Table Of ContentJoachim Weimann
Jeannette Brosig-Koch
Einführung in die
experimentelle
Wirtschaftsforschung
EinführungindieexperimentelleWirtschaftsforschung
JoachimWeimann
JeannetteBrosig-Koch
Einführung in die
experimentelle
Wirtschaftsforschung
JoachimWeimann JeannetteBrosig-Koch
UniversitätMagdeburg UniversitätDuisburg-Essen
Magdeburg,Deutschland Essen,Deutschland
ISBN978-3-642-32764-3 ISBN978-3-642-32765-0(eBook)
https://doi.org/10.1007/978-3-642-32765-0
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Lektorat:Dr.IsabellaHanser
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vonSpringerNature.
DieAnschriftderGesellschaftist:HeidelbergerPlatz3,14197Berlin,Germany
V
FürunsereFamilienundinErinnerunganThomas
Über dieses Buch
DieexperimentelleWirtschaftsforschungistheuteausdermodernenwirtschaftswissen-
schaftlichen Forschung nicht mehr wegzudenken. Laborexperimente, die der zentrale
GegenstanddiesesBuchessind,werdeninzwischeneingesetzt,umeinegroßeBandbrei-
teökonomischerFragestellungeninallenBereichenderÖkonomikzubehandeln.Man
findetsieinderbetriebswirtschaftlichenForschung,imBereichIndustrieökonomik,der
Finanzwissenschaft,derKapitalmarktforschung,derMakroökonomik,derGesundheits-
ökonomikundaufvielenanderenFeldern.MitdemAufschwungderexperimentellen
ForschungistdieEntwicklungeinerimmerdifferenzierterenMethodikeinhergegangen,
dievieldazubeigetragenhat,dassdieQualitätderLaborexperimenteimmerweiterge-
stiegenist.
AllerdingshatdasauchzurFolge,dassesimmerwichtigergewordenist,sehrgenauzu
wissen,wiemaneineForschungsfrageimLabormethodischsauberuntersucht.Dieses
LehrbuchwillForschenden,diedasLaborbenutzenwollen,genaudabeihelfen.Wirha-
benunsdabeivorgenommen,einBuchzuschreiben,vondemsowohlWissenschaftlerin-
nenundWissenschaftlerprofitierenkönnen,diebereitsErfahrungimLaborgesammelt
haben,alsauchsolche,diemitdieserMethodebeginnenzuarbeiten.Essindkeinerlei
besondereVorkenntnisseerforderlich,umdiesesBuchbenutzenzukönnen.
Natürlich steht die wirtschaftswissenschaftliche Forschung im Mittelpunkt dieses Bu-
ches,aberwirhoffen,dassauchKolleginnenundKollegenausanderen,angrenzenden
Disziplinen,indenenbegonnenwirdLaborexperimentezubenutzen,davonprofitieren
können.WirhabenunsjedenfallsMühegegeben,sowenigÖkonomikvorauszusetzen
wie möglich. Dasäußert sich zum Beispiel darin,dass wir zwei Anhängegeschrieben
haben,in deneneinerseits wichtige spieltheoretischeBegriffe erläutert sindundande-
rerseits wichtige Basisexperimente erklärt werden, die in der Wirtschaftswissenschaft
verwendetwerden.
DasBuchgliedertsichininsgesamtvierTeile(zuzüglichdenAnhängen).DerersteTeil
istderVersuch,dieexperimentelleMethodeindenKontextderwirtschaftswissenschaft-
lichenForschungeinzuordnen.Daserschienunsnotwendigundsinnvoll,weildieWirt-
schaftswissenschafttraditionellkeineexperimentelleDisziplinwarundsichinihrenAn-
fängensehrdeutlichvonderPsychologieabgegrenzthat.EsbedarfdeshalbeinerErklä-
rung,wieesdazukommenkonnte,dassheutedienormativeTheoriemitihrenaxioma-
tischenModellenzusammenmitExperimentenundeinerimmerwichtigerwerdenden
VerhaltensökonomikdaswissenschaftlicheFeldbeherrschenkönnen.EinesolcheErklä-
rungversuchenwirimerstenTeilzuliefern.
DerzweiteTeildesBuchesistgewissermaßenseinKern,denninihmgehtesumdieme-
thodischenGrundlagen.Wirhabenversucht,dieausunserer(subjektiven)Sichtwich-
tigstenmethodischenFragenaufzugreifen.NatürlichverbindenwirdamitnichtdenAn-
spruchaufVollständigkeitundnatürlichbleibteseinesubjektiveAuswahl.Geholfenhat
uns dabei die regelmäßige Lektüre des Newsletters der Economic Science Association
VII
ÜberdiesesBuch
(„[email protected]“),derunsvieleAnregungengelieferthat.DerESA
GemeinschaftseiandieserStelleherzlichgedankt.
