Table Of ContentJournalistische Praxis
Michael Rossié
Frei sprechen
in Radio, Fernsehen und vor Publikum.
Ein Training für Moderatoren und Redner
6. Auflage
JournalistischePraxis
Gegründetvon
WalthervonLaRoche
Herausgegebenvon
GabrieleHooffacker
Der Name ist Programm: Die Reihe Journalistische Praxis bringt ausschließlich
praxisorientierteLehrbücherfürBeruferundumdenJournalismus.Praktikeraus
Redaktionenundaus derJournalistenausbildungzeigen, wie’s geht,geben Tipps
undRatschläge.AlleBändesindLeitfädenfürdiePraxis–keineBücherüberein
Medium,sondernfürdieArbeitinundmiteinemMedium.Seit2013erscheinen
dieBücherbeiSpringerVS(vorher:EconVerlag).
DiegelbenBücherunddieumfangreichenWebauftrittezujedemBuchhelfendem
Leser,dersichfüreinejournalistischeTätigkeitinteressiert,einrealistischesBild
vondenAnforderungenundvomAlltagjournalistischenArbeitenszugewinnen.
Lehrbücher wie „Sprechertraining“ oder „Frei sprechen“ konzentrieren sich auf
Tätigkeiten,diegleichinmehrerenjournalistischenBerufsfelderngefordertsind.
Andere Bände begleiten Journalisten auf dem Weg ins professionelle Arbeiten
bei einem der Medien Presse („Zeitungsgestaltung“, „Die Überschrift“), Radio,
FernsehenundOnline-Journalismus,ineinemRessort,etwaWissenschaftsjourna-
lismus,oderalsPressereferent/inoderAuslandskorrespondent/in.
Jeden Band zeichnet ein gründliches Lektorat und sorgfältige Überprüfung der
Inhalte,ThemenundRatschlägeaus.Siewerdenregelmäßigüberarbeitetundak-
tualisiert,oftsogarinweitenTeilenneugeschrieben,umderrasantenEntwicklung
inJournalismusundNeuenMedienRechnungzutragen.VieleBändeliegeninzwi-
scheninderdritten,vierten,achtenodergar,wiedie„Einführung“selbst,inder
neunzehntenvölligneubearbeitetenAuflagevor.AllenBändengemeinsamistder
gelbe Einband. Er hat den Namen „Gelbe Reihe“ entstehen lassen – so wurden
dieBändenachihremAussehenliebevollvonStudentenundJournalistenschülern
getauft.
Gegründetvon
WalthervonLaRoche
Herausgegebenvon
GabrieleHooffacker
Michael Rossié
Frei sprechen
in Radio, Fernsehen und vor
Publikum. Ein Training für
Moderatoren und Redner
6. Auflage
MichaelRossié
Gräfelfing,Deutschland
TonbeispielefindenSieunter
www.springer.com/springer+vs/medien/book/978-3-658-13218-7
JournalistischePraxis
ISBN978-3-658-13218-7 ISBN978-3-658-13219-4(eBook)
DOI10.1007/978-3-658-13219-4
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nalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de
abrufbar.
SpringerVS
©SpringerFachmedienWiesbaden2014,2017
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dienichtausdrücklich vomUrheberrechtsgesetzzugelassen ist,bedarfdervorherigenZu-
stimmungdesVerlags.DasgiltinsbesonderefürVervielfältigungen,Bearbeitungen, Über-
setzungen,MikroverfilmungenunddieEinspeicherungundVerarbeitunginelektronischen
Systemen.
DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesem
Werkberechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zuder Annahme, dasssolche
NamenimSinnederWarenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachten
wärenunddahervonjedermannbenutztwerdendürften.
DerVerlag,dieAutorenunddieHerausgebergehendavonaus,dassdieAngabenundInfor-
mationenindiesemWerkzumZeitpunktderVeröffentlichungvollständigundkorrektsind.
WederderVerlagnochdieAutorenoder dieHerausgeber übernehmen, ausdrücklichoder
implizit,GewährfürdenInhaltdesWerkes,etwaigeFehleroderÄußerungen.
Tonaufnahmen:Speaker’sCorner,München
Lektorat:BarbaraEmig-Roller
GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier.
SpringerVSistTeilvonSpringerNatureDieeingetrageneGesellschaftistSpringerFach-
medienWiesbadenGmbH
Vorwort
DiesesBuchzeigtIhnen,waseinengutenRedneroderModeratorausmacht.
EsbeschäftigtsichinersterLiniemitdem„Wie“.MitdemWegvonderIdee,
dieichvermittelnwill,biszurUmsetzungvorMikrofon,KameraoderGruppe.Ich
zeigeIhnenWege,wieSiedortgenausolockersprechenwieimPrivatleben.
