Table Of ContentGott und die Welt
Teil I, Band 1: Das Gottesbild
Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services
Authenticated
Download Date | 10/24/15 5:44 PM
Goetz_Titelei.indd 1 12.05.2011 09:08:26
Orbis mediaevalis
Vorstellungswelten des Mittelalters
Band 13.1
Herausgegeben von
Hans-Werner Goetz, Ludger Körntgen,
Peter Segl, Helmut G. Walther
Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services
Authenticated
Download Date | 10/24/15 5:44 PM
Goetz_Titelei.indd 2 12.05.2011 09:08:26
Hans-Werner Goetz
Gott und die Welt
Religiöse Vorstellungen
des frühen und hohen Mittelalters
Teil I, Band 1: Das Gottesbild
Akademie Verlag
Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services
Authenticated
Download Date | 10/24/15 5:44 PM
Goetz_Titelei.indd 3 12.05.2011 09:08:26
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-05-005133-8
© Akademie Verlag GmbH, Berlin 2011
www.akademie-verlag.de
Der Akademie Verlag ist ein Unternehmen der Oldenbourg Gruppe.
Das Werk einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb
der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das
gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung
und Bearbeitung in elektronischen Systemen.
Einbandgestaltung: hauser lacour
Satz: Werksatz Schmidt & Schulz, Gräfenhainichen
Druck: MB Medienhaus Berlin
Bindung: Norbert Klotz, Jettingen-Scheppach
Dieses Papier ist alterungsbeständig nach DIN/ISO 9706.
Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services
Authenticated
Download Date | 10/24/15 5:44 PM
Goetz_Titelei.indd 4 12.05.2011 09:08:26
Inhaltsverzeichnis
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Einleitung in das Gesamtprojekt:
Mittelalterliche (religiöse) Vorstellungswelten als Forschungsgegenstand . . . . . . 13
1. Vorstellungsgeschichte:Traditionen,Eigenarten,Stellenwert
und Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
a. Historiographische Tradition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
b. Entstehung und Hintergründe der „Vorstellungsgeschichte“ . . . . . . . . 17
c. Inhalt und Methodik einer Vorstellungsgeschichte . . . . . . . . . . . . . 19
d. Vorstellungswelten und Mentalitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
e. Vorstellungswelt und Wahrnehmung:Von der Wahrnehmung
des „Faktums“ zu dessen Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
f. Vorstellungswelt und Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
2. Religiöse Vorstellungswelten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
a. Das Mittelalter als Zeitalter des Glaubens . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
b. Stand der Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
c. Das Christentum des frühen Mittelalters – eine „archaische“
Religion? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
3. Ziel und Aufbau dieser Studie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
a. Religiöse Vorstellungswelten als Forschungsaufgabe . . . . . . . . . . . . 41
b. Erkenntnisziele und Quellengrundlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
c. Zur Struktur der Studie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
Teil 1: Das Gottesbild
Einführung:Das Gottesbild in der Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
Kapitel 1: Biblische,antike und patristische Grundlagen des Gottesbildes . . . . . 57
Kapitel 2: Quellen der Gotteserkenntnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Kapitel 3: Die mittelalterlichen Vorstellungen vom Wirken Gottes . . . . . . 77
Zur Einführung:Die „Gesta Karoli“ Notkers des Stammlers . . . . 77
Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services
Authenticated
Download Date | 10/24/15 5:44 PM
6 Inhaltsverzeichnis
A.Gott der Schöpfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
Fallbeispiel 1.1: Gott als Schöpfer in der Hexaemeron-Exegese . . . . . . . 88–94
B.Gott der Lenker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
1. Die Prinzipien göttlicher Lenkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
2. Gottes Wirken in der Geschichte in der Vorstellung mittelalterlicher
Geschichtsschreiber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107
(1) Gottes Schutz und Beistand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
Fallbeispiel 1.2: Die Berichte über die Lechfeldschlacht . . . . . . . . . . 110–112
Fallbeispiel 1.3: Die Schlacht bei Birten im Bericht Liudprands
von Cremona . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120–122
(2) Vorzeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
(3) Prophezeiungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128
(4) Wunder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132
C.Gott der Richter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133
Fallbeispiel 1.4: Das göttliche Wirken bei Gregor von Tours . . . . . . . . 142–152
Kapitel 4: Die mittelalterlichen Vorstellungen vom Wesen Gottes . . . . . . . 153
1. Das frühe Mittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153
Exkurs:Hrabans Körperteil-Theologie und ihre Vorlagen . . . . . . . . . 156–159
2. Das 10.und 11.Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164
3. Das 12.Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168
