Table Of ContentArneOffermanns
ErnstLissauer
Conditio Judaica
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Studien und Quellen zur deutsch-jüdischen
Literatur- und Kulturgeschichte
Herausgegebenvon
HansOttoHorch
InVerbindungmit
AlfredBodenheimer
MarkH.Gelber
JakobHessing
Band 95
Arne Offermanns
Ernst Lissauer
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Identitätskonstruktion und Weltanschauung
zwischen Deutschtum und Judentum
Mit einer kommentierten Edition der Korrespondenz
Lissauers mit Walter A. Berendsohn
GefördertmitgroßzügigerUnterstützungder
ISBN978-3-11-059590-1
e-ISBN(PDF)978-3-11-059796-7
e-ISBN(EPUB)978-3-11-059369-3
LibraryofCongressControlNumber:2018957799
BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek
DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschen
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Satz:le-texpublishingservicesGmbH,Leipzig
DruckundBindung:CPIbooksGmbH,Leck
www.degruyter.com
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FürHenriette
Vorwort
BeidiesemBuchhandeltessichumeineleichtüberarbeiteteFassungderDis
sertation,dieichimMärz2017anderUniversitätHamburgeingereichthabe.Zu
BeginnmeinesStudiumshätteichauspolitischenundästhetischenGründenkaum
etwasfürabwegigergehaltenalsdenGedanken,einmaleineDissertationüber
einendeutschnationalen,völkischorientierten,konservativenreligiösenDichter
zuschreiben.EherzufälligaufErnstLissauergestoßen,mussteichmichinder
BeschäftigungmitseinemLebenundWerkmitGedankengutauseinandersetzen,
demichhöchstkritischgegenüberstehe.DaswarzugegebenermaßeneineHer
ausforderung,jedocheine,dieichnichtmissenmöchte.Dennunabhängigvon
denErgebnissendieserStudiehabeichdabeivielgelernt,nichtzuletztübermich
selbst.GeradedieNotwendigkeit,Perspektiveneinnehmenzumüssen,diemir
selbstfremdsindundwiderstreben,wartrotzderdabeiteilweiseempfundenen
Widerständefaszinierendunderhellend.ZudemgabmirdieArbeitanderDis
sertationunerwartetdieGelegenheit,michmitFragenzubeschäftigen,diemich
seitJahren,teilweiselebenslangumtreiben,ineinerWeise,inderichessonst
nichtgetanhätte.ManchmalhatmanGlückinderwissenschaftlichenArbeit–
undmanchmalmachtWissenschaftglücklich.FürdasVorrecht,dassichdiese
Erfahrungmachendurfte,binichsehrdankbar.
UnteranderenVerhältnissenwürdeichgernandieBeschäftigungmitLissauer
anschließenundverschiedeneForschungsinteressen,diesichdabeineuaufgetan
haben,weiterverfolgen.DaungewöhnlicheLebensläufeimdeutschenWissen
schaftsbetriebnochimmereinenkaumauszugleichendenNachteilbedeuten,wird
dasnurimbegrenzten,privatenRahmenmöglichsein.Dasisteinerseitsschade,
andererseitsnachdemVerlusteinigerIllusioneninBezugaufWissenschaft,Uni
versitätundlebenslangesLernenaucheinebefreiendePerspektive.DieKritik,dass
derWissenschaftsbetriebinseineraktuellenVerfassung–Publikationszwang,
DauerbefristungenundProjektförmigkeitbeschreibensiehinlänglich–Potentiale
eherverschenkt,alssiezuheben,willichmirzumEndemeinerimengerenSinne
wissenschaftlichenLaufbahnaberdocherlauben.
VerschiedenenArchivenundihrenMitarbeiternhabeichfürihreGastfreund
schaft,UnterstützungunddieErlaubniszudanken,MaterialausihrenBeständen
inmeinerArbeitzuzitierenundzupublizieren.AllenvorandemLeoBaeckInstitute
inNewYork,dasdenliterarischenNachlassLissauersverwahrtundonlinezur
Verfügungstellt,derDeutschenNationalbibliothek,derWalterA.Berendsohn
ForschungsstellefürdeutscheExilliteraturinHamburg,derWienbibliothekim
Rathaus,derWienerLibraryinLondon,derStadtbibliothekinLübeckunddem
LandeskirchenarchivinEisenach.DemDeutschenLiteraturarchivinMarbachgilt
https://doi.org/10.1515/9783110597967-201
VIII | Vorwort
einzusätzlicherDankfürdieUnterbringungimCollegienhausunddieangenehmen
Arbeitsmöglichkeiten,dieesbietet.EbensodankeichdenRechteinhabern,diemir
dieGenehmigungzumAbdruckvonBriefenundZitatengegebenhaben.Walter
A.BerendsohnsTöchter,AnnelieundKarin,lebtenbzw.lebeninIsrael.Fürdie
ErlaubniszurVeröffentlichungseinerBriefeanErnstLissauerdankeichherzlich
denFamilienvonKarinBraunundAnnelieRom.WomeineNachforschungen
imHinblickdarauf,werbestimmteRechteaktuellhält,erfolglosgebliebensind,
kommeichberechtigtenAnsprüchendiesbezüglichgerneauchnachträglichnach.
