Table Of ContentDIE NEUE FACHBUCHREIHE
FDR DROGISTISCHE AUSBILDUNG
Herausgegeben
yom Verb and Deutscher Drogisten durch Dipl.=Hdl. Dr. Hanns G. Seyb
Folge A, Band 8
HORST FEY
DROGISTISUDES
PRAKTIKUn
I. TElL
Mit 134 Abbildungen
2., verbesserte und erweiterte Auflage
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
DIE NEUE FACHBUCHREIHE
umfaBt
Reihe A: Fachliches Wissen und Konnen
Reihe B: Kaufmannisches Wissen und Konnen
ISBN 978-3-663-04081-1 ISBN 978-3-663-05527-3 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-663-05527-3
Aile Rechte vorbehalten von
Springer Faclnnedien Wiesbaden
Urspriinglich erschienen bei Friedr. Vieweg & Sohn, Verlag, Braunschweig
Einband: GroBbuchbinderei W. Langeliiddecke, Braunschweig
Vorwort
Wenn ich im Jahre 1948 die Einladung des Verbandes Deutscher Drogisten,
an der Neuherausgabe eines Lehrbuches flir Drogisten mitzuarbeiten, freudigen
Herzens annahm, so geschah es vor allem aus dem Bestreben heraus, den jun=
gen Angehorigen des Berufsstandes zu helfen und ihnen nach dem verlorenen
Kriege wieder eine Fachliteratur in die Hand zu geben, die ihnen die fachliche
Ausbildung erleichtert.
In Anbetracht der Kiirze des Raumes und der Kiirze der Zeit konnten natiirlich
nur die hauptsachlichsten und wichtigsten Themen in der ersten Auflage be=
handelt werden. Die Neuauflage hat nun in vielen Abschnitten eine wesent=
liche Erweiterung erfahren. Damit ist dem Wunsche vieler Interessenten ent=
sprochen worden, und ich mochte allen denen danken, die durch ihre sachver=
standigen Hinweise zur weiteren Ausgestaltung des Buches beigetragen haben.
Mein spezieller Dank gebiihrt Herm Akademiedirektor Dipl.=lng. Fahrenholz,
Braunschweig, der mir bei der Neugestaltung des Buches mit Rat und Tat zur
Seite stand, sowie der chemischen Industrie, die mich mit zahlreichen Werks=
veroffentlichungen untersttitzte.
Das drogistische Praktikum ist ein Gebiet, das nicht nur am Rande behandelt
werden darf. Hier solI es sich erweisen, wie das theoretische Wissen in der
Praxis verwertet werden kann. Hier solI der Schiller zeigen, daB er wissen=
schaftlich zu denken versteht und in der Lage ist, die ihm von der Praxis ge=
stellten Aufgaben zu erftillen. Es gentigt ja nicht, im Besitz mehr oder weniger
guter Vorschriftenbticher zu sein, denn es gibt tausend und abertausend Falle,
in denen der Drogist von seiner Kundschaft vor chemisch=technische Probleme
gestellt wird, ftir die auch die besten Vorschriftenbiicher keine zufriedenstellende
Auskunft geben oder in den en die bekannten Rezepte eine Abanderung er=
fahren miissen. Es war dariiber hinaus auch an der Zeit der Rohstoffunter=
suchung groBere Beachtung zu schenken.
III
Neben der Gesamtausgabe wurde wiederum eine Ausgabe in zwei Teilen
geschaffen, urn den Schiilern die Anschaffung zu erleichtern.
Die Arbeits=, Gerate= und Labortechnik 5011 den Schiiler mit den allgemeinen
Arbeiten im Drogeriebetrieb und den wichtigsten Arbeitsgeraten bekannt
machen. Es diirfte wohl nicht zu bestreiten sein, daB vor jeder praktischen
Arbeit der Praktikant erst einmal Handwerkszeug und Grundbegriffe kennen=
lernen muB. Der junge Drogist muB wissen, was eine Abdampfschale, ein
Pis till, eine Reibschale, ein Korkenbohrer usw. ist, wie sie gebraucht und be=
handelt werden, und er muB wissen, was eine Lasung, eine Emulsion, ein
Destillat usw. ist, er muB wissen, wie filtriert, verdiinnt und geschmolzen
wird, urn nur einige Beispiele zu erwahnen. Fiir zweckmaBig habe ich es auch
gehalten, hin und wieder den Schiiler mit den Maschinen bekannt zu machen,
die in industriellen Betrieben gebraucht werden, da Drogerien mit eigenem
graBerem Herstellungsbetrieb oft iiber soIche Maschinen verfiigen. Dariiber
hinaus muB aber auch der junge Drogist iiber ihre Existenz Bescheid wissen,
da mancher von ihnen nach seiner Lehrzeit im chemisch=technischen oder che=
misch=pharmazeutischen Betrieb Beschaftigung finden wird.
