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Finanzmanagement
Schriftenreihe des 
Instituts fur Kredit- und Finanzwirtschaft 
Herausgeber: Prof. Dr. Joachim Siichting, 
Ruhr-UniversiHit Bochum, 
Abt. flir Wirtschaftswissenschaft 
Band 1
Prof. Dr. Joachim Siichting 
Finanznnanagennent 
Theorie und Politik der Unternehmensfinanzierung 
Betriebswirtschaftlicher  Verlag  Dr.  Th.  Gabler  .  Wiesbaden
ISBN-13: 978-3-409-37151-3  e-ISBN-13: 978-3-322-87997-4 
DOl: 10.1007/978-3-322-87997-4 
Copyright by Dr. Th. Gabler-Verlag· Wiesbaden 1976 
Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1976
Christel gewidmet
Vorwort 
Die deutschsprachige Literatur auf dem Gebiet der Unternehmensfinanzierung ist da 
durch gekennzeidmet, daB schwergewichtig entweder das Instrumentarium der Finanz 
wirtschaft oder - der neueren Entwicldung folgend - entscheidungsorientierte Anslitze 
zur Losung von Finanzierungs- und Investitionsproblemen behandelt werden. 1m Hin 
blick auf die jeweils vemachliissigte Seite ist der Leser gezwungen, auf andere Quellen 
zuriickzugreifen.  Dagegen liegen in  den Vereinigten Staaten Monographien vor,  die 
beide Seiten integrieren und damit den Zugang zum Studium finanzwirtschaftlicher Ent 
scheidungen unter institutionellen und analytischen Aspekten erleichtem. Vorbild in dieser 
Hinsicht sind mir die Textbooks von WestonlBrigham (Managerial Finance, 4th ed., 
London/New York/Sydneyrroronto 1972) und Van Horne (Financial Management and 
Policy, 2nd ed., Englewood Cliffs/N. J. 1971). Sie baben auch den AnstoB zur Erstellung 
des vorliegenden Buches gegeben, das sich sowohl an den Studenten der Wirtschafts 
wissenschaften als auch an den Finanzmann auf der kapitalnehmenden und kapital 
gebenden Seite von Untemehmen und Finanzinstitutionen wendet. 
Man kann unterschiedlicher Ansicht dariiber sein, ob es zweckmiiBig ist, in einem um 
fassenden Lehrbuch Modelle der Finanzierungs- und Investitionstheorie oder das Instru 
mentarium der Finanzierung an den Anfang zu stellen. Zieht man die Modellanalyse 
vor, so hat der Leser den Vorteil, schneller einen Oberblick tiber die fUr die Finanz 
wirtschaft der Unternehmung typischen Entscheidungsprobleme zu gewinnen, weil er mit 
institution ellen Details zuniichst wenig belastet wird. Dennodt babe ich mich entschlos 
sen, mit dem Instrumentarium der Finanzierung zu beginnen. Dies geschieht aus der 
piidagogischen Erwiigung heraus, daB erst die Beherrsdtung des handwerklichen Rtist 
zeugs der Finanzierung mit seinen komplexen okonomisdten und rechtlichen, einschlieB 
lich der steuerrechtlichen, Aspekte es erlaubt, die spater folgenden Modellansiitze im 
Hinblick insbesondere auf ihre Leistungsfabigkeit als Entscheidungshilfen in den Vnter 
nehmen zu wfudigen. - Diese Reibenfolge hat sich auch im Studienaufbau an der Ruhr 
Universitiit Bochum bewiihrt, wo "Finanzierung" im Grundstudium und die Finanzie 
rungs-und Investitionstheorie im Hauptstudium gelehrt werden. 
Aus diesem Grunde nehme ich die Abhandlung - nach einer knappen Skizzierung der 
Entwick:lung der Finanzierungslehre im Kapital A - mit der instrumentalen Seite der 
Finanzwirtschaft auf (Kapitel B: Quellen und Instrumente der Finanzierung). 
