Table Of ContentDigitale Transformation von Dienstleistungen
im Gesundheitswesen IV
Mario A. Pfannstiel · Sandra Krammer ·
Walter Swoboda
(Hrsg.)
Digitale Transformation
von Dienstleistungen im
Gesundheitswesen IV
Impulse für die Pflegeorganisation
Herausgeber
Mario A. Pfannstiel Walter Swoboda
Fakultät Gesundheitsmanagement Fakultät Gesundheitsmanagement
Hochschule Neu-Ulm Hochschule Neu-Ulm
Neu-Ulm Neu-Ulm
Deutschland Deutschland
Sandra Krammer
Fakultät Gesundheitsmanagement
Hochschule Neu-Ulm
Neu-Ulm
Deutschland
ISBN 978-3-658-13643-7 ISBN 978-3-658-13644-4 (eBook)
https://doi.org/10.1007/978-3-658-13644-4
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Walter Swoboda
Vorwort
Die demografischen Zahlen von Deutschland sagen, dass in den kommenden Jahren die
Menschen immer älter werden. Mit zunehmenden Alter nehmen Mehrfacherkrankungen
zu und Patienten werden verstärkt auf Hilfe durch Pflegekräfte angewiesen sein. In der
Umgebung von pflegebedürftigen Patienten wird es verstärkt automatisierte Hilfsmittel
geben. Inwieweit Patienten diese Hilfsmittel annehmen werden, wird entscheidend von
der Bedienungsfreundlichkeit, der Akzeptanz und der Nützlichkeit abhängen. Die Hilfs-
mittel müssen so entwickelt werden, dass sie die Anforderungen im Pflegealltag erfüllen
und nach Möglichkeit auch die Pflegearbeit vereinfachen. Vor dem Einsatz sind Hilfsmit-
tel auf Sicherheit und Effizienz zu prüfen.
In einigen Jahren werden automatisierte Hilfsmittel in der Pflege nicht mehr wegzuden-
ken sein. Pflegekräfte müssen die Vor- und Nachteile verstehen, so dass keine Gefahr für
Patienten entsteht. Hilfsmittel werden neue Tätigkeitsbereiche in der Pflege einnehmen,
so wie sich der Tätigkeitsbereich auch von Pflegekräften ändern wird. Um das Pflegeper-
sonal zu entlasten, sind Weiterbildungsmaßnahmen und Schulungen erforderlich. Durch
neue Hilfsmittel werden zudem neue Dienstleistungen und Dienstleistungsbündel entste-
hen, bestehende Pflegekonzepte werden anzupassen sein. Ausgerichtet werden müssen
die Dienstleistungen an den Bedürfnissen, Präferenzen und Wünschen von Pflegebedürf-
tigen. Pflegebedürftige werden neben Pflegenden vorrangig darüber entscheiden, welche
Produkte und Dienstleistungen sich am Markt durchsetzen werden. Wechselnde Rahmen-
bedingungen führen zu Veränderungen, auf die adäquat reagiert werden muss, um die
Aufgaben und die Arbeitsbelastung in der Pflege zu bewältigen.
Ein übergreifendes Konzept zum Einsatz von automatisierten Hilfsmitteln in der Pflege
bezieht immer zwei Sichtweisen mit ein. Einerseits ist die Autonomie von Pflegebedürfti-
gen zu unterstützen, andererseits sind die Gesichtspunkte der Fürsorge von Pflegekräften
zu beachten. Gefragt sind Lösungen, die mit der Komplexität im Prozess der digitalen
Transformation einen Zugang zu Dienstleistungsangeboten vereinfachen. Die bestehen-
den Kompetenzen von Pflegekräften dürfen keine Nutzungsbarriere darstellen, sondern
die Kompetenzen müssen zur nachhaltigen Anwendung führen. Nur wenn das gegeben
ist, werden beide Seiten, Pflegende und Pflegekräfte, von den automatisierten Hilfsmitteln
profitieren. Klare inhaltliche Vorgaben und Handlungsanweisungen konkretisieren das
V
VI Vorwort
Vorgehen. Unter Umständen sind Zugeständnisse notwendig, damit nahezu ideale Ver-
sorgungsstrukturen entstehen. Ressourcen müssen auf die individuelle Bedarfslage abge-
stimmt sein und sie müssen so eingesetzt werden, dass sie strategisch wertvoll und wett-
bewerbsrelevant sind.
