Table Of ContentALTDEUTSCHE  TEXTBIBLIOTHEK 
Begründet von Hermann Paul · Fortgeführt von G. Baesecke 
Herausgegeben von Hugo Kuhn 
Nr. 74
Die Werke Notkers des Deutschen 
Neue Ausgabe 
Begonnen von Edward H. Sehrt und Taylor Starck 
Fortgesetzt von James C. King und Petrus W. Tax 
Band 8 A
Notker latinus 
Die Quellen zu den Psalmen. Psalm 1—50 
Herausgegeben  von Petrus W. Tax 
Max Niemeyer Verlag 
Tübingen 1972
FÜR  MARIA 
Geb. Ausgabe  ISBN  3-484-20058-8 
Kart. Ausgabe ISBN  3-484-20059-6 
©  Max Niemeyer Verlag Tübingen 1972 
Alle Rechte vorbehalten.  Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es 
auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem 
Wege [Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen.
I N H A LT 
Zur neuen Ausgabe  VII 
Vorwort  IX 
Literaturverzeichnis  XI 
Abkürzungsverzeichnis  XIII 
Einleitung  XV 
I. Allgemeines  (§ 1-2)  XV 
II. Die Psalmen  (§ 3-9)  XIX 
III. Die Cantica  und die katechetischen Texte  (§ 10-13)  XXV 
IV. Forschungsprobleme  (§ 1U )  XLVII 
V. Zur technischen Einrichtung des Notker  latinus  (§ 15)  L 
Notker  latinus  —  Die Quellen  1
ZUR  N E U EN  A U S G A BE 
Die "beiden Herausgeber, James C. King und Petrus W. Tax, bringen die von 
Edward H. Sehrt und Taylor Starck "begonnene Notker-Edition auf den neuesten 
Forschungsstand und führen sie zu Ende. Alle Texte werden nicht nur nach 
Mikrofilmen oder Photographien neu "bearbeitet, sondern auch an den Handschrif-
ten selber überprüft. Auch die Frage nach den lateinischen Quellen von Not-
kers Erweiterungen und Erläuterungen wird aufs neue in Angriff genommen und 
womöglich an Hand der Notker zugänglichen St. Galler Handschriften zu beant-
worten gesucht. Der auf diese Weise erarbeitete Notker latinus oder Kommentar 
erscheint je nach dem Umfang entweder als Einlegeheft (etwa bei den Categoriae) 
oder als gesonderter Ergänzungsband (wie beim Psalter). 
Nach förderlichen Beratungen mit den Herren Professoren Sehrt und Starck 
stellten die zwei Herausgeber im Jahre 1968 allgemeine Richtlinien und Vor-
schläge zur neuen Notker-Ausgabe auf. Diese wurden dann dem von Herrn Profes-
sor Hugo Kuhn, dem Herausgeber der Altdeutschen Textbibliothek, ins Leben ge-
rufenen "Notker-Kuratorium" vorgelegt, das aus den Professoren Bernhard 
Bischoff, Ingeborg Schröbler und Stefan Sonderegger besteht. Übereinstimmung 
herrscht in folgenden Punkten: 
1. Im Hinblick auf neuere Editionsauffassungen werden die Texte nicht nor-
miert, sondern möglichst diplomatisch wiedergegeben. Wegen geplanter Faksimi-
le-Ausgaben wurde auch beschlossen, alle Texte selten- und zeilengetreu zu 
edieren. 
2. Nur die lateinischen Originaltexte werden kursiviert, nicht Notkers 
lateinische Zusätze und Erläuterungen. 
3. Interpunktion: Die kleine Pause wird durch den Punkt in der Mitte ( . ), 
die große Pause am Satzende durch den gewöhnlichen Punkt (. ) bezeichnet. 
U. Die handschriftlichen Abkürzungen und Ligaturen werden im Text still-
schweigend aufgelöst, doch jeweils in der Einleitung besprochen. Besondere 
Abkürzungen sowie alle, die im deutschen Text vorkommen, werden im Apparat 
vermerkt. 
5. Das lange / der Handschriften wird durch s wiedergegeben. 
6. Aus Gründen der Deutlichkeit wird der Bindestrich, der in allen Not-
ker-Handschriften (abgesehen von einem späten Psalterfragment) fehlt, maß-
Vili  Zur neuen Ausgabe 
voll eingeführt, und zwar bei der Silbentrennung am Zeilenende und zur Ver-
bindung von Wortteilen, die in der Handschrift mit Zwischenraum geschrieben 
stehen, aber zweifellos zusammengehören. Da aber der Begriff der Worteinheit 
im Mittelalter von dem unseren teilweise verschieden sein dürfte, vermeiden 
die Herausgeber es, morphologische und syntaktische Vôrentscheidungen zu 
treffen; in solchen Fällen bleiben sie bei der Handschrift. 
T. Sonstige Zusätze des Herausgebers erscheinen neben dem eigentlichen 
Text auf dem Rand, so daß der Text selbst nicht unterbrochen oder verunziert 
wird. 
In allen Fällen, wo keine verbindliche Regelung erreicht werden konnte, 
richten sich die Herausgeber nach den Anforderungen des Textes. Die jewei-
ligen Entscheidungen werden in der Einleitung des betreffenden Werkes be-
gründet . 
James C. King  Petrus W. Tax 
Washington, D.C.  Chapel Hill, N.C.
V O R W O RT 
Hiermit lege ich das Ergebnis meiner langjährigen Quellenuntersuchungen 
zu Notkers Psalmen vor. Das Werk erscheint in drei Bänden, parallel zu ei-
ner neuen dreibändigen Ausgabe von Notkers Psalter selbst. 