Wichtige Elemente Meiner Konzeption dieses Kapitels sind zum einen, daB die Ansatz 
punkte zur Beeinflussung der Zahlungsstrome sowohl in der Konstruktion der Finanzie 
rungsformen, vor allem aber auch in der Planung des gtiterwirtschaftlidten Bereiches der 
Untemehmung liegen; daraus ergibt sich die umfassende Verantwortung des Finanz 
leiters (Controller-Funktion). Zum anderen ist bei der Zusammenfiigung von Konstruk 
tionsmerkmalen der Finanzierungsformen auBer auf die Bedtirfnisse der Untemehmung 
in der Weise auch auf die Cbance/Risiko-Praferenzen der in Anspruch zu nehmenden 
Kapitalgeber-Gruppen  abzustellen,  daB  man von einem wirklichen Finanz-Marketing 
sprechen kann (Abschnitt B 1 bis 3 a).
8  Vorwort 
Die in anderen LehrbUchern der Finanzierung hiiufig so genannten und isoliert abge 
handelten "Sonderanliisse der Finanzierung" sind in diesem Kapitel B bei der externen 
Finanzierung (Abschnitt 3) verarbeitet worden: GrUndung und Umwandlung im Zusam 
menhang mit der Wahl der Rechtsform als einer Grundsatzentscheidung Uber die Struk 
turierung des Beteiligungskapitals, die verschiedenen Formen der Kapitalerhohungen, der 
Fusionen und Kapitalherabsetzungen nach der Analyse der Finanzmiirkte an den Effek 
tenborsen im Zusammenhang mit der Beteiligungsfinanzierung durch Aktien. 
Bei der Behandlung der Finanzierungsformen sowohl im externen als auch im internen 
Bereich (Abschnitt 4) babe ich Wert darauf gelegt, erste Ansatzpunkte fUr finanzpoli 
tische Entscheidungen einzuarbeiten. Sie ergeben sich insbesondere aus Belastungsver 
gleichen (einschlieBlich der steuerlichen Wirkungen) im Hinblick auf die Liquiditiit und 
die Kosten der Finanzierungsformen, ihren Wirkungen auf die Bilanzstrukturkennziffern 
(etwa beim Leasing und Factoring) und die weitere Inanspruchnahme des Kreditwlirdig 
keitspotentials einer Unternehmung (durch MaBnahmen der Kreditsicherung). 
Finanzpolitische Entscheidungen sollten aus einer umfassenden Unternehmungsplanung 
heraus gesteuert werden. Einen solchen Rahmen bildet ein yom Controller zu koordinie 
render Planungs- und KontrollprozeB, wie er im Kapitel C am Managerial Budgeting 
demonstriert und in seinen Konsequenzen fUr die ZielgroBen in der Bilanz, Liquiditiits 
haltung und Erfolgsrechnung geprlift wird. 
Derartige aus Grunden der Informationenbeschaffung  und -verarbeitung aufwendige 
Planungsprozesse werden in den im Kapitel D dann folgenden modelltheoretischen An 
siitzen regelmiiBig als zeitlos angenommen, so daB diese schon deshalb mehr unter dem 
Aspekt des Erkliirungsgehaltes zu sehen sind denn als praktische Entscheidungshilfen. 
Das Kapitel beginnt im Abschnitt 1 mit einer ausfUhrlichen Erorterung der Entschei 
dungsproblematik, die sich aus dem Abwiigen von Gewinnchancen und Verlustrisiken 
ergibt; nach Behandlung der Vorteilhaftigkeitskriterien fUr die Bewertung von Investi 
tionen wird das Risiko explizit eingefUhrt, und die Risikoanalyse um die Erkenntoisse 
der Portfolio-Selection-Theorie erweitert, deren Anwendungsbereich sich angesichts der 
in den Unternehmen dominierenden voneinander abhiiogigen Investitions- und Finanzie 
rungsprogramme stiindig ausweitet. 
Um mit den Vorteilhaftigkeitskriterien sinnvoll arbeiten zu konnen, ist der Kapital 
kostensatz naher zu bestimmen, wie er sich aus den Renditeforderungen der Kapital 
geber ableitet, die Priimien fUr das mit der KapitalUberlassung eingegangene gesamt- und 
einzelwirtschaftliche Risiko enthalten (Abschnitt 2). 
