Table Of ContentBetriebs- und Wirtschaftsinformatik
Herausgegeben von
H. R. Hansen H. Krallmann P. Mertens A.-W. Scheer
D. Seibt P. Stahlknecht H. Strunz R. Thome
Eberhard Plattfaut
DV-UnterstOtzung
strategischer
Unternehmensplanung
Beispiele und Expertensystemansatz
Springer-Verlag
Berlin Heidelberg New York
London Paris Tokyo
Eberhard Plattfaut
Universitat Erlangen-NOrnberg
Lange Gasse 20, 0-8500 NOrnberg
n2
ISBN -13; 978-3-540-18631-1 e-ISBN -13; 978-3-642-73244-7
001: 10.1007/978-3-642-73244-7
CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek. Plattfaut, Eberhard: DV-Unterstotzung
strategischer Unternehmensplanung : Beispiele u. Expertensystemansatz I Eberhard
Plattfaut.-Berlin; Heidelberg; New York; London; Paris; Tokyo: Springer, 1988.
(Betriebs-und Wirtschaftsinformatik; 24)
ISBN -13: 978-3-540-18631-1
NE:GT
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© by Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1988
2142/3140-543210
Vorwort
Unter den betriebswirtschaftlichen Fachgebieten, die in den nachsten Jahren an Bedeu
tqng gewinnen werden, liegen nach einer Umfrage, die Marcus Bierich, Vorsitzender
der GeschaftsfUhrung der Robert Bosch GmbH, unter Praktikern und Hochschullehrern
durchgefUhrt und deren Ergebnisse er auf dem Deutschen Betriebswirtschafter-Tag
1986 prasentiert hat, zwei Bereiche - die Strategische Planung und die Wirtschaftsin
formatik - mit an der Spitze. Es liegt infolgedessen nahe, diese beiden Teilbereiche
fachiibergreifend zu verbinden, wie dies von den in der Untersuchung Befragten auch
gesehen wurde. Diese Verbindungen aufzuzeigen, ist das Ziel der vorliegenden Schrift.
Die Arbeit entstand wahrend der Tatigkeit von Herrn Plattfaut als wissenschaftlicher
Mitarbeiter an meinem Lehrstuhl. In Zusammenarbeit mit Unternehmen wurden ver
schiedene Ansatze fUr eine DV -Unterstiitzung strategischer Unternehmensplanung re
alisiert. Praktiker haben diese am Rechner erprobt und als zukunftstrachtig einge
scMtzt.
Dem Autor und mir ist es ein Anliegen, den Praktikern W. Ebert, H. Kaczmarek, Dr.
J. Liese, W. Rosenthal und Dr. B. Schultheil3 stellvertretend fUr die Nichtgenannten
dafUr zu danken, dal3 sie uns Einblick gewahrt haben in Bereiche, die normalerweise
als "top secret" gelten. Einige Passagen wurden daher gezielt anonymisiert, ohne dal3 die
Herausarbeitung der zugrundeliegenden Gedanken darunter leiden wiirde. Unser Dank
gilt auch den Studenten W. Bonhag, B. Gutmann, J. Podschadel, N. Scheuch, G.
Schwandner und insbesondere G. Kraetzschmar, die an den verschiedenen Projekten
beteiligt waren.