Keine Arbeit ist so volIkommen, als daB sie nicht noch vollkommener gestaltet
werden kannte. Und so ergeht auch dieses Mal wieder die Bitte an aIle, die sich
dazu berufen fiihlen, vor allem aber an die Herren Fachlehrer, mich ihre
Wiinsche wissen zu lassen, damit Mangel bei einer Neuauflage abgestellt und
noch vorhandene Liicken geschlossen werden kannen.
Mage auch diese Auflage des Drogistischen Praktikums ihren Zweck als Lehr=
buch zum Nutzen des drogistischen Nachwuchses erfiillen und in der Fachwelt
geneigte Aufnahme finden.
Hamm, im Mai 1955 Horst Fey
IV
Inhaltsverzeichnis (I)
oAufbewahrung und Lagem von Orogen, Chemikalien und Spezialitaten "1
StandgefafSe, TransportgefafSe, VerkaufsgefafSe ......................... 2
Standgefal5e, Vorrats= und Transportgefal5e ..................... . . . . . . . 2
Verkaufsgefal5e .................................................... 4
a) Flaschen ........................................................ 4
b) Topfe, Dosen .................................................... 5
Korken, I1asmenversdtliisse und Oeckel ................ , . . . . . . . . . . . . . . . 6
Korksorten und deren Behandlung .................... 6
0 • • • • • • • • • • • • • • •
Glasstopfen ........................................................ 8
Tekturen, FlaschenIacke, Flaschenkapseln, Paraffinieren ................. 8
Etiketten, Etikettieren, Signieren ...................................... 9
Oas Reinigen der I1asmen, Oosen und Glaser .......................... "12
Einfassen und Abfassen von Orogen, Chemikalien und Spezialitaten .... "14
Einfassen und AbfiiHen pulverformiger Substanzen und Drogen . . . . . . . . . . "15
Einfassen und Abfiillen von SaIben und Pasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. "17
Einfassen und Abfiillen von Fliissigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 1.7
Das Defekturbuch ............ : ........ 21.
0 0 0 0 • 0 0 0 ••••• 0 0 0 0 0 0 0 0 •• 0 •••• 0
Arbeitsgerate 22
0 0 0 0 0 ••••••• 0 0 0 ••••• 0 ••••••••••••••• 0 0 • 0 0 • 0 • • • • • • • • • • • • ••
Korkenbohrer 22
0 •••• 0 0 ••• 0 ••••••••• 0 •• 0 •••••••••• 0 •••••••• 0 • • • • • • • • ••
Verkorkungsmaschinen, Korkenzieher . 24
0 0 00' •••• 0 ••• 0 0 •••••• 00. •• •• • ••
Loffel, Schaufeln 24
0 0 ••••• 0 ••• 0 •••••••••••••••••••••••••••••• 0 •• 0 • • • • ••
SpateI, SpateImesser, Kartenblatter, Zelluloidschaber .......... o. 25
0 0 • 0 •• 0
Trichter .............................. 25
0 ••••••••• 0 0 ••••••••• 0 0 0 0 0 0 ••
Morser, Reibschalen, Emailleschalen, Pistille ... 26
0 • 0 0 0 •• 00 ••••••••• 0 0 0 ,/0 o.
Ballonkipper, Heber o. 27
0 0 ••••••••••• 0 0 •• 0 • 0 • 0 •• 0 0 •• 0 •••••••• 0 0 0 • 0 ••••
Pumpen (Druckpumpen, Saugpumpen) ....... 28
0 •••••• 0 ••••••• 0 0 • • • • • • ••
Waagen ...... o. 29
0 •••••• 0 •••••••• 0 ••••••• 0 ••• 0 •••••• 0 0" 0.0.........
