Table Of ContentAlexandra de Hek, Christine Kampmann, 
Marianne Kosmann, Harald Rüßler
Fußball und der die das Andere
Gender and Diversity
Herausgegeben von Prof. Dr. Marianne Kosmann, Prof. Dr. Katja Nowacki 
und Prof. Dr. Ahmet Toprak, alle Fachhochschule Dortmund
Band 1
Alexandra de Hek, Christine Kampmann, 
Marianne Kosmann, Harald Rüßler
Fußball und der die das Andere
Ergebnisse aus einem Lehrforschungsprojekt
 
Centaurus Verlag & Media UG
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ISBN 978-3-86226-050-8                ISBN 978-3-86226-949-5  (eBook)
DOI 10.1007/978-3-86226-949-5
ISSN 2192-2713
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Inhalt
Marianne Kosmann/Harald Rüßler
Einleitung 6
Christine Kampmann
Fußballerinnen – Frauen in einer Männerdomäne        10
                                
Alexandra Martine de Hek
Homophobie im Fußballsport                               68
                                            
Alexandra Martine de Hek/Christine Kampmann/
Marianne Kosmann/Harald Rüßler
Fußballsport, Rechtsextremismus und die Konstruktion des Anderen 122
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Einleitung
In seinem Vortrag über Rechtsextremismus im Fußball, den der Fanforscher Gunter 
Pilz 2009 an der Fachhochschule Dortmund hielt, erinnerte er an die Szene in einem 
der Derbyspiele zwischen Dortmund und Schalke, in der  Torwart Weidenfeller vom 
BVB den Schalker Stürmer Asamoah als schwarze Sau tituliert haben soll. Darauf-
hin angezeigt, gab Weidenfeller an, statt schwarze Sau, du schwule Sau gesagt zu 
haben. Dafür bekam er einige Spielsperren als Strafe.
Nach den Regeln des DFB wäre die Beleidigung als schwarze Sau stärker sank-
tioniert worden. 
Was zeigt dieses Beispiel?
Rassismus und Homophobie sind dem Fußball genauso wenig fremd wie anderen 
Teilen der Gesellschaft. Die im letzten Jahr massenmedial aufbereitete Debatte um 
scheinbar fehlgelaufene ‚Multikultikonzepte‘, durchaus in Absetzung zum so eupho-
risch aufgenommenen Auftreten der bunten, multikulturellen Fußballnationalmann-
schaft, die im Sommer 2010 mit schönen Bildern beworben wurde, zeigt, dass die 
Auseinandersetzungen um Integration in einer Einwanderungsgesellschaft wieder 
einmal fortgesetzt werden.
Das Beispiel der inkriminierten Äußerung zeigt ferner, dass es Abstufungen dazu 
gibt, was als verpönter gilt und was als weniger schlimm. Doch in der Wertigkeit scheint 
eine Akzeptanz der Insultation auf, wie Lützenkirchen (2009: 4) völlig zu Recht kons-
tatiert: „Wenn aber die eine Beleidigung weniger schlimm sein soll als die andere, dann 
ist diese schon halb gerechtfertigt.“  
Solche und andere Denkweisen und Beleidigungen gehören zum Fußball; ob 
sie sein Wesen konstituieren, kann hier nicht entschieden werden. Ihre Basis sind 
Ungleichwertigkeitsvorstellungen; diese werden in nicht wenigen sozialwissen-
schaftlichen Begriffsbestimmungen als ein Bestandteil des Rechtsextremismus 
benannt.
Fußball ist für uns, Lehrende und Absolventinnen an einer Fachhochschule für 
Soziale Arbeit, auch deshalb  ein wichtiges Untersuchungsfeld, weil er  zu einem 
sehr bedeutsamen Erscheinungsort rechtsextremer Gruppen geworden ist. Seit den 
70ern des vergangenen  Jahrhunderts nutzen rechtsextreme Gruppen und Fanclubs 
die Spiele der Bundesligavereine für rassistische und rechtsextreme Pöbeleien und 
Angriffe. Neorechte und nationalistische Gruppierungen wollten und wollen weiter-
hin die enorme gesellschaftliche Bedeutung des Fußballs für ihre Zwecke nutzen. 
Das  konnte relativ erfolgreich durch sehr unterschiedliche Initiativen eingedämmt 
werden, wobei sowohl die institutionelle Sicherheit als auch die finanzielle Förde-
rung dieser Initiativen und Projekte immer in Frage steht. 
So bleibt das Thema Fußball und Rechtsextremismus ein drängendes gesellschaft-
liches Problem.
