Table Of Content,.
ABHANDLUNGEN
DER PREUSSISCHEN
AKADEMIED ER WISSENSCHAFTEN
.JAHRGANG1 918
l'HILOSOPRISCR-ffiSTORISCRKEL ASSE
MIT I KARTE UND 18 TAFELN
BERLIN 1918
VF.JU.Ao DER AKADEMIP. OER WTSSF..N SCHAFTEN
~
IN KOMMIS..~IONB EI GEORG Rt'.lMER
ABH:ANDLUNGEN .:., " l 5 1.,• .,
Of:R
KÖNH,LlCH PREUSSISCHEN
AKADEl\fIE DE,R.W ISSENSCHAF'fEN
JAURGANG 1918
PUi J.OSOPHIS CH-HI STORISCflt ; K I.ASSt:
Nn.-1
El\iPFINOUNG UNJ> VORSTELLUNl;
VON
C. STUMPF
BERLIN 1918
Vt-:RLAO mm KONlOt... AKAOEMII-: DElt Wl&sf:NtiCHAl-'TEN
l:C X0.009110~ BJo(:It t!OKO U'.JMICII
,·orgckgt i,n Jen Si11-uugc11_dlcll1r iJ. •f ii~c. Kla>Ke, r.1111 3. )llr" 1913 um1 ,0111 :!ti. Uk1ober 191•:i
Zum l>rock dngc1•df'bt :uu .,. Vcliruar, A1l.!ig\'.1St'ben aw J., .. ,,ira HIIS.
-
115
Inhalt.
1-;NJter Ah8cl1njU.
\•o,·s1elhu11r1•11 cll•!fTun~lnneit ,uhl dl.'r nledt•ren Sinnt'' im \'t>rgl,•i<:h x11 rl1•n
Empfind1.ingeo.
,§ 1. Unk'rsi:beidut1g J1.11'f:bd illj V<,rbat1denl!if!i1111 111i]:. .t ,leu liullertr l1ni11clwn
-§ ,. Unte.r&eheidung durch :<pC'lifiti.:11Y1e.r.•tc l1i„lenl1e.it ,for lnbah••:
1. in Hinticl1t der Qual.ilil.... . . 11
:. in rtinsM11 ller ln«-Miliit
a) Elnfae\l1f'r Wegfäll der lniie11!>-ilblte i lh·n VoMnellurlJ!en. 13
,b) Er:Gb dtu't:11 ~loe dant.it kon-esponJJpre,ude El~~n!<th11rt............ 14
J• in Hin.sieht. elne5 soll81.igcn A.ttribu1t-11
11.)L ebb11rtigkci1r iur bei t:nipfindungc11 , .•. , ....• , , , , .•. , .•.... , ... , 1b
1:,)l .cbhafügkcit nnr l>c.i \' ori1l<illun~n ..... , ........... , .. , . , . , , . • . . IG
4, in Uin11icbt hl"gldt;•nder l::r~cl•cinungtm (01·gnoqunlit.i.1e.n.). ....•.. , -~.... 17
~ J• Uutersebeidung durcll $pl'.'.titiach~V erschiedenheit('" der Aklr .....• , ..• , . . . . . 18
1. der A.kiqualiliien. . . . . . . . . . ..... , . . . . . J 9
:. der Aktint.en.silil.en . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
J· cler begleitenclen Alo:l~.
Gr11duelle.V enchi1..'<lenhcit in Hin:sielll J,·r ln1omitiit dc1• •:rseho.inun~ , .•...••.
