Table Of ContentFamilie, Geschlecht und Erziehung
in Zeiten der Krisen des 21. Jahrhunderts
Jahrbuch
erziehungswissenschaftliche Geschlechterforschung
Folge 18/2022
Redaktion
Robert Baar
Marita Kampshoff
Astrid Messerschmidt
Beirat
Birgit Althans, Sabine Andresen, Jürgen Budde, Rita
Casale , Bettina Dausien, Isabell Diehm, Hannelore
Faulstich-Wieland, Susann Fegter, Edith Glaser ,
Jutta Hartmann, Carola Iller, Bettina Kleiner, Antje Langer,
Andrea Liesner, Martin Lücke, Susanne Maurer, Vera
Moser, Inga Pinhard, Melanie Plößer, Annedore Prengel,
Barbara Rendtorff, Anita Thaler, Christine Thon, Jeanette
Windheuser
Robert Baar
Maja S. Maier (Hrsg.)
Familie, Geschlecht
und Erziehung in Zeiten der Krisen
des 21. Jahrhunderts
Verlag Barbara Budrich
Opladen • Berlin • Toronto 2022
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier.
Alle Rechte vorbehalten
© 2022 Verlag Barbara Budrich GmbH, Opladen, Berlin & Toronto
www.budrich.de
ISBN 978-3-8474-2621-9 (Paperback)
eISBN 978-3-8474-1783-5 (PDF)
DOI 10.3224/84742621
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Umschlaggestaltung: disegno visuelle kommunikation, Wuppertal –
disegno-kommunikation.de
Typographisches Lektorat: Anja Borkam, Jena – [email protected]
Druck: docupoint GmbH, Barleben
Printed in Europe
Inhalt
Robert Baar, Maja S. Maier
Vorwort ......................................................................................................... 9
Einleitung
Robert Baar, Maja S. Maier
Familie im Spiegel erziehungswissenschaftlicher
Geschlechterforschung ................................................................................ 11
Essays
Barbara Rendtorff
Welche Krise(n)? Ein Essay ....................................................................... 29
Hannelore Faulstich-Wieland
Von geschlechtstypisch zu geschlechtskreativ?
Bemühungen einer geschlechtsneutralen Erziehung im Rückblick ............ 41
Sylvia Buchen
Psychosoziale Folgen der Corona-Pandemie.
Ein Zwischenruf aus erziehungswissenschaftlich-gendertheoretischer Sicht 53
Familie – Geschlecht – Erziehung
Regina Ahrens, Anna Buschmeyer, Claudia Zerle-Elsäßer
Doing Family und Geschlecht in der Corona-Pandemie –
Wie Eltern in Zeiten hoher Belastung für ihre Kinder sorgen ..................... 73
Jennifer Carnin, Svenja Garbade
Familiale Sorgearrangements während der gesellschaftlichen
Schließungsmaßnahmen im Rahmen der COVID-19-Pandemie.
Partizipative Perspektiven auf die Herstellung von Familie ....................... 87
Margot Vogel Campanello, Michèle Röthlisberger
Familie in Krise – Der Blick der Behörde auf Familie und Geschlecht
in Fällen von Kindesvernachlässigung ...................................................... 101
Inhalt
Julian Sehmer
Queerfeindliche Subjektivierung und familiale Desidentifikation.
Zur (Un)Möglichkeit freiwilliger Zustimmung
zu Konversionsbehandlungen ................................................................... 117
Sarah Meyer
Erziehung, Familie und Geschlecht in der Krise:
Landnahmestrategien des Pädagogischen durch die Neue Rechte ............ 133
Offener Teil
Kilian Hüfner
Familie im Kontext von Flucht und Asyl –
Die Perspektive von Jugendlichen auf den Familienalltag ....................... 149
Jeannette Windheuser
„Sexueller Missbrauch von Kindern“: Zur Krise eines Begriffs ............... 165
Oliver Niels Völkel
Wider die Essenzialisierung – zum Einbezug von LSBTIAQ+
im (fremd- und zweitsprachlichen) Deutschunterricht .............................. 177
Britta Breser, Monika Gigerl
Diversität von Familie(n) als Herausforderung für den Unterricht
in der Primarstufe ...................................................................................... 187
Tagungsbericht und Rezensionen
Caroline Gröschner
Corona und Krise – Perspektiven erziehungswissenschaftlicher
Frauen- und Geschlechterforschung.
Tagungsbericht zur Jahrestagung der Sektion Frauen- und
Geschlechterforschung in der DGfE im März 2021 .................................. 203
Janine Stoeck
Rezension zu: Buschmeyer, Anna/Zerle-Elsäßer, Claudia (Hrsg.) (2020):
Komplexe Familienverhältnisse.
