Table Of ContentTanja Brettel
Fremdkontrolle als Dienstleistung ffiir Kontrollierte
GABLER EDITION WISSENSCHAFT
Research in Management Accounting & Control
Herausgegeben von Universitatsprofessor Dr. Utz Schaffer
European Business School
SchloS Reichartshausen
Die Schriftenreihe prasentiert Ergebnisse betriebswirtschaftlicher
Forschung im Bereich Controlling. Sie basiert auf einer akteursorien-
tierten Sicht des Controlling, in der die Rationalitatssicherung der
Fiihrung einen fur die Theorie und Praxis zentralen Stellenwert ein-
nimmt.
The series presents research results in the field of management
accounting and control. It is based on a behavioral view of manage
ment accounting where the assurance of management rationality is
of central importance for both theory and practice.
Tanja Brettel
Fremdkontrolle als
Dienstleistung fiir Kontrollierte
Eine Fallstudienanalyse
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Utz Schaffer
Deutscher Universitats-Verlag
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliografie; detailiierte bibliografische Daten sind im Internet uber
<http://dnb.ddb.de> abrufbar.
Dissertation European Business School Gestrich-Winkel, 2005
I.Auflage Januar2006
Alle Rechte vorbehalten
© Deutscher Universitats-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2006
Lektorat: Ute Wrasmann / Anita Wilke
Der Deutsche Universitats-Verlag ist ein Unternehmen von
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Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche
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waren und daher von jedermann benutzt werden diirften.
Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main
Druck und Buchblnder: Rosch-Buch, ScheBlitz
Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei geblelchtem Papier
Printed in Germany
ISBN 3-8350-0086-1
Geleitwort
Das von Brettel gewahlte Thema ist von hoher Relevanz, auch wenn groBe Teile der Be-
triebswirtschaftslehre einen Bogen um die vermeintlich schon lange erforschte Fremdkontrol-
le von Akteuren machen. Die Literatur zeigt zwar, dass es rational sein kann, fur die Kontrolle
der eigenen Person oder des eigenen Teams zu bezahlen - eine weiterfuhrende Analyse findet
sich allerdings bis heute nur in Ansatzen. Davon unberiihrt gibt es in der betriebswirtschaftli-
chen Praxis eine Vielzahl von Geschaflsmodellen, in denen Akteure fur die Kontrolle der ei
genen Person, des eigenen Teams oder der eigenen Untemehmung bezahlen. Beispielhaft
werden in der Arbeit unter anderem die Geschaftsmodelle von Weight Watchers, Sparverei-
nen oder Anbietem von Gutesiegeln angefuhrt. Das Ziel der Brettel'schen Dissertationsschrifl
besteht vor diesem Hintergrund darin, das PhSnomen der Fremdkontrolle als Dienstleistung
fiir Kontrollierte naher zu betrachten und zu analysieren. Dabei geht es ihr in erster Linie dar-
um, strukturierend Ordnung zu schaffen und ganz im Sinne Gutenbergs und von Hayeks das
Einzelne aus einem Ganzen heraus sinnvoU verstandlich zu machen.
Im Mittelpunkt der Arbeit steht denn auch ein Ordnungsraster zur Typologisierung der Er-
scheinungsformen des von Brettel untersuchten Phanomens. Dieses umfasst die Dimensionen
des handelnden Akteurs (der Kontrollierte selbst oder ein anderer Akteur) und die Art des
Eigenschaftsdefizits, das die Kontrolle motiviert (Konnens- oder Wollensdefizite). Im Ergeb-
nis dieser Strukturierungsleistung lassen sich vier Dienstleistungstypen unterscheiden: Fremd
kontrolle als spezifischer Lemprozess, Fremdkontrolle als Signalling zur Uberzeugung Drit-
ter, Fremdkontrolle zur eigenen Disziplinierung und Fremdkontrolle als Signalling zum
Schutz gegen Dritte. Diese Idealtypen werden von Brettel mit den Realtypen ihrer Fallstu-
dienuntersuchung konfrontiert, nicht zuletzt um auf diesem Wege weiterfuhrende Hinweise
fur die Gestaltung entsprechender Dienstleistungen zu bekommen. Bleibt abzuwarten, ob die
Arbeit den Praxistext besteht und sie Untemehmem die eine oder andere Anregung geben
kann. Ein breiter Leserkreis sei diesem Band der Schriftenreihe auf jeden Fall gewunscht!
