Table Of ContentKlaus Wahl, Christiane Tramitz, Jörg Blumtritt
Fremdenfeindlichkeit
Klaus Wahl, Christiane Tramitz, Jörg Blumtritt
Fremdenfeindlichkeit
Auf den Spuren extremer Emotionen
Leske + Budrich, Opladen 2001
Das Deutsche Jugendinstitut e.V. (DJI) ist ein zentrales sozialwissenschaftenliches
Forschungsinstitut auf Bundesebene mit den Abteilungen Kinder und Kinderbe
treuung, Jugend und Jugendhilfe, Familie und Familienpolitik, Geschlechterfor
schung und Frauenpolitik, Sodal Monitoring sowie den Forschungsschwerpunkten
Übergänge in Arbeit und Soziale Räume - Soziale Infrastruktur. Es fühn sowohl
eigene Forschungsvorhaben als auch Auftragsforschung durch. Die Finanzietung
erfolgt überwiegend aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend und im Rahmen von Projektfördetung aus Mitteln des Bun
desministeriums für Bildung und Forschung. Weitere Zuwendungen erhält das
DJI von den Bundesländern und Institutionen der Wissenschaftsförderung.
Das Projekt, aus dem dieses Buch hervorging, wurde vor allem von der Köhler
Stiftung unterstützt.
Gedruckt auf alterungsbeständigem und säurefreiem Papier
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei
Der Deutschen Bibliothek erhältlich.
ISBN 978-3-8100-3137-2 ISBN 978-3-322-94938-7 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-322-94938-7
© 2001 Leske + Budrich, Opladen
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Ver
wertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zu
stimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Verviel
fäItigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Ver
arbeitung in elektronischen Systemen.
Satz: Leske + Budrich, Opladen
Umschlaggestaltung: disegno, Wuppertal
Inhalt
Wozu dieses Buch? Anlässe, Annahmen, Absichten ................. 9
1. Fremdenfeindlichkeit - ein schwieriges Kapitel ..... 15
1.1 Wie reagieren wir auf Fremde? Selbstbeobachtung im
Wartezimmer ............................................................................. 15
1.2 Fremdenfeindlichkeit aus der Sicht von
Meinungsforschung, Polizei und Jugendhilfe .................. 18
1.3 Nur ein Streit um Worte? Terminologische
I<ontroversen ........................................................................ 26
1.4 Etwas fehlt: Gängige Beschreibungs-und
Erklärungsversuche .............................................................. 29
1.5 Ein neuer Blick auf ein altes Phänomen - die
evolutions theoretische Perspektive ....................................... 36
1.6 Die Macht der Gefühle - und wie man ihnen auf die
Spur kommt ............................................................................... 43
Alftkte und Emotionen 43 - Was die Körpersprache sagt 46 -
Die Bedeutung des Blickverhaltens 47 - Gesprächsverlauf und
GifUhle 48 - Fremd-und SeJbstwahrnehmung bei Erstbegeg
nungen 50
1. 7 Wie Emotionen unser Sozialverhalten bestimmen ......... 55
1.8 Genetik und Sozialisation von Emotionen ...................... 62
Exkurs: Emotionales Gedächtnis und Alarm!jstem -
Einsichten aus der Gehirnforschung 70
1.9 Der Blick in den Spiegel: Selbstbild und
Selbstwertgefühl ................................................................... 71
1.10 Back to the roots: Emotionen und Verhaltensstrategien
angesichts Fremder .............................................................. 75
1.11 Back to other roots: Wie Aggression und Gewalt
entstehen ................................................................................ 86
6 Inhalt