Kapitel 5: Das Trinitätsproblem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175
1. Das 6.Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177
Fallbeispiel 1.5:Die Trinitätslehre Gregors von Tours . . . . . . . . . . . 177–185
2. Das 8.–11.Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185
3. Das 12.Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194
Fallbeispiel 1.6: Die Trinitätsstreitigkeiten des 12.Jahrhunderts –
Bernhard von Clairvaux,Peter Abaelard und Gilbert von Poitiers . . . . . 201–212
Kapitel 6: Rationale Gottesbeweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213
Fallbeispiel 1.7:Richard von St.Viktors „Trinitätsbeweis“ . . . . . . . . . . 217–221
Kapitel 7: Christologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223
Fallbeispiel 1.8: Die volkssprachigen Evangeliendichtungen
des 9.Jahrhunderts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235–241
Fallbeispiel 1.9 (Exkurs):Das Gottesbild in der Eucharistie . . . . . . . . 241–252
Kapitel 8: Der Heilige Geist in der mittelalterlichen Vorstellungswelt . . . . 253
Kapitel 9: Das Gottesbild im Bild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269
Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services
Authenticated
Download Date | 10/24/15 5:44 PM
Inhaltsverzeichnis 7
Kapitel 10: Fazit:Das Gottesbild des frühen und hohen Mittelalters . . . . . 283
1. Ergebnisse und Folgerungen:Kennzeichen des früh- und hochmittel-
alterlichen Gottesbildes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284
2. Zum Wandel des Gottesbildes im Hochmittelalter:Vom Kriegergott
zum „lieben Gott“? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 290
3. Das Gottesbild des Mittelalters – ein Ausdruck spezifisch mittel-
alterlicher Mentalität? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296
4. Für ein ganzheitliches Gottesbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297
Verzeichnisse
1. Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 301
2. Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302
3. Quellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304
4. Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311
Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 331
1. Register der mittelalterlichen Autoren und anonymen Schriften . . . . . 331
2. Personenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335
Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services
Authenticated
Download Date | 10/24/15 5:44 PM
Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services
Authenticated
Download Date | 10/24/15 5:44 PM
Vorwort
Schon bei der Abfassung meines 1986 beim Beck Verlag in München erschienenen und
seither in sechs unveränderten Auflagen nachgedruckten und in die Reihe „Historische
Bibliothek“ aufgenommenen Buches über das „Leben im Mittelalter“ hegte ich den
Plan, die dortige Darstellung und Deutung des früh- und hochmittelalterlichen Alltags
in verschiedenen Lebenskreisen (Familie,Kloster,Grundherrschaft,Stadt) aus den insti-
tutionellen Rahmenbedingungen (Raum, Institutionen, Sozialverbände) heraus durch
eine Arbeit über die „inneren“ Befindlichkeiten der Menschen, ihre Vorstellungen und
Mentalitäten, zu ergänzen. Die Vorstellungswelten bilden nach Ansicht des Verfassers
einen eminent wichtigen Bestandteil historischer Forschung, weil bei kaum einem ande-
ren Gegenstand die Menschen selbst so deutlich in den Mittelpunkt des Interesses treten
wie bei menschlichen Vorstellungen, mit denen die Menschen sich selbst und ihre
Umwelt wahrnahmen und sie zu erklären und zu begreifen suchen.Der Autor ist zudem
überzeugt davon,daß das Denken der Menschen die Grundlage ihres Handelns und da-
her einen entscheidenden Faktor aller historischen Vorgänge bildet. Im Zuge einer sich
immer stärker abzeichnenden kulturwissenschaftlichen und anthropologischen Betrach-
tungsweise heutiger Geisteswissenschaften dürfte das Thema in Zukunft noch an Bedeu-
tung gewinnen. Mit den religiösen Vorstellungswelten des Mittelalters aber erfassen wir
sicherlich den zentralen Aspekt dieser Epoche schlechthin.
Diese Thematik, deren Tragfähigkeit zuvor bereits an einem Autor (Notker von
St. Gallen) exemplarisch erprobt worden war, hat meine Forschungen, zumeist auf die
mittelalterliche Geschichtsschreibung als Quellengattung bezogen, seither beständig be-
gleitet und ist, unbeschadet mancher anderer Arbeiten, stets im Zentrum meines ge-
schichtswissenschaftlichen Schaffens ebenso wie meiner Geschichtsanschauung geblie-
ben. Zu einer zusammenfassenden Darstellung dieses weiten Feldes hat jedoch über
mehr als zwei Jahrzehnte hinweg wegen anderer Verpflichtungen,Arbeiten und Projekte
sowie zeitintensiver Lehre die Zeit gefehlt.Der Plan konnte daher,in veränderter Form,
erst in den letzten Jahren wiederaufgegriffen werden. Dabei ließ sich an diverse eigene
Aufsätze ebenso anknüpfen wie an eine Reihe einschlägiger Seminarveranstaltungen,be-
treuter Examensarbeiten und Dissertationen sowie nicht zuletzt an Forschungsprojekte,
vor allem an das über fünf Jahre von der DFG geförderte interdisziplinäre Hamburger
Forschungsprojekt „Wahrnehmungs- und Deutungsmuster im europäischen Mittelalter“.
