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WILHELM DILTHEY • GESAMMELTE SCHRIFTEN
VII. BAND
WILHELM DILTHEY
GESAMMELTE SCHRIFTEN
VII. BAND
B.G. TEUBNER .VERLAGSGESELLSCHAFT - STUTTGART
VANDENHOECK & RUPRECHT IN GÖTTINGEN
DER AUFBAU DER
GESCHICHTLICHEN WELT IN DEN
GEISTESWISSENSCHAFTEN
4., unveränderte Auflage
B. G.TEUBN ER-VERLAGS GESELLSCHAFT-STUTTGART
VANDENHOECK & RUPRECHT IN GÖTTINGEN
1965
© B.G. Teubner Verlagsgesellschaft mbH., Stuttgart 1958 — Printedin Gennany
Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Buch
oder Teile daraus auf foto- oder akustomechanischem Wege zu vervielfältigen.
Gesamtherstellung: fotokop G.m.b.H., Darmstadt
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VORBERICHT DES HERAUSGEBERS
Als Dilthey im Jahre 1883 seine Einleitung in clie Geisteswissen¬
schaften veröffentlichte, kündigte er in diesem ersten Bande gleich¬
zeitig einen zweiten Band an, der vor allem eine erkenntnistheore¬
tische Grundlegung der Geisteswissenschaften enthalten sollte. Er
dachte wohl damals, daß dieser Band, der in wesentlichen Teilen
schon zur Zeit der Veröffentlichung des ersten Bandes ausgearbeitet
war, diesem in nicht allzulanger Zeit folgen würde. Der zweite Band
ist in seiner endgültigen Fassung nicht zustande gekommen. Wohl aber
liegen Vorarbeiten dafür vor, die sich über Jahrzehnte hin erstrecken;
ja man kann sagen, daß beinahe alles, was Dilthey seitdem verfaßt hat,
im Grunde nur Ansätze zu einer Fortsetzung der Einleitung in die
Geisteswissenschaften darstellen, so daß schließlich fast alle die hier
vorliegenden Bände der Gesammelten Schriften mit dem Gesamttitel:
Einleitung in die Geisteswissenschaften oder aber: Kritik der histo¬
rischen Vernunft, wie Dilthey schon zur Zeit der Abfassung des ersten
Bandes der Einleitung in die Geisteswissenschaften seine Aufgabe be¬
zeichnet hatte (vgl. dazu auch Schriften Bd. V. Vorbericht des Heraus¬
gebers S. XIII), erscheinen könnten.
Dies gibt dem Werke Diltheys seine innere Einheit. Alles schließt
sich zusammen zu einem großen einheitlichen Zusammenhang. So
fragmentarisch auch das meiste geblieben sein mag, alles ist getragen
durch einen großen Grundgedanken, durch ein Ziel, das er unablässig
verfolgt. Zugleich läßt uns das nun aber auch den besonderen Cha¬
rakter der von Dilthey seit dem Erscheinen des ersten Bandes der Ein¬
leitung in die Geisteswissenschaften verfaßten Abhandlungen und Auf¬
sätze besser verstehen. Es handelt sich um Vorarbeiten, nicht um etwas
Endgültiges. Erst der zweite Band, den diese verschiedenen Arbeiten
vorbereiten sollten, sollte die endgültige Fassung der in ihnen enthal¬
tenen Ideen geben.
In späteren Jahren faßte nun Dilthey den Entschluß, den zweiten
Band der Einleitung in die Geisteswissenschaften herauszugeben und
damit sein Werk zu vollenden. Zunächst im Jahre 1895 (vgl. darüber
Schriften, Bd. V. Vorbericht des Herausgebers S. LXVI). Dann wie¬
der im Jahre 1907. Dilthey schlug damals dem Herausgeber vor, mit
ihm gemeinsam den zweiten Band der Einleitung in die Geisteswissen¬
schaften auszuarbeiten und zu veröffentlichen. Die hier zum Abdruck
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VI Vorbericht des Herausgebers
gelangenden Aufsätze und Fragmente sind zum größten Teil in dieser
Zeit (1907—1910) entstanden. Aus den vielfachen Unterhaltungen und
Diskussionen, die sich aus der sich über mehrere Jahre hin erstrecken¬
den Zusajmmenarbeit ergaben, sei hier einiges mitgeteilt, das zum Ver¬
ständnis des Ganzen dienlich sein kann.
Als Dilthey daran ging, eine positive Grundlegung der Geistes¬
wissenschaften zu suchen, glaubte er vor allem, in einer exakten
wissenschaftlichen Psychologie eine solche zu finden. Dabei mußte
sich ihm die Frage stellen, wie weit er sich hier einfach auf schon
vorhandene Ergebnisse der psychologischen Forschung stützen könnte,
oder wie weit eine solche Psychologie im wesentlichen erst geschaffen
werden müßte. Er hat beides versucht. Zunächst konnte es ihm wohl
scheinen, daß es in der Hauptsache genügen würde, das, was in dieser
Hinsicht vorlag, zusammenzufassen und daraus dann herauszuheben,
was für die Grundlegung der Geisteswissenschaften dienlich jsein
könnte. Manchmal schien es ihm ja überhaupt, als sei es seine eigent¬
liche Aufgabe, nicht so sehr neue und selbständige Auffassungsweisen
zu vertreten, als eine allgemeine enzyklopädische Ordnung und Begrün¬
dung zu entwickeln, wie sie im Unterschiede zu den Naturwissen¬
schaften den Geisteswissenschaften noch fehlte. Nun aber mußte es
ihm immer zweifelhafter erscheinen, je mehr sich das Feld der psy¬
chologischen Forschungen ausdehnte, ob überhaupt ein solcher Grund¬
riß der Psychologie sich geben ließe, der als eine fest auf sich be¬
ruhende Grundlegung der Geisteswissenschaften gelten könnte, zum
andern aber, ob die Psychologie, wie sie bisher vorlag, zu einer sol¬
chen Grundlegung geeignet wäre. Daraus ergab sich ihm dann schlie߬
lich die Forderung, eine solche für die Geisteswissenschaften grund¬
legende Psychologie überhaupt erst in wesentlichen Teilen und unter
neuen Gesichtspunkten auszuarbeiten. Die Lösung einer solchen Auf¬
gabe schien aber nun nicht einfach im Rahmen einer Einleitung
in die Geisteswissenschaften möglich. Sie stellte zunächst eine in sich
selbständige Aufgabe dar. Es ergab sich dann aber weiterhin die
Schwierigkeit, überhaupt von einer bestimmten Wissenschaft auszu¬
gehen, die in sich selbst genügend fest fundiert wäre, um als grund¬
legend für die übrigen Geisteswissenschaften gelten zu können.
Dilthey war davon ausgegangen, daß der Geisteswissenschaftler
in der Psychologie eine solche feste Grundlage finde. Hier im Seelen¬
leben sei Wirklichkeit, hier sei uns etwas unmittelbar Gewisses, Un-
bezweifelbares gegeben. Wie steht es aber mit der Erfassung der
psychischen Tatbestände? Liegt hier die gleiche unmittelbare Gewißheit
wie im Erleben vor? Das würde natürlich nicht für eine erklärende
Psychologie gelten, wie es Dilthey ja ausgeführt hat. (Vgl. Schriften