Table Of ContentPolly Lohmann
Graffiti als Interaktionsform
Materiale Textkulturen
Schriftenreihe des Sonderforschungsbereichs 933
Herausgegeben von
Ludger Lieb
Wissenschaftlicher Beirat:
Jan Christian Gertz, Markus Hilgert,
Hanna Liss, Bernd Schneidmüller,
Melanie Trede und Christian Witschel
Band 16
Polly Lohmann
Graffiti als
Interaktionsform
Geritzte Inschriften in den Wohnhäusern Pompejis
Gefördert mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des
Sonderforschungsbereichs 933 „Materiale Textkulturen“ an der Universität Heidelberg.
Gefördert mit Mitteln der Geschwister Boehringer Ingelheim Stiftung für Geisteswissenschaften.
ISBN 978-3-11-057036-6
e-ISBN (PDF) 978-3-11-057428-9
e-ISBN (EPUB) 978-3-11-057435-7
ISSN 2198-6932
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by-nc-nd/4.0/.
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über http://dnb.dnb.de abrufbar.
© 2018 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Einbandabbildung: Wandabschnitt im Theaterkorridor Pompejis (Foto: Polly Lohmann, mit Genehmigung
des Ministero dei Beni e delle Attività Culturali e del Turismo – Soprintendenza Pompei).
Satz: Sonderforschungsbereich 933 (Jessica Dreschert), Heidelberg
Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen
♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier
Printed in Germany
www.degruyter.com
Danksagung
Die vorliegende Arbeit ist die leicht überarbeitete und gekürzte Version meiner Dok-
torarbeit, die im Sommersemester 2016 an der Fakultät für Kulturwissenschaften
der Ludwig-Maximilians-Universität München angenommen wurde. Als Fellow der
Münchner Graduiertenschule „Distant Worlds“ habe ich eine großzügige Förderung
und ein inspirierendes Umfeld genießen dürfen, die mir die intensive und zielstre-
bige Arbeit an dem Dissertationsprojekt, verbunden mit zahlreichen Forschungsrei-
sen nach Pompeji, erlaubt haben. Ein Stipendium des Deutschen Akademischen Aus-
tauschdienstes (DAAD) hat es mir außerdem ermöglicht, ein Forschungssemester an
der Cambridge University zu verbringen.
Die erste Idee zu dem Dissertationsprojekt ist aus einem Gespräch mit meinem
Magisterbetreuer, Jens-Arne Dickmann, hervorgegangen, der schon während meines
Studiums in Heidelberg das Interesse für die römische Wohnforschung bei mir
geweckt hatte. Caterina Maderna hat mich seit meinem Studium in verschiedener
Hinsicht immer wieder mit Rat und Tatkraft unterstützt, wofür ich ihr sehr dankbar
bin. Besonderer Dank gilt meinen beiden Betreuern Stefan Ritter und Christian Wit-
schel, die eine interdisziplinäre Herangehensweise an das Thema Graffiti von Anfang
an begrüßt und gefördert haben; von beider Offenheit gegenüber den Nachbardiszi-
plinen und ihren Anregungen von archäologischer wie althistorischer Seite hat meine
Arbeit sehr profitiert. Stefan Ritter hat als Doktorvater meinen Arbeitsfortschritt
konstruktiv begleitet und mir gleichzeitig den gedanklichen Freiraum gelassen, den
ein solches Thema braucht. Christian Witschel gab den Anstoß für die Aufnahme in
die Reihe „Materiale Textkulturen“. Ebenfalls möchte ich Andrew Wallace-Hadrill
danken, der sich viel Zeit genommen hat, um während meines Aufenthaltes in Cam-
bridge frühe Versionen einzelner Kapitel ausführlich mit mir zu diskutieren.