Praktiker und Wissenschaftler müssen aufmerksam sein, damit zielorientierte pflege-
rische Konzepte genutzt und ausgebaut werden. Mangelndes Wissen kann zu Fehlein-
schätzungen und zu einem hohen Frustrationspotenzial führen. Ressourcenschonend sind
automatisierte Hilfsmittel in allen Bereichen einzusetzen, damit ein hohes Niveau der
Gesundheits- und Lebensqualität von Pflegebedürftigen aufrechterhalten werden kann.
Im Mittelpunkt der Pflegeplanung muss daher der Pflegende stehen. Die Pflegeplanung
muss fundiert, durchgehend und evaluiert sein. Einzubeziehen sind Daten, die gesichert
und qualitativ hochwertig sind. Von hoher Bedeutung beim Prozess der Pflegeplanung ist
Transparenz und die Möglichkeit einer schnellen und leichten Aktualisierung. Der Einsatz
von Hilfsmitteln muss begründbar und wohlüberlegt sein, damit keine finanziellen und
zeitlichen Notlagen bei der Anwendung entstehen.
Die Handlungsfelder in der Pflege sind vielfältig, komplex und mehrdimensional (siehe
Abb. 1). Für die aufgeführten Handlungsfelder müssen in Zukunft verstärkt Lösungen gefun-
den werden, um die gesetzten individuellen und organisationalen Zielsetzungen zu erreichen.
Das Querdenken in der pflegerischen Praxis bittet Möglichkeiten, um wesentliche Ver-
änderungen einzuleiten. Veränderungen bedeuten neue Geschäftsmodelle, die mit Wett-
bewerbsvorteilen aber auch mit Risiken einhergehen können.
Abb. 1 Digitale Transformation von Dienstleistungen in den Handlungsfeldern der Pflege. Quelle:
Eigene Darstellung (2016)
Vorwort VII
Um in der Pflege erfolgreich zu sein, benötigen Pflegekräfte und Pflegeeinrichtungen
die stätige Veränderung mit der Anpassung an die Nachfrage im Gesundheitsmarkt. Verän-
derungsprozesse bieten Chancen und Potentiale für neue Gesundheitsberufe. Gleichfalls
macht der Wandel vor den Gesundheitsberufen keinen Halt und erfordert zugeschnittene
Kompetenzen bei Pflegekräften, um auf die Auswirkungen von fortgeschrittenen gesell-
schaftlichen Veränderungsprozessen reagieren zu können. Interdisziplinäre Kooperation
und Zusammenarbeit sind notwendig, um eine qualitativ hochwertige Gesundheitsver-
sorgung sicherstellen zu können. Der Gesetzgeber muss Weichenstellungen vornehmen,
damit notwendige Reformen eingeleitet und umgesetzt werden können.
Die Beiträge der einzelnen Autoren in diesem Sammelband sind wie folgt zusammen-
gestellt: Zusammenfassung, Gliederung, Autorenanschrift, Einleitung, Hauptteil, Schluss,
Literaturverzeichnis und Autorenbiografie. Die Ausführungen und Erkenntnisse der Bei-
träge werden von jedem Autor in einem Fazit am Beitragsende zusammengefasst. Im
Anhang wird ein Stichwortverzeichnis bereitgestellt, das zum besseren Verständnis des
Sammelbandes dienen und die gezielte Themensuche beschleunigen soll.
Wir möchten uns bei den zahlreichen Autorinnen und Autoren des vierten Bandes
bedanken, die viele interessante und spannende Themen aus Praxis und Wissenschaft in
den Band eingebracht haben. Weiterhin möchten wir uns ganz herzlich an dieser Stelle bei
Frau Hasenbalg und Frau Heumader bedanken, die uns bei der Erstellung des Sammel-
bandes sehr unterstützt hat und sich mit Ihren Ideen zum Layout eingebracht hat.
Neu-Ulm, Deutschland im Februar 2017 Mario A. Pfannstiel
Sandra Krammer
Walter J. Swoboda
Herausgeberverzeichnis
Mario A. Pfannstiel, M.Sc., M.A., ist Fakultätsreferent und wissenschaftlicher Mitarbei-
ter am Kompetenzzentrum „Vernetzte Gesundheit“ an der Hochschule Neu-Ulm und Dok-
torand an der Universität Potsdam. Er besitzt ein Diplom der Fachhochschule Nordhausen
im Bereich „Sozialmanagement“ mit dem Vertiefungsfach „Finanzmanagement“, einen
M.Sc.-Abschluss der Dresden International University in Patientenmanagement und einen
M.A.-Abschluss der Technischen Universität Kaiserslautern und der Universität Witten/
Herdecke im Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen. Im Herzzentrum
Leipzig arbeitete er als Referent des Ärztlichen Direktors. An der Universität Bayreuth war
er beschäftigt als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strategisches Manage-
ment und Organisation im Drittmittelprojekt „Service4Health“. Seine Forschungsarbeit
umfasst zahlreiche Beiträge zum Management in der Gesundheitswirtschaft.
