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Forschung Soziologie 1
Anna Brake
Familie - Arbeit -
Freizeit: Was zählt?
Optionen der Lebensqualität in den
Vorstellungen junger Erwachsener
Anna Brake
Familie - Arbeit - Freizeit: Was zählt?
Forschung
Soziologie
Band 124
Anna Brake
Familie - Arbeit - Freizeit:
Was zählt?
Optionen der Lebensqualität in den
Vorstellungen junger Erwachsener
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2003
Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Philipps-Universität Marburg
Dissertation im Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität Marburg.
Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier.
Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufnahme
ISBN 978-3-8100-3168-6 ISBN 978-3-663-10035-5 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-663-10035-5
© 2003 Springer Fachmedien Wiesbaden
Ursprünglich erschienen bei Leske + Budrich, Op1aden 2003
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung au
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zulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielf<iltigungen, Übersetzungen, Mikro
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Umsch1aggestaltung: disegno, Wuppertal
Inhaltsverzeichnis
0. Vorwort.............................................................................................. 9
1. Einleitung........................................................................................... 11
2. Wandlungstendenzen von Arbeit-Familie-Freizeit:
theoretische Folien, empirische Befunde......................................... 23
2.1 Theoretische Diagnosen gesellschaftlicher Modernität....................... 23
2.2 Arbeit in Bewegung: Wandlungstendenzen der
fortgeschrittenen Arbeitsgesellschaft .................................................. 39
2.3 Familie in Auflösung? Wandlungstendenzen familialen
Zusammenlebens................................................................................. 66
2.4 Freizeit auf dem Vormarsch? Wandlungstendenzen im
Freizeitsektor....................................................................................... 83
3. Jugend im Kontext veränderter soziostruktureller Rahmenbe
dingungen in den 90er Jahren.......................................................... 95
3.1 Strukturwandel der Jugendphase......................................................... 95
4. Methodische Grundlagen ................................................................. 121
4.1 Einstellungen, Wertorientierungen: lediglich öffentliche
Normierungen ohne biographische Handlungsrelevanz? .. . . .. .. . .. .. .. . .. .. 121
4.2 Wertorientierungen als Lebensstil? ..................................................... 128
4.3 Begründung des Forschungsbedarfes .................................................. 133
4.4 Fragestellungen................................................................................... 135
4.5 Begründung der Zielgruppe der Befragung ......................................... 137
4.6 Fragebogen .......................................................................................... 138
4.7 Rekrutierung der Daten und Beschreibung der Stichprobe ................. 142
5. Arbeitsorientierungen. .. .. . .. .. .. .. .... ...... .. .. .. ... .. .. ..... .. .... .. .. .. .. ...... .. ....... 153
5 .I Mehr Lust auf Leistung? . .. .. . .. .. .. .. ... ..... .. .. ......... .. .. .............................. 153
5.2 Allgemeiner Stellenwert von Erwerbsarbeit... ..................................... 154
5.3 Aspekte einer "guten" Arbeit.............................................................. 158
5
5.4 Bedeutung verschiedener Eigenschaften/Fähigkeiten flir
den Bereich Arbeit.............................................................................. 170
5.5 Zukunft der Arbeit(slosigkeit) ............................................................. 174
5.6 Einschätzung der persönlichen beruflichen Chancen.......................... 182
5.7 Beruflich-familiale Rollenbilder ......................................................... 185
5.8 Zusammenfassung der Ergebnisse ....................................................... 189
6. Familienorientierungen . .. .. . .. .. .... .. .. ..... .. ................... ... .. .. ... .. . .. .. ..... .. 191
6.1 Allgemeiner Stellenwert von Familie.................................................. 193
6.2 Bedeutung verschiedener Eigenschaften/Fähigkeiten flir
den Bereich Familie ...................... ............................... ....... ..... ........... 195
6.3 Zerfall der Familie oder Pluralisierung der
familialen Lebensformen?................................................................... 199
