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Doppelte Buchhaltung und Kontenrahmen
INDUSTRIELLES RECHNUNGSWESEN
Band I
Professor Dr. Wilhelm Kalveram
Doppelte Buchhaltung
und Kontenrahmen
6. überarbeitete Auflage
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
ISBN 978-3-663-12647-8 ISBN 978-3-663-13492-3 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-663-13492-3
Verlags-NT. 111
Copyright bll Springer Fachmedien Wiesbaden 1968
Ursprünglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH,
Wiesbaden 1968.
Vorwort
Die allgemeine Beliebtheit, der sich die Werke von Professor Kalver~m er
freuen, machte eine Neuauflage seines "Industriellen Rechnungswesens" not
wendig.
Das Werk umfaßt drei Bände. Der vorliegende Band I "Doppelte Buchhaltung
und Kontenrahmen" bringt eine ausführliche Darstellung der Finanzbuchhal
tung. Im Mittelpunkt der Ausführungen steht die praktische Buchungsarbeit.
wie sie der Bilanzbuchhalter eines Industriebetriebes bei seiner täglichen Arbeit
und beim Abschluß zu bewältigen hat. Daneben wird jedoch auch den Grund
lagen der Buchführung, dem Buchhaltungssystem und der Buchführungsorgani
sation auf Grund des Kontenrahmens breiter Raum gewidmet. Die Betriebs
abrechnung wird nur in ihren Grundzügen erläutert, um einen Gesamtüberblick
über das industrielle Rechnungswesen zu geben und sie gegenüber der Finanz
buchhaltung abgrenzen zu können. Sie wird gesondert in Band II dargestellt.
Band III enthält die "Kostenrechnung" einschließlich der Plankostenrechnung.
Wir hoffen, daß das Werk in seiner jetzigen Form zu den vielen alten Freunden
neue gewinnen und sowohl dem akademischen Nachwuchs als auch den Be
trieben wertvolle Dienste leisten wird.
Der Verlag
Inhaltsverzeichnis
Seite
I. Das System der doppelten Buchhaltung 17
1. Das Rechnungswesen der Unternehmung ................................ 17
2. Aufgaben der Buchhaltung .............................................. 18
3. Die Inventur ............................................................ 20
a) Wesen ................................................................ 20
b) Rechtliche Bestimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 20
c) Technik der Inventur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 22
d) Laufende (permanente) Inventur ...................................... 23
e) Bewertung ............................................................ 24
4. Die Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 26
a) Wesen ................................................................ 26
b) Bilanzinhalt .......................... " . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
c) Unternehmungsvermögen und Unternehmungskapital .................. 28
d) Betriebswirtschaftliche und rechtliche Bilanzbetrachtung ........ ,..... 29
e) Die Bilanzgleichung .................................................. 30
f) Die Bilanzgliederung .......................................... , . ...... 31
g) Bilanzierungsvorschriften ............................................. 32
5. Leistungswerte in der Bilanz ............................................ 34
a) Arbeitsdienste ........................................................ 35
b) Kapitaldienste ........................................................ 37
6. Ermittlung des Periodenerfolges durch Distanzrechnung .................. 38
7. Auflösung der Bilanz durch Einzelrechnungen .............. , .. ... . .. ... .. 40
8. Buchhalterische Darstellung der Umsatztätigkeit ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
a) Die Wertströme beim Umsatzprozeß .................................. 41
b) Das Konto ............................................................ 43
c) Der Geschäftsvorfall .................................................. 44
d) Die Buchung auf Konten .............................................. 45
e) Die Buchung im Grundbuch .......................................... 45
f) Die Wertgleichheit der 8011- und der Habenbuchungen ................ 47
9. Aktiv- und Passivkonten ................................................ 47
10. Einheitlicher Kontentyp ................................................. . 48
11. Vier Grundbuchungen .................................................. . 50
VIII Inhalt81Jerzeimni8
Seite
12. Feststellung des Geschäftserfolges 52
a) Aufwand und Ertrag als Elemente des Erfolges ........................ 52
b) Bestandsrechnung und Umsatzrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 53
c) Charakter der Konten für Leistungswerte ............................ 56
d) Die Umsatzsteuer ....•......................••........................ 56
13. Der Kontenabschluß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 57
a) Konten der Verbrauchsgüter .......................................... 57
b) Konten der Anlagegüter .............................................. 58
c) Konten der Leistungswerte ............................................ 59
d) Konten der Regulierungsmittel in deutscher Währung ................ 60
e) Konten der Regulierungsmittel in fremder Währung....... ...... . . . .. 62
f) Konten der Verbindlichkeiten in deutscher Währung .................. 62
g) Konten der Verbindlichkeiten in fremder Währung. .... .. ......... . . .. 63
h) Eigenkapitalkonten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 64
14. Die organische Verknüpfung der beiden Abschlußrechnungen ............ 64
15. Das Gewinn- und Verlustkonto .......................................... 66
n. Buchhaltungsformen und -verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
1. Buchhaltungsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 68
a) Die italienische Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 68
b) Die deutsche Form.. . . . . . .. ................. . . . . . .. .. ............. . . .. 68
c) Die französische Form ................................................ 69
d) Die amerikanische Form .............................................. 70
2. Manuelle Durchschreibebuchhaltung ............. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 70
