Table Of ContentEbrahim Ojabarian
Die strategische Gestaltung der Fertigungstiefe
GABLER EDITION WISSENSCHAFT
Ebrahim Djabarian
Die strategische Gestaltung
der Fertigungstiefe
Ein systemorientierter Ansatz am Beispiel
der Automobilindustrie
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr.-Ing. Helmut Baumgarten
Deutscher Universitats-Verlag
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Ein Titeldatensatz fOr diese Publikation ist bei
Der Deutschen Bibliothek erhiiltlich
Dissertation Technische Universitiit Berlin, 2002
D 83
ISBN 978-3-8244-7660-2 ISBN 978-3-322-90230-6 (eBook)
001 10.1007/978-3-322-90230-6
1. Auflage August 2002
Aile Rechte vorbehalten
© Deutscher Universitiits-Verlag GmbH, Wiesbaden 2002
Lektorat: Brigitte Siegel/Nicole Schweitzer
Der Deutsche Universitiits-Verlag ist ein Unternehmen der
Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer.
www.duv.de
Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschOtzt.
Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes
ist ohne Zustimmung des Verla.9s unzuliissig und strafbar. Das gilt insbe
sondere fOr Vervielfiiltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die
Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem
Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche
Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten
wiiren und daher von jedermann benutzt werden dOrften.
Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main
v
Geleitwort
Geleitwort
Kaum eine Branche ist den sich verandemden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rah
menbedingungen dermaBen ausgesetzt wie die Automobilindustrie. Die vielseitigen Anforde
rungen an das Automobil haben zu einem Komplexitatsgrad im Produkt und in der Produktion
gefUhrt, der von einem einzigen Unternehmen alleine nicht mehr zu beherrschen ist. Zuneh
mend erfolgt die Leistungserstellung in ProduktionsverbUnden. Die gezielte Verringerung der
Fertigungstiefe der Automobilhersteller und die Auslagerung von Leistungsumfangen an die
Zulieferer mit dem Ziel, die Komplexitat zu verringern, fUhren zu tiefgreifenden Veranderun
gen der Produkt-und Produktionsstrukturen.
Die Aussage, dass sich durch diese Reorganisation die Komplexitat in der Automobilpro
duktion reduziert, erfordert jedoch eine differenzierte Betrachtung. Tatsachlich sinkt aus Sicht
der Hersteller der eigene Komplexitatsanteil. Die Komplexitat Uber den gesamten Produkti
onsprozess sinkt hingegen nicht notwendigerweise, sondern verteilt sich neu bzw. steigt auf
grund vielHUtiger Unterbeauftragungen, erhohter logistischer Anforderungen sowie aufwendi
ger Koordinationen in vielen Bereichen sogar deutlich an.
Bislang wurden in der Forschung -aber auch in der Praxis -vor aHem die Kostenvorteile
bei der Gestaltung der Fertigungstiefe betrachtet. Der Autor weist nach, dass diese einseitige
Orientierung zu kurz greift, und die Wahl zwischen Eigenfertigung und Fremdbezug daruber
hinaus weitreichende Folgen fUr ein Unternehmen hat. Bei der Gestaltung neuer Strukturen ist
es neben der Sicherung