6.4 Bewertung gesellschaftlicher Voraussetzungen von
Elternschaft ......................................................................................... 205
6.5 Die eigene Familie aus Sicht der Jugendlichen................................... 210
6.6 Bewertung biographischer Voraussetzungen von
Elternschaft .. .. . .. .. .. . .. .. .. .. . .. .. .. .. .. . .. . .. . .. .. .. .. . .. .. .. . . .. . . .. . . .. .. .. .. .. . .. .. .. . .. . .. .. . 215
6.7 Familie als Ausgangspunkt neuer Verortungen im
Geschlechterverhältnis? .. .. .. .. ... .. .. . .. . .. .. .. .. . .. ....... ............. ............ ... .. ... 217
6.8 Die Bewertung externer Kindbetreuung .............................................. 221
6.9 Familial-berufliche Arbeitsteilung in der Praxis ................................. 222
6.10 Zusammenfassung der Ergebnisse..................................................... 226
7. Freizeitorientierungen .. .. .. . .. .. .. . .. . .. .. .. .. .. .. . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. . .. .. .. .. . .. .. . .. . 229
7.1 Neues von der Spaßgeneration? .......................................................... 229
7.2 Allgemeiner Stellenwert von Freizeit.. ................................................ 230
7.3 Freizeit-Verhältnisse aus Sicht der Jugendlichen ................................ 232
7.4 Aspekte einer sinnvollen Freizeit........................................................ 23 7
7.5 Bedeutung verschiedener Eigenschaften/Fähigkeiten flir
den Bereich Freizeit............................................................................ 243
7.6 Zusammenfassung der Ergebnisse....................................................... 244
8. Arbeit-Familie-Freizeit: neue Konkurrenzen, alte Lösungen? ..... 247
8.1 Gewichtung der Lebensbereiche Arbeit-Familie-Freizeit ................... 250
8.2 Realisierung von Lebenszielen in den Bereichen
Arbeit-Familie-Freizeit........................................................................ 252
8.3 Bedeutung verschiedener Eigenschaften flir die
Lebensbereiche Arbeit-Familie-Freizeit .............................................. 263
8.4 Zusammenhänge zwischen den arbeits-, familien-und
freizeitbezogenen Einstellungen.......................................................... 267
6
8.5 Clusterbildung auf Basis arbeits-, familien-und
freizeitbezogener Einstellungen.......................................................... 272
8.6 Rahmenbedingungen der Herkunftsfamilie als
Einflussfaktoren .................................................................................. 279
9. Ausblick ............................................................................................. 283
9.1 Überwindung der Erwerbszentrierung: notwendiger Beitrag
zur Zivilisierung der Arbeitsgesellschaft ............................................. 283
9.2 Herausforderungen (nicht nur) ftir die Jugendberufshilfe ................... 289
9.3 Familie: No kidding? .......................................................................... 292
Literaturverzeichnis ... .. .. .... ........... .... ...................................................... 297
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0. Vorwort
Vorworte stehen am Anfang einer Veröffentlichung. Geschrieben werden sie
zumeist, so ist anzunehmen, wenn die Arbeit weitgehend fertig gestellt ist. Im
vorliegenden Fall ist es so und so mischt sich mit der Freude über die Fertig
stellung der Arbeit das Bedürfnis denjenigen zu danken, die ihren Teil dazu
beigetragen haben.
Eine empirische Untersuchung zu planen ist eine Sache, sie umzusetzen
eine andere. Die vor Beginn der Feldphase aufflackernden Zweifel, ob alles
wie geplant gelingen könne, erwiesen sich dank der großen Kooperationsbe
reitschaft der beteiligten Institutionen als weitgehend unnötig. Danken möchte
ich Frau Höhl von der Martin-Luther-Schule in Marburg, Herrn Dietze von
der Gesamtschule Kirchhain, Herrn Berg von der Willy-Brandt-Schule in
Gießen, Herrn Stippich und Herrn Weil von den Beruflichen Schulen Bie
denkopf, Herrn Pinkerneil von der Zivildienstschule Wetzlar, Herrn Radtke
von der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne in Stadtallendorf und Herrn Bachmann
von der Abteilung für Studentenangelegenheiten der Philipps-Universität
Marburg. Sie alle haben mitgeholfen, dass die Studie durchgeführt werden
konnte. Dies gilt natürlich vor allem aber für die Jugendlichen selbst, die mir
ihre Zeit und Aufmerksamkeit zur Verfügung gestellt haben. Dass selbst die
jenigen, denen die Bearbeitung des umfangreichen Fragebogens einige Mühe
bereitete, ganz überwiegend bis zum Schluss durchgehalten haben, hat mich
überrascht und sehr gefreut.