a) Verfahren mit Urschrift im Grundbuch bzw. mit Urschrift auf dem
Konto ........ ........................................................ 71
b) Ein- und mehrspaltige Grundbücher .................................. 71
c) Zwei-, Drei- und Mehrblattverfahren ................................ 72
d) Einschriftverfahren ................................................... 72
e) Grundbuchaufgliederung .............................................. 72
3. Maschinenbuchhaltung ................................................... 72
4. Belegbuchhaltung und Belegprinzip ...................................... 73
5. Berichtigung von Buchungsfehlern . .... . ..... . . . . . . . . . .......... .... . . . .. 74
111. Die Praxis der doppelten Budlhaltung .................................. 77
1. Technik des Bücherabschlusses .......................................... 77
2. Einfache Beispiele für Buchungen und Abschluß .......................... 77
a) Abschluß mit Gewinn ................................................ 77
b) Abschluß mit Verlust ............. , . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 79
c) Beispiel in amerikanischer Buchhaltungsform .......................... 82
3. übungsaufgaben zur Buchung von Geschäftsgängen ...................... 84
4. Bestandserfolgskonten ................................................... 88
1n haltsoeTzeic1mis IX
Seite
5. Buchung von Rabatt, Skonto, und Diskont ................................ 90
a) Rabatt (Wiederabschlag) .............................................. 90
b) Skonto 90
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 0 •••••••••••• , •••••••••••
c) Diskont 91
6. Erfassung und Beobachtung von Forderungen und Verpflichtungen ........ 92
a) Buchung auf Gläubiger- und Schuldnerkonten ........................ 92
b) Diskontierung der Forderungen und Verpflichtungen auf den Abschluß-
tag ................................................................... 95
c) Buchung von Kreditverlusten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 97
7. Buchungen im Wechselverkehr .......................................... 100
8. Buchungen von Abschreibungen auf Anlagen ............................ 101
a) Abschreibung vom Anschaffungswert .................................. 102
b) Abschreibung vom Wiederbeschaffungspreis ........................... 104
c) überholung von Anlagen .............................................. 104
d) Buchung von Reparaturen ............................................ 105
9. Aufwandsausgleichskonten ............................................... 105
a) Urlaubs- und Feiertagslöhne .......................................... 105
b) Steuerzahlungen ...................................................... 106
c) Aufwand für Versicherungen .......................................... 106
10. Buchung von Steuern .................................................... 107
11. Buchung der Geschäftsergebnisse ........................................ 109
a) Einzelfirma ........................................................... 109
b) Offene Handelsgesellschaft ............................................ 110
c) Kommanditgesellschaft ................................................ 112
12. Aufwands- und Ertragsrechnung für ein Geschäfts- und Wohnhaus ...... 113
13. Die kurzfristige Erfolgsrechnung ........................................ 116
IV. Grundzüge der Buchhaltung der industriellen Unternehmung ............ 120
l. Betriebsabrechnung und Finanzbuchhaltung .............................. 120
2. Anlagenrechnung .............................................. , ........ . 121
3. Materialrechnung ........................................................ 121
4. Lohnverrechnung ........................................................ 123
5. Gemeinkostenverrechnung ............................................... 125
6. Kostenartenrechnung .................................................... 125
7. KostensteIlenrechnung ................................................... 127
8. Der Betriebsabrechnungsbogen .......................................... , 127
9. Die Kostenträgerrechnung ................................................ 128
V. Organisation der Buchführung .......................................... 131
1. Buchführungsgrundsätze ................................................ 131
a) Glieder des Rechnungswesens ........................................ 131
b) Rechtliche Vorschriften zur Buchführung .............................. 131
c) Wirtschaftliche Anforderungen an die Buchführung .................... 132
x
lnhaltsverzeidmis
Seite
2. Wesen und Zweck des Kontenrahmens 137
a) Kontenrahmen und Kontenplan ...................................... 137
b) Kontengruppierung ................................................... 137
c) Konteninhalte ............ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 138
d) Der Kontenrahmen als Grundlage des gesamten kaufmännischen Rech-
nungswesens .......................................................... 138
e) Mindestkontenrahmen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 139
3. Inhalt der zehn Kontenklassen .......................................... 139
VI. Beispiel eines Geschäftsganges für Kleinbetriebe ........................ 151
1. Geschäftsvorfälle ........................................................ 151
2. Kontenmäßige Darstellung der Geschäftsvorfälle .......................... 154
3. Vereinfachter Betriebsabrechnungsbogen ................................. 159
stichwortverzeichnis ......................................... , •................. 161
I. Das System der doppelten Buchhaltung
1. Das Rechnungswesen der Unternehmung
Die kaufmännische Unternehmung ist ein selbständiger Organismus zum Zwecke
der Gütererzeugung, der Güterverteilung oder der Dienstleistung. Sie ist von
der Haushaltswirtschaft des Eigentümers durch das Merkmal einer Firma und
durch ein eigenes Rechnungswesen getrennt. Dadurch wird es möglich, den
Wertumlauf und die Wertänderungen bei der wirtschaftlichen Betätigung zif
fernmäßig zu erfassen und zu verfolgen.