DerdritteTeildesBuchesbeschäftigtsichmitderganzpraktischenDurchführungvon
Experimenten. Die ist wichtig, denn sowohl Ökonominnen und Ökonomen als auch
Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler1 sind es üblicherweise nicht ge-
wöhnt,vonihremSchreibtisch aufzustehenundganzpraktischin einemLaborzuar-
beiten.Deshalbschienesunswichtig,einerseitsnützlicheHinweisezugeben,wieman
die Arbeit dort gestalten kann, und andererseits auch auf die schlimmsten Fallstricke
hinzuweisen,diebeiderArbeitimLaborlauern.
DervierteTeildesBuchesbefasstsichmitderstatistischenAuswertungderDaten,die
imLaborerzeugtwerden.Dabeiwaresunswichtigdaraufhinzuweisen,dassdiestatis-
tischeAnalysenichterstdannbeginnensollte,wenndasExperimentabgeschlossenist.
Vielmehr sollte man bereits bei der Konzeption des Experiments an die nachfolgende
statistischeAnalysedenken.Fehler,diebeimDesigndesExperimentsgemachtwerden,
lassensichdurchStatistiknichtmehrkorrigieren.DervierteTeilhatunsvordiegrößten
„Auswahlprobleme“gestellt.DieLiteraturzudenstatistischenMethoden,diebeiLabor-
datenzurAnwendungkommenkönnen,istsehrumfangreichunddieZahlderinFrage
kommendenVerfahrensehrgroß.Wirmusstendeshalbwählen,waswiraufnehmenund
wieweitwiraufdieDetailseinesVerfahrenseingehen.AnvielenStellenverweisenwir
aufweiterführendeLehrbücher,weilesdenRahmendiesesBuchesgesprengthätte,noch
differenzierterüberdieVerfahrenzuberichten.
BeiderArbeitanTeilvierhatunsSönkeHoffmannineinerWeiseunterstützt,derenBe-
deutunggarnichtüberschätztwerdenkann.Wirhättenesgernegesehen,wennSönke
MitautordesBuchesgewordenwäre.SeinBeitraghättedasaufjedenFallgerechtfertigt.
DankenmöchtenwirauchdenMitarbeiterinnendesSpringerVerlages,namentlichBar-
baraFessundIsabellaHanser,fürihreUnterstützungundvorallemfürdieGeduld,die
siemitunshatten.
Wirhoffensehr,dassdasBuchinderLehreeingesetztwirdunddassesdenen,dieim
Laborforschen,einwenighilft,dieimmerhöherenmethodischenStandardszuerfüllen,
diedieForschungverlangt.Wennesgutläuft,wirdesweitereAuflagendesBuchesgeben
undwirwürdenunssehrfreuen,wenndiejenigen,diedasBuchlesenundnutzen,uns
wissenlassen,wennsieetwasvermissenoderetwasanderssehen,alswiresdargestellt
haben.FallsdasBuchgefällt,freuenwirunsnatürlichauchüberpositiveRückmeldun-
gen.Wirsinderreichbarunter
[email protected]
[email protected]
1 Wirhabenunsentschieden,imBuchaufdiegenderneutraleNennungjeweilsbeiderGeschlechterzu
verzichtenundnurdiemännlicheFormzuverwenden.DiesdientderbesserenLesbarkeit.Wirmöch-
tenaberausdrücklichdaraufhinweisen,dassnichtnurdasAutorenpaardiesesBuches,sondernauch
diewissenschaftlichePraxiszeigen,dassFraueneineebensowichtigeRolleinderexperimentellen
WirtschaftsforschungspielenwieMännerundwirmöchtenjungeWissenschaftlerinnenausdrücklich
ermutigen,denWegindieAkademiazugehen.