Hieran knUpft die Analyse des aus der Anlagenstruktur (Operating Leverage), vor allem 
aber aus der Kapitalstruktur (Financial Leverage) folgenden Risikos der Unternehmung. 
In diesem Zusammenhang wird der in der Kapitaltheorie seit 20 Jahren bestehende 
Streit urn die Abhiiogigkeit der Kapitalkosten von der Kapitalstruktur von mir unter 
dem Aspekt der Finanzierungsregeln neu beleuchtet sowie die Analyse der expliziten 
Kapitalkosten  verschiedener  Finanzierungsformen  um  Versuche  zur  Quantifizierung 
auch der impliziten Kapitalkosten erweitert (Abschnitte 3 und 4).
Vorwort  9 
Eng mit den Entscheidungen tiber die Kapitalstruktur hiingt die Entscheidung tiber die 
Gewinnverteilung zusammen (Abschnitt 5), die in ihren Auswirkungen auf die Kapital 
kosten iihnlich umstritten ist und deshalb zu grundsiitzlich unterschiedlichen Auffassun 
gen tiber die Dividendenpolitik fiihren muB. - Auch die Frage der optimalen Liqui 
ditiitshaltung  wird  aus  der  Kapitalkostenkonzeption  heraus  zu  losen  versucht  (Ab 
schnitt 6). 
Die finanzpolitischen Teilentscheidungen werden schlieBlich, urn die zwischen ihnen be 
stehenden Abhiingigkeiten simultan zu erfassen,  in  Entscheidungen tiber vollstiindige 
Investitions- und Finanzierungsprogramme zusammengefiihrt.  Diese Ansiitze zu einer 
stiirkeren Strukturierung des Finanzbereiches in Globalmodellen konnen indessen nicht 
an der Einsicht vorbeifiihren, daB wir von einem Entscheidungsmodell, welches die Ver 
bundbeziehungen  unter  den  Vermogensbestandteilen,  innerhalb  der  Kapitalstruktur 
sowie zwischen Vermogens- und Kapitalseite in ihren Auswirkungen auf die gesamte 
Erfolgs- und Risikoposition zu erfassen in der Lage ist, noch weit entfernt sind. 
Dies ist mir immer dann besonders eindringlich vor Augen gefiihrt worden, wenn im 
Laufe der vergangenen fiinf Jahre fiihrende Manager aus der Industrie- und Kredit 
wirtschaft  in  meinen  Kontaktseminaren  mit Modellaussagen  der  Finanzierungs- und 
Investitionstheorie konfrontiert worden sind. Ftir Ihre Unterstiitzung sei besonders in 
denjenigen Fiillen gedankt, in denen sie es verstanden haben, bei aller Aufgeschlossen 
heit gegentiber Anregungen aus der Theorie und in dem BewuBtsein yom Wert der 
Modelle als Mittel der Denkschulung zu einem Abbau von "Modellgliiubigkeit" bei den 
Studenten beizutragen. 
Vor allem aber mochte ich an dieser Stelle meinen Mitarbeitern danken, ohne deren 
Engagement das vorgelegte Lehrbuch nicht hiitte entstehen konnen. Meine Assistenten, 
insbesondere Herr Diplom-Okonom H. Balzer und auch Herr Diplom-Okonom H. Peick, 
haben,  angefangen von der kritischen Diskussion meiner Vorlagen mit vielen daraus 
folgenden Verbesserungsvorschliigen tiber die zum Teil selbstiindige Erstellung der Auf 
gaben und Literaturhinweise bis hin zu den Korrekturarbeiten, tiber mehr als 2 Jahre 
beim Entstehen des Buches  "mitgezogen". Dank gebtihrt auch Herrn cando  rer. oec. 