A.. Nihere ßeslimrnungert ........ . 'l'/
R. L..&ung vo11 ScJ1wit!1·igkt!i~n:
,. 0?il•11 lünute uil:ht--nm. ei11~11h1ll l(t:lill•ll~n 1-'ort.l:,..simr,,,~ len• ?.I
7. ,)1esse,.de ,·e,l!llelebu11,1teu r.wbehen •:.upfindungs• und Vor:'iltellmtgs•
J111rke11m illJ«u1 möglich sefo• ..•. , . . . . • . . . . . . . . . . . . . • . . . . . . . . . . . :3:l
J, :~urstc.Llungen könn~ea nieb, ,!.(lt.~ebJr.eilritg1i t 1':mpßudungen ,df!Sflelben
:s,o,ncs \·orband1:n aein• .........•...•. , ....... , ...... , ... , .. , , • 3·1
4. • Oic T•'-'l•chcn dr•r &bweU-, wih-e-n uoverstiodlicb, •. , ......... , . • 37
Zweiter Ab•etutitt.
\'or.uelJungcrn du Oe~iebuaioou im Vergleich 01h .!!einen t:mpflndungen.
§ 1. l)fo $&Jirke der Hea1clitil\'(1rSte.Lluu.g„m..... . . . . . . . . . . ..... , . . . . ,f;
§ :1. Oic rliumlieben Eigcnlk!L•f\ei1 der Gc,ieht.-.vo~tellungoo.
r. Lok~iat.icrn im i-<tgellanntEm\ ·ur.1tellungt,,.um 1111tegri ndkhem \·e,,s,,c;l1•·iucleu
dc."l C.:ei!itbeneo.. ....••.... , .....•...... , ........... , •..•......•.... :.1
JIG
,. i.,obli11nliou im Scb"-'Ulll uiucr partielkr V1;1'drff.ngungd 1.-sO CSl'h81l<:nu nJ
mii r1ber,:llni der \',,nil('ll1Jng,•n in Em·p6ndung~ , .. , .. , , .. , ...... , , . , fil
§ J· Op1isc.bet 'rsclwinungco in der Scbwellcngegrnd.
1. l:>eutung d,·r optischen ~ebwcllcnbooh.Wtoni;t(tn ...................... : i;;
2. Ubensgbn::ituog der Schwelle unterd~m t;inl1U3SCj? Cltpannt.cAt· u(merl.~mkeit.
a) •:xpcrhm:111~1J( •neugte U•ll11xioa&ioncn...... 6!J
h) ß,•ol1,-chtungsh11llln:in..clone..n.. ............ \... 72
n,
c) AbslcbtUthe (ein,geilbte) Hallm•.in11:ti1)nt.1. 1. . . . . . . • . • . . . • • .
§ 4. A~pal~mg dt>r get611ten f'n.rlM·n ,·011• le.n tm:1(rei.:n lwi bl11ßen V"rs1ellunitn und
bd H11lludnalinnt10... . . . . . 77
Orit.tu AbMtlmitl.
A llgemelue$.
§ 1. Abgremmng d1~rV ors:tdhingtn geg.-o die Empfind11n~11.. ... . . 81
§ 2. Zur JO,rlinit!on der 11ulljel.th·eo E1opfi1uhmg,•n 1.mcld er lblh11,.fo11tiOnf'n.. 92
§ 3, Uestltigt1ogen f'i.'lr die spnifi!lehe Oleithan.ig'll.e.h. der 1-:mplioduo~o und Vor-
stellungen ....................... , ...........•................... , ... , 103
§ 4, Oe.;llebtnis-. ErinnerMS$- und Ph1.0Ulsitwo1 1>1.~llnog.'.E..! n , , ... , .•• , . • . . . . . . 111
-
Durch clie Sammrhfft.igkeit JN· 1-'syebo)o~n in \'rrbindung 1nit Plidagogeu
und 1\tcdizin<'rn is[, umfang1'ci(:hes 1\18.t.('rial•i\bellri e typischen VeneJ1ictleil
heiWn der Vorstellungen zuummengebrachL ,vas man im nllgcmcinru
scJ-1011 ln.11gc wußte, daß nlmlleb der eine sieh t,esser Tö1H•, der l'lni.ltre
Farben oder Üe.\talten oder Alu.skehätigkeit.cn vergegenwlirt.igeu laum, \l1tß
manche ii.hcrb11upt eine aehwaclw, andere eine stnrkr ~'iihiglcit 1.u ~inn
lich-tntschnuliehen Vorstellungen besitzen; daß vielfach, bei rnanehen !.\fen,ichPn
vorwiegE'!ud, bloße S_ymbole un<l. Abs1raktionen !In Jic Stelle der gemein