Wie sich das Konzept „Familie“ im 21. Jahrhundert wandelt .................. 213
6
Inhalt
Rebekka Blum, Frauke Grenz
Rezension zu: Henninger, Annette/Birsl, Ursula (Hrsg.) (2020):
Antifeminismen. ‚Krisen‘-Diskurse
mit gesellschaftsspaltendem Potential? ..................................................... 217
Anna Hartmann
Rezension zu: Die GRUNDSCHULZEITSCHRIFT 36, 326 (2021),
Themenheft Sexueller Missbrauch ............................................................ 223
Verzeichnis der Autor*innen ................................................................. 227
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Vorwort
Der 18. Band des Jahrbuchs erziehungswissenschaftlicher Geschlechterfor-
schung erscheint zu einem Zeitpunkt, zu dem der Titel des Bandes „Familie,
Geschlecht und Erziehung – in Zeiten der Krisen des 21. Jahrhunderts“ nicht
treffender sein könnte. Das aktuelle (politisch-gesellschaftliche wie privat-per-
sönliche) Tagesgeschehen wird seit nunmehr zwei Jahren nahezu weltweit durch
die Corona-Krise bestimmt, die zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Bandes
im Dezember 2021 mit der vierten Welle und der Omikron-Mutante in vielen
Ländern einen neuen Höhepunkt erreicht. Was zunächst als Gesundheitskrise
begann, wurde hierzulande schnell (und vorübergehend, aber wiederkehrend)
zu einer Versorgungskrise (zunächst Nudeln, Seife und Toilettenpapier; neuer-
dings Papier, Computerchips und Baumaterialien), nahm den Weg (zumindest
für einige Branchen und u.a. auch für Studierende, deren Nebenjobs wegbra-
chen) in eine wirtschaftliche Krise, wurde angesichts flächendeckender Schul-
schließungen auch Bildungs- und Betreuungskrise und mündet inzwischen in
eine auch gesellschaftliche, in der sich Impfbefürworter*- und -gegner*innen
scheinbar unversöhnlich gegenüberstehen. Nicht nur Familien sind in dieser
Situation in besonderer Weise herausgefordert, aber im Rahmen des dort statt-
findenden doing family und damit verbundener Aushandlungsprozesse von Zu-
ständig- und Verantwortlichkeiten wird ‚das Geschlecht der Krise‘ auf beson-
dere Weise sichtbar.
Zeitgleich werden andernorts Krisen sichtbar, wie aktuell in Afghanistan,
Polen/Belarus oder Madagaskar, die vordergründig lokal erscheinen, aber
gleichwohl auf globale (humanitäre, wirtschaftliche, institutionelle und/oder
naturgebundene) Zusammenhänge verweisen. Angesichts dessen stellt sich in
besonderer Weise die Frage, welche Krisen von wem, auf welche Weise, in
welchem Maße, mit welcher Absicht in welcher Situation aufgerufen werden,
und welchen Krisen bei all dem keine Aufmerksamkeit zuteilwird. Wie also
die politische Erzeugung, Instrumentalisierung und Bearbeitung von Krisen im
Vorwort
21. Jahrhundert von der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung
unter dem ihr eigenen Fokus bearbeitet werden können und sollten, muss an
dieser Stelle offen bleiben.
Der vorliegende Band umfasst fünf überwiegend empirische Beiträge zum
Themenschwerpunkt, denen drei grundlegend ausgerichtete Essays vorange-
stellt sind. Der offene Teil versammelt vier Beiträge, die teilweise ebenfalls im
thematischen Feld des Schwerpunkts angesiedelt sind. Komplettiert wird der
Band durch drei Rezensionen und einen Tagungsbericht. Die Beiträge geben
einen Einblick in Themen, Fragestellungen und Methoden, mit denen sich
Wissenschaftler*innen unter einer geschlechtertheoretischen Perspektive aus-
einandersetzen – fast immer verbunden mit dem Anliegen, bestehende (Ge-
schlechter-)Verhältnisse einer Beschreibung und Analyse zugänglich zu ma-
chen, Entwicklungen aufzuzeigen, Missstände, aber auch Potentiale zu benen-
nen, Diskussionen anzuregen und Perspektiven hin zu mehr (Geschlechter-)
Gerechtigkeit zu entwerfen.
Wir freuen uns, mit dem Band dieses Anliegen unterstützen zu können, und
danken allen Autor*innen für ihre Beiträge. Eine anregende Lektüre wünschen
Robert Baar und Maja S. Maier
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