaufgaben" zu
schließen.
Als Grundlage dienten die Vorlesungen des Lehrbeauftragten
Dr.-lng. Tetzlaff, der Mitarbeiter am "Institut für Schiffbau der
Universität Hamburg" ist, in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl
von Herrn Prof. Hansen.
Es möge sowohl den Führungskräften und ausführenden Organen
auf den Werften ein Hilfsmittel sein als auch den Studierenden
des Schiffbaues ein Grund-Wissen über die "betrieblichen Belange"
einer Werft vermitteln, um auch so dem von den Studenten der
Schiffstechnik an den Technischen Universitäten und Fachhoch
schulen geäußerten Wunsch nach praxisnaher Ausbildung entgegen
zukommen, wie diese z.B. in den USA, an dem Leningrader Schiff
bauinstitut und der Technischen Universität in Delft gelehrt wird.
Forschun9 und Forschungsergebnisse- gleichgültig auf welchem
Sektor- stehen niemals im leeren Raum, in keiner Wissenschaft.
Deshalb sind wir gezwungen, stets neue Entscheidungen darüber
zu treffen, wie und in welchem Umfang derartige Ergebnisse auf
Grund des Grades der Entwicklung unserer Vernunft zu verwirk
lichen sind.
Die Verfasser haben sich bemüht, die Beschreibung der Sachge
biete in eine der speziellen Art eines "Handbuch des Werftbe
triebes" entsprechende kurze Form zu kleiden, ohne hierbei Detail
erläuterungen und Beispiele fehlen zu lassen. Um die Möglichkeit
zu schaffen, den Lesern eigene Ergänzungen in Stichworten direkt
neben die Texte zu setzen, wurde auf jeder Seite hinreichend freier
Rand belassen.
Der vorliegende Band beinhaltet die "Grundlagen des Werftbetriebes"
und befaßt sich mit den übergeordneten Problemen wie Werft- und
Zulieferindustrie, Markt- und Kostenentwicklung, Kapitaleinsatz,
Konstruktion und Bauvertrag sowie dem Menschen im Werftge
schehen.
Diesen Fragen ist eine zunehmende Bedeutung beizumessen, je
mehr der Schiffbau von der ursprünglich rein handwerklichen
Fertigung zu den industriellen Produktionsverfahren übergegangen
ist.
Bei der auf Grund der Vorlesungen praktisch vor einigen Jahren
begonnenen Bearbeitung dieses Handbuches mußten vielfach
Zeichnungen, Informationen, Tabellen etc. von verschiedenen
Werften, Institutionen, Mitarbeitern etc. erbeten werden, denen
ich hiermit für das Entgegenkommen bestens danke.
Insbesondere bin ich Herrn Werftdirektor Dipl.-lng. H. S. Kannt
der "Lübecker Flender-Werke AG", der mir im Laufe der Zeit
stets mit größter Bereitwilligkeit auch die von ihm gemachten Er
fahrungen und Beobachtungen mitteilte, zu ganz besonderem
Dank verpflichtet.
Bei der Zusammenstellung und Durchsicht des Textes wurde ich
von meinem Mit-Verfasser, Herrn Dipl.-lng. E. Stoebe, in jeder
Weise unterstützt, dem ich ebenfalls an dieser Stelle meinen
Dank aussprechen möchte.
Lübeck, im Dezember 1971 Dr.-lng. L. Tetzlaff
Inhalt 0. Einleitung
1. Allgemeine Grundlagen 6
1.1 Zusammenhang zwischen Werft und Zulieferindustrie 6
1.2 Verbrauchsforschung und Marktlage 8
1.3 Entwicklung der Welttonnage 14
1.4 Entwicklung der Baukosten 18
1.5 Wirtschaftlichkeitsrechnung eines Schiffes 25
2. Hauptfaktoren des Werftbetriebes 30
2.1 Der Mensch 30
2.1.1 Der Mensch als Persönlichkeit 30
2.1.2 Der Vorgesetzte und seine Führungsaufgaben 30
2.1.3 Der Mitarbeiter und seine Probleme 32
2.1.4 Die schöpferische Idee der Konstruktion 38
2.2 Das Kapital 45
2.2.1 Kostengestaltung 45
2.2.2 Kapitaleinsatz 51
3. Die Bedeutung der Vertragsunterlagen 66
3.1 Der Bauvertrag 66
3.2 Empfehlenswerte Neubauvertragsklauseln 70
3.3 Die Bauvorschrift 76
3.4 Dock- und Reparaturbedingungen 90
3.5 Probleme des Vertragswesens 95
4. Literatur 107
1
0. Einleitung Die Produktionswissenschaft [ 1] unterliegt im Gegensatz zu an
deren Disziplinen einem parallel mit der Entwicklung der Mensch
heit stetig oder auch sprunghaft verlaufenden Prozeß, der sich
variant auf die Möglichkeiten einer wirtschaftlichen und tech
nischen "Stoffumwandlung" in einem allumfassenden Sinn dieses
Wortes konzentriert.