Gewichte .. 33
0 ••••••••••• 0 ••••• 0 •••• 0 0 •••••• 0 •••••••••• 0 • • • • • • • • • • • ••
Tarierbecher .......... 35
0 •••• 0 ••••••• 0 •• 0 •••• 0 •••••• 0 •••••••••• 0 • • • ••
Thermometer .. 35
0 • 0 • 0 0 • 0 •••••••• 0 0 ••••••••••••••••••••• 0 •••••••• 0 • ••
Kocher ............... 36
0 ••••••••• 0. 0 •• 0. 0 ••• 0 •••• 0.0 •••• 0...........
GummischIauche, Siebe, Senkspindeln . 37
0 •••• 0 0 •• 0 •• 0 •••••••• 0 •• 0 • • • • ••
Wasserstrahlluftpumpe .... 37
0 •••••• 0 •• 0 0 0 0 •• 0 •••••••••••• o •• 0. • • • • • • ••
Zerstauber. Laborbrenner 38
0 • 0 0 0 0 0 ••• 0 0 •••• , ••• 00 ••••••••••••••• 0. • • • ••
Kolben (ClaisenkoIben, ErIenmeyerkolben, Rundkolben, Stehkolben) ..... 39
Becherglaser, Reagenzglaser, Reagenze;lasgestelle, Reagenzglashalter .... 40
0
Korkringe, Mensuren, Mel5zvlinder, Mel5kolben ..... 41.
0 0 •• 0 •• 0 0 ••••• 0 0 •• ,
Pipetten (Vollpipetten, MeBpipetten), Pipettenstander 42
0 • 0 ••••••• 0 0 • • • • • ••
Biiretten, Feinbiiretten, Woulfsche Flaschen, Gaswaschflaschen .. 43
0 • 0 0 • • • ••
Chlorkalziumrohren, Exsiccatoren, Tiegel, Tiegelzangen, Tondreiecke 44
0 0 ••
Dreifiil5e, Laborstative, Lotrohr, Platindraht, Magnesiumstabchen, Koba1t=
gIas, Drahtnetze, Kiihler, Glasstabe, Glaskugeln .. 45
0 0 • 0 •• 0 •••••••• 0 ••
Glasrohren o. o. 46
0 0 0 0 ••••• 0 0 0 •••••• 0 •••• 0 0 ••• 0 •• 0 0 0 0 • 0 ••• 0 •• 0 0 0 0 ••• 0 0
v
Das Arbeiten mit den Geraten 1m Laboratorium .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 47
Das Kochen (Kochgerate, Heizbader, Heizbadfliissigkeiten) .............. 47
Das Schneiden und Mahlen .......................................... 49
Das ZerstolSen, Quetschen, Raspeln, Schalen, Entbittem, Entharzen . . . . . . .. 51:
Das Trocknen ...................................................... 51:
Das Pulvem, das Zerkleinern ........................................ 52
Das Sieben (Siebe) .................................................. 54
Das Kolieren (Koliertiicher, Spitzbeutel, Tenakel, Koliertrichter) .......... 55
Das Auspressen (Tinkturenpresse) .................................... 55
Das Filtrieren (Filtergerate, Filtermittel) ............................... 56
Das Dekantieren (Dekantiertopf, Abklarflasche, Dekantierkolben) .;...... 66
Das Schlammen und Was chen ....... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 66
Das Fallen, Niederschlagen, Prazipitieren, Auswaschen .................. 67
Das Auskristallisieren (Kristallisierschalen) ............................ 67
Das Ausschiitteln (Schiitteltrichter) ................................... 69
Das Destillieren. (Destillierblase, Kiihler, Vorlagen) ..................... 69
Das Sublimieren .................................................... 76
Das Schmelzen, das Bestimmen des Schmelzpunktes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 76
Das Bestimmen des Erstarrungspunktes ............................... 78
Das Bestimmen des Siedepunktes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 78
Das Bestimmen der Viskositat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 79
Das Bestimmen des spezifischen Gewichtes (SenkspindeI, Pyknometer,
Mohr=Westphalsche Waage) ..................................... 81:
Disperse Systeme (Obersicht) .......................................... 86
Die Losungen ......................................................... 86
AIIgemeines ........................................................ 86
Losungsmittel ...................................................... 90
Wasser........................................................ 91:
Alkohole ...................................................... 95
Glyzerin, Glykole ............................................... 98
Ather, Azeton .................................................. 1:00
Losungsmittel aus der Gruppe der Kohlenwasserstoffe .............. 1:01:
Benzine, Benzole, Terpentinole ................................... 1:02
Hexalin ........................................................ 1:0,