Henrik Mouritsen hat mir großzügigerweise Einblick in eigene noch unpublizierte
Texte gewährt; für sein Vertrauen und sein Feedback zu einzelnen Kapiteln gebührt
ihm großer Dank. Heikki Solin hat sich in der Endphase meiner Arbeit als väterli-
cher Freund und Helfer erwiesen, dessen Unterstützung ich viel zu verdanken habe;
er hat mir vor Publikation das neue CIL IV-Supplement zur Verfügung gestellt und
mir mit seinem immensen Wissen um die pompejanischen Inschriften viele wertvolle
Hinweise gegeben. Danken möchte ich aus dem Bereich der Graffitiforschung außer-
dem Rebecca Benefiel, Martin Langner, Fanny Opdenhoff, Hans Taeuber und Eeva-
Maria Viitanen. Alexander Müller hat als Erster die Arbeit als Ganzes einer kritischen
Prüfung unterzogen. Mein herzlicher Dank gilt auch allen Anderen, die mich als
Freunde, Kollegen und Mentoren in der Zeit meiner Promotion an der LMU München
begleitet haben, besonders Anna Anguissola, Olivier Dufault, Emrys Schlatter und
Martin Stahl. Lorena Scarpato und Vincenzo Spera haben mich mit ihrer Herzlich-
keit und Gastfreundschaft manch eisigen Tag in Pompeji überstehen und mühsame
Behördengänge vergessen lassen.
https://doi.org/10.1515/9783110574289-203
VI Danksagung
Profitiert hat die Arbeit von den Diskussionen der Focus Area „Coexistence“
der Graduiertenschule „Distant Worlds“ unter Leitung von Markus Löx und Mélanie
Flossmann-Schütze, in den Kolloquien und Seminaren am Münchner Institut für
Klassische Archäologie und an der Classics Faculty in Cambridge sowie auf Konferen-
zen und Workshops in Helsinki, Rom und Pompeji. Einige wertvolle Hinweise konnte
ich den Gutachten des Heidelberger SFB 933 und der Zentraldirektion des Deutschen
Archäologischen Instituts entnehmen. Die Soprintendenza Pompei in Person von
Massimo Osanna und Grete Stefani hat mir die Materialaufnahme vor Ort ermöglicht,
das Österreichische Archäologische Institut, namentlich Sabine Ladstätter, die Sich-
tung der Graffiti in den Hanghäusern von Ephesos. Stefanie Correll am Lehrstuhl für
Restaurierung der Technischen Universität München hat mir dankenswerterweise
Ergebnisse hauseigener Wandputzrekonstruktionen zur Verfügung gestellt. Zu guter
Letzt danke ich meinen Eltern, Gabriele und Hans-Martin Lohmann sowie Johannes
Jochim, für die vielen prägenden Reisen, ihre bedingungslose Unterstützung und die
geteilte Begeisterung an meinen Forschungen sowie meinem ehemaligen Lateinlehrer
Martin Kölle, der zu Schulzeiten mein Interesse für die Antike sehr gefördert hat. Mit
der Aufnahme in die Reihe „Materiale Textkulturen“ hat diese Arbeit einen schönen
Platz in einem methodisch familiären Forschungsumfeld gefunden, auf das auch im
Text immer wieder hingewiesen wird. Die zeitnahe Drucklegung des Manuskriptes
war nur möglich durch die effiziente Arbeit von Jessica Dreschert, Nele Schneidereit
und Ludger Lieb.
Pläne: Bezeichnung der insulae und Kartierung der Fallbeispiele VII
Abb. i: Pompeji, Bezeichnungen der insulae. Grafischer Maßstab: 100 m.
https://doi.org/10.1515/9783110574289-204
VIII Pläne: Bezeichnung der insulae und Kartierung der Fallbeispiele
Abb. ii: Pompeji, Kartierung der Fallbeispiele der vorliegenden Arbeit. Grafischer Maßstab: 100 m.