Wenn Sie lernen wollen, frei zu sprechen, wenn Sie weg wollen vom vorge-
gebenenTextundwennIhnenschlechtvorgeleseneManuskripteeinGräuelsind,
dannsolltenSieweiterlesen.Egal,obSieinRadiooderFernsehenzuhörenoder
zusehensind,Veranstaltungenmoderieren,SeminareoderVorlesungengeben,ob
Sie referieren, präsentieren, Reden halten, diskutieren oder interviewen. Ob Sie
unterrichten,ansagen,verkaufenoderobSieselbstinterviewtwerden.Werwirk-
lich frei sprechen will, also nichtmogelt, indem er abliestoder auswendiglernt,
fürden istdieses Buch gedacht.Wieman das Vorlesen von Texten professionell
macht,istinmeinemBuch„Sprechertraining“ausführlicherklärt.
Alldas,wasichvonmeinenSeminarteilnehmerninalldenJahrengelernthabe,
enthältdiesesBuch.Ob FernsehmoderatoroderPressesprecher, obSportler oder
Verkäufer, ob Lehrer, Rechtsanwalt, Pfarrer, Student oder Schauspieler, sie alle
habenmirgeholfenherauszufinden,warummanjemandemgernezuhört.
Die 6. Auflage ist jetzt schon die zweite Auflage bei Springer VS. Offenbar
haben die Leser dieses Buch auch in einem anderen Verlag gefunden. Darüber
freueichmichsehr.MeinetäglicheArbeitmitRednernundModeratorenzeigtmir,
dasseseinengroßenBedarfgibt,dasfreieSprechenzulernen.UndderTrendzu
InternetseitenmitVideosistungebrochen.DerInhaltdiesesBuchesgewinntalso
ständig an Relevanz, weil das vor Gruppen gesprochene Wort immer wichtiger
wird,auchwenndieGruppevielleichtnurvirtuellvorhandenist.
Dies ist kein Buch über das Manipulieren, über das Sich-durchschlagen oder
über die Möglichkeiten, durch Virtuosität zu bestechen, sondern übers Ehrlich-
sein,ohnedabeiseinZielausdenAugenzuverlieren.Darüber,wiemanauthenti-
scher,glaubhafterundkompetenterkommuniziert,unddamiteinguterModerator
V
VI Vorwort
oder Redner wird. Es geht darum, sich wie König oder Königin zu fühlen: sou-
verän, selbstbewusst, gelassen und freundlich zu sein. Ich möchte, dass Sie Ihre
eigenenFähigkeitenentdecken,undnichtnurnachlangemTrainingsowirken,als
hättenSiewasdrauf.DeswegenlautetdasMottomeinerArbeit:WerdenSie,wie
Siesind!
DasichdiesesZielalleinmitHilfeeinesBuchesnichtganzerreichenlässt,gibt
esimInternetalsErgänzungzumBucheineMengeAudiofileszumanhören.Da-
mitkönnenSiesichvonmeinenVorschlägeneinakustischesBildmachen.Diese
TonbeispieleerleichterndasVerständnis,sindaberzumDurcharbeitennichtunbe-
dingtnötig.Verweise auf Beispiele, dieSie onlinefinden, sind mitdem Symbol
gekennzeichnet,demOnlinePLUSButton.ErverweistaufdieInternetseitedes
Buches im Springer Verlag (http://www.springer.com/springer+vs/medien/book/
978-3-658-13218-7).
DortklickenSieentwederauf„Hörbeispiele,einzeln“untenaufderSeite,weil
Sie ein bestimmtes Beispiel überprüfen möchten. Oder Sie klicken auf „Hörbei-
spiele, gesamt“, um alle Hörbeispiele auf einmal herunterzuladen. Anschließend
gebenSieeinfach dieISBN-NummerdesBuchesein.Dann könnenSiedieBei-
spiele auf CD, einen USB-Stick oderein Smartphoneüberspielen und haben sie
immerbeisich.
DasBuchenthältvieleÜbungen,dieSieanregensollen,mitzumachenundsich
ersteinmaleigeneGedankenzumachen.GeradebeimModerierengibtesStilfra-
genundimmerverschiedeneMöglichkeiten.