Methylhexalin, Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff .. 1:04
Dichlorathylen, Trichlorathylen, Tetrachlorathylen, Athylenchlorid,
Schwefelkohlenstoff, Fette Ole, MineralOle, tierische Fette, Mineral=
Fette ...................................................... 1:05
Das Losen 1:05
Solutiones ......................................................... 1:07
WalSrige Losungen .................................................. 1:07
~lk0h.0lische .. Losungen .............................................. 1:08
Athensche Losungen ................................................ 1:09
Azetonhaltige L(\sungen ............................................. 1:1:2
KohlenwasserstofflOsungen .......................................... 1:1:,
Alkalische Losungen ................................................ 1:1:5
Saure Losungen .................................................... 1:1:5
Das Extrahieren ....................................................... 1:1:6
Tinkturen (Tincturae) ................................................. 1:22
Extrakte (Extracta) .................................................... 1:26
VI
Das Mischen von Fliissigkeiten ........................................ 127
Das Verdiinnen von Fliissigkeiten ...................... , ............. ,. 129
Wasser (Aquae) ............................................. .
Aromatische Wasser (Aquae aromaticae) .............................. 1'H
Medizinische Wasser (Aquae medicatae) .............................. 135
Kosmetische Wasser (Aquae cosmeticae) .............................. 136
Sdtleime (Mucilagines) ................................................ 137
Starkelosungen ........................................................ 139
Abkochungen und Aufgiisse .......................................... 140
Liquores .............................................................. 140
Essige (Aceta) ........................................................ 143
Medizinische Essige (Aceta medicata) ................................. 143
Kosmetische Essige (Aceta cosmetica) ................................ 144
GenuBmittelessige .................................................. 145
Sirupe ................................................................. 146
Honige, medizinische .................................................. 148
Spirituosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 149
Arzneiliche Spirituosen (Spirituosa medicata) .......................... 149
Kosmetische Spirituosen ............................................ 153
GenuBmittelspirituosen ............................................. 155
Technische Spirituosen .............................................. 157
Essenzen (Essentiae) .................................................. 158
Medizinische Weine (Vina medicata), Krauterweine .................... 164
Mixturen (Mixturae) ......................................... , ... , ..... 166
Ole, Fette, Wachse (Ubersicht) ........................................ 168
VII
Das griedtisdte Alphabet
Die Kenntnis des griechischen Alphabets gehort nieht nur zum Allgemeinwissen,
es ist auch fur das Verstandnis der Naturwissenschaften von groBem Wert. Wir
begegnen in unserem naturwissenschaftlichen Sprachschatz nieht nur vielen der
griechischen Sprache entstammendenBegriffen, sondern auch den griechischen Schrift=
zeichen (z. B. 0I.= , ~= usw. Verbindungen in der Chemie).
I
Buchstaben Buchstaben
Name Aussprache Name Ausspradte
groiSe kleine groiSe kleine
A a alpha a N y ny n
B f3 be, ta b Z ; xi kiS
r
y gamma g 0 0 o mikr6n 0
L1 6 delta d n 7t pi P
E e e psil6n e P (2 rho r
Z {; zeta ds ~ a ~ sigma is
H 1} eta e T T tau t
e
{} theta th Y v y psil6n ii
1 t i6ta i <P cp phi ph (£)
K " kappa k X X chi ch
A A. l<lmbda 1 IJf 1jJ psi piS
M f.l- my m Q w omega 0
Die lateinisdten Grundzahlen von 1 -1000
Auch die Kenntnis der lateinischen Grundzahlen ist fur uns von Bedeutung, zumal
es sieh eingeburgert hat, die Mengenangaben bestimmter Einzelbestandteile (z. B.