Nicht minder kann ich mich auf zahlreiche andere Studien stützen,die teilweise bewußt
Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services
Authenticated
Download Date | 10/24/15 5:44 PM
10 Vorwort
an meinen Forschungsansatz anschließen, vielfach aber auch völlig unabhängig davon
entstanden sind.Ermöglicht wurde die Verwirklichung des Projekts erst durch ein DFG-
Forschungsjahr, das mir für das Sommersemester 2009 und das Wintersemester 2009/
2010 gewährt wurde.
Unschätzbare Hilfe erfuhr ich weiterhin über die Jahre hinweg durch die Zuarbeit
Wissenschaftlicher Mitarbeiter/innen und Studentischer Hilfskräfte,beim Bibliographie-
ren,bei der Literaturbeschaffung,bei elektronischer Quellensuche und bei der gewissen-
haften Überprüfung der zahlreichen Belege. Namentlich danke ich vor allem den Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeitern der letzten beiden Jahre, auf denen die Hauptlast für
diese Publikation ruhte:Norman Bade,Ann-Mailin Behm,Simon Elling M.A.,Johanne
Hoffmann, Justus Ledig, Janina Lillge M.A., Manuela Lohs, Liv Mathiszig und Anika
Reineke.Johanne Hoffmann danke ich darüber hinaus für die formale Vereinheitlichung
der Fußnoten und die Erstellung des Quellen- und Literaturverzeichnisses sowie des
Registers. Unschätzbare Hilfe leistete außerdem Susanna Bunkowski bei der mehr-
fachen,gewissenhaften Überarbeitung des Manuskripts.
Mein Dank gilt ferner den Mitherausgebern, die nicht nur zur Überwindung eigener
Skrupel, den Band in der eigenen Reihe zu publizieren, sondern darüber hinaus mit
einer Reihe wichtiger Vorschläge zur Verbesserung des Textes beigetragen haben, sowie
dem Verlag und seinem Lektor Manfred Karras für die bereitwillige Aufnahme und die
gewohnt gute Zusammenarbeit.
Trotz tatkräftiger Unterstützung und mancher Vorarbeiten bleibt bei der Durchführung
eines so umfassenden Projekts das beständige Gefühl, hier erst am Anfang zu stehen,
weil die offenen Fragen weit größer scheinen als die erarbeiteten Inhalte.Von einer wirk-
lichen Zusammenfassung des insgesamt reichhaltigen Forschungsstandes dieses wichti-
gen Komplexes sind wir daher noch weit entfernt,und sie kann und soll auch hier nicht
geleistet werden, zumal sich weit mehr Studien der Religiosität oder der religiösen
Mentalität als den religiösen Vorstellungen widmen, die in vielen Bereichen noch einer
systematischen Aufarbeitung bedürfen. Die vorliegende Arbeit zielt in diese Richtung,
um hier zumindest einige Akzente zu setzen und gleichzeitig das vielfach vernachlässigte
frühere Mittelalter endlich stärker zu beleuchten.Den gewaltigen Stoff aufarbeiten kann
sie sicherlich nicht. Ihr Ziel ist es, einen repräsentativen und zugleich informativen und
anschaulichen Einblick in die geistig-religiöse Befindlichkeit der (schreibenden) mittel-
alterlichen Menschen zu bieten, als ein erstes Ergebnis, an das die künftige Forschung
anknüpfen oder mit dem sie sich auseinandersetzen kann.
Daß hier insgesamt noch viel zu tun bleibt und in den folgenden Ausführungen kaum
„ein letztes Wort“ gesprochen sein dürfte, ist dem Autor wohlbewußt. Die Fülle der
Aspekte und des Materials mit seinen notwendigen Differenzierungen zwingt außerdem
zu einer sukzessiven Veröffentlichung in zwei Bänden, deren erster wiederum aus zwei
Teilbänden besteht. Der erste Halbband über das Gottesbild, ein Aspekt, der hier erst-
mals in dieser Ausführlichkeit aufgearbeitet wird,sei hiermit vorgelegt.Der zweite Halb-
band über die materielle und personelle Schöpfung, also über den Kosmos (Natur und
Welt,Himmel und Erde) und die Geschöpfe (Engel,Teufel,Menschen) sowie das Heils-
Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services
Authenticated
Download Date | 10/24/15 5:44 PM