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OEGELINIANA
OCCASIONAL PAPERS
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N . 68A
O
Eric Voegelin
Geschichtsphilosophie
Vorlesung SoSe 1965
Teil I
VOEGELINIANA
OCCASIONAL PAPERS
__ __
NO. 68A
Eric Voegelin
Geschichtsphilosophie
Vorlesung SoSe 1965
Teil I
Hrsg. von Helmut Winterholler
VOEGELINIANA – OCCASIONAL PAPERS
Hrsg. von Peter J. Opitz
in Verbindung mit dem Eric-Voegelin-Archiv am Geschwister-Scholl-Insti-
tut für Politische Wissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität Mün-
chen; gefördert durch den Eric-Voegelin-Archiv e.V. und den Luise Betty
Voegelin Trust
Satz: Anna E. Frazier, Adrian Lutz
Occasional Papers, No. 68A, Juli 2008
Erich Voegelin, Geschichtsphilosophie. Vorlesung SoSe 1965 – Teil I
Hrsg. von Helmut Winterholler
ERIC VOEGELIN, geb. am 3. Januar 1901 in Köln. Studium in Wien; For-
schungsaufenthalte in New York, Harvard und Paris. 1938 Emigration in die
Vereinigten Staaten; bis 1942 Professor an verschiedenen amerikanischen
Universitäten; 1942-1958 Professor an der Louisiana State University in Baton Rouge.
1958-1968 Professor für Politische Wissenschaft an der Ludwig-Maximilians-
Universität München. 1969 Emeritierung, Rückkehr in die USA und Fortsetzung
seiner Studien: 1969-1974 als Henry Salvatori Distinguished Fellow; ab 1974 als
Senior Research Fellow an der Hoover Institution der Stanford University. Voegelin
starb am 19. Januar 1985.
Wichtigste Veröffentlichungen: Die Politischen Religionen (1938); The New Science
of Politics (1952); Anamnesis. Zur Theorie der Geschichte und Politik (1966); Order
and History, 5 Bde. (1956-1987). Dt.: Ordnung und Geschichte, 10 Bände, 2001-
2005.Voegelins Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
HELMUT WINTERHOLLER, geb. 1937, studierte Klassische Philologie, Geschichte und
Philosophie in München, Paris und Pisa. Bis 2001 unterrichtete er die Fächer
Griechisch, Latein und Geschichte, mit dem Schwerpunkt auf griechischer Literatur
und Philosophie, am Augustinus-Gymnasium in Weiden i.d.Opf. In den Jahren seit
1988 übersetzte er mehrere Schriften Eric Voegelins ins Deutsche: Vernunft: Die
Erfahrung der klassischen Philosophen (1988), Äquivalenz von Erfahrungen und
Symbolen in der Geschichte (1988), Evangelium und Kultur (1997), und zuletzt die
Bände VII und X von Ordnung und Geschichte mit den Titeln Aristoteles (2001) und
Auf der Suche nach Ordnung (2004).
Statements and opinions expressed in the Occasional Papers are the responsibility of
the authors alone and do not imply the endorsement of the Board of Editors, the Eric-
Voegelin-Archiv or the Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft der
Ludwig-Maximilians-Universität München.
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ISSN 1430-6786 © 2008 Peter J. Opitz
INHALT
VORWORT DES HERAUSGEBERS ...................................................... 5
GESCHICHTSPHILOSOPHIE ............................................................. 11
ANMERKUNGEN .......................................................................... 116
ANALYTISCHES INHALTSVERZEICHNIS ........................................ 121
NAMENSVERZEICHNIS ................................................................. 129
Vorwort des Herausgebers
„Die Existenz des Menschen in politischer Gesellschaft ist ge-
schichtliche Existenz. Eine Theorie der Politik, wenn sie zu den
Prinzipien vorstößt, muß zu einer Theorie der Geschichte werden.“
Mit diesen Sätzen begann Eric Voegelin 1952 die Einleitung zu
seiner New Science of Politics und stellte damit die Verknüpfung
einer Theorie der Geschichte mit der Theorie der Politik als
Programm auf.1 Das zentrale Problem einer Theorie der Politik, so
fuhr er fort, sei die Analyse der Repräsentation, nicht nur der reprä-
sentativen Institutionen, sondern des Wesens der Repräsentation.