Evolutioniire und aktuelle Wurzeln von Aggression 86 - Gene
se von Aggressivitiit bei J(jndern 93
1.12 Von der Biologie zur Ideologie .......................................... 95
1.13 Fremdheit und Ethnizität: Natürliches Erbe und
gesellschaftliche Konstruktion ........................................... 97
P!ychoana!yse, Bindungstheorie, Humanethologie über Fremdheit
97 - Ethniiftat als gesellschaftlicher Mythos 104
1.14 Sozialisationsprozesse: Emotionen und Ideologien .......... 107
Politische Soifalisation und Vorurteilsbildung in Familien 107
- Funktionen von Jugendcliquen 112
1.15 Fremdenfeindlichkeit als Regression? Alte
psychologische Mechanismen und aktuelle Auslöser ..... 113
1.16 Gefährliche Brücken: Instrumentalisierung
evolutionärer Potentiale ...................................................... 117
1. 17 Zwischenresümee ..................................................................... 119
2. Eine etwas andere Untersuchung ................................ 121
2.1 Was wir untersucht haben: Fragen und Hypothesen ........ 121
2.2 Wen wir untersucht haben: Jugendliche aus den
Regionen Leipzig und München ........................................ 127
2.3 Wie wir untersucht haben: Forschungsmethoden .......... 133
Die Begegnung mit Fremden (Warteifmmerbeobachtung und
Ergiinzungsbifragung) 133 - Messung affektiver Reaktionen
(APT-Verfahren) 141 - Bindung, Erifehung, emotionale und
politische Sozialisation (Biographisches Interoiew) 149-Le
bensgeschichtliche Daten aus einer Liingsschnittsuntersuchung
152
2.4 Zwischenresümee ..................................................................... 152
3. Die üblichen Verdächtigen: Gesellschaftliche
Faktoren für Fremdenfeindlichkeit ............................. 155
3.1 Standardvariablen: Geschlecht, Religion, Bildung,
Beruf, Einkommen, Region ................................................ 155
3.2 Politische Orientierung und Einstellung gegenüber
Fremden: unzertrennlich? ....................................................... 159
3.3 Zwischenresümee ................................................................. 161
4. Auf den Spuren der Emotionen ................................... 163
4.1 Erste Spur der Emotionen: Verhalten gegenüber
Fremden ............................................................................... 163
Inhalt 7
Zwei Fälle - gleich und doch verschieden 163 - Volker- eine
Beobachtung im Warteifmmer 164 - Christian - ein übenu
sehender Fall 166 - S oifalverhalten - eine Frage von Geschlecht
und Region? 168 - Soifalverhalten gegenüber Ausländern und
Deutschen: überraschend gleich 169 - S oifalverhalten und
Selbstbild 171 - Soifalverhalten und Sozjalisation 172 - Tat
sächliches S oifalverhalten und Einstellungen Zu ethnisch Frem
den 173 - Verhaltens!Jpen und Einstellungs!Jpen 180 - Emo
tionale S elbst-und Fremdwahrnehmung im Wartezjmmer 184 -
Zwischen resümee 196
4.2 Zweite Spur der Emotionen: Affektive Reaktionen ....... 198
Vertrautes und Angenehmes, Erregendes und Bedroh/Ü"hes 198
- S ozjales Radarrystem 200 - Emotionserkennung und Em-
pathie 203 - Emotionen und Verhalten 205 - Zwischenresü-
mee 206
4.3 Dritte Spur der Emotionen: Sozioemotionale
Orientierungen ...................................................................... 207
Emotionale Kontinuitäten: Biographischer Liingsschnitt 207-
Fred - früh sichtbare Aggression 211 - Kindliche Fremden
scheu 214 - Aversion, A·ngstlichkeit 215 - Aufregung, Wut
219 - Attraktion, Sympathie, Bewundemng 220 - Spontane