Niirnberg im Marz 1987 Peter Mertens
Inhaltsverzeichnis
Seite
1. Ein1eitung
l.l. Uberblick 1
1.2. Literatur zu Kapite1 1 4
2. Informationstechnik a1s strategisches Instrument 5
2.l. Informationstechnik zum Aufbau von Wettbewerbsvortei1en 5
2.2. Anwendungen der IT in ausgewahlten Branchen 7
2.2.1. Fertigungsindustrie 7
2.2.2. Handel 9
2.2.3. Verkehr 11
2.2.4. Versicherungen 12
2.2.5. Banken l3
2.3. Identifizierung von Einsatzbereichen 14
2.4. Literatur zu Kapite1 2 19
3. Informationssamm1ung 21
3.l. Externe und interne Informationsbanken 21
zur Informationsbeschaffung
3.2. Beispie1e zur Nutzung externer Informationsbanken 22
3.2.l. Abfrage von Marktinformationen 22
3.2.2. Abfrage von Informationen tiber techno1ogische Schwerpunkte 23
von Konkurrenzunternehmen
3.3. Beispiele zum Aufbau und zur Nutzung 29
interner Informationsbanken
3.3.l. Know-how-Datenbank 29
3.3.l.1. Zie1setzung 29
VIII
3.3.1.2. Aufbau der Know-how-Datenbank 29
3.3.1.3. Einsatz zur Deckung strategischer Informationsbedarfe 30
3.3.2. Technologiedatenbank 30
3.3.2.1. Zielsetzung 30
3.3.2.2. Aufbau der Technologiedatenbank 32
3.3.2.2.1. Dokumentstruktur 32
3.3.2.2.2. Informationssammlung und -erfassung 34
3.3.2.2.3. InformationserschlieJ3ung 34
3.3.2.3. Einsatz zur Deckung strategischer Informationsbedarfe 35
3.4. Nutzen-Kosten-Uberlegungen zur Verwendung interner 38
vs. externer Informationsbanken
3.5. Literatur zu Kapitel 3 40
4. Informationsaufbereitung zur Unterstiitzung 42
strategischer Entscheidungen
4.1. Unternehmensmodelle zur Analyse der 42
Auswirkungen von Entscheidungen
4.1.1. Uberblick 42
4.1.2. Beispiele 43
4.1.3. Exkurs: Unterstutzung einer Produktlinienentscheidung 49
4.2. Rechnergestutzte Datenanalyse 52
4.2.1. Prognoseansatze fur strategische Entscheidungen 52
4.2.2. Lebenszyklusuberlagerungen als Beispiel fUr den Einsatz 53
von mathematisch-statistischen Modellen
4.2.3. Cross-impact-Methode zur rechnergestutzten 54
Generierung von Szenarien
4.2.4. Branchenanalyse durch Mustererkennung 57
4.3. Literatur zu Kapitel 4 60
IX
5. Unterstutzung der Kommunikation im EntscheidungsprozeB 63
5.1. Prasentationsgrafik zur Aufbereitung von Informationen 63
5.2. Kommunikationsunterstutzung durch Electronic-mail-Systeme 63
am Beispiel eines Modells zur Produktplanung
5.2.1. Zielsetzung 64
5.2.2. Aufbau und Komponenten des Systems 65
5.2.2.1. Aufbau 65
5.2.2.2. Komponenten 67
5.2.2.2.1. Produktfindung 67
5.2.2.2.2. Produktrealisierung 69
5.2.3. Dokumentation 69
5.2.4. Informationsverteilung 70
5.2.5. Informationsverdichtung 72
5.3. Literatur zu Kapitel 5 74
6. Konzeption und Realisierung eines wissensbasierten Systems 76
zur Generierung von Strategieempfehlungen
6.1. Bestehende Ansatze zum Einsatz von Expertensystemen 76
in der strategischen Planung
6.2. Voraussetzungen fUr den Aufbau eines wissensbasierten Systems 82
6.3. Portfolio-Ansatze zur Strategiefindung 84
6.3.1. Grundidee 84
6.3.2. Auspragungen 85
6.4. Schwachen der Portfolio-Ansatze 86
6.4.1. Oberflachlichkeit der Analyse 87
6.4.1.1. Fehlende Berucksichtigung mehrerer Dimensionen 87
6.4.1.2. Fehlende Berucksichtigung zahlreicher EinfluBfaktoren 87
6.4.2. MiBachtung der Interdependenz von Bewertungsfaktoren 87
6.4.3. Informationsverlust durch Aggregation 88
x
6.5. Aufbau eines Systems zur Generierung von Strategieempfehlungen 88
6.5.1. Informationsquellen 88
6.5.2. Struktur der Wissensbasis 89