Politische Gesellschaften interpretieren sich selbst als Repräsentan-
ten einer transzendenten Wahrheit, indem sie entsprechende Sym-
bole hervorbringen. Und die Analyse dieser Symbole, so Voegelin,
wird zeigen, „daß die Reihe der Selbstinterpretationen sich als die
Reihe verstehbar aufeinanderfolgenden Phasen eines historischen
Prozesses theoretisieren läßt.“ Die Analyse des Repräsentationsphä-
nomens führe deshalb folgrecht zu einer Philosophie der Ge-
schichte.2
Dieses Programm von verstehbar aufeinanderfolgenden Phasen eines
historischen Prozesses, das der New Science of Science of Politics
zugrundeliegt, sollte dann in den Bänden von Order and History auf
breiter Materialbasis ausgeführt werden, wobei die Behandlung der
theoretischen Probleme in den Einleitungen zu den jeweiligen
Bänden konzentriert wurde. Bei der Fortsetzung der Analysen über
Band III von Order and History hinaus ergaben sich jedoch
Schwierigkeiten, deren Tragweite sich Voegelin bei der ur-
sprünglichen Aufstellung des Konzepts wohl noch nicht bewußt
gewesen war. Die „Reihe der verstehbar aufeinander folgenden Pha-
1 Eric Voegelin, The New Science of Politics, Chicago: Chicago University
Press, 1952. Dt.: Die Neue Wissenschaft der Politik. Eine Einführung,
München 1959. Im Folgenden zit. nach der neuen Auflage (München: Fink
Verlag, 2004), hier S. 19.
2 Ebd.
6
sen eines historischen Prozesses“ erwies sich jedenfalls beim Fort-
gang der Arbeit an Order and History als eine allzu vereinfachende
Konstruktion. Denn die Analyse des Materials in seiner ganzen
Breite machte deutlich, daß die relevanten Ereignisse nicht immer
linear aufeinanderfolgten, sondern auch zeitlich parallel auftreten. So
gab es neben der Sukzession der einzelnen Schritte differenzierender
Einsichten in die Ordnung der Realität, z.B. das Phänomen der
Rückschritte und damit der Deformation des bisher Erreichten. An
die Stelle der linearen Reihe der aufeinanderfolgenden Phasen des
historischen Prozesses trat immer mehr ein kompliziertes Geflecht,
dessen Strukturen zu analysieren waren.
Hinzu kam die verwirrende Frage, was Geschichte überhaupt ist,
welches die relevanten Ereignisse sind, durch die Geschichte kon-
stituiert wird, auf welchen Gegenstand sich also eine Philosophie der
Geschichte richten müsse. In der New Science of Politics hatte Voe-
gelin festgestellt, „daß die Substanz der Geschichte in den Erfahrun-
gen besteht, durch die der Mensch das Verständnis seiner Mensch-
lichkeit und gleichzeitig das Verständnis seiner Grenzen gewinnt.“3
Der Leser wird gewisse Schwierigkeiten gehabt haben, diese An-
nahme über die Substanz der Geschichte mit der traditionellen Vor-
stellung von Geschichte in Verbindung zu bringen.
Für Voegelin ergaben sich diese Fragen aus der Arbeit an der Fort-
führung von Order and History. Die theoretischen Probleme, die
diese Fortführung verzögerten, behandelte er zunächst in einer Reihe
von Essays und faßte sie dann in der Einleitung zu Band IV von
Order and History zusammen. Grundlegend für die Behandlung
dieser geschichtsphilosophischen Probleme ist der erst posthum
veröffentlichte Text What is History, der möglicherweise als Einlei-
tung für einen Folgeband von Order and History gedacht war und
etwa 1963 abgeschlossen wurde. Einige Themen dieses Textes sind
zur gleichen Zeit zu einem Vortrag ausgearbeitet worden, den
Voegelin 1968 unter dem Titel Configurations of History publizierte.
In den selben Zusammenhang gehören auch die beiden Aufsätze
Toynbee’s History as a Search for Truth (1961) und World-Empire
and the Unity of Mankind (1962) sowie der Aufsatz Ewiges Sein in
3 Ebd., S. 91.
Description:tinus. Es gibt ein Ende der Geschichte, an dem Ereignisse wie die. Ankunft des Antichrist und die Ankunft Christi als Richter der. Menschheit stattfinden, und dann .. nis Position ist das Sabuhragan, das einzige von dem Propheten auf persisch verfaßte Werk, das er für Shapur, den Sohn und Nachfol