Tropfen) in den Vorschriften in romischen Ziffern anzugeben:
1 I unus, una, unum 20 XX viginti
2 II duo, duae, duo 21 XXI unus et viginti
3 III tres, tria 22 XXII duo et viginti
4 IV quattuor 28 XXVIII duodetriginta
5 V quinque 29 XXIX undetriginta
6 VI sex 30 XXX triginta
7 VII septem 40 XL quadraginta
8 VIII octo 50 L quinquaginta
9 IX novem 60 LX sexaginta
10 X decem 70 LXX septuaginta
11 XI undecim 80 LXXX octoginta
12 XII duodecim 90 XC nonaginta
13 XIII tredecim 100 C centum
14 XIV quattuordecim 101 CI centum unus
15 XV quindecim 200 CC ducenti
16 XVI sedecim 300 CCC trecenti
17 XVII septendecim 400 CD quadringenti
18 XVIII duodeviginti 500 0 quingenti
19 XIX undeviginti 1000 M mille
VIII
Aufbewahren und Lagern von Orogen,
Chemikalien und SpezialiHiten
Wird Ware vom Gro15handel angeliefert, so ist zunachst an Hand der
Lieferzettel und Rechnungen der Wareneingang nachzupriifen. Die einge=
gangenen Warenposten sind auf dem Lieferzettel abzuhaken. Lieferzettel uncl
Rechnungen werden zur weiteren Erledigung ins Kontor gegeben.
Die angelieferte Ware ist dann auf ihre Qualitat und ihre Identitat (bei OAB=
Ware nach clem deutschen Arzneibuch) zu priifen, mit der noch vorhandenen
Ware zu vergleichen und auf Lager zu nehmen.
Ie nach der Eigenschaft der Waren (Chemikalien, Orogen) hat die Lagerung
in Glasgefaf5en, Porzellangefaf5en, Blechgefaf5en, Hartpappgefa15en, Kasten,
Sacken, Fassern usw. zu erfolgen. Es ist auf Lichtbestandigkeit, wasseranzie=
hende Eigenschaften, Feuergefahrlichkeit, Giftwert, Gefahr des Schadlings=
befalls, Warmeempfindlichkeit, Kalteempfindlichkeit, Trockenlagerung usw.
Rucksicht zu nehmen.
Die Aufbewahrung der Orogen z. B. hat in gut getrocknetem Zustand in gut
schlie15enden Gefaf5en, Kasten oder Fassern oder auch in Sacken zu erfolgen.
Fur einige Orogen ist die Aufbewahrung in Blechgefaf5en erforderlich. Oas ist
bei Orogen der FaIt die leicht Schadlingsbefall ausgesetzt sind. Besonders
gefahrdet sind in dieser Hinsicht z. B. Liebstockelwurzeln. Auch hygrosko=
pische 1) Orogen, wie Eibischwurzeln, Angelikawurzeln, getrocknete Heidel=
beeren und Holunderbluten, sind in Blechgefaf5en aufzubewahren. Die sehr
empfindlichen Konigskerzen und Taubnesselbliiten sind uber gebranntem Kalk
zu lag ern (Kalktrockenbuchsen).
Spezialpraparate sind unter Berucksichtigung ihrer Eigenschaften an den ent=
sprechenden Orten zu lagern, damit sie im Bedarfsfall sofort zur Hand sind.
Sie mussen mit Preisauszeichnungen versehen sein, denn nichts ist unange=
nehmer fUr Kaufer und Verkaufer, als wenn Ware, die angeliefert worden ist.
erst nach langem Suchen gefunden wird. Altere Bestande an Spezialitaten sind
vorzurucken, damit sie zuerst verkauft werden.
Eine Zusammenstellung von Orogen und Chemikalien, fUr deren Lagerung
Vorschriften nach dem DAB 6 bestehen, befindet sich im Tabellenteil.
FUr die Aufbewahrung und Lagerung von Waren sind die einschlagigen Vera
ordnungen zu beachten.
1) UYQ6;, gr. = feucht, OX,01tEW, gr. = spahe.
1 Fey - Drog.=Praktikum I 1