Inhaltsverzeichnis
Danksagung V
Pläne: Bezeichnung der insulae und Kartierung der Fallbeispiele VII
Vorwort 1
1 Graffiti als Inschriftengattung: Formale, technische und inhaltliche
Einordnung 3
1.1 Definition antiker Graffiti 3
1.2 Graffiti und andere antike Inschriftenformen 11
1.3 Alles dasselbe? Antike und moderne Graffiti 19
2 Fragestellung, Methodik und Referenzen 39
2.1 Forschungsstand und Grundlagen 39
2.2 Geografische, zeitliche und quellenmethodische Eingrenzung 51
2.3 Fragestellung und grundlegende Annahmen 57
3 Der soziale, räumliche und kulturelle Kontext der Graffiti 63
3.1 Architektur und Ausstattung, Bewohner und Besucher der domus 63
3.2 Identität und Erinnerung: Bedeutung und Praktiken des
Schreibens 76
3.3 Literacy, Literacies, Literalität. Zu ihren kulturellen und kognitiven
Voraussetzungen 86
4 Über den interaktiven Charakter von Graffiti 103
5 Auswertung der im CIL IV edierten Graffiti 117
5.1 Das CIL als Forschungsgrundlage. Kritisches und Hilfreiches 117
5.2 Inhalte und Anbringungsorte der Graffiti 128
6 Fallbeispiele: Graffiti in pompejanischen Wohnhäusern 145
6.1 Große Häuser (Typ 3) 146
6.1.1 Wo sich Tyrannus und Cursor grüßen: Die Casa dei Ceii (I 6,15) 146
6.1.2 Klein, aber fein: Die Casa di M. Lucretius Fronto (V 4,a.11) 161
6.2 Sehr große Häuser (Typ 4) 178
6.2.1 Die Casa di Paquius Proculus (I 7,1.20): Schmal ums Atrium, breit im
Hinterbau 178
6.2.2 Von Goldglasmedaillons und Obsidianspiegeln: Die Casa degli Amorini
dorati (VI 16,7.38) 194
X Inhaltsverzeichnis
6.2.3 Die Casa del Menandro (I 10,4): Viele Superlative unter einem
Dach 207
6.2.4 Vergangene Pracht: Die Casa delle Nozze d’argento (V 2,i) 225
7 Technik, Form, Inhalt: Merkmale des graffiti habit 243
7.1 Schrift und Schreiben 243
7.1.1 Geritzt, gekratzt, geschmiert: Technische Aspekte 243
7.1.2 Zwischen Kalligrafie und Gekritzel: Das Spiel mit der Schriftart 260
7.1.3 „Haec omnia scripsit Zosimus“: Zur Selbstwahrnehmung der
Schreiber 272
7.2 Die geöffnete Wand: Zur Interaktion von Graffiti und Graffiti 279
7.2.1 Das Kopieren von Motiven und Inhalten anderer Graffiti 279
7.2.2 Erweiterung und Kommentierung schon vorhandener Graffiti 284
7.3 Graffiti und Wanddekor 291
7.3.1 Imitation und Bezugnahme 291
7.3.2 Graffitizeichnungen als eigenständige Dekorationsform 314
8 Schreiber, Adressaten und Dritte: Die Individuen hinter den Texten 329
8.1 Überblick aller Namen 330
8.2 Bruder, Freund, Liebhaber – was verraten die Namenszusätze? 347
8.3 Kleinstädtische „Prominenz“: Crescens der Walker und andere alte
Bekannte 351
9 Fazit: Die Praxis des Graffitischreibens im pompejanischen
Wohnhaus 359
Appendix: Inschriftenkatalog 367
Katalogteil A: Casa dei Ceii 368
Katalogteil B: Casa di M. Lucretius Fronto 370
Katalogteil C: Casa di Paquius Proculus 374
Katalogteil D: Casa degli Amorini dorati 381
Katalogteil E: Casa del Menandro 384
Katalogteil F: Casa delle Nozze d’argento 392
Abbildungen zum Inschriftenkatalog 401
Bibliografie 441
Indices 469
Verzeichnis der Inschriften 471
Verzeichnis der Gebäude 484