Der Hans-Böckler-Stiftung gebührt Dank für die gewährte Forschungs
förderung, Johanna Schlink ist zu danken für die Unterstützung bei der Da
teneingabe, Christine Bopp für ihre ebenso unermüdliche wie erfolgreiche
Jagd nach Tippfehlern. Benno Hafeneger lieh mir bereitwillig sein Ohr und
seine Tatkraft, wenn immer dieses nötig war. Mein ganz besonders herzlicher
Dank gilt Willi Wolf, der mit genauso viel Geduld wie Engagement diese Ar
beit begleitet hat. Einen besseren Betreuer als ihn hätte ich mir nicht wün
schen können. Nicht zuletzt möchte ich Susanne Weber danken, die mir Un
terstützung in großen Mengen und vielfähigster Form zuteil werden ließ.
Marburg, im Frühjahr 2003 Anna Brake
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1. Einleitung
"[ ... ] und fand Ihren Fragebogen sehr interessant, vor allem weil er mich
ernsthaft zum Nachdenken gebracht hat, was ich eigentlich wirklich will. Da
her bin ich sehr froh, dass ich vom Zufallsgenerator1 getroffen wurde - auch
wenn mich der dicke Umschlag mit dem Stempel von der Uni zunächst in die
Befürchtung stürzte, man habe mir meine Exmatrikulation zugeschickt." Die
ser kurze Auszug aus dem Antwortschreiben einer Studierenden, die an der
Untersuchung teilnahm, macht, ebenso wie die vielen lebhaften Diskussionen
mit den Jugendlichen im Anschluss an die Befragung, deutlich, dass mit den
Themen Arbeit-Familie-Freizeit Bereiche angesprochen sind, die ftir Jugend
liche von großer Relevanz sind. Welchen Stellenwert kann/wird Arbeit in
meinem Leben haben, wo doch immer mehr Menschen arbeitslos werden?
Kann ich auf Familie als "Ort der Geborgenheit" setzen, wenn ich doch
gleichzeitig sehe, dass immer mehr Familien auseinanderbrechen? Und was
ist mit meiner Freizeit? Ist das "gute Leben" vorbei, wenn ich mich ftir Fami
lie entscheide? Wie kann ich, wie soll ich Arbeit-Familie-Freizeit "unter einen
Hut bringen", wo mir doch alle drei sehr wichtig sind?
Dass alle drei Lebensbereiche in den Vorstellungen der Jugendlichen
vom eigenen Leben einen zentralen Stellenwert einnehmen, hat jüngst wieder
die 13. Shell Jugendstudie gezeigt (Jugendwerk der Deutschen Shell 2000,
Bd. 1, S. 112ffV Dass sie zugleich aber auch Lebensbereiche sind, die zu
nehmend fragiler werden, das zeigen die Arbeitsmarktstatistiken und die de
mographischen Entwicklungen. Die Zukunft der Arbeit, der Wandel der Fa
milien(formen) und die Diskussionen um die Erlebnisgesellschaft sind dabei
keine Themen, die nur Jugendliche beschäftigen. Ob in der öffentlichen De
batte, den Jugendstudien, den vorgelegten Berichten einschlägiger Enquete
Kommissionen, sie alle thematisieren grundlegende Wandlungen in den Ein-
Die Teilstichprobe der Studierenden wurde zufallsgesteuert aus den 18-20jährigen Studie
renden der Philipps-Universität Marburg gezogen. Dies war den Ausgewählten im An
schreiben mitgeteilt worden.
2 Insofern ist der Zusatz im Titel "Was zählt?" möglicherweise missverständlich. Diese
Zuspitzung wurde gewählt, um zum Ausdruck zu bringen, dass die Lebensbereiche Arbeit
Familie-Freizeit in der Moderne in ein zunehmend spannungsreiches Wechselverhältnis ge
treten sind. Dieser Zusatz ist also nicht im Sinne einer alternativ (mit einem entweder-oder)
zu beantwortenden Frage gedacht.
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