ten anschaulich-konkreten Vontej)uogc11 treten: tlies uod viele~ andere ist
jetzt durch Einzelheiten genufpllamh ekrftfligt m:ule rlluLert. Aber wir wissen
in1mer noch oichta Deßnilive-s,d nrüber, wie sicJ1 überlun)pt bloße Von;tel
lu11gen Yon den urtprünglieheo Siruteseindnicken u1\terscl1ciclen. Vielmehr
$tehen sicJ1 die heiJen GrunclanschR-uungen. die eim·:s 8pt.ziffsclien und ,He
eint~ bloß gm<luellen Uoteri,ehieilr.'5, uoch .scl1n,;t1' sc-egeniiber1. Oie ein.-~
i~t. gestützt durch die Kluft, tlie da$ hloß \"orgest.ellt.e vo11 dem wirk
lich Ues.;heno11, Uf'hörten t·mnut, die nndPre durch die t:lt.sAchlich vor
kominendt·n YerwecJ1sehmgen oder Zw{'ifel iiber die Zogehörigkeit zt1 dt•r
einen und u.nc.lercu J{las~1·. Geht. man inl-<E inzelne, .i.o tiirmen sich in der
Tat für t)ie Theorh•, ja f'i.ir die hloße ßeisclireihung. viele Schwit"rigktitt'n
nuf, wiU.1rcoJ uns im Lehen doch nichts leicht.er scheini, als zwii-chen
eineU1 gc.se"hene.n und einem bloß eingehildeten fiegenstand, eint"r gehörten
und einer bloß erinnerten Melodie i,1 unterscheiden. "Da!< P~1n<lose~ n den
Phantasievorstelhmgen•, sagt T1TCRENE.1t einmal mii Recht', 11·ist dies, d"ß
sie 50 leicht mic. Empfindungen verwechsele. und -doch wieder ~ leicht
1 U utcr dDcr ,1aoc1ifi$1.'hVencn cbkd,·nbcit iat in di~m Zu51lnmu:n1Wludg4 :"rk ooh·•·
dlk:u,ri:'ldic (h•gc1~$o„ti. lur lllol\ gracluel1~1, al~u t•ine u11iibt•rbriitktllln>, dt11 i<lfllig,•n 11ti.ttJ:ang
aUA-,.chJiellendu Vee11d1iedcnbcit gemeint.
11 }.nH.iricao ,lnurnat n( r~p:J~li.>gy H1I.J I 11y10J. K 417.
1.
und ,;iche1· von ihrwn unlcr~chieden wc.nl,•11... Abt:r t•.S ist. ,ja nicht der ei11-
:1.igo Fnll, daß dJ11$se hcinb11r 1':iofActi,-u-gerndc· am schwersten tJ1eorrt,iscl1
:t.11 faS.!$1!11 i,;t.
Nur um für cltn Eintrilf, in dir. UnteniudlUIIJ,: dh• Atu;1lrücke an Bei
l'i()ioleu zu crläulern, nicht, zom Zwtek Piner vollgültigen Definition, b~
zeichntn ,.-vir zunfieh.st :11,;t >mpfun<len einen Ton, eine Farbe (M.lf'r (ic•.i.t11lt,
die uns \·on attßen gc·gebc·n sind, ali.• vorgei,~llt dem;elhen Ton, die,;elbe
F:irhe o<ler Gestalt, w('nn sie um• in dn Erinnerung ,·orsehwehen. Es
muß vorerst d11hinge1-tellbt leihen, oh die gehörte, ge-sehene und die bloß
vorgestellt4:'· F.rscheinung b.-i einer nltturgemA.ßeo KlMi,ifik,tion del' Er-
• ,;eheinungen sUttt,d urch <lMM erk.mal 1ler äußen·n und der inneren Entsteh•
ung nicht besser <lurch r1ndere Merkmale gegeneinander abgegrenzt wer
den. Ferner soUen die Ausdrileke •Empfindung• und •Vorstellung~ zu•
niichst sowohl Gruppen von Bewußi.seh1$inhanen,a lso d1a Empfw1dene
und Vorgestellte, als trneh du Bev/ußtseün von diesen Inhal.teu, das Einp-
finden und Vorstellen, bezeichnen. Ob sicJ1 öberl1aupt die Notwendjgke..it
einer Unterseheidnng in dieser Hinsicht., einer Trennung VO(t Inhalt un,d
Akt des Empfindens biw. Vorst.f-llens, innerhalb der vorHegende11A ufgabe
geltend machen wird, bleibe der Untersueb!,t1lg überlassen.
