Table Of ContentJohannes Jörg
Digitalisierung
in der Medizin
Wie Gesundheits-Apps,
Telemedizin, künstliche Intelligenz und
Robotik das Gesundheitswesen
revolutionieren
Digitalisierung in der Medizin
Johannes Jörg
Digitalisierung in der
Medizin
Wie Gesundheits-Apps, Telemedizin,
künstliche Intelligenz und Robotik das
Gesundheitswesen revolutionieren
Johannes Jörg
Klinikum Universität Witten/Herdecke
Helios-Klinikum Wuppertal
Wuppertal, Deutschland
ISBN 978-3-662-57758-5 ISBN 978-3-662-57759-2 (eBook)
https://doi.org/10.1007/978-3-662-57759-2
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Vorwort
Digitalisierung in der Medizin bedeutet der Einzug des Internets und bietet
die Möglichkeit, Prävention, Diagnostik und Therapie effizienter und besser
zu gestalten. Allerdings geht Digitalisierung auch mit Risiken für das per-
sönliche Arzt-Patienten-Verhältnis, den Datenschutz und die noch fehlende
wissenschaftliche Evidenz einher.
So ist die Wertigkeit von einer Reihe der über 14.000 Gesundheits-
Apps – zum Beispiel Fitness-Apps bei der Primärprävention – unbestritten.
Ähnliches gilt auch für das Telemonitoring des EKG als Sekundärprävention
nach einem Herzinfarkt oder der App-basierte Rettungsdienst. Zu warnen
ist aber nicht nur der Hypochonder vor Diagnose-Apps, wenn diese ohne
ärztliche Begleitung eingesetzt werden. Dagegen sind Apps beim Parkinson,
Diabetes, Schwindel oder Rückenschmerzen ein Versuch wert. Noch
Zukunftsmusik bleiben aber Apps zur Prävention von Psychosen.
Immer mehr Gesunde und Patienten setzen Apps auch ohne ärztliche
Begleitung ein. Hier gilt es, so wie bei Medikamenten zu verfahren: „Bei
Auftreten von Beschwerden jeder Art oder Nebenwirkungen fragen Sie Ihren
digital mündigen Arzt oder Apotheker“.
Das E-Health-Gesetz vom 1.1.2016 hat die Umsetzung der
Digitalisierung in die Medizin eingeleitet; die Realisierung der elek-
tronischen Gesundheitskarte oder der elektronischen Patientenakte
lässt aber in Kliniken und Arztpraxen noch auf sich warten. Mit der
EU-Datenschutzgrundverordnung vom 25.5.2018 wurde der Datenschutz
optimiert und das Recht auf Dateneigentum sowie das Recht auf
Selbstbestimmung festgelegt.
V
VI Vorwort
Revolutionär hat sich die Telemedizin in der Notfallmedizin beispiels-
weise beim Schlaganfall entwickelt. Bei chronischen Krankheiten wird mit
dem Wegfall des Fernbehandlungsverbotes die Online-Video-Sprechstunde
und der telemedizinisch zwischengeschaltete Versorgungsassistent dem
Patienten zu Hause nutzen und den Facharzt besonders auf dem Lande ent-
lasten.
Die künstliche Intelligenz erlaubt dank Big Data eine statistische
Diagnosefindung; mit der Bilderkennung sollte eine schnellere Tumor-
Diagnostik möglich werden. Ob Robotermedizin gegen den Pflegenotstand
in Altenheimen hilft, wird heftig diskutiert.
Mit dem Einzug der Digitalisierung in die medizinischen Hilfsmethoden
ist nicht selten auch eine Selbstüberschätzung von Ärzten zu beobachten.
Sie erkennen nicht, dass die ausführliche Anamnese- und Befund-Erhebung
im persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt nicht durch Digitalisierungserfolge
ersetzbar ist.
Meiner lieben Frau Christel danke ich, dass sie mir neben den gemeinsa-
men musischen und gärtnerischen Interessen immer den für meine medizi-
nische Arbeit nötigen kreativen Freiraum eingeräumt hat.
Mein Dank gilt Frau Dr. Renate Scheddin sowie Frau Dr. Anna Krätz
vom Springer-Verlag für ihre Bereitschaft, dieses Buch zu r ealisieren.
Der Projektmanagerin Frau Kerstin Barton sowie dem Lektor Dr. Claus
Puhlmann danke ich für vorzügliche Arbeit sowie eine reibungslose
Umsetzung im Verlag bis hin zur Drucklegung.