Das Rechnungswesen der Unternehmung als wichtiges Mittel zur Erreichung
des erstrebten Betriebszieles soll den Ablauf des betrieblichen Lebens mengen
und wertmäßig darstellen; es soll Herkunft, Aufgliederung und Verbleib der
Vermögens- und Kapitalteile nachweisen, die Wirtschaftlichkeit und Zahlungs
bereitschaft laufend kontrollieren und den Erfolg der Geschäftstätigkeit er
mitteln. Es ist zugleich Rechenschaftslegung für die Vergangenheit, Aufschluß
möglichkeit über die Verhältnisse der Gegenwart und Grundlage für zukünftige
Dispositionen. Zudem dient es zur Orientierung der Finanzämter und zur
Sicherung einer angemessenen Heranziehung aller Steuerpflichtigen.
Zur Lösung der angedeuteten Aufgaben dienen vier Rechnungszweige:
(1) Buchhaltung und Bilanz (Zeitrechnung). Die durch den Wirtschaftszweck
bedingten Beschaffungen und Veränderungen der Vermögens- und Kapital
bestände sowie die sich ergebenden Aufwendungen und Erträge werden laufend
aufgezeichnet. Nach Ablauf jeder Periode (Jahr, Quartal oder Monat) wird ein
Einblick in die sachliche und finanzielle Struktur der Unternehmung und in
Größe und Quellen des Geschäftserfolges vermittelt.
(2) Kosten- und Leistungsrechnung (Kalkulation, Stückrechnung). Die Kosten
zur Erstellung einer Produktions- oder Verkaufseinheit werden erfaßt. Die
Zusammenfassung der Kostenwerte kann vor Durchführung der Leistung
durch Schätzung unter Benutzung von Erfahrungen der Vergangenheit oder
n ach vollbrachter Leistung auf Grund der angefallenen Kostenwerte erfolgen
(Vor- und Nachkalkulation). Durch Vergleich der Selbstkosten mit den zu er
zielenden oder erzielten Erlösen - unter Berücksichtigung der Erlösschmäle
rungen - ergibt sich der Erfolg (Reingewinn oder -verlust) für die einzelnen
Umsatzakte. Die Kosten- und Leistungsrechnung ist eine wichtige Unterlage
der Preisermittlung und der Preisprüfung. Sie dient außerdem der Kontrolle
der Betriebsgebarung und der Wertermittlung für die Inventur der Halb- und
Fertigfabrikate.
(3) Statistik (Vergleichsrechnung). Die betriebswirtschaftliche Statistik beobach
tet mit den gleichen Methoden wie die volkswirtschaftliche Statistik die regel
mäßig sich wiederholenden mengen- und wertmäßigen Erscheinungen des in
nerbetrieblichen und zwischenbetrieblichen Geschehens. Sie verarbeitet dieses
Zahlenmaterial zu Reihen, Tabellen, Diagrammen, Schaubildern, Prozent- und
Relativzahlen usw. und versucht, Ursachen, Wirkungen und Gesetzmäßigkeiten
der festgestellten Wandlungen zu erklären. Solche Erkenntnisse können bei
betrieblichen Dispositionen ausgewertet werden. In Verbindung mit der Selbst-
2 Kalveram, Rechnungswesen I