Gefühle bei der Begegnung mit Unbekannten 222 - Reale Be
ifehungen Zu Ausländern 225 - Selbstbild und Selbstwertgefühl
225 - Desorientiemng 230 - Autoritarismus 232-
Zwischenresümee 234
4.4 Vierte Spur der Emotionen: Familieneinflüsse ............... 236
Anna - eine aggressive Fremdenfeindin 236 - Ideale oder ideali-
sierte Mutter? 242 - Vaterlosigkeit und Vaterkonflikte bei
Fremdetifeinden 246 - Politische Orientierungen von Eltern und
Kindern 254 - Walter- Identifikation mit positiv erlebten
fremdenfeindlichen Eltern 259 - Otto - Opposition i!' emotio-
nal negativ erlebtem Vater 261 - Eltern, Emotionen, Extre-
mismus - ein komplexer Zusammenhang 262 - Dom - para-
doxe Elternbezjehung und Cliqueneinfluß 266 - Verhältnis Zu
Gmhwistern 268 - Zwischenresümee 269
4.5 Fünfte Spur der Emotionen: Sozialisation in
Freundschaften und Cliquen .............................................. 271
Freunde und Partner 272- Cliquen als soifale Heimat - frem-
denf eindliche Männerbünde 275 - Otto - streits uchende rechts
extreme Clique 280 - Walter- Wandemng ifVischen Szenen:
" Von den Langhaarigen Zu den Glatzen" 281 - Fanni - EI-
8 Inhalt
tern mntra rechte Stvulkameraden 283 - Aktuelles mikrosoifa
les Net:v Bindungserfahrung und Soifalitat 284 - Zwistvenre
sümee287
5. Risikofaktoren: Konstellationen und
Kumulationen ..................................................................... 289
5.1 Ein Problem kommt selten allein ...................................... 289
5.2 Der individuelle Faktoren-Mix: Fallbeispiel .................... 294
B;ö"rn - das Beispiel eines (un)rypistven Fremdenfeindes 294
5.3 Zwischenresümee ..................................................................... 302
6. Lagebild: Spurensuche und Folgerungen ................. 303
6.1 Die Ergebnisse im Überblick ...................... ....................... 303
6.2 Extreme Emotionen - und wie man mit ihnen umgehen
kann: Zwölf abschließende Thesen für die Praxis .......... 312
These 1: Viele individuelle Wege und Stufen Zu Fremdetifeind-
IÜ'hkeit 312 - These 2: Einbahnstraßen und Zirkel-Affekte,
Emotionen, Kognitionen und Verhalten 315 - These 3: Emo-
tionale Kontinuitäten, regressive Potentiale - Vorteile früher
Prdvention 318 - These 4: Menschenfurcht, Fremdenfurcht,
Ausldnderfurcht 321 - These 5: Allgemeine Aggression und
Fremdenfeindlü'hkeit 321 - These 6: Nature and nurture - el-
terliche Gene, elterliche Erifehung und Gleü'haltrige 322 - The-
se 7: Geschlechtsspezifistve Wege Zu Fremdenfeindlichkeit 324 -
These 8: Ost und West- zwei Soifalkulturen? 325 - These 9:
Verwirrte Gefühle, verwirrte Gedanken - Aufwachsen in einer
komplexen Welt 327 - These 10: Ökonomie und GesellschaJt
durch Emotionen vermittelt 328 - These 11: Grenzen morali
scher Aufkldrung und ökonomischer Hi!fen 329 - These 12:
Blinde Flecken im Soifalisationsprozeß und riskante Alternativ
losungen 330
7. Literatur ................................................................................ 335
8. Anhang ................................................................................. 355
Wozu dieses Buch?
Anlässe, Annahmen, Absichten
Homo sum; humani nihil a me alienum pUfo.
Mensch bin ich; nichts, was menschlich ist, achte ich als fremd.
Terenz
Beim Thema "Deutsche und Ausländer" gehen die Emotionen
hoch. Offenbar sind schon bei der Erörterung der Beziehungen zwi
schen Menschen unterschiedlicher ethnischer oder kultureller Her
kunft nicht nur Wissen und Werte, Vernunft und Moral am Werk.