!Uan nennt den hier gerueintNt Unterschied auch tlen <ler W11hroeJ1m
ungs,·orstellungen gegenüber d<'n Oedlchtnis• und Pltanuisievorst.ellungen,
wobel t11lsod er Ausdruck ~ \'on;;te1lu11g• s,elbst in t.iuem weilill'c·n Sinn&, al~
gemeinsame Gattungsbez:eid111ung tlersse,,. was wir Etnpfl.tulun~ tind \·or-
steUung nennen, vers1'1.ndc.n winl. Doch s.rhtn wir hier \'On die,;.-r weiteren
• Wortbe<leutung ul, uocl gebrauchen "Vorst<·llung• nur in llem prägn11.nten,
engeren Sinnt\ in (1„J,i dlf~V ünttlluitg der ~:111j1fi11d11g11egg 1111iib ergest.eilt
wird.
Die zu lös~mlt• AuJ'gahc: isl für ,hm PsyeJ1olob"ell \'C)rN''l,t di~ einer
reinc-n Beschreibung der im ttewußuu~iu gegebenen Tat~achen. Ob sicJ1
1He Beschreibung gaui vou th:r Erkliirung, d,·r Hlic::kfiihruug auf k1rns1l1•
GesetzHet1keitt-n nbtren11e11 Hißt, muß !!ich zuig1•n. Zun.ih:hi;t. .i.ind abel' so
weit llls möglich in rtin be1whreih"nc.ll'r Absieht Er.scheinuugen und Zu-
stfüule der rincn mul 1md1•re1l .\ r1 111il1•i11mul1z:ur \'ergl„ic~hen, um die
p
1111tertsel1c•ide11dcM111 !rk111al,~: 1.11fi 111l1·11.\.b m k1111nd ie~ iu j,,clt>n1 Augl'nhlick
u11t.e1· 111·11 11ll1äglid1en Bc·oh,wl1h111J,t~U1111"1lfi11tu1nle. 11w i1• f~ ,·on .\11.ISTV1.'l!Ll:S
hi~ :1.11J .,1·1·u: und BRt:s·rAxo rnn grt.1ßtn L\foistern pi;ycholvgilichtr Ana]yt-,t•
5
~c(i bL wur<IP. )J:m lrnnn :t\lch nngewölrnlicht', sich zul1iUi~ darbietend<'
F.r(ahrungen heranziehen, wie zuerst ,Jon"~~ES MCLLr.n in seioer ScJ1rift
tlbe.r die phnntt1stisehen Oi•sichtsersehcinungt-n. ~Jan k1rn11st atistü1ch Selbst•
bt>o'bttchtungen sammeln, wir zuerst FEc11~1:11 im zweiten Bande der Psycho
physik tnul G,,LTO:<i n seinen lnquirirs on Human Faculty. )hln k,rnn
endlich auch $1.ystematisch-experimentell ,•orgehen, in<lem m1ui ilach einem
fest.gelegten PJm1e dh" SclbstbfObachtungen Ober vorgesehric•l>cne FäJle, z. 8.