Fakultät Gesundheitsmanagement
Hochschule Neu-Ulm
Neu-Ulm
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Sandra Krammer ist Professorin für Anwendungsysteme im Gesundheits-
wesen an der Hochschule Neu-Ulm. Nach ihrer Ausbildung und Berufstätigkeit als
Krankenschwester am Klinikum Augsburg studierte sie medizinische Dokumentation
und Informatik. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitete sie in verschiedenen For-
schungsprojekten zum Einsatz von Softwareanwendungen in der medizinischen Ausbil-
dung. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Neurowissenschaft und Lernen (ZNL) an
der Universität Ulm entwickelte sie ein computerbasiertes Diagnose- und Therapiesystem.
Als Teamleiterin eines Softwareherstellers war sie verantwortlich für die Weiterentwick-
lung von Anwendungssystemen wie beispielsweise einer elektronischen Patientenakte.
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Neu-Ulm
E-Mail: [email protected]
IX
X Herausgeberverzeichnis
Prof. Dr. Walter Swoboda ist Professor für medizinische Anwendungssysteme und
Leiter des Studiengangs „Informationsmanagement im Gesundheitswesen“ an der Fakul-
tät für Gesundheitsmanagement der Hochschule Neu-Ulm (HNU). Seine Schwerpunkte
in Forschung und Lehre liegen im medizinischen Projekt- und Prozessmanagement, den
medizinischen Anwendungssystemen, dem Bereich eHealth und der Medizintechnik.
Vor seiner Tätigkeit an der HNU war Walter Swoboda CIO am Städtischen Krankenhaus
München-Neuperlach, an der Städtischen Klinikum München GmbH und am Klinikum
der Universität München. Er ist langjähriges Mitglied der Deutschen Gesellschaft für
Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) und weiterer nationaler
und internationaler Fachverbände. Walter Swoboda ist vollapprobierter Arzt und hat ein
Diplom im Fach Informatik. Er ist als freiberuflicher Berater tätig, publiziert zum Infor-
mationsmanagement in der Medizin, zu eHealth und zur Medizintechnik und ist Gast-
dozent an der University of Western Cape (UWC, Südafrika) und der Kenya Methodist
University (KeMU, Kenya).
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Neu-Ulm
E-Mail: [email protected]
Inhaltsverzeichnis
1 Die digitale Zukunft der Pflege – Chancen und Risiken. ................... 1
Pamina Göttelmann, Mirjam Meier, Andreas Maurer, Diana Staudacher
und Rebecca Spirig
2 Entwicklung eines intelligenten Pflegewagens zur Unterstützung
des Personals stationärer Pflegeeinrichtungen ........................... 25
Birgit Graf, Ralf Simon King, Andrea Rößner, Christian Schiller, Walter Ganz,
Dominic Bläsing, Johannes Fischbach, Nora Warner und Manfred Bornewasser
3 Die Akzeptanz von digitalen Lösungen im ambulanten Pflegebereich ....... 51
Monika Roth und Richard Groß
4 Sekundärnutzen von Pflegedaten für ökonomische Nachhaltigkeit durch
automatisierte Ermittlung hochaufwändiger Pflegefälle aus der
Patientendokumentation ............................................ 69
Yvonne Frick und Dieter Baumberger
5 Game Based Learning in Nursing – didaktische und technische
Perspektiven zum Lernen in authentischen, digitalen Fallsimulationen ...... 83
Nadin Dütthorn, Manfred Hülsken-Giesler und Rasmus Pechuel
6 Telemonitoring in der Pflege – Chancen für eine bedarfsgerechte
Versorgung ....................................................... 103
Michael Wahl, Laura Schönijahn und Natalie Jankowski
7 Digitalisierung und Sorgeverhältnisse – ein unauflöslicher Widerspruch? ... 113
Barbara Hellige, Michael Meilwes und Sabine Seidel
8 Nutzerzentriertes Assistenz- und Sicherheitssystem zur Unterstützung
von Menschen mit Demenz auf Basis intelligenter Verhaltensanalyse ....... 135
André Apitzsch, Roman Seidel, Lars Meinel, Michel Findeisen und Gangolf Hirtz
9 Kunden und Unterstützungsstrukturen anders denken – Digitalisierung
als neue Unternehmensdimension eines Komplexdienstleisters der
Sozialbranche .................................................... 149
Barbara Steiner, Gerburg Joos-Braun und Verena Pfister
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