Vielmehr drängen sich polarisierte Gefühle in den Vordergrund:
Entweder Affekte, emotional geladene Vorurteile und aggressive
Impulse gegen Fremde - oder aber Verteidigung, ja leidenschaftli
che Verklärung der Fremden und grenzüberschreitende Identifika
tion. Wenn wir ehrlich sind: Läßt uns selbst das Thema völlig kalt?
Das Spektrum der Erscheinungsformen interethnischer Bezie
hungen reicht von der bewunderten Exotik über friedliche Koexi
stenz, die Furcht bei nächtlichen Begegnungen mit "ausländisch"
Aussehenden bis zum offen gezeigten Haß von Skinheads - oder
von der passionierten Liebe und binationalen Heirat bis zum Mord
an Asylbewerbern. Wo verorten wir uns selbst auf diesen Gefühle
und Beziehungssskalen?
Das Thema "Deutsche und Ausländer" polarisiert. Die tatsächli
chen Beziehungen zwischen Menschen verschiedener Herkunft er
scheinen in einem Zustand labiler Bewertung, der manchmal durch
kleinste Ereignisse erschüttert wird. Dann können Affekte und
Emotionen mobilisiert werden, die leicht ins positive oder negative
Extrem, in unversöhnliches Pro und Contra verfallen. Können wir
uns selbst immer dieser Dynamik ganz entziehen?
Woher rühren solche emotionalen Eruptionen? Warum können
sich Gefühle so erhitzen, daß der kühle Verstand zu schmelzen be
ginnt und nicht mehr vernünftig gehandelt wird? Wie kommt es zu
den aggressiven Exzessen von Gewalt gegen Fremde? Die letzten
Jahre gaben Anlaß, über solche Fragen nachzudenken und zu for
schen. Auch wir als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind
oft hin- und hergerissen zwischen emotionaler Betroffenheit, mora-
10 Wozu dieses Buch?
lischen Prinzipien, aufmerksamer Beobachtung und kühler Analyse.
Letztere sind freilich die ersten unserer Aufgaben.
Es gehört zur breiten Palette menschlicher Fähigkeiten, daß wir
Phänomene wie Fremdenfeindlichkeit sowohl moralisch-politisch
beurteilen und verurteilen können, aber auch versuchen, sie zu verstehen
und aus ihren Wurzeln zu erklären. Insofern machen wir uns den
altbekannten Spruch des Terenz zu eigen, nichts Menschliches sei
uns fremd. Gleichwohl können wir andere Menschen als fremd
empfInden, positive oder negative Emotionen ihnen gegenüber ha
ben, sie zu Freunden oder Feinden machen. Diese unterschiedli
chen Gefühle stammen teils aus unserem Inneren, teils werden sie
durch andere induziert - und sie beeinflussen unser Verhalten ge
genüber Fremden.
Auf welche Weise diese Emotionen zustande kommen, in welcher
Form sie wirken und von welchen Voraussetzungen und Weichenstellun
gen der Weg in die Freundschaft oder in die Feindschaft zu Frem
den abhängt, das sind Fragen unserer Untersuchung.