OhnedieHans-Böckler-Stifung(HBS)gäbeesdieseArbeitnicht.Ihrdankeich
zuerstdiefinanzielleFörderunginStudiumundPromotionundeinengroßzügigen
DruckkostenzuschussfürdieseVeröffentlichung.Darüberhinaushatdieidelle
FörderungderHBSmirerlaubt,Interessenentwickelnundnachgehenzukönnen,
diemirzunächst›neben‹demStudiumangesiedeltschienen,sichinderRückschau
aberalsentscheidendeBausteineerwiesen.Solasichz.B.dieRedeSalomonKorns,
dieichinderEinleitungzitiere,zuerstimRahmeneinesstipendiatischenProjekts
zuErinnerungskulturundVergangenheitspolitikinDeutschland.DieSeminare
undDiskussionenindiesemProjektsowieimFachclusterPolitik,Geschichteund
SprachenhabenmirneuePerspektiveneröffnet,dieindieseArbeiteingeflossen
sind.VorallemaberhabeichinderHans-Böckler-StifungMenschenkennengelernt,
derenBekanntschaftundFreundschafteineenormeBereicherungwarundist,
wissenschaftlich,politischundmenschlich:WolfgangNitsche,meinReferentinder
Studienförderung,dessenBildungundHaltungfürmichbisheuteVorbildist;Sven
Schneider,JörgDeptaundAnneHartmetz,ungewöhnliche,besondereMenschen,
dieihreErfahrungenundihrWissenmitmirteilten;PinaBockundMatthiasKoch,
diezuBeginnderArbeitanderDissertationunverzichtbareStarthilfegaben;Sten
Beneke,dermirseitJahrenmitZweifel,Kritik,RatundOptimismusunverbrüchlich
zurSeitesteht.OhnedieHans-Böckler-StiftunggäbeesdieseMenschennichtin
meinemLeben;siegetroffenzuhaben,warwahrscheinlichderlangfristiggrößte
Gewinn,denichausmeinerZeitinderStiftungziehendurfte.DieHBSindieser
Formerlebenundnutzenzukönnen,wareingroßesGeschenk.
AndereMenschenhabenebensosehrdazubeigetragen,dassdieseArbeit
gelingenkonnte:DennisBock,GeorgFelixHarschundMoritzLautenbach-von
OstrowskiwarenwertvolleDiskussionspartnerinentscheidendenPhasender
ArbeitundwichtigeStützenbeimPromovierenmitKind.BastianLomschéwar
undistmiralssolidarischeReibungsflächeunersetzlich.DieFrage,obichohne
MichaelTiedemannmeineSozialisationinähnlicherWeisehättehintermirlassen
können,ummichzuneuenUfernaufzumachen,istzumGlückmüßig.DetlefRoth
hatmirdieLiebezurWissenschafterhalten,alsichindenerstenSemesterndes
StudiumsansonstenkaumVorbilderundAnlaufstellenhatte.MirkoNottscheidhat
mirspäterdieleidenschaftlicheAkribievermittelt,dieguteEditionsarbeiterfordert,
Vorwort | IX
MyriamRichterdieBegeisterungfürWissenschaftsgeschichte.AxelSchildtwarso
freundlich,dasErgebnismeinerBemühungenalsZweitgutachterzubetreuen,und
derinzwischenleidervielzufrühverstorbeneBerndHamacherwartrotzschon
schwererKrankheitbereit,inderPrüfungskommissionmitzuwirken.
MeinemspäterenDoktorvaterbegegneteichschonvordemStudiumbeider
obligatorischenStudienberatungimBewerbungsverfahrenfürStudierendeohne
Abitur.IndiesemGesprächbrachteermichdasersteMalanmeineintellektuellen
Grenzen.Seitwiruns,leidererstimfünftenSemester,wiederbegegneten,habe
ichdieseErfahrungimmerwiedermachendürfen–undkamsoallmählichüber
dieseGrenzenhinaus.Hans-HaraldMüllerhatmirinderfürmichgenaurichtigen
MischungimmerdiegrößtmöglicheFreiheitgelassen,meineneigenenWegzu
finden,undzugleichdienotwendigeOrientierunggegeben,ummichaufdiesem
Wegnichtzuverlieren.EinenbesserenLehrer,konstruktiverenKritikerundver
lässlicherenPartneraufdemWegzurPromotionhätteichmirnichtwünschen
können.Dafürbinichihmzutiefstdankbar.
OhnemeineFrauwäreichdasWagnis,mitüberdreißigJahreneinegutbezahlte
Tätigkeitaufzugeben,umohneAbitureinStudiumzubeginnen,vermutlichnicht
eingegangen,undohneihreUnterstützunghätteichdieseArbeitnichtbeenden
können.DassichdiesenTraumverwirklichenkonnte,verdankeichalsoinsbeson
dereihr–wievielesandereauch.KurznachBeginnmeinesPromotionsstudiums
wurdeunseregemeinsameTochtergeboren.SiehatdieseArbeitinallenihren
Phasenbegleitetundistmitihrgewachsen.DiesesBuchistihrgewidmet.
Hamburg,imJuni2018 ArneOffermanns