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Dynamische Märkte
Timm Gudehus
Dynamische
Märkte
Praxis, Strategien undNutzen
für Wirtschaft und Gesellschaft
MitAbbildungenundTabellen
123
Dr.TimmGudehus
Strandweg
Hamburg
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Vorwort
Heintendsonlyhisowngain,
andheisinthis,asinmanyothercases,
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topromoteanend
whichwasnotpartofhisintention.
AdamSmith
Der Markt bewirkt selbstregelnd die effiziente Versorgung der Menschen mit den
GüterndesprivatenundöffentlichenBedarfs.DieausAngebotundNachfrageresul-
tierendenMarktpreisesorgenfürdieoptimaleAllokation derRessourcenundVer-
teilungderGüter.DasistsooderähnlichindenLehrbüchernderÖkonomiezulesen
[Friedman;Mankiw;Preiser;Samuelson;Schneider;Stigler
;Wöhe/u.a.].
Wersichauf denMärktengenauer umsieht, erkennt jedochbald, dassdieher-
kömmlichenMarkt-undPreistheorienwenigmitderPraxiszutunhaben.DieKauf-
mengenundKaufpreisekommenanderszustandealsinderTheorieangenommen.
SiesindabhängigvonderMarktordnung undresultierenausdenErwartungenund
denEntscheidungenderAkteure,dievonderenKosten,Nutzen,AuslastungundGe-
winnstrebenbestimmtundvondenMarktveränderungenbeeinflusstwerden.DieAl-
lokationderRessourcen durchdenMarktistkeineswegs optimal. Dieresultierende
VerteilungderGüter,EinkommenundVermögenwirdvonvielenalsungerechtemp-
funden.AuchdieoftbeschworeneSelbstregelungdurchdenMarktfunktioniertnicht
immer[Afheldt;Spiegel;Kamp/Scheer;Stiglitz].
Das Verhalten von Unternehmen und Staat hat andere Auswirkungen, als von
ManagernundPolitikernangestrebtoderbehauptetwird.DieAnmaßungvonWis-
senundHandlungsmachtstehtimWiderspruchzumErreichbaren[Hayek].Die
AnalysenundEmpfehlungenderWirtschaftsexpertensindwidersprüchlichunder-
weisensichallzuoftalsunzutreffend[MankiwS.ff.].Dasliegtnichtzuletzt
daran,dassVolkswirtschaftslehreundWirtschaftspolitikaufMarkt-undPreistheo-
rienberuhen,derenPraxisfernezwarallgemeinbekanntist,abernichtausreichend
berücksichtigtwird[Eucken;Buchholz;Coase;Friedman;Gal-
braith;Giersch;Schneider/S.ff.;Wöhe].
Keine andere Wissenschaft bietet so viele Theorien wie die Ökonomie: Markt-
und Preistheorien; Bedarfs-und Nutzentheorien; Wettbewerbstheorie und Spieltheo-
rie; Einkommenstheorie und Konsumtheorie; Investitionstheorie und Kapitaltheorie;
Transaktionskostentheorie;Geld-undInflationstheorien;Gleichgewichts-,Konjunktur-
undWachstumstheorien;Beschäftigungs-undArbeitswerttheorien,Wohlfahrtstheorie
undVerteilungstheorie.DieverschiedenenTheorienbehandelnoderbetreffenfastal-
ledenMarkt.Siebeziehensichaufeinanderundüberschneidensich.Siehabenkeine
einheitlicheTerminologie,sindumstrittenundteilweisewidersprüchlich[Buchholz
VI Vorwort
;Köhler ;KoppensteinerS.ff.;Mankiw S.ff.].VieleWirt-
schaftstheorien beruhenaufunrealistischen Annahmen underhebenunbewiesene
BehauptungenzuunumstößlichenDogmen[SamuelsonS.;Stigler;Stig-
litz].
DieDiskrepanzen, derDogmatismus unddiePraxisfernederklassischenÖko-
nomiehabenmichzueigenenÜberlegungenangeregt.DiehierdargestellteLogikdes
MarktesistdasErgebnislangjährigertheoretischerArbeit.Sieresultiertausmeinen
ErfahrungenalsGeschäftsführerfürTechnik,MarketingundVertriebsowiealsUn-
ternehmensberater fürStrategieundLogistik.DieAusführungenbeschränkensich
nicht auf die Kritik unhaltbarer Dogmen der klassischen Ökonomie und die Be-
schreibungdesvielfältigenMarktgeschehens.SiesindeinkonstruktiverBeitragzum
VerständnisderrealenMärktemitdemZiel,praktischenNutzenzustiften.DasBuch
beschreibtdieBedingungenfüreffizienteMärkte,zeigtdieHandlungsmöglichkeiten
derAkteureauf dynamischenMärktenunddenwirtschaftspolitischen Handlungs-
bedarf.