Utz Schaffer
Vorwort
Scheinbare Banalitaten des Alltags wie z.B. mangelnde Selbstkontrolle in Bezug auf Emah-
rung und Bewegung mit einem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn zu verbinden, war eine
spannende Herausforderung. Das Ergebnis dieser Auseinandersetzung wurde in Form der
vorliegenden Arbeit an der European Business School (ebs) als Dissertation eingereicht und
im Juni 2005 angenommen.
Meinem Doktorvater, Herm Prof. Dr. Utz Schaffer, mochte ich fiir die intensive personliche
Betreuung danken. Herm Prof. Dr. Ulrich Grimm danke ich fur die Ubemahme des Korefe-
rats. Viele Gesprache und Diskussionen haben zur Entstehung dieser Arbeit beigetragen. Fiir
die kritische Auseinandersetzung mit meinen Gedanken und Texten danke ich alien Kollegen
am Lehrstuhl. Christoph Binder gilt mein besonderer Dank. Ohne seinen unermiidlichen Zu-
spruch ware der zu iiberwindende Berg doppelt so hoch erschienen.
Bei meinen Interviewpartnem bedanke ich mich fiir den Zeiteinsatz und die Offenheit fUr zum
Teil ungewohnliche und mitunter sogar personliche Fragen. Danken mochte ich auch meinem
Arbeitgeber, der Untemehmensberatung Bain & Company. Die vorliegende Arbeit ware ohne
die groBziigige fmanzielle Unterstiitzung und die Toleranz in Bezug auf die Wahl der For-
schungsschwerpunkte so nicht entstanden.
Fiir die akribische Durchsicht meines Manuskripts danke ich alien voran meinem Schwieger-
vater, Prof. Dr. Hans-Friedrich Brettel. Seine stilistischen Ratschlage waren und sind mir von
sehr groBem Wert. All meinen Freunden und Angehorigen sei Dank fiir die stetige Ermuti-
gung.
Mein ganz personlicher Dank gilt schliefilich meinen Eltem und meinem Mann Malte. Wer
und was ich bin, bin ich durch sie. Ihnen ist diese Arbeit gewidmet.
Tanja Brettel
liihaltsverzeichnis
Geleitwort V
Vorwort VII
Inhaltsverzeichnis IX
Abbildungsverzeichnis XIII
Abkurzungsverzeichnis XV
A Einfuhrung 1
1. Motivation und Zielsetzung 1
2. Methodik und Vorgehensweise 3
2.1 WissenschaftstheoretischeEinordnung 3
2.2 Aufbau der Arbeit 7
B Konzeptioneller Bezugsrahmen 9
1. Grundmodell okonomischer Akteure 9
1.1 Eigenschaften okonomischer Akteure 10
1.2 Handlungen okonomischer Akteure 13
2. Kontrolle 14
2.1 Kontrollverstandnis 14
2.1.1 Kontrollhandlungen bzw. Prozessphasen 16
2.1.2 Kontrolle im Fiihrungszyklus 20
2.2 Kontrollakteure 22
2.2.1 Selbstkontrolle 23
2.2.2 Fremdkontrolle 25
2.2.3 Spannungsfeld von Selbst- und Fremdkontrolle 27
2.3 Fremdkontrolle als Dienstleistung 28
C Konzeptionelle Analyse der Fremdkontrolle als Dienstleistung fiir Kontrollierte...31
1. Typologisierung der Erseheinungsformen 31
1.1 Identifikation von Gemeinsamkeiten und Unterschieden 31
1.1.1 Der handelnde Akteur als erster Unterschied 33
1.1.2 Konnens- und Wollensdefizite als zweiter Unterschied 34
1.1.2.1 Konnensdefizite 34
1.1.2.2 Wollensdefizite 46
Inhaltsverzeichnis
1.1.2.3 Interdependenzen von Konnens- und Wollensdefiziten 51
1.2 Fremdkontrolle als Dienstleistung ftir Kontrollierte zur Verhaltensanderung
von Akteuren 53
1.2.1 Lemen und Motivation zur Verhaltensanderung von Akteuren 54
1.2.1.1 Lemtheorien 54
1.2.1.2 Motivationstheorien 56
1.2.2 Ableitung der vier Typen von Fremdkontrolle als Dienstleistung fiir
Kontrollierte 59
1.2.2.1 Typ 1 - Fremdkontrolle als spezifischer Lemprozess 60
1.2.2.2 Typ 2 - Fremdkontrolle als Signalling zur Uberzeugung Dritter 64
1.2.2.3 Typ 3 - Fremdkontrolle zur eigenen Disziplinierung 71