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Die herausragende gesellschaftliche Bedeutung des Fußballs trägt zu dieser Konstel-
lation bei, Fußball- und Fanforscher wie Gunter Pilz, Almut Sülze und andere fragen 
jedoch auch danach, inwieweit fußballimmanente Faktoren zu dieser zweifelhaften 
Attraktivität beitragen. Gibt es Mechanismen im Fußballsport, die eine besondere 
Affinität oder Begünstigung des Rechtsextremismus befördern- oder verhindern? 
Dazu könnte insbesondere das Thema der Zugehörigkeiten zählen.
Denn in der Tat, ob massenmedial inszeniert oder auf dem kleinen holprigen Dorf-
acker, Fußball ermöglicht immer die Inszenierungen von Zugehörigkeiten (Görling/
Trinkaus 2008:9). Ob diese enger oder weiter sind, wie stark sie inszeniert werden, 
ist hier nicht so sehr von Belang wie die Frage, wer denn über Zugehörigkeiten ent-
scheidet, nicht nur zu der jeweiligen Mannschaft oder dem Team, sondern wer zum 
Fußball gehört. Das geht einher mit der altbekannten Behauptung, dass Fußball ein 
Männersport sei, also scheinbar eine Männerenklave, ein Männerreservat ist, einher-
gehend mit der im- oder auch expliziten Festlegung, dass mit Männern die weißen, 
nichtbehinderten, heterosexuellen Männer gemeint sind, wobei weiß (in Deutsch-
land) immer noch für deutsch bzw. assimiliert im Sinne einer an Homogenität orien-
tierten Leitkultur steht. 
Der deutsche Fußballsport ist männlich, ungeachtet der größeren Erfolge des 
Frauennationalteams und ungeachtet einer durchaus erklecklichen und stetig wach-
senden Anzahl von Fußballerinnen, Zuschauerinnen, weiblichen Fans sowie von 
Trainerinnen und Schiedsrichterinnen. Woher also diese immer wieder vorgetragene 
Ausschlussbehauptung, Fußball sei ein Männersport, der eben auch ganze Männer 
(was immer das auch sei) erfordert?
Diese Fragestellungen werden in den  folgenden Aufsätzen aufgegriffen: 
Im ersten Aufsatz  von Christine Kampmann geht es um verschiedene Generati-
onen im Frauenfußball. Wie haben Frauen vor 50 Jahren ihren seinerzeitigen Aus-
schluss aus dem Spielbetrieb erlebt, wie haben jüngere Fußballerinnen an den im 
Zuge der Modernisierung von Gesellschaft realisierten oder erkämpften Veränderun-
gen partizipiert, und wo zeigen sich Beharrungstendenzen, die Frauenfußball stets 
als (Frauen-)Fußball sehen lassen? Es ist der andere Fussball, nicht etwa der Fuß-
ball der Nationalelf oder der Bundesliga-Fußball, die beide grundsätzlich männlich 
konnotiert sind. Wie sind jüngere Frauen damit umgegangen oder gehen damit um? 
Kampmann interviewte Frauen aus drei Fußballgenerationen, um diesen Fragen an 
Einzelfällen nachgehen zu können. Die Deutung dieser Aussagen geschieht vor der 
Folie der komprimiert referierten Positionen der Geschlechterforschung, die sich u.a. 
intensiv mit der Konstruktion von Geschlecht befasst. Kampmann untersucht den 
Sport als ein besonderes Feld für diese Konstruktionen, da es im Unterschied zu den 
mittlerweile aufgelösten geschlechtergetrennten Bereichen Schule, Freizeit sowie 
großen Teilen der Berufswelt in den meisten Sportarten eine Geschlechtertrennung 
gibt, mit einem im Vergleich zum Frauensport höher angesiedelten Männersport. 
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Kampmann verfolgt die Fragestellung, ob und inwieweit Frauen in dem immer wie-
der noch als Männersport ausgegebenen Fußball einen Freiraum für Geschlechterrol-
len erleben können. Zum einen kann sie das in ihren Fallbeispielen aufzeigen; zum 
anderen aber, so in ihrem Schlusswort, zeigen die Erfahrungen, die den Interviews 
zugrunde liegen, dass geschlechtliche Zuschreibungen größtenteils gesellschaftlich 
konstruiert sind.