6.5.2.1. Generierung von Strategieempfehlungen durch Kombination 89
verschiedener Portfo lio-Ansatze
6.5.2.1.1. Generierung grundsatzlich neuer Strategieempfehlungen 89
6.5.2.1.2. Auswahl aus einer Menge vorgegebener Strategieempfehlungen 89
6.5.2.2. Das Planungsmodell STRA TEX 90
6.5.2.2.1. Struktur des Planungsmodells 90
6.5.2.2.2. Bewertung der Planungsdimensionen 92
6.5.2.2.3. Nebeneffekte 94
6.5.2.2.3.1. Anderung der Gewichtung 94
6.5.2.2.3.2. Faktorisierte Ab-j Aufwertung 96
6.5.2.2.3.3. Einbringen einer Konstanten 97
6.5.2.2.3.4. Bedingte Strategien 98
6.5.2.2.3.5. Bedingte Fragen 98
6.5.2.2.3.6. Verkurzung des Bewertungsprozesses 100
6.5.2.2.3.7. Plausibilitatspriifung 100
6.5.2.2.4. Unscharfe 101
6.6. Realisierung des Systems 104
6.6.1. Realisierung mit einem dedizierten System in PROLOG 104
6.6.1.1. Aufbau 104
6.6.1.2. Wissensreprasentation 105
6.6.1.3. Wissensinterpretation 107
6.6.1.4. Dialogablauf 108
6.6.2. Realisierung mit dem Expertensystemtool HEXE 112
6.6.2.1. Aufbau 112
6.6.2.2. Wissensreprasentation 112
6.6.2.3. Wissensinterpretation 114
6.6.2.4. Dialogablauf 114
XI
6.6.3. Vergleich der beiden Realisierungen 115
6.6.3.1. Funktionale Kriterien 115
6.6.3.2. Wirtschaftliche Kriterien 116
6.6.4. Vergleich mit alternativen Realisierungen 117
6.7. Beurteilung und Grenzen des vorgestellten Konzeptes 122
6.7.1. Beurteilungskriterien 122
6.7.2. Verminderung der Schwachen der Portfolio-Ansatze 122
6.7.3. Beurteilung durch Praktiker 123
6.7.4. Einsatz und Grenzen 127
6.8. Weiterentwicklungsmoglichkeiten des vorgestellten Konzeptes 129
6.9. Literatur zu Kapitel 6 130
7. Grenzen und kiinftige Entwicklungen der DV-Unterstiitzung 134
strategischer Planung
Verzeichnis der Abkiirzungen und verwendeten Akronyme 136
1. EINLEITUNG
1.1. UBERBLICK
Die strategische Unternehmensplanung hat im Gegensatz zu anderen Bereichen des
Unternehmens bisher nur geringe DV -Unterstiitzung erfahren. Dies hat folgende
Griinde:
Es liegt in der Natur der strategischen Planung als einem innovativen und kreativen
ProzeJ3 begriindet, daJ3 es schwieriger ist, eine DV -U nterstiitzung zu realisieren, als
dil;'.s z.B. im Rechnungswesen der Fall ist.
Der Nutzen von Systemen zur Unterstiitzung der strategischen Planung ist kaum zu
quantifizieren. Dies wiegt um so schwerer, als soIche Anwendungen haufig aus
schliel31ich fUr die Belange der strategischen Planung aufgebaut werden miissen und
ein (kostensparender) Riickgriff auf Daten der operativen Datenverarbeitung kaum
maglich ist.
Die strategische Planung ist im Vergleich zu anderen betriebswirtschaftlichen
Funktionen noch ein relativ junges Gebiet. Ansoff schatzt den Beginn auf die Mitte
der fUnfziger Jahre (ANSOFF 81)
Die Informationstechnik hat bisher nur wenige Werkzeuge zur VerfUgung gestellt,
die eine adaquate Unterstiitzung bei der Lasung strategischer Planungsaufgaben er
maglicht hatten.
Neuere Entwicklungen der DV bieten Ansatzpunkte, fiir die verschiedenen Teilaufga
ben der strategischen Unternehmensplanung Einsatzmaglichkeiten informationstech
nischer Hilfsmittel zu untersuchen. Zu denken ist insbesondere an Datenbanken, Kom
munikationssysteme, moderne Planungssprachen und Expertensysteme.
Gestaltungsiiberlegungen zu Systemen, die Unterstiitzung fUr die strategische Planung
leisten, beschranken sich meist auf eine Ansammlung von Anforderungen und System
bestandteilen, ohne konkrete Realisierungsmaglichkeiten aufzuzeigen (vgl. z.B. ZMUD
86).