Zur quantitativen Analyse dynamischer Märkte wird ein mathematisches In-
strumentarium entwickelt. Esbestehtaus denTransfergleichungendes Marktesund
damit erstellten Marktsimulationsprogrammen, mit denen die verschiedenen Kon-
stellationen stationärerMärkteunddieAuswirkungenderMarktkräfteaufdynami-
schenMärktenuntersuchtwerden.ZahlreicheBerechnungsbeispielezeigendieKon-
sequenzenfürdieMikroökonomieunddieMakroökonomie.Darausresultierenall-
gemeingültigeMarktgesetze,neueErkenntnisseüberdieWirkungendesMarktes,prak-
tischnutzbareBeschaffungs-undAbsatzstrategienundVorschlägezurVerbesserung
derMarktordnung undderwirtschaftspolitischenRahmenbedingungen.
DasBuchbehandeltdiePraxisderMärkte,dieHandlungsmöglichkeitenundStra-
tegienderAkteure unddenNutzendesMarktesfürWirtschaftundGesellschaft.Es
richtetsichanUnternehmer,ManagerundBerater,dieStrategienzurNutzungdy-
namischer Absatz- und Beschaffungsmärkte benötigen, sowie an Forscher, Lehrer
und Studierende der Betriebs- undVolkswirtschaft, des Wirtschaftsrechts undder
Wirtschaftspolitik. DasWerkisteinPlädoyerfüreinefreieundsozialeMarktwirt-
schaftmitfairenRegeln[Eucken].EsenthältLösungsansätze füraktuellePro-
bleme,regtzumWeiterdenkenanundgibtAnstößefüreineanalytischeÖkonomie,
dievondenindividuellenBedürfnissenderMenschenausgehtunddiephysikalisch-
technischenGegebenheitenberücksichtigt.ObgleichsichFunktionundWirkungen
dynamischerMärktenichtohneFormelnundSimulationsrechnungen untersuchen
lassen,sinddiewesentlichenZusammenhängeundKonsequenzenauchfürmathe-
matischwenigergeübteLeserverständlich.
Viele Menschen haben mit ihrem Wissen, hilfreichen Hinweisen und der Be-
reitschaft zum Zuhören zum Entstehen dieses Buches beigetragen. Meinem Vater,
Herbert Gudehus, verdanke ichdas Interesse an der Betriebswirtschaft. Mein Wis-
senüberdieklassischeÖkonomieverdankeichAdamSmith,JohnStuartMill,Erich
Schneider,GünterWöhe,WalterEucken,MiltonFriedman,PaulA.Samuelson,Fried-
rich A. Hayek, Erich Preiser, Herbert Giersch und vielen anderen. Das analytische
Vorgehen habe ich aus dem Werk von Karl Popper gelernt, dessen unabhängiges
DenkenundwissenschaftlicheRedlichkeitmirstetsVorbildwaren.Besondersdanke
Vorwort VII
ichHans-GeorgKoppensteinerfürdieDurchsichtderTextentwürfe,seineKritikund
wertvolleAnregungen.
Herrn Thomas Lehnert danke ich für sein Interesse an meiner Arbeit und die
Bereitschaft,auchdiesesBuchimSpringer-Verlagzuveröffentlichen.FürdieSorgfalt
beiderDrucklegungseiFrauMonikaRieplundihremTeamgedankt.
MeineFrauHeilwigGudehus,geb.Schomerus,hatmichinzahllosenDiskussio-
nensowiedurchihreRecherchenundKritikbeimeinerArbeitunterstützt. Siehat
mitihrerKlugheitundGedulddasEntstehendesBuchsmöglichgemacht.Ihrwidme
ichdiesesWerkdesVerstandesvonganzemHerzen.