Was hat uns veranlaßt, den unterschiedlichen Erscheinungsfor
men von Fremdenfeindlichkeit und Gewalt gegen Ausländer (die es
in Deutschland bislang oft nur dem Paß nach waren) wissenschaft
lich noch einmal nachzugehen, obwohl schon etliche Forschung
dazu vorliegt? Es war unsere Feststellung, daß in den theoretischen
Ansätzen und in der Durchführung der bisherigen Forschung ganz
wichtige Aspekte viel Zu kurz kommen oder ganzfehlen:
Die vorwiegend sozialwissenschaftlichen Untersuchungen kon
zentrieren sich meist auf einige wirtschaftliche, sO=l}ale und kulturelle
Faktoren: Arbeitslosigkeit, zerbrechende Familien, Werteverfall, In
dividualisierung und andere Aspekte der gesellschaftlichen Moder
nisierung, besonders auch der schockartigen Modernisierung in
Ostdeutschland. Wenn man überlegt, was alles die Motivation
menschlichen Verhaltens gegenüber anderen Menschen beeinflußt,
dann stellen solche solche materiellen und ideellen Faktoren eher
die letzten Glieder langer Ursachenketten dar oder eher noch die (N e
ben-)Bedingungen und Auslöser als die Ursachen. Denn es werden
ja keineswegs alle Arbeitslosen oder jene, die aus Scheidungsfami
lien stammen, zu Fremdenfeinden. Offenbar müssen neben den
ökonomischen und gesellschaftlichen Faktoren insbesondere die in
dividuellen prychischen Mechanismen berücksichtigt werden, von denen
es abhängt, wie die ökonomischen, sozialen und kulturellen Gege
benheiten von einer Person wahrgenommen und verarbeitet wer
den. Dabei zeigt sich beispielsweise, daß Menschen unterschiedli-
Wozu dieses Buch? 11
che Toleranzen für Frustrationen haben und verschieden auf sie re
agieren - mit Depression, körperlichem Leiden oder Aggression.
Eine spezielle Frage ist dann, wann sich solche Aggression gegen
Fremde richtet. Worauf beruhen diese unterschiedlichen individuellen Re
aktionsformen? Offenbar spielen hier Emotionen eine große Rolle. Wir
wissen, daß wir je nach unserer gefühlsmäßigen Stimmung be
stimmte Erlebnisse unterschiedlich verarbeiten und daß Gefühle
unser Verhalten oft viel stärker anleiten als vernünftige Überlegun
gen. Emotionen regieren nicht nur in den Diskussionen über das
Thema "Deutsche und Ausländer". Sie sind bereits in der Kindheit
und Jugendzeit am Werk, wenn wir mit unbekannten, fremden
Menschen umgehen, uns vor ihnen fürchten, sie lieben oder has
sen. Woher stammen diese Emotionen - Sympathie, Liebe, Furcht,
Wut usw. -, die unserem Verhalten gegenüber anderen seine indivi
duelle Richtung geben? In den letzten Jahren sind aus Psychologie,
Soziologie, Verhaltensforschung, Gehirnforschung und Genetik
hierzu interessante Forschungsbefunde vorgelegt worden, die aller
dings in die Studien zur Entstehung von Fremdenfeindlichkeit
hierzulande noch kaum Eingang gefunden haben. Obwohl Emo
tionen das menschliche Verhalten gegenüber anderen in erhebli
chem Maße prägen, thematisieren die meisten Untersuchungen
vorzugsweise Kognitionen und Einstellungen gegenüber "Auslän
dern". Wir wollen daher in unserer Untersuchung den soifalen Emo
tionen (d.h. den auf andere Menschen bezogenen) und ihrer Entste
hung auf die Spur kommen.
Wenn wir etwas mehr darüber in Erfahrung bringen, woher un
sere Emotionen gegenüber fremden Menschen stammen, wodurch
sie ausgelöst, verstärkt oder gemildert werden, und wie sie mögli
cherweise mit unseren Wahrnehmungen und Lebensbedingungen
zusammenhängen, dürfte das für die Prävention gegen Fremden
feindlichkeit fruchtbar sein. So wendet sich das Buch nicht nur an
Kolleginnen und Kollegen in den verschiedenen Wissenschaften,
sondern an all jene, die sich mit Interesse und Sorgen mit dem
Thema Fremdenfeindlichkeit befassen. Insbesondere richtet es sich
an das Personal von Kindertagesstätten, an Lehrerinnen und Leh
rer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berufsausbildung, der So
zialarbeit, pädagogischer Freizeitangebote und an Therapeuten. Es
spricht darüber hinaus aber auch Eltern als erste Produzenten von
Gefühlen im Leben ihrer Kinder an, und nicht zuletzt auch Journa
listen und Politiker als Verantwortliche für öffentliche Erregungs
und Abkühlungsprozesse zum Thema "ethnisch Fremde".