Über die Autoren
Prof.Dr.JoachimWeimannistinDüsseldorfgeboren.DasStudiumderVWLabsolvier-
te er an der Universität Bielefeld. Promoviert und habilitiert hat er an der Universität
Dortmund.NacheinemerstenRufandieRuhr-UniversitätBochumerhielter1994den
RufandieOtto-von-Guericke-UniversitätMagdeburg.DortisterbisheuteInhaberdes
LehrstuhlsfürWirtschaftspolitik.EristAutorzahlreicherPublikationenininternationa-
lenwissenschaftlichenJournalenundvonsiebenMonographien,darunterdreiLehrbü-
chern.EristVorsitzenderderGesellschaftfürexperimentelleWirtschaftsforschungund
Leitender Direktor des MaXLab (Magdeburger Labor für experimentelle Wirtschafts-
forschung),MitglieddesSenats-unddesBewilligungsausschussesfürGraduiertenkol-
legsderDeutschenForschungsgemeinschaft,VorsitzenderdesISSM(InstitutfürStand-
ortforschung und Steuerpolitik Magdeburg) undMitglied von ACATECH (Akademie
der Technikwissenschaften). Er war von 1998 bis 2008 Dekan der Fakultät für Wirt-
schaftswissenschaftanderUniversität Magdeburgundvon1998bis2011Mitglied des
wissenschaftlichenSenatsderUniversitätMagdeburg.NebenderexperimentellenWirt-
schaftsforschunggilt sein wissenschaftlichesInteresse der Arbeitsmarktforschung, der
GlücksforschungundderUmweltökonomik.ZurArbeitsmarkt-undzuFragenderUm-
weltpolitikäußertsichProf.WeimannauchimmerwiederinderÖffentlichkeit.DieFAZ
führteihnmehrfachinderListeder50einflussreichstenÖkonomenDeutschlands.
IX
ÜberdieAutoren
Prof.Dr.Jeannette Brosig-Kochistseit2008Inhaberindes Lehrstuhlsfürquantitative
WirtschaftspolitikanderUniversitätDuisburg-EssenundGründungsdirektorindesEs-
senerLaborsfürexperimentelle Wirtschaftsforschung(elfe).Nachihrer Promotionan
der Otto-von-Guericke-Universität MagdeburgimFach Volkswirtschaftslehreforschte
sieunteranderemanderPennStateUniversityindenUSAsowieanderUniversitätzu
Köln.SiewurdezweimalmitdemHeinz-Sauermann-PreisderGesellschaftfürexperi-
mentelleWirtschaftsforschungausgezeichnetunderhieltbereitsmit32JahreneinenRuf
aufeinenLehrstuhlfürVolkswirtschaftslehre.JeannetteBrosig-Kochhatinzahlreichen
internationalenFachzeitschriftenpubliziert.IhreaktuellenForschungsarbeitenbeschäf-
tigensichmitverschiedenenFragestellungenimBereichderexperimentellen Gesund-
heitsökonomikunddesMarktdesigns.JeannetteBrosig-KochistMitglieddesFachkolle-
giums Wirtschaftswissenschaftender DeutschenForschungsgemeinschaft,Vorsitzende
desSozialwissenschaftlichenAusschussesdes VereinsfürSocialpolitik undGeneralse-
kretärinderDeutschenGesellschaftfürGesundheitsökonomie.
XI
Inhaltsverzeichnis
I DasStudiumdesVerhaltens
1 Einleitung...................................................................... 3
2 DienormativeTheorieunddieVerhaltensökonomik...................... 7
3 DieGeschichtederökonomischenExperimente ........................... 11
4 DieGeschichtedesneoklassischenRationalmodellsundderRückkehr
derPsychologie ............................................................... 19
5 ExterneValidität .............................................................. 29
6 Verhaltensforschung:EineinterdisziplinäreAngelegenheit.............. 43
Literatur ............................................................................... 51
II MethodischeGrundlagen
7 Einleitung...................................................................... 57
8 EsgehtumGeld............................................................... 59
8.1 Die„InducedValue“Methode.................................................... 60
8.2 DieHöhederAuszahlungen...................................................... 65
8.3 DarfmanvonVersuchspersonenGeldnehmen?.................................. 68
8.4 DerHouse-MoneyEffekt ......................................................... 71
9 DieVersuchspersonen........................................................ 75
9.1 DarfmanVersuchspersonenbelügen? ........................................... 76
9.2 SindStudierendedierichtigenVersuchspersonen?............................... 79
9.3 WelcheRollespieltdasStudienfach? ............................................. 84
9.4 KulturelleUnterschiede.......................................................... 87
10 Präferenzen,AuszahlungenundErwartungen............................. 91
10.1 RisikoverhaltenimLabor......................................................... 92
10.2 DieWahldesAuszahlungsmechanismus.......................................... 97
10.3 DieAbfragevonErwartungen.................................................... 99
11 DerEinflussdesExperimentators............................................ 107
11.1 DerExperimentatoreffekt........................................................ 108
11.2 Doppelblindanordnungen ....................................................... 118
11.3 DerFramedesExperiments ...................................................... 121
11.4 InstruktionenundVerständnistests .............................................. 127