auf (;rund vorgrlegter •Reizwörter•, von Versuchspersonen, 11i(! d11nn eben
zug]eich B!)obnchter sind. ,msfi~hren IAßt·
Alle diese Wege laufen auf duselhe, nihnllc•h auf möglichst genuue
Selb!:-tbeohaelttuog hinaus'. Das Expcri.mti:it aJs M>lchc8i sL übc.ndl nurVor
be-reirung. uirgc.ods aber i.si dies nachdtiicklicJu:r zu beton,•n a1s in der
Psychologie. Exf>erhnentc•II he-rbeigcllifirt w11re11 11;ehließ1it·ha uch die Be
oba-cbtungon eines Aa1STo·n:us,< !incsH u21E, wenn sie sich bestimmte Gt•grn·
stAnde 8bsichtlich in die Vorstclluog ri<'.fen, urn d11sV orgesrnnu- mit dtm
\Va.hrgeoommen<'n zu vergleichen. Systcm11th;d1•experimi·ntelB sind 11ueh
FEco:i..:a und ÜAL·ro:,;1 ;crei~ vo:rgeg:uigen, indtm sif• einer Anzl'lhl von P<'r
son,c,n bestimmte Aufgaben in lli11sicl1t der Vorstellung:sleistun.gen ,;teJlten.
ßei FEcuN•:R lassen sich di<'se Aurgtiben. d<'rrn Fo1111ulierunge r leider nicht
direkt anführt, aus den Antworten ziemlich rt"konstru,ieren. G,u„TO?-be
nutzte namentlich die berOhmt gewordene Anweiimng, sich eir.1 cng1isches
FrOJu;tück "~orzustelleu. Aber wertvoll wer(len alle <liese J\laßn11hmen erst
durch Jie Sdbstheobachtungen, zu deren Herbeiföhrung sie bestimmt .sind.
Man darf in dieser Hinsiel1t dil' sy11emn1iscl,-cxpcrimen1elle Methode
nicht nli,. die alleinseligmachende n11sel1c11. Ets kommt claht'i \'Ol' ,,llem auf
,Ue Qualitilt tler Versuchsperso11,e11 11n, Solclu.-. die •id1 iuteresi-i,mt m1u.·he11
wollen unil st..nu. tler zu beohaehte11de,1 Ei·sc:beinuu,feu die t"1'Sh1u.nlieheo•E r
lebnisse• tfo)1ilden1, <lie in ihntil dadurch J1crvor,ten1fen {oder gar erst 118d1-
r1glich koostroiert) wurden. siflJ oatnrUeh streu!{ n.u.s.tuschoiidcn. Abu
1
nucll1 unter deu brauchbA.ren gib1 t·~ st11rke Unter.schiede j,· nach Anlage
und 01,ung. Uo.syste.matische Heoba,•Muugen J"rühe1·crF orach~ können
Ja.rum Beachtenswt-rterf'-& bieten aJ.ac lif"s o mancher Versuchsper&0uc11,U btr~
,Lies •wi\rde sich ldeht 1111 Beispi••leu ,.,cige11 b11"1f.t11.d nß •lil' Au.sh•,1;.,mgen,
1 U,·u •" 11Wnu:.k Sclbs1l.ieut11.eh1t1u1 ,:H i:rs1♦•!1t11 "ir l1il'r iu :-dl'l••m, Hilf'rau .-:i11n, 111 J'-'.111
"" uiclit ,,ur tlic UeM>~ct,11111g r~y,·l,isehe,• t,·unt..1i,►nf'n, <1•1nd,·rn1 111,•,hli e ll.-,,baduung ,,,,n
J_.e..,,,ußt.'ft-io~ i 11 ti ft 1 t t" 11 ;11, i<o!chen umt:.1,1.
6
tlie cler \' ersud1sleiter df'I, An~tl:11!11s ,•lm•r ,. t~rsucJHjl>C.n-01111:u,d <leu sy .ste•
matisclicn Hcii,;wörten•ersucbeu zolA•il ,1•tnden IA.ßt, s,•hr wesentlich durch
ili(' Er.i:,.-eL11isssce:i ner eigrnen •Sd1rcibti,;t;.hexpnirne11tc•• bc,-1,in,nu wtnlon.