Der Ingenieur, der die "Verfahrenstechnik" bestimmen, die ,,Pro
duktion" lenken und die "Mitarbeiter" leiten und betreuen soll,
muß zahlreiche Wissensgebiete beherrschen, wenn er die wirtschaft
lichen, menschlichen und technischen Erfordernisse miteinander
in Einklang bringen will.
Als Voraussetzung hierfür muß der Einzelne die Anlagen zum
"Kritischen Denken", zur "Vorurteilsfreiheit", zur "Objektiven
Urteiisbildung", zur ,,Informationsgenauigkeit", zur "Entschei
dungsbereitschaft" und "Entscheidungssicherheit" in sich tragen
und diese Fähigkeiten laufend ausbauen.
Die Automation in den Fertigungstraßen zwingt mehr und mehr
zur Teamarbeit, d. h. zu Arbeitsformen teamspezifischer und
kooperativer Natur.
Hiermit wird gegenüber früherer handwerklicher Tätigkeit und
Qualität eine verstärkte Inanspruchnahme der "Spezialisten" be
züglich der Zusammenarbeit mit den Vor-und Nachfolgearbeiten
im betrieblichen Ablauf gefordert.
Diese Problemlage macht laufend die Heranbildung einer stets
wieder neu orientierten Führungsschicht mit veränderlichen Vor
gesetztenfunktionell notwendig.
Dabei sind die Voraussetzungen und Anforderungen, die bei dieser
laufenden Ausbildung zu beachten sind, in diejenigen zu trennen,
die auf Grund logischen Denkens lehrbar und erlernbar sind, und
in derartige, die rational nicht erfaßbar sind und daher mehr durch
Bildung als durch Ausbildung gefördert werden müssen.
Speziell ist diese Forderung für die Fertigungsbereiche "Schiffbau",
"Schiffsmaschinenbau" und "Luftfahrzeugbau" aufzustellen.
Diese Terminologie ist mit der Eigenart der inneren Geschlossen-
heit dieser sämtliche technischen Sparten umfassenden Produktionen
verbunden.
Die Menschenfiihrungstechnik für die Erzeugnisse dieser Sparten
(Zusammenhänge zwischen Besteller und Lieferer, Soziologie,
Charakterkunde, Ausbildung, Finanzierungsfragen) sowie die
Organisationstechnik (Unternehmungsform, Organisations-und
Kapitalplan, Vertrieb, usw.) und die Funktionstechnik (Element
bau in Stahl incl. Sonderstählen wie z. B. Titan, Beryllium usw ., in
Aluminium, Kunststoffen usw. für Dieselmotoren- Turbinen
Schwermaschinen- Reaktor-und Behälterbau) und ferner die
Produktionstechnik (Transport, Kalt-und Warmverformung, span
lose und spanabhebende Fertigung - Schleifen, Fräsen usw .) sowie
die Betriebstechnik (Bearbeitung des Auftrages, Arbeitsvorberei
tung, Zeit-und Arbeitskosten nach REFA, Vor-und Nachkalkula
tion) sind als eine Einheit anzusehen.