Aufgabensindmiteinem?gekennzeichnet.NachjederAufgabefindenSieein
Ausrufezeichen!-----.HörenSiehieraufzulesenundlösenSiedasangegebene
Problem,oderbeschäftigenSiesichmitdergestelltenFrage.Übungen,dieSieim
GegensatzzudenAufgabenimmerwiedermachenkönnen,sindmiteinemgroßen
Ügekennzeichnet,sodassSiesichauchspätersehrleichtpraktischeAnregungen
holenkönnen.AmEndejedesBeitragsfindenSieeineZusammenfassung.
Weitere Informationen und ein Interview mitmir finden Sie ebenfalls auf der
Springer-SeitezumBuch,wennSieauf„WebsitezumBand“klicken.
ÜberKritikamBuch,Ideen,TippsundHinweisefreueichmich(http://www.
sprechertraining.de),dennesgibtjedenMonatLeserundAnwender,diemirFra-
genstellenundAnregungengeben,diemichaufneueIdeenbringen.
Gräfelfing,imJuni2016 MichaelRossié
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
2 Vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2.1 DasfreieSprechen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2.2 DasSternsystem. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
2.3 DasÜben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
2.4 DieStoffsammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
2.5 DasFließen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
2.6 DieBilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
2.7 DiePräsentation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
2.8 DieModerationskarten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
3 Körpersprache. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
3.1 DasGesicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
3.2 DieHände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
3.3 DieBeine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
4 Kurzvorher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
4.1 DieTechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
4.2 DieEntspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
4.3 DieNervosität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
5 Esgehtlos. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
5.1 DerersteEindruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
5.2 DieBegrüßung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
5.3 DerEinstieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
VII
VIII Inhaltsverzeichnis
5.4 DerAnfang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
5.5 DerguteModerator. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
5.6 DieguteModerationoderRede . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111
5.7 DerBlackout. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
5.8 Fastgekonnt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
5.9 Gutgemeint . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
5.10 DieDoppelmoderation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137
5.11 DasEnde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140
Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141
6 Gäste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
6.1 DasGespräch,dasInterview . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
6.2 DieDiskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159
Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164
7 Nachbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165
7.1 Sprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165
7.2 UmgangmitKritik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183
7.3 HäufiggestellteFragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188
Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191
8 Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193
8.1 FreiesSprechen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193
8.2 Klarformulieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195
8.3 Begeistern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197
8.4 MitUntertönensprechen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197
8.5 Spannungaufbauen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198
8.6 DenSchlüsselfinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200
8.7 Sichkonzentrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202
9 Jobsuche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205
Tonbeispieleonline . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213
WeiterführendeLiteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215
Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219
1
Einführung
Zusammenfassung
Zunächst mal sollte man die Begriffe klären. Mit diesem Buch frei sprechen
lernen,heißtnichtzumogeln,sondernjedenSatzfürdiesenspeziellenAnlass
zuformulieren.NichtnurderRedneroderModeratorsollteeinOriginalsein,
sondernambestenalles,wasersagt.
Moderatorensprechenfrei.GuteRednersprechenfrei.Dennjemand,dervorliest,
egalobvomBlattodervoneinemMonitor,istkeinModeratoroderRedner,son-
dern ein Sprecher. Wenn in diesem Buch also von einem Moderator oder einem
Redner gesprochen wird, dann meine ich jemanden, der frei spricht. Damit un-
terscheidetsichmeineTerminologieeinwenigvomallgemeinenSprachgebrauch.
Dennalle,diesichmitderMaterieauskennen,wissen,dassdiewenigsten,diein
derÖffentlichkeitreden,wirklichfreisprechen.
Freibedeutethiernicht,dassmandieHändefreihat, oderdassmandasRecht
hat, zu sagen, was man will. Frei sprechen, wie ich es verstehe, bedeutet, dass
mandas,wasmansagt,jedesMalneuformuliert.Auswendiggelerntistnichtfrei
gesprochen.BenutzeichdieStichwortkarteinmeinerHanddazu,mirdietagelang
geprobtenSätzeinErinnerungzurufen,fieledasfürmichunterLesen,abernicht
unterfreiesSprechen.
DenBegriffModeratorhabeichweitgefasst. DerGastgebereinerSpielshow,
der Redakteur, der Beiträge seiner Sendung ansagt, die Beauty, die nach Stich-
wortkarteneinStudioprogrammorganisiert,derPausenclownzwischenzweiMu-
siktiteln,jasogardergepflegteHerr,dermitwildenBewegungenerklärt,wieman
seine Hautcreme selber mischt, sie alle werden im täglichen Sprachgebrauch als
Moderatorenbezeichnet.Siestehenhäufigeralsdasssiesitzen,undsiehabenkein
©SpringerFachmedienWiesbaden2017 1
M.Rossié,Freisprechen,JournalistischePraxis,DOI10.1007/978-3-658-13219-4_1