\Vciter ist l,Pi solchen VnsucJ,s:reihcn zu bedenkc·n, daß tlurcl1 di,~ g:1u;w
SituatiOH selbst bei tiicht.i,gen ,· crsueh.s11er:soru'n W,J!i'niil;er der frcirn unrl
ui11,.ystc1:natiscl1(•11B eüh~chtung eine Art Zw:rngsl:,ge gn•cliaff'c11 wird, 1lh•
ungü11s1i Et n.uf t11·n Ausfüll il,rer \' ol"6teUungstätigkt·it wirken k111m. J~n,I•
lieh <lt1r.fd er Einfluß Wlbe111bsicl1tigt!eSru ggeation vou .-.eilent lf•~ Vusucl,s
h·itt--r:-iu icht außn ,u·ht gelassen werden. Scl,on <lic Form der ln!itruJ.tion;
nL(•t 1n11:J1 kleillf• Nc:b<-ubehlc·rkunj:t'~unn ,d dns ganze unwiUkürlic.he, nieht in
Worten ausgcdrüela.e \"erlmltf'n «Je..,I .A:itnt-können gefährlich w('rdPn. Den
"Ein1l11ß,l er ~c:hu1e c•rhnn1 m11u in den Protokollen l,llufi~ i-d1on 1rn d,·m
,·etrAteriischen t:c:.bmuehe besdmmter Kunstausclrilc.lrn.
l\fan clarf sieh aJso (len Protokollen so1eher Vr•rsucht· trotz 1.les sd,ul•
tUgen RtSJ:M:kts \'or :illern, was Protokoll heißt, 1dcht ohne weiteres gr
fiu)g(•Jlgcben. Vieles isc in der \Veit, das nicht in J.en A.li:ten steht-. und
Ni isl 11uch manches nicht iu der \\'eh, das d.ario stc>ht.
In Jcr uns hes('l1AJlig1•ndtJ1 Frage glaubt K. Ko,nA' ,mf Unm<l rlcr
J>ro1oko1lc St"'itwr \'cnuc:ltspc1"$0ueu alle gewöhnlich aufgefilhrteu U11tter
si;hd1luragsmerk11)alc (ür Empfio1lu11Hc11u nd \'or~tcllun~n uls unwesc•11tl!c;h
1•rwi1'i;(•11z1u l111t,en. 011s llnuptmnlmutl. <la.s 1ler g1·ringc.re.r1 lnh:11.s:imt
hloUer Vo ~t.t•lluugen. so11. scln:,n clureJ1 zwei hitii drei Siitzc aus dcJt Prot.o
kolltn witlerl(•gt tiiCiu. So l'ilcllu- sich l~piJ eine Bur>r \'or, •i,,'11.llz1 ,nu"l1I.•
YOII, glm11..Hu::i d1t, tlaß idt sie iicd1ü11i n Natur ~u ~c.hütt gc,H·hm h~be•.
Abi'r ist. de.1111i it Jit•Str äi;Lhelisc•lwu BL!wertung ii.l.erl,:uq>t cl.was iiber die
1n ll: nsi lii t dc·r \' Ori-t.elluug ge,;ngc ~ Eh1•11s.owonig hcwt:il'it l'in ,·orge.st.ellU-5
H1inkeu odt•r (flii11zt•n odt•r gar ,1it vorg,·slt•ll1.•• w,·ifü· Fnrlw 1·i1u'.$G egeu
stancies iiOfort, tl;tß die Vorst,·lluugcu di1; lntcrn;ität. ,·011E mpliudungeu batt;(>n.
