Table Of ContentMeinolfBachmann
Andrada EI-Akhras
GIUcksspielfrei
EinTherapiemanual bei Spielsucht
Meinolf Bachmann
Andrada EI-Akhras
GILicksspielfre·
EinTherapiemanual bei Spielsucht
Mit 52 Arbeits- und lnfoblattern
~
Springer
Dr.phil. MeinolfBachmann,Psychologischer Psychotherapeut
LWLKliniken.Bernhard-5alzmann-Klinik
1mFiichtei 1SO
33334Giitersloh
E-Mail:[email protected]
Dipl.-Psych.Andrada EI-Akhras
LippischeNervenklinikDr.5pernau
Waldstraf3e 2
32105 Bad5alzuflen
ISBN 978-3-642-11305-5 Springer-VerlagBerlinHeidelberg NewYork
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Planung:RenateScheddin,Heidelberg
Projektmanagement:RenateSchulz,Heidelberg
Lektorat:VolkerDruke,Munster
Umschlaggestaltung:deblikBerlin
Satz:Fotosatz-ServiceKohlerGmbH- ReinholdSchobert,Wurzburg
SPIN:12831043
GedrucktaufsaurefrelernPapier 2126- 543210
v
Vorwort
WiekanndieersteschwierigeZeitdesSpielentzugsuberbrucktunddas Zielerreichtwerden,
zufrieden »spielfrei«zusein?Wie istes moglich, eine interessante, abwechslungsreiche und
gleichzeitig ausgewogene Lebensgestaltung zu etablieren, die besondere »Highlights« oder
»Kicks« nicht ausschlie6t (Ausschuttung von »Gluckshormonen« ohne Glucksspiell)? Seit
Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre ist aufgrund einer betrachtlichen Erweiterung des
Glucksspielangebotseinstarker AnstiegderSpielsuchtproblematikzuverzeichnen.
Patienten berichten au6erdem von einem parallel stattfindenden PC- oder Bildschirm
Missbrauch (Computer- und Internetspiele), der sich teilweise auch als eine selbststandige
Erkrankungauszupragenscheint.TrotzoffenerFragen der Klassifizierungdieses Phanomens
werdendiese Symptome indasTherapiekonzepteinbezogen. und esistim Einzelfall zuent
scheiden,wiedieArbeitsmaterialienanzupassensind.
Das vorliegende Manual »Glucksspielfrei« ist eine Parallelentwicklung zu »Lust auf
Abstinenz«fursubstanzgebundeneAbhangigkeiten.DieTherapiesollteselbstderersteSchritt
dazu sein, in vielfaltigerWeisewieder Interesse und Freude zu empfinden. Schon fruh ent
standenbei uns ersteAnsatze,dasTherapiegeschehen zusystematisierenund in Formeines
Manualszufassen.
Dabei wurden thematisch zwei Schwerpunkte gebildet: das Suchtmodell (Motivation/
Krankheitseinsicht/Abstinenz/Therapie der Ursachen) unter Einbeziehungder Ruckfallver
hutung und Alternativen zum Suchtverhalten. Hinzu kommen Fragestellungen, die als Ur
sache,aberauchalsFolgeerscheinungendesSuchtverhaltenseinzuschatzensind:Umgangmit
Geld,irrationaleKognitionenbezuglichGewinnchancen,sozialeKompetenzen(Beziehungen,
Emotionen)sowieThemendesschwierigenTherapiebeginnsundderNachsorge.DenRuck
meldungender Patientenund(im Gruppen- undEinzelverfahrentatigen) Therapeutenent
sprechendwurdendieMaterialien immerwiedererweitertundmodifiziert.
Item-Sammlungenerfolgten mithilfe offenerBeantwortungenderPatienten(bis 2010ca.
I 350) in langjahrigerZusammenarbeit mit therapeutischen Mitarbeitern sowie Fachpflege
schulernfur Suchterkrankungen und Studenten der Fachhochschule fur Sozialarbeit. Ihnen
allen giltunserDank.
DerAustauschmitBertKellermann(einerderersten Pioniereder Glucksspieltherapieund
Chefarzti.R.)undMichaelKnothe(ehemaligerPraktikantderBSK)warfuruns sehrwertvoll.
Der »Fachverband Glucksspielsucht«bildete ein ausgezeichnetes Forum, wichtige Informa
tionen und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu vermitteln. Der Vorsitzenden Ilona
PuchtenschnledergilteinbesondererDankfurdasjahrlichstattfindende»Tagungshighlight«.