Im Beitrag von Alexandra Martine de Hek geht es um den faktischen oder ge-
danklichen Ausschluss einer anderen Gruppe. De Hek befasst sich mit den ‚anderen 
Männern‘, mit der untergeordneten Männlichkeit (Connell 1999) im Fußballsport, 
unter dem Thema der Homophobie im Fußball. Sie untersucht, wie die Homophobie 
im (Männer-) Fußball erklärt werden kann und vor allem, wie homosexuelle Fuß-
baller damit umgehen. Dabei referiert sie das Konzept der hegemonialen Männlich-
keit von Connell und übertragt seine Männlichkeitstypen gewissermaßen auf das 
Fußballfeld. Anhand von Einzelfällen und Untersuchungsergebnissen gibt sie einen 
Überblick zur Lage homosexueller Fußballspieler. In einer Umfrage erhob sie die 
Umgangsweisen der Fußballbundesligavereine und fragte nach möglichen Gegen-
strategien angesichts der weit verbreiteten Homophobie auf den Rängen und in den 
Kabinen. Die Frage, ob das Thema im Frauenfußball wesentlich anders gehandhabt 
wird, bezieht sie in ihre Ausführungen ein. Mit Blick auf die von ihr präsentierten, 
teilweise ermutigenden Gegenstrategien, teilweise erschreckenden Erfahrungen ho-
mosexueller Männer folgert sie ein erforderliches Umdenken sowohl bezogen auf 
die weiterhin herrschenden Vorstellungen von Männlichkeit als auch auf die starke 
Verankerung der „kulturellen Logik des Fußballs“, ähnlich wie beim durchaus auf-
genommen Kampf gegen den Rassismus im Fußball.
Den Zusammenhang zwischen dem Rechtsextremismus, dem Fußball und Aus-
grenzungs- oder Ausschließungsstrategien durch die Konstruktion des Anderen un-
tersuchte ein Lehrforschungsprojekt, das über zwei Jahre an der Fachhochschule 
Dortmund durchgeführt wurde. Mit Spielbeobachtungen und Experteninterviews 
wurde die zunächst verfolgte Forschungsfrage nach rechtsextremistischen Phäno-
men im Amateurfußball ausgeweitet auf die Frage nach solchen Ausschlüssen, Ab- 
und Ausgrenzungen, die in das Vorfeld rechtsextremer  Einstellungen gehören. Ver-
einsvorsitzende, Trainer, Spieler und andere geben Einblicke in Denkweisen, die 
zwischen traditionsverhaftet und reaktionär changieren, mit durchaus vorfindbarer 
latenter schleichender Ausländer- oder Fremdenfeindlichkeit, bisweilen einherge-
hend mit deutlichem Sexismus, bei gleichzeitig beeindruckendem Einsatz für den 
Sport, für die Jugendarbeit und auch für ihre jeweiligen Gemeinden. 
Folie für diese Haltungen scheinen uns die Konstruktionen zu sein, mit denen 
„die Türken“, „die Russen“, „die Frauen“ usw. als die anderen konstruiert werden, 
es werden Bilder erzeugt oder ausgetauscht, die es erlauben, sich auf dem Feld als 
selbstverständlich gesetzt zu betrachten. Diesen Mechanismen wollten wir in dem 
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Forschungsprojekt nachgehen.
Aus den drei Beiträgen ergibt sich der Titel unseres Sammelbandes in der Reihe 
Gender und Diversity:
1.      Fußball und der Andere, hauptsächlich als anders erlebte und/oder 
konstruierte Männer, im Kontext von Ethnizität und sexueller Prä-
ferenz.
2.      Fußball und die Andere, Frauen und ihre Bilder im Männerfußball, 
Frauen als Fußballerinnen, auf einem zunehmend weniger abge-
schlossenen Territorium.
3.      Fußball und das Andere, das scheinbar nicht eigene, das als anders, 
das als fremd Erlebte.
Marianne Kosmann 
Harald Rüßler
Dortmund, im Januar 2011
Literatur
Görling, Reinhold/Trinkaus, Stephan (2008) Milieu, Zugehörigkeit und kulturelles Ver-
mögen, Vortragsmanuskript zur Veranstaltung Kulturelle Vielfalt: erforschen, erleben, 
verstehen, Düsseldorf, Landtag NRW, 30.6.2008, http://www.interkulturpro.de/ik_pdf/
goerling_trinkaus.pdf [21.01.11]
Lützenkirchen, H.-Georg  (2009) Rassistische Erscheinungsformen im Fußball und Ge-
genstrategien, Neuwied,   http://www.mynetcologne.de/~nc-luetzeh/Neuwied-vortrag-
2009.pdf [21.01.11]
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