TimmGudehus
Hamburg,Juli
Inhalt
1 Einführung........................................................ 1
2 Marktbeispiel...................................................... 9
2.1 AngebotundNachfrage............................................. 10
2.2 Begegnungsmöglichkeiten........................................... 10
2.3 Preisbildungsmöglichkeiten ......................................... 11
2.4 StatischerMarkt.................................................... 11
2.5 Stochastisch-stationärerMarkt ...................................... 12
2.6 Handlungsmöglichkeiten............................................ 15
3 Wirtschaftsgüter................................................... 17
3.1 MaterielleWirtschaftsgüter.......................................... 19
3.2 ImmaterielleWirtschaftsgüter ....................................... 21
3.3 Arbeitsleistungen................................................... 23
3.4 Kombinationsgüter ................................................. 24
3.5 Netzwerkleistungen................................................. 25
3.6 ÖffentlicheGüter................................................... 27
3.7 Mengeneinheiten................................................... 27
3.8 Qualität............................................................ 29
3.9 Transferkosten ..................................................... 32
3.10 NachfragergrenzpreiseundNutzwerte ............................... 33
3.11 AnbietergrenzpreiseundKosten..................................... 36
3.12 Güterbilanzen...................................................... 42
3.13 Güterdisposition ................................................... 45
4 GeldundFinanzgüter.............................................. 51
4.1 FunktionendesGeldes.............................................. 52
4.2 Zahlungsmittel ..................................................... 53
4.3 Wertmaßstab....................................................... 58
4.4 Finanzgüter ........................................................ 60
4.5 Kurswerte.......................................................... 62
4.6 Vermögenswerte ................................................... 66
4.7 Erwerbsvermögen .................................................. 68
4.8 Vermögensbilanzen................................................. 69
4.9 Finanzdisposition .................................................. 72
4.10 Gewinnoptimierung ................................................ 74
4.11 Wirtschaftsentwicklung ............................................. 75
X Inhalt
4.12 Konjunkturzyklen .................................................. 80
4.13 Stimmzettel ........................................................ 85
5 Märkte ............................................................ 89
5.1 VerhaltenderAkteure .............................................. 90
5.2 Marktordnungen ................................................... 92
5.3 Marktplätze ........................................................ 94
5.4 Kaufprozesse....................................................... 98
5.5 Marktergebnisse.................................................... 100
5.6 Paretoverteilungen.................................................. 103
5.7 Marktzeiten........................................................ 104
5.8 Marktveränderungen ............................................... 106
5.9 Wettbewerb........................................................ 110
5.10 MarkteffizienzundSelbstregelung ................................... 113
6 Nachfrage ......................................................... 117
6.1 Nachfragemengen .................................................. 117
6.2 Nachfragergrenzpreis ............................................... 120
6.3 Nachfragefunktionen ............................................... 121
6.4 Qualitätserwartungen............................................... 125
6.5 Nachfrageänderungen .............................................. 126
6.6 Modellfunktionen .................................................. 129
7 Angebot........................................................... 133
7.1 Angebotsmenge .................................................... 133
7.2 Angebotsgrenzpreis................................................. 134
7.3 Angebotsfunktionen................................................ 135
7.4 Qualitätsangebot ................................................... 137
7.5 Angebotsänderungen ............................................... 138
8 Preisbildung....................................................... 143
8.1 Preisbildungsarten.................................................. 143
8.2 Verhandlungspreise................................................. 145
8.3 Vermittlungspreise ................................................. 146
8.4 Angebotsfestpreise.................................................. 146
8.5 Nachfragerfestpreise ................................................ 147
8.6 ExterneFestpreise .................................................. 147
8.7 Preistransfergleichungen ............................................ 148
8.8 Einsatzbereiche..................................................... 149
8.9 Preisgestaltung ..................................................... 151
Inhalt XI
9 Mengenbildung.................................................... 155
9.1 Mengenbildungsarten............................................... 155
9.2 Mengenteilung ..................................................... 156
9.3 Mengenrestriktionen ............................................... 157
9.4 Verkaufseinheiten .................................................. 158
9.5 Mengentransfergleichungen ......................................... 159
10 Marktbegegnungen ................................................ 161
10.1 KaufergebnisseundTransfermatrix .................................. 161
10.2 SelbstregelndesZusammentreffen.................................... 163
10.3 ZusammentreffenaufAnbietermärkten .............................. 164
10.4 ZusammentreffenaufNachfragermärkten ............................ 166
10.5 FremdgeregelteZusammenführung .................................. 167
10.6 SimultanePreis-undMengenbildung ................................ 169
10.7 Marktinformationen................................................ 171
11 Marktsimulation................................................... 175
11.1 MöglichkeitenundGrenzenderSimulation .......................... 175
11.2 TabellenprogrammzurEinzelmarktsimulation........................ 176
11.3 MastertoolzurdynamischenMarktsimulation ........................ 180
11.4 Preis-Mengen-Relationen ........................................... 183
11.5 Wettbewerbskonstellationen......................................... 185
11.6 StandardkonstellationderMarktsimulation........................... 187
11.7 VerbundprogrammeundMarktspiele ................................ 190
12 Marktstatik........................................................ 193
12.1 EffektiveNachfrageundeffektivesAngebot........................... 194
12.2 AuswirkungenderPreis-undMengenbildung ........................ 197
12.3 AuswirkungenderBegegnungsart ................................... 199
12.4 KollektiveNachfrageänderungen .................................... 201
12.5 KollektiveAngebotsänderungen ..................................... 208
12.6 Marktsymmetrie ................................................... 210
12.7 GesamtabsatzundMarktpreise ...................................... 211
13 Marktstochastik ................................................... 215
13.1 MittelwerteundZufallsschwankungen ............................... 216
13.2 ZufallseinflüsseaufMarktpreiseundPeriodenabsatz .................. 218
13.3 VerteilungswirkungfürdieKäufer ................................... 222
13.4 VerteilungswirkungaufdieAnbieter ................................. 225
13.5 MarktchancenundMarktrisiken..................................... 226
13.6 Spekulationsmärkte................................................. 229
Description:Wie von "unsichtbarer Hand" sichert der Markt die G?terversorgung und bewirkt, dass der Eigennutz des Einzelnen auch dem Nutzen anderer dient. Der Autor zeigt hier, wie, unter welchen Voraussetzungen und in welchen Grenzen das m?glich ist. Seine grundlegend neue, interdisziplin?re Analyse bietet Pra