1.2.2.4 Typ 4 - Fremdkontrolle als Signalling zum Schutz gegen Dritte 78
1.3 Fazit und Diskussion der Typologisierung 83
Entscheidung des Kontrollierten iiber den Einsatz von Fremdkontrolle 85
2.1 Grundlagen der Entscheidungstheorie 86
2.2 Entscheidungskalkiil des Kontrollierten 90
2.2.1 Modellierung des spezifischen Entscheidungskalkuls (statische
Betrachtung) 90
2.2.1.1 Determinanten der Entscheidung 90
2.2.1.2 Besonderheiten der vier Typen in der statischen Nutzen-/
Kostenbetrachtung 95
2.2.2 Beriicksichtigung des Zeitraums der Verhaltensanderung im
Entscheidungskalkiil (dynamische Betrachtung) 98
2.2.2.1 Fremdkontrolle als Dienstleistung fiir Kontrollierte als
Veranderungsprozess 98
2.2.2.2 Entscheidungskalkiil des spezifischen Veranderungsprozesses
Fremdkontrolle als Dienstleistung fiir Kontrollierte 101
2.2.2.3 Besonderheiten der vier Typen in der dynamischen Nutzen-/
Kostenbetrachtung 103
2.3 Fazit und Diskussion des Entscheidungskalkiils 105
Gestaltung der Fremdkontrolle als Dienstleistung fiir Kontrollierte 107
3.1 Ableitung von Gestaltungsvariablen der Fremdkontrolle 107
3.1.1 Gestaltungsvariablen je Kontrollzyklus (statische Betrachtung) 108
3.1.1.1 Betrachtungsgegenstand der Fremdkontrolle 108
3.1 1.2 Trager der Fremdkontrolle 109
3.1 1.3 Intensitat der Fremdkontrolle 110
3.1 1.4 Umfang der Riick- bzw. Vorkopplung 111
3.1 1.5 Darstellung der Ergebnisse von Fremdkontrolle 112
Inhaltsverzeichnis XI
3.1.1.6 Veroffentlichung von Informationen iiber die Fremdkontrolle 113
3.1.2 Kontrollzyklen iiber Zeit (dynamische Betrachtung) 113
3.2 Definition und Kriterien einer optimalen Gestaltung 114
3.3 Ableitung von Hypothesen einer optimalen Gestaltung 115
3.3.1 Beeinflussung des Nutzens von Fremdkontrolle fur Kontrollierte 116
3.3.2 Beeinflussung des Nutzens durch Lemeffekte 116
3.3.2.1 Beeinflussung des Nutzens durch Motivationseffekte 125
3.3.3 Beeinflussung der Kosten von Fremdkontrolle fiir Kontrollierte 130
3.3.3.1 Beeinflussung der dienstleistungsiibergreifenden Kosten 130
3.3.3.2 Beeinflussung der kontrollspezifischen Kosten 134
3.4 Fazit und Diskussion entlang der Gestaltungsvariablen 140
D Fallstudienanalyse der Fremdkontrolle als Dienstleistung fur Kontrollierte 143
1. Methodische Grundlagen 143
1.1 Definition und Abgrenzung des Ansatzes 144
1.2 Einsatzmoglichkeiten der Fallstudienmethodik 145
1.3 Zur Beurteilung der Giite von Fallstudien 148
1.4 Vorgehensweise bei der vorliegenden Untersuchung 153
1.4.1 Funktion und Reichweite der Fallstudienuntersuchung 153
1.4.2 Auswahl der Falle 154
1.4.3 Datenerhebung 156
1.4.4 Datenanalyse 161
2. Ergebnisse der Fallstudienuntersuchung 163
2.1 Kurzdarstellung der acht Falle 163
2.1.1 Fall 1 -Giitesiegel 163
2.1.2 Fall 2 - Coaching 165
2.1.3 Fall 3 - Notarielles Testament 167
2.1.4 Fall 4 - Extemes Credit Rating 169
2.1.5 Fall 5 - Sparverein 170
2.1.6 Fall 6 - Unfalldatenspeicher 172
2.1.7 Fall 7 - Weight Watchers 174
2.1.8 Fall 8 - Freiwillige Wirtschaftspriifung 176
2.2 Reflektion der Forschungsfragen anhand der Erkenntnisse aus der
Fallstudienuntersuchung 179
2.2.1 Einordnung der Falle in die konzeptionelle Typologisierung 180
2.2.1.1 Typ 1 - Fremdkontrolle als spezifischer Lemprozess 180
2.2.1.2 Typ 2 - Fremdkontrolle als Signalling zur Uberzeugung Dritter 184
2.2.1.3 Typ 3 - Fremdkontrolle zur eigenen Disziplinierung 187
2.2.1.4 Typ 4 - Fremdkontrolle als Signalling zum Schutz gegen Dritte 190