Denn die;; ~i!Hl keim: eindt•utigen lntrnsiliitshezciehnuugen. Sc.>lhen :t ber
ilit: Vcrsueh1>pcrMme11 1;elbst eine 1,c•sff11rlereS tiirke ihrer ENJcheinunge11
tlarunkr nr:.t1uulc11 haben, :.o lwwei.st Wes iuniiclutl, daß ijie sicli
psy(!hologisch u111.cJu.111rfu' sdriit•L.1A:.mmf:ü 1rde.01 sbt1r. wiiri.len dir• .An
hill1g<-r clc·r Hhcu Lehre cincu i.olcJ11;11} .'all ger:ule für ijicli in Anit()nJch
11ehme11 kl11111(:nt, b1 sit• 1loch inmwr (;t•wicl1t d:u·1.111lfe gtt-11, ,IHß von ,df'r
l-.'111/!Jimu/y1 1 tntd l ·,m,t, l/11uy. i
sch wnchsten Vonstelluilg bis zur stärksten Jo~mpfi11du1n1$1 lme öglicheo7.wisehen
stu fen vorkomn\eu.
Ande~cdu; muß a111'rding,;: t\lgtg'f'hcn wtn.lt•n, dnß ,lie iiltcrcn P,;yeho.'
logen vor FEc11!ll&as ich zu wenig um die individuellen und typiscJu~n
Unt~rsehicc_lc·: gekümmert hnben, und daß sie zu sehr geueigt. W8.N'n, J.as
su sieh selbst Gefundene zn v,ertdlgemeinen1. tn dh:ser Richtung darf
~iclierlich cli,·· ReizwörtermetJ:iode ein Verdienst be~ni.;pntchcn, und ~ie bleibt
:rnch son~t in vieler Hinsieht nützlich, vor8usgesetzt, daß i.ie sieh von ilrn
:mge,deuteten FehJern und Ein~itigkeit.en frei hält.
·J.:s ist noch eine andere lVeise experimenteller Untersuchung~n in
uil.screr Frage angewandt worde-n tlie nicht in erster Linie :mf Sclbstl.x-
1
vbnc:-ll,tuug ungewiesen ist: indem man die objekti\' kontrollierbaren Fehler
fest11t••tlte, die von Versuchspersonen bei ,lt-r Deutung gegeben-er Bewußt,•
:-:eins:inhnlt(' 11uf objekOve f.egensUn<le begangen werden, uncl die Un1s:liin1l.-,
unter df'ncn ·1•:tUptindungen mit Vorstellungen un<l umgekehrt mntc1· kiiust•
lieh hergesb·llt.en ßeJhtgungen verwechselt ~vurJ.en( KCLPc,S usuo1u:, Pt:1u;Y).
Wir werden a.,"t entsprechender St~lle ,·on den Ergebnissen Oehrt1.ucl1m 11eli.-n.
Die folgenden Untcrsucl1ungen bedienen sicJ1, soweit T,u.sllehliclt.-,!:\;'O U1
Verfi.LSS(H' selbst hcigebracltt wird, der nJtc,1 )lt!thode der zufllligen uncl der
absiehtli<'h herbeigeführten (CXJlt'rimtmellen) Seihstbcolo1cht1111J[S. n, zieh,,11
aher selbstverstiiru1lich da-. bc•reir..,f:r üher i1uf deUlsclbi'u oder nuf :uH1erf"m
Weg,e beigebrachte zuvrrlii.$!igt' i\hile.rh1l rnil lu•r,1111,
Es er5cheint notwendig, wC!111\1't, r:,;t.Andi1:,Y\1ü1b1egr 1lie 11.rinzipiellen
Fragen erzielt werden i.oll, tlie11-0 Frag•·n zutri-t An tle1n !\fBt('risl eines ein
zelnen Sinnes zu en')rtern. Oio_Verhriltnil-!5h<r~a uchen j11n icht üh(!rAHg lc•iel~
%U liegen. A1n bel-ten geht nlt'ln vom Gchfir,;inn<' aus. l>ie Empffndongen
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steJlte in den mit offenen Augen gesehenen R.3um oder in das Augem;chw:in
oder in einen sogemm'nten Vorstellongsr&um ,•erlegt. Die.seU ntersd1ie-de sind
in sich !'leibst nicht leicht iu be.11ehreiben, i-cheinen aber auch aof die •1uali
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habeJl, Außerdem stößt m:in bezüglich des am mei~t.enu mstrittPnen Merk
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