H. Hockmann fiir seine wertvolle Hilfe bei der Erstellung der Tabellen und Abbildun 
gen, des Sachwort- und Literaturverzeichnisses und nicht zuletzt Frau Susanne Mtihlroth 
fiir das mtihsame Schreiben der Manuskripte. 
Unabhiingig von dieser konstruktiven Arbeit im Team trage ich die Verantwortung fiir 
den Inhalt des Buches. 
Joachim Stichting
InhaItsverzeichnis 
A. Entwiddung der Finanzierungslehre zum kapitaltheoretisdt begriindeten 
Finanzmanagement.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  19 
1. Der traditionelle Ansatz der Finanzierungslehre.  .  .  19 
a. Der traditionelle Ansatz in der deutschen Literatur .  19 
b. Der traditionelle Ansatz in der amerikanischen Literatur  21 
2. Die neuere Entwicklung zur betrieblichen Finanzpolitik  .  21 
B. Quellen und Instrumente der Finanzierung .  25 
1. Die finanzwirtschaftliche Grundproblematik  25 
2. Die Finanzierungsarten im Oberblick  .  33 
3. Die Instrumente externer Finanzierung.  .  38 
a. Konstruktionsmerkmale des Beteiligungs- und Kreditkapitals .  38 
b. Die Wahl der Rechtsform fUr die Griindung der Unternehmung .  44 
b1.  Der Einzelkaufmann (Einzelunternehmung) .  46 
b2.  Die  BGB-Gesellschaft.  .  .  46 
b3.  Die stille Gesellschaft  .  .  .  47 
b4.  Die offene Handelsgesellschaft  48 
b5.  Die  Kommanditgesellschaft  .  49 
b6.  Die Gesellschaft mit beschrankter Haftung .  50 
b7.  Die Aktiengesellschaft.  .  .  .  .  .  51 
b8.  Die Genossenschaft.  .  .  .  .  .  .  53 
b9.  Die Kommanditgesellschaft auf Aktien  56 
b10. Die GmbH & Co KG.  .  .  .  .  .  56
12  Inhaltsverzeichnis 
c.  Die Umwandlung  .  .  .  .  .  .  .  .  .  60 
d. Die Finanzmiirkte an den E:tIekten-Borsen .  65 
d1.  Die Handelsobjekte.  .  .  .  .  .  65 
d2.  Die Handelsarten  .  .  .  .  .  .  66 
d3.  Die Ermittlung des Einheitskurses .  68 
d4.  Das Optionsgeschiift.  .  .  .  .  .  70 
e.  Die Beteiligungsfinanzierung durch Aktien .  76 
e1.  Die Funktionen des Beteiligungskapitals .  76 
e2.  Der Residualanspruch des Aktioniirs auf Gewinn und Vermogen .  80 
e3.  Das Stimmrecht  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  81 
e4.  Das Bezugsrecht (GrundkapitalerhOhungen).  .  .  .  .  .  ..  82 
Die KapitalerhOhung gegen Einlagen und die genehmigte Kapital-
lX. 
erhohung  83 
p. Die Kapitalerhohung aus Gesellschaftsmitteln .  86 
e5.  Fusion und Beteiligungspolitik  .  .  90 
e6.  Die Kapitalherabsetzung (Sanierung)  97 
f.  Borsengehandelte Zwischenformen der Finanzierung  103 
fl.  Vorzugsaktien und Partizipationsscheine .  103 
f2.  GenuBscheine.  .  .  .  .  .  105 
f3.  Gewinnschuldverschreibungen  106 
f4.  Wandelschuldverschreibungen  107 
lX.  Die Wandelanleihe  108 
p. Die Optionsanleihe  114 
g.  Kreditfinanzierung  durch  Industrieobligationen  119 
g1.  Ausstattungsmerkmale von Industrieobligationen .  120 
g2.  Belastungsvergleich zwischen Obligationen- und Aktienfinanzierung.  125 
h. Andere (nicht borsengehandelte) Formen der Kreditfinanzierung  130 
hI.  Die langfristige Kreditfinanzierung .  130 
lX.  Schuldscheindarlehen  130 
fJ.  Das Leasing  .  .  .  136