1 Tetzlaff I
2 0. Einleitung
Gesamt-Schiffbau Ausriistungsgewerke: Maschinenbau·Nebengewerke:
26. Magazin für Schiffbau 53. Magazin für Maschinenbau und Kraft·
Lager: 27. Lager für Schlosserei zentrale für Gesamtbetrieb
1. 2 Rollgänge je 4 Plattenlängen 28. Schlosserei 54. Sauerstoff-Flaschenlager
2. 1 gr. Walze für 10-35 mm; 1 kl. Walze 29. Holzlager 55. Lager für Hammerschmiede
für 5-12 mm 30. Holztrocknerei 56. Hammerschmiede
3. 2 Rollgänge je 4 Plattenlängen 31. Tischlerei 57. Lager für Kesselbau und Rohrwerkstatt
4. 2 Entrostungsanlagen I. Stock 58. Kesselbau
5. 2 Rollgänge je 8 Plattenlängen 59. Rohrwerk statt
32. Feinblechwerkstatt
6. Objekt-Plattenlager 60. Azetylen-Anlage
33. Sägerei
7. Platten-Vorrats· und Austauschlager 61. Klempnerei
34. Zimmerei
8. Objekt-Profillager 62. Trinkwasserversorgungs-Anlage
35. Malerei
9. Profil· Vorrats· und Austauschlager 63. Elektro-Werkstatt
36. Taklerei
64. Preßluft-Anlage
Einzelfertigung: 37. Lager für Schiffbau-Reparatur
65. Klima-Anlage
10. Anreißbock für gradlinige Platten, 38. Schiffbau-Reparatur
66. Maschinenbau-Reparatur
Allgem. Handanzeichnung und Bearbei· 39. Trockenliegeplätze für Rep.·Schiffe
67. Durchgehende Laufkranbahn
tung 40. Durchgehende Laufkranbahn
(30 m Spannweite, 20·t·Kräne)
11. Opt. doppelarmige Brennschneid· (50 m Spannweite, 10·t·Magnetkräne
68. Lager für Klempnerei
maschine bzw. 10·t·Kräne)
69. Lager für Maschinenbau-Reparatur
12. 3 Opt. Anzeichen· Türme für Platten 41. Laufkranbahn (40 m Spannweite,
und Spantenmodelle 15·t·Kräne)
13. Kalt· und Warmbearbeitung der Profile,
Spantenbiegemaschine bzw. Spanten·
glühofenmit Richtplan und Spanten· Gesamt-Maschinenbau
schmiegenmaschine
Werft-Allgemein
14. Quertransport Lager:
42. Lager für unbearbeitete, angelieferte
Gruppenbau: Betrieb:
Maschinenteile
15. Außenhautboden, Tankdecke gerader Teil,
70. Helgenbahn (horizontal)
Decks und Schotte gerader Teil
Fertigung: 71. Hebewerk 200 X 35m
16. Doppelbodenwrangen, Kimmstützbleche,
72. Werfthafen
Lukensülle, Kniebleche, Masten und 43. Mechanische Werkstatt für Schwer·
73. Schwimmdock 240m
Schlinge, leichte Wände maschinenbau
74. Schwimmdock175m
17. Außenhaut krummlinig u. gewölbt, Tank· 44. Mechanische Werkstatt für Mittel· und
75. Schwimmdock 125 m
decke, Decks u. Schotte ungerader Teil Leichtmaschinenbau
76. Reparatur-und Ausrüstungskai
18. Profilauslage und Zusammenbau 45. Motorenbau-Mantage
77. Schwimmkran 150 t
46. Turbinenbau-Mantage
Sektionsbau:
47. Zwischenlager für Fertigung
19. Schotte, Decks Verwaltungs· u. Nebengebäude:
48. Quertransport
20. Doppelboden 78. Konstruktion
21. Außenhautschalen Betriebsbüro: 79. Produktion
22. Vor· und Hinterschiff incl. Steven 80. Einkauf, Verkauf, Finanzen
Erdgeschoß
Betriebsbüro: 81. Inspektionen
Erdgeschoß 49. Werkzeug·, Lehren-, Meßinstrumenten- 82. Fahrräder, Motorräder
ausgabe; Reparatur, Härterei, Schleiferei 83. Fahrräder, PKW
23. Betriebs·lng., Arbeitsvorbereitung,
50. Betriebs-lng., Arbeitsvorbereitung, 84. Feuerwache, Unfallstation, Garagen
Kalkulation, Werkstattschreiber
Kalkulation, Werkstattschreiber für betriebseigene Wagen
24. Werkzeug·, Nieten·, Elektrodenausgabe
85. Schule
u. Reparatur I. Stock
86. Gemeinschaftsräume, Kantine
I. Stock 51. Garderoben, Waschräume 87. Waggon-Waage
25. Garderoben, Waschräume 52. Lagerplatz für Fertigteile 88. Anschluß für Eisenbahn-Trajekt