Wuppertal und Mönchengladbach Johannes Jörg
im Juni 2018
Übersicht der Kasuistiken
Kapitel 1
Kasuistik 1: Verletzung des Datenschutzes mit eArztbrief (Herr R., 59 Jahre)
Kasuistik 2: App für Schrittzähler und GKK-Sponsoring (Herr M., 33 Jahre)
Kasuistik 3: Aktivitäts- und Videoüberwachung wegen rezidivierender mani-
scher Phasen im Rahmen einer Zyklothymie (Herr A., 60 Jahre)
Kapitel 2
Kasuistik 4: Adipositas und arterielle Hypertonie vor und unter Einsatz
eines 24-Stunden-Schrittzählers sowie Puls- und Blutdruckmessers (Frau
H., 66 Jahre)
Kasuistik 5: App Metronom und Schrittzähler bei einem Parkinson-Kranken
zur Erfassung der Beweglichkeit und Schrittlängenvergrößerung (Herr E.,
65 Jahre)
Kasuistik 6: Telefonberatung bei Patientin mit akuter beidseitiger
Erblindung und Arteria-basilaris-Spitzen-Syndrom (Frau F., 67 Jahre)
Kasuistik 7: Akutes Mediasyndrom embolischer Genese mit Thrombektomie
nach neuroradiologischem Telekonsil (Frau J., 73 Jahre)
Kasuistik 8: Schizophrene agitierte Psychose mit schubförmigem Verlaufstyp
(Frau M., 57 Jahre)
Kasuistik 9: Lkw-Fahrer mit Hypersomnie wegen Schlaf-Apnoe-Syndrom;
nach CPAP-Einstellung schnelle berufliche Eingliederung durch ständiges
Telemonitoring von Vigilanz und Schläfrigkeit mit Pupillographie, EEG,
EDA, Video (Herr M., 55 Jahre)
VII
VIII Übersicht der Kasuistiken
Kapitel 3
Kasuistik 10: Akutes rechtsseitiges Mediasyndrom als Folge einer rechtsseiti-
gen Carotis-interna-Dissektion (Herr N., 46 Jahre)
Kasuistik 11: Insulinpflichtiger Diabetes mellitus, Drohneneinsatz wegen
Hyperglykämie und Insulinbedarf (Herr J., 75 Jahre)
Kapitel 4
Kasuistik 12: Verdachtsdiagnose: Atypischer Infekt oder B-Symptomatik
(Herr H., 75 Jahre)
Kasuistik 13: Zeitliche Abfolge der Morgentoilette durch eine Pflegekraft bei
der 90-jährigen bettlägerigen Heimbewohnerin M.
Kasuistik 14: 98-jährige Heimbewohnerin S. mit einem vegetativen Status;
möglicher Einsatz eines Massage- und Duschroboters
Kapitel 5
Kasuistik 15: Patientin mit künstlichem Koma und Diagnose: Akuter
Verschluss der A. mesenterica (Frau J., 89 Jahre)
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung 1
1.1 Fallbeispiele eines elektronischen Einsatzes in den
Jahren 2000, 2015 und 2030 1
1.2 Digitalisierung heute 3
1.3 Digitalisierung in Zukunft 6
Literatur 7
2 Elektronische Vernetzung (Apps, Sensoren) und
Telemonitoring 9
2.1 Istzustand der elektronischen Vernetzung 10
2.1.1 Prävention 14
2.1.2 Arztpraxis, Krankenkasse und Klinik 22
2.1.3 Notfallmedizin 47
2.2 Zukunftsmodelle der elektronischen Vernetzung 51
2.2.1 App- und Sensorenentwicklung 51
2.2.2 Digitalisiertes Krankenzimmer 52
2.2.3 Personalüberwachung 53
2.2.4 Überwachung von Verwirrten und Dementen 53
2.2.5 Krebsbehandlung 54
2.2.6 Anfallskrankheiten 54
2.2.7 Qualitätskontrollen 55
2.2.8 Psychische Erkrankungen 55
2.2.9 Chronische Krankheiten 58
2.2.10 Taschenultraschallgeräte 60
Literatur 60
IX
X Inhaltsverzeichnis
3 Telemedizin 65
3.1 Istzustand 66
3.1.1 Online-Videosprechstunde 66
3.1.2 Notfall- und Intensivmedizin 72
3.1.3 Telerehabilitation 78
3.2 Zukunftsmodelle 79
3.2.1 Videosprechstunde und Telemedizin bei seltenen
Erkrankungen 79
3.2.2 Nichtärztliche Versorgungsassistenten 79
3.2.3 Rehaklinik der Zukunft 80
3.2.4 Drohnen im Notfalleinsatz 80
Literatur 82
4 Künstliche Intelligenz und Robotermedizin 85
4.1 Künstliche Intelligenz 87
4.1.1 Künstliche Datenintelligenz 88
4.1.2 Bild- und Gesichtserkennung 94
4.1.3 Spracherkennung 95
4.2 Robotermedizin 97
4.2.1 Transportroboter 98
4.2.2 Humanoide Roboter 99
4.2.3 Tierroboter 108
4.2.4 Neuroimplantate mit Roboterarmen 109
Literatur 110
5 Folgen und Zukunftsvisionen der digitalisierten Medizin 113
5.1 Die Zukunft ist digital 114
5.2 Neue Versorgungsstrukturen und Technologien 115
5.2.1 Arztmangel 115
5.2.2 Notfallversorgung 116
5.2.3 Versorgungsassistenz 116
5.2.4 Akademisierte Pflege 117
5.2.5 Bild-, Sprach- und Gesichtserkennung 117
5.2.6 Künstliche Intelligenz 118
5.2.7 Roboter 119
5.2.8 Sensoren 121
5.2.9 Überwachung 121
5.2.10 Neurotechnik mit Brain-Computer-
Interface (BCI) 123
Description:Das Werk beschreibt anhand von 15 Fallbeispielen die bisherige und zukünftige Digitalisierung in der Medizin im Bereich von Gesundheits-Apps, Telemedizin, künstlicher Intelligenz und Robotik. Das Werk wendet sich an Ärzte aller Fachdisziplinen in Klinik oder Praxis, an Gesundheits-Ökonomen, an a