Herzlichen Dank auch an die Mitarbeiter des Springer-Verlags Renate Scheddin (Pro
grammplanung),RenateSchulz(Projektmanagement) undVolkerDruke (Lektorat), die mit
vielfaltigen Anregungenund IdeeneineRealisierungdes Buchsmoglichgemachthaben.
Wir hoffen, dass Ihr Interesse ausreichend geweckt ist, sich intensiver mit dem vorlie
gendenManualauseinanderzusetzen.
GuterslohundBadSalzuflen,imFruhjahr2010
MeinolfBachmannundAndradaEl-Akhras
VII
Inhaltsverzeichnis
Einleitung . 5 GeldzumThemamachen . 63
EinfUhrung . 64
2 TheoretischerOberblick . 5 Arbeitsblatt:BewertungenundEinstellungen
2.1 SpielerinBehandlung . 7 zumThemaGeld . 65
2.2 Erklarunqsmodelle . 7 Infoblatt:GeldzumThemamachen . 70
2.2.1 IntrapsychischeErklarunq . 8 Arbeitsblatt:Wasmochteich im Umgangmit
2.2.2 Verhaltensmodell/Konditionierungsmodell . 8 demGeldkonkretverbessern? . 71
2.3 Rucktallverhutunq . 10 Arbeitsblatt:SchuldenbilanzundRegulierung . . 72
2.4 DasSuchtmodellunddietherapeutischen Arbeitsblatt:DenOberblickbehaltenlTages
Schlussfolgerungen . 10 ausgabenprotokollundMonatshaushaltsplan 73
2.4.1 PhasedesEinstiegs . 10
2.4.2 PhasederSucht . 12 6 AberglaubischeIdeenundsichzusehr
2.4.3 TherapeutischeSchlussfolgerungen . 12 ineinPC-oderInternet-(Rollen-)Spiel
2.4.4 Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 hineinsteigern . 77
2.4.5 KrankheitseinsichtundAbstinenz . 14 EinfUhrung . 78
2.4.6 PsychotherapiederUrsachen,Alternativen Arbeitsblatt:Auseinandersetzungmitden
zumGlucksspielenundveranderterUmgang aberqlaublschenIdeenzuGluckssplelen . 79
mitGeld . 15 Arbeitsblatt:Sichzusehrinein PC-(Rollen-)
Spielhineinsteigern . 84
3 Therapiebeginn . 19
EinfUhrung . 20 7 BeziehungenundsozialeKompetenzen . 93
3.1 DieersteZeitdesEntzugsundderEntwohnunq 20 EinfUhrung . 94
Arbeitsblatt:HilfreicheAktlvitatenimEntzug- 7.1 Beziehungen:WiekonnenwirdieBeziehungen
NahezumSuchtverhaltenvermeiden . 22 zuanderenMenschengestalten? . 94
Arbeitsblatt:DasSuchtverhaltenverandert Arbeitsblatt:FunfVoraussetzungenfUreine
ProzesseimGehirn . 23 guteBeziehung . 95
3.2 Therapieabbruchgefahr . 26 7.2 Konfliktbewaltigung . 100
EinfUhrung . 26 Arbeitsblatt:Konfliktbewaltigung . 100
Arbeitsblatt:Therapieabbruchgefahr(TAG)/ 7.3 Partnerschaft . 101
Selbsteinschatzunq . 27 Arbeitsblatt:AlleinstehendemitInteressean
3.3 Therapieplanung . 34 einerPartnerschaft . 101
EinfUhrung . 34 Arbeitsblatt:FunfAusloserfUrStreitinder
Arbeitsblatt:Therapieplanung- eigeneZiele Partnerschaft . 107
benennen . 35 Arbeitsblatt:Patient/Partner-Oberein-
stimmungsbogen . 108
4 Therapieliberblick . 39 7.4 Rollenspiele . 115
EinfUhrung . 40 Arbeitsblatt:Rollenspiele . 116
4.1 WegindieSucht:StationenderSuchtent-
wicklungunddesTherapieprozesses . 41 8 GefUhlezeigen- »Gefuhlskiste« . 123
Arbeitsblatt:DieEinstiegs-undSuchtphase . 41 EinfUhrung . 124
4.2 Selbsteinschatzungsskalen:Therapieschritte Arbeitsblatt:WirkungdesSuchtverhaltens
und Fragestellungen . 45 (1.Sitzung) . 125
Arbeitsblatt:Therapiemotivation(TMO) . 45 Arbeitsblatt:Foigeerscheinungen(2.Sitzung) 127
Arbeitsblatt:Krankheitseinsicht(KE) . 50 Arbeitsblatt:VerbesserungdesUmgangs
Arbeitsblatt:TherapiederUrsachen (TdU)/ mitGefUhlen (3.Sitzung) . 129