Dieser neue Notker latinus hat dem Sucher nach den Quellen die Entzückung 
vieler Funde, dem Finder aber die langwierige Mühsal des Vergleichens, Ab-
wägens und Ausarbeitens gebracht. Insgesamt jedoch überwog das Erfreuliche 
die Unannehmlichkeiten bei weitem. Die eingehende Beschäftigung nicht nur 
mit Notker selbst, sondern auch mit Autoren wie Augustin, Hieronymus, Boethi-
us, Remigius, mit liturgischen Werken, vor allem aber mit den vielen Hand-
schriften selber hat mir eine persönliche Bereicherung geschenkt, die einer 
conuersio gleichkommt. Galt es doch für mich, der bislang fast nur an höfi-
scher Dichtung interessiert war, mich in Disziplinen wie Patristik, Liturgie, 
Paläographie zu vertiefen, Forschungsbereiche, die mir nahezu unbekannt 
waxen. 
Obwohl ich mich so gut wie ich konnte bemüht habe, wird diese Umwandlung 
nicht ganz ohne Bruch erfolgt sein. Für jede Kritik sine ira et studio so-
wie für jede sachliche Anregung werde ich daher dankbar sein. Insbesondere 
möchte ich mir zumindest einen Kritiker wünschen-, einen Benediktiner-Germa-
nisten etwa, der dieses opus von monastischem Standpunkt aus beurteilen wür-
de. Denn so sehr ich versucht habe, mit diesem Notker latinus die Erfor-
schung von Notkers Psalmenwerk auf eine neue konkrete und mediävistische 
Grundlage zu stellen, so bleibt auch hier gewiß noch manches zu tun übrig; 
ich selbst lerne noch jeden Tag hinzu. Es wäre daher für mich eine große 
Freude, in einigen Jahrzehnten eine bessere Auflage erscheinen lassen zu 
können. 
Dieser Notker latinus wäre ohne Unterstützung und Mitarbeit vieler Per-
sonen und Instanzen nie zustandegekommen. 
Es ist mir ein herzliches Bedürfnis, hier an erster Stelle Herrn Profes-
sor Johannes Duft, dem Direktor der Stiftsbibliothek in St. Gallen, und 
seinen Mitarbeitern dafür zu danken, daß sie mich im Sommer 1965 zwei Mona-
te lang mit benediktinischer Gastfreundschaft aufgenommen und die deliciae 
der Handschriftenschätze ihrer Bibliothek haben kosten lassen. Dem "American
χ  Vorwort 
Council of Learned Societies" in New York bin ich für das Stipendium (Grant-
in-aid) , das meinen Aufenthalt in St. Gallen ermöglicht hat, zu Dank ver-
pflichtet. Der Johns Hopkins University habe ich für einen Zuschuß zur Be-
schaffung von photographischen Reproduktionen zu danken. 
Für Mikrofilme und Photographien von Handschriften sowie für wichtige 
kodikologische und bibliographische Auskünfte möchte ich neben Herrn Pro-
fessor Duft folgenden Leitern von Handschriftenabteilungen auch hier meinen 
besonderen Dank aussprechen: Herrn Direktor Dr. Alfons Schönherr, Zentral-
bibliothek Zürich; Herrn Oberbibliotheksrat Dr. Kurt Hannemann, Badische 
Landesbibliothek, Karlsruhe; Herrn Dr. Hans Butzmann, Herzog August Biblio-
thek, Wolfenbüttel. 
Es ist hier auch der Ort, den Herren Professoren emeriti Edward H. Sehrt 
und Taylor Starck nicht nur für alles, was sie für Notker und die Notker-
Forschung seit über fünfzig Jahren getan haben, sondern auch für ihre wei-
tere ständige Anteilnahme an der Notker-Arbeit der Jüngeren herzlich zu 
danken. 
Den Mitgliedern des "Notker-Kuratoriums", Frau Professor Ingeborg Schröb-
ler und den Herren Professoren Bernhard Bischoff und Stefan Sonderegger, 
bin ich für ihre Durchsicht großer Teile des Manuskriptes dankbar, Herrn 
Professor Bischoff auch für sonstige, mit gewohnter Liebenswürdigkeit er-
teilte Information. Herrn Professor Kuhn gilt mein Dank für die Aufnahme 
dieses Notker latinus in die "Altdeutsche Textbibliothek" und für helfe unde 
rat in manchen wichtigen Punkten. Herr Robert Harsch-Niemeyer und Frau 
Helga Jenkner haben immer wieder technische Fragen zu klären und zu lö-
sen gewußt; dafür gebührt ihnen mein besonderer Dank. 
Frau Professor Helen Adolf möchte ich auch an dieser Stelle für sachkun-
dige Auskunft über den Tempel von Jerusalem und dessen fünfzehn Stufen von 
Herzen danken. Frau Professor Lieselotte E. Kurth gilt mein herzlicher Dank 
für die Sorgfalt, mit der sie große Teile der Einleitung auf Stilistisches 
hin durchgesehen hat ; von ihren Anregungen habe ich vielfach Gebrauch gemacht ; 
was stilistisch weniger gut ist, fällt mir zur Last. Ohne die unablässige und 
liebevolle Opferbereitschaft meiner Frau wäre dieser Notker latinus nie oder 
erheblich später erschienen. Wenn ich ihr dieses Buch zueigne, so ist das nur 
ein schwacher Abglanz des Dankes und des Verdienstes, die sie sich durch ihr 
Da-Sein um dieses Werk erworben hat. 
Petrus W. Tax