Wassolizukunftlqanderssein? . 55 Arbeitsblatter:EinschatzunqderGefUhlein
bestimmtenSituationen(4.Sitzung) . 131
VIII Inhaltsverzeichnis
9 Ruckfallverhutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 10.2 ZwischenbilanzundEintragungindie
EinfUhrung 140 Wochenptans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186
9.1 RUckfalimodell:MoglicherVerlaufbeieiner Arbeitsblatt:EineZwischenbilanz . . . . . . . . . . 186
Riickfallqefahrdunq(Marlatt1985) . . . . . . . . . . 141 10.3 Struktur-undAktivltatsplan 187
Arbeitsblatt:AusgewogenerLebensstil 143 Arbeitsblatt:Wochenplan . . . . . . . . . . . . . . . 188
9.2 RUckfallum»sechsEcken« 147 10.4 »Idealbeispiel«fureinenStruktur-und
Arbeitsblatt:5cheinbarunbedeutende Aktivltatsplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... 190
Entscheidungen , 147
ErgebnissefruhererGruppen 148 11 Obergang:Therapieabschluss
9.3 RUckfallmodellfehlendeKrankheitseinsichtl undNachsorge 195
Wachsamkeit(Bachmann1993). . . . . . . . . . . . 149 EinfUhrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... 196
Arbeitsblatt:Krankheitseinsichtund 11.1 HilfestellungenfurPatienten,dieeine
Wachsamkeit 149 (teil-lstatlonareTherapiehintersichhaben .. .. 197
9.4 EntscheidungssituationbeiRuckfalligkeit 151 Arbeitsblatt:DieZeit nachderBehandlung . . . . 197
Arbeitsblatt:VorteilederAbstinenzindie 11.2 WasrnussenSiebeachten,wenndieTherapie
Waagschalelegen 151 zuEndeist?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201
ErgebnissefruhererGruppen 153 Arbeitsblatt:Stlrnrnunqsuberprufunq 201
9.5 ErkenntnisseundGedankenzurRuckfallpravention ZusatzllchesArbeitsblatt:Vervielfaltiqunq 203
(Lindenmeyer2005a;Meyer u.Bachmann2005) 155 11.3 Zusammenfassung:Wasnehmeichmirfur
Arbeitsblatt:Wiekann maneinem Ruckfall dieZeit nachderTherapievorl 204
vorbeugen? 155 Arbeitsblatt:DieZeit nachderTherapie 204
9.6 Ruckfallausloser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 11.4 Selbsthilfe 205
9.7 Ruckfallrisiken undihreBewaltiqunq 158 Arbeitsblatt:Selbsthilfegruppebessergestalten 206
Arbeitsblatt:WassindpersonllcheRuckfall- Infoblatt:Gesprachsreqeln- eineZusammen-
risiken? 159 arbeitvon PatientenundTherapeuten 207
Arbeitsblatt:WiesindRisikenzubewaltigen?. . . 161 Arbeitsblatt:WochentlichesZufriedenheits-
9.8 Ruckfallanalyse 164 barometer 208
9.9 Zusammenfassung:Ruckfallgefahrdungl Infoblatt:Gunstiqe und unqunstiqeVerhaltens
Bewaltigungsstrategien 167 weisen inSelbsthilfegruppen . . . . . . . . . . . . . 209
Arbeitsblatt:Abschliel3ende Ergebnisse . . . . .. 167
9.10 Planungund AusarbeitungeinerNotfallkarte . .. 168 12 Schlusswort 211
Arbeitsblatt:KurzfristigesAuffangenqefahr-
licherSituationen(1.Sitzung) . . . . . . . . . . . . . 169 Anhang 213
Arbeitsblatt:LangerfristigeStabilisierung A.1 Gruppenleben:Regelnim stationarenBereich
undBehebungderUrsachen(2.Sitzung) . . . . . . 170 eineZusammenarbeitvon Patienten und
Infoblatt:GestaltungderNotfallkarten Therapeuten 214
undpraktischeBeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . 171 A.2 WochentlichesStimmungsbarometer 215
A.3 Spielertherapie:Klinik-Rahmenbedingungen 216
10 AlternativenzumSuchtverhalten:
StrukturundAktlvitatsplan . . . . . . . . . . . .. 175 Literatur .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217
EinfUhrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 176 ZitierteLiteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218
10.1 Info-und ArbeitsblattermitBeispielen . . . . . .. 177 WeiterfUhrendeLiteratur 219
Infoblatt:Struktur-und Aktivitatsplan-
Alternativenzum Suchtverhalten. . . . . . . . . . . 177
ArbeitsblattA:Alternativen,dieesschon vor
demSuchtverhaltengab . . . . . . . . . . . . . . . . 179
ArbeitsblattB:Auflistungvon neuen
Alternativen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180
Arbeitsblatt:Entwohnunqbedeutet,Abstand
zum Suchtverhaltenzugewinnen . . . . . . . . .. 181
Infoblatt:Auflistungvon alltaqlichenAktivitaten
(Beispiele). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 182
Infoblatt:Auflistungvon Highlights(Beispiele) . . 185
1
1 Einleitung
2 Kapitell.Einleitung
In diesem Arbeitsheft sind Informationen und Auf fischen neurobiologischen Veranderungen des»Beloh
gabenmaterialien zur Psychotherapie von pathologi nungssystems« im Gehirn auseinandergesetzt. Wie ist
schem GliicksspielundPC-Gebrauchzusammengestellt. dieAbstinenz,das»Spielfreie-Sein,dauerhaftzusichern?
SiestrukturierenvomBeginnbiszumEndedenBehand UndwiesindRisikenfriihzeitigzuerkennen?Abhangig
lungsablauf,stellenein Gesamtkonzeptdarundfindenin keit bedeutet, viele andere Dinge nicht zu tun.Urn ein
Einzel- und Gruppenverfahren Anwendung. Die Ar suchtfreies Leben zu verwirklichen, sind in vielfaltiger
beitsunterlagendienen zurVorbereitungaufTherapien, WeiseAlternativen zumSuchtverhaltenaufzubauen,urn
als Aufgabenstellungen und Gesprachsgrundlage in damitwiederumden »Stellenwert- des Suchtverhaltens
Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen und stationaren imBelohnungssystemdrastischzureduzieren.Nichtder
oderteilstationarenEinrichtungen.Teilweiseiiberschnei Verzicht steht im Vordergrund der Betrachtung, son
den sich Fragestellungen,die eher im ambulanten oder derndieVorteilederAbstinenz,den »GewinndesSpiel
stationaren Bereich anzusiedeln sind. Wenn eine Tren frei-Seins«zu sehen,an vielen anderen Lebensaspekten
nungmoglichist,sinddie Unterschiedegekennzeichnet. wiederInteresseundFreudezugewinnen.Aufserdemist
Es ist jedoch zu berucksichtigen, dass in der Suchtthe einegewisseWachsamkeitaufrechtzuerhalten,daRuck
rapieUbergangefliefiendsind:ZumeinenwerdenPatien fallrisiken dauerhaftfortbestehen.
ten aus ambulanterBehandlungundSelbsthilfegruppen Eshat sich alssinnvollerwiesen,Arbeitsdurchgange
aufstationare Therapien vorbereitet, und zum anderen in verschiedenen Therapiephasen zu wiederholen, urn
kehrenPatientennacheinerabgeschlossenenstationaren Einsichten zu vertiefen und sich intensiv urn die Um
TherapieindieNachsorgedorthinzuruck,YomErstkon setzunggeplanter Vorhaben zu bemiihen.Die Arbeits
taktbis hin zur Nachsorge bilden die unterschiedlichen materialien bieten die Grundlage fur eine griindliche
Institutionen ein Netz bzw.eine Behandlungskette. Ge Auseinandersetzung mit den Suchterlebnissen und ge
sundheitsamter,ArzteodersozialeDienstevonBetrieben plantenVeranderungen.
vermitteln Suchtkranke in Beratungsstellen, Kliniken DasHeft istso gestaltet,dassnach einerEinflihrung
und Selbsthilfegruppen.Die wahrend derTherapie auf indasjeweiligeThemaAufgabenzubearbeitenunddann
rechterhaltenen Kontaktezwischen Entsendestellenund die Ergebnisse haufig mitvorgegebenen Losungen oder
Behandlungsstatten garantieren eine optimale Wieder Arbeitsergebnissen anderer Patienten zu vergleichen
eingliederungundNachbetreuung,sodassBehandlungs sind. FallsIhneneine Aufgabenstellungunklarbleibt,ist
erfolge langerfristigstabilisiertwerden. »blinzeln«nachdenLosungenerlaubt. ScheuenSienicht
Die Arbeitsmaterialien umfassen die Zeit des Ent davor zuruck, Fragen zu Aufgaben zu stellen,Kritik zu
zugsundderEntwohnung,beziehendieGefahrdesThe iibenundErganzungsvorschlagezumachen.DieThera
rapieabbruchs ein und betonen die Bedeutung einer peuten und Autoren sind fur jede Anregung dankbar.
konsequentenTherapieplanung.Das»Suchtmodell«un NutzenSiedieE-Mail-Adresse,urn mit uns zukommu
ter Beriicksichtigung der Motivation, die Krankheits nizieren. Weitere wichtige Grundsatze fur den Umgang
einsicht und die Therapie der Ursachen sind zentrale mit diesemArbeitsheftsind:
Themen.DarauffolgenAufgabenstellungenzumThema - Moglichst viele Menschen mit einbeziehen
Beziehungen und soziale Kompetenzen, insbesondere »Alleineschaffteskeiner«!
Partnerschaft, sowie zum Erkennen und Au6ern von - Losen der Aufgaben, z.B. in kleinen Gruppen (ca.
Gefuhlen und deren Zusammenhange zum Suchtver 3-5Personen),unddabeiIautdenken.Das»Durch
halten. sprechen«istschoneinwichtigesZielansich.Grofse
Geld ist ein wichtiges Thema in der Therapie, da re Gruppen (ca. 10-12 Personen) eignensich dazu,
haufig erhebliche Schulden vorhanden sind und der in die jeweilige Thematik einzuflihren und das
Oberblick daruber nicht selten verloren ging. Daraus gemeinsame Arbeitsergebnis darzustellen (z.B.auf
resultierende andauernde psychische Belastungen, die einerWandzeitung) undzudiskutieren.
schon in der Vergangenheit Anlass zur Realitatsflucht - Langsamesundgriindliches»Durcharbeiten«.
waren,fuhrenleichtzurRuckfalligkeit. YomVorhanden - WiederholenderAufgabeninverschiedenTherapie-
sein finanzieller Mittel selbst kann andererseits ein phasen.
betrachtlicher Spielanreiz ausgehen, da Geld quasi als - Korrekturen und Erganzungen an vorherigen Aus
Suchtmittelfungiert hat. Die Regulierungder Schulden arbeitungenvornehmen.
undVereinbarungenzurpersonlichenVerfugbarkeitdes
GeldessinddeshalbfriihzeitigindieBehandlungeinzu KeineAngstvorschriftlichen Aufgaben! Essind jeweils
beziehen. nur Stichworte notig, Dabei kommt es nicht auf die
In denletztenIahrenhat sichdieSuchtforschungin Rechtschreibung oder eine schone Schrift an. Falls es
tensiv mit der Riickfallverhiitung und den suchtspezi- Probleme beim Lesen bzw. Schreiben gibt,sind andere
1
3
1•Einleitung
bestimmt behilflich. Der nachfolgende Textgibt einen (Bachmannu.El-Akhras2008).Erstellteine Grundlage
kurzen fragmentarischen (nicht aufVollstandigkeitab dar, die Arbeitsmaterialien sinnvoll in einen gr66eren
zielenden) Oberblickbeziiglich der (theoretischen) An Zusammenhangeinzuordnen.
nahmen zur Entstehung und Therapie der Spielsucht
2
2 Theoretischer Oberblick
2.1 SpielerinBehandlung -7
2.2 Erklarunqsrnodelle - 7
2.2.1 IntrapsyehischeErklarung --8
2.2.2 VerhaItensmodeII/Konditi0nierung5madeII - 8
2.3 Ruckfallverhutung - 10
2.4 DasSuchtmodell und die therapeutischen Schlussfolgerungen -10
2.4.1 Phasedes Einstiegs - 10
2.4.2 PhasederSueht - 12
2.4.3 TherapeutischeSehlussfolgerungen - 12
2.4.4 Motivation - 13
2.4.5 Krankheitseinsieht und Abstinenz - 14
2.4.6 Psyehotherapie derUrsachen, Alternativen zurnGlucksspielen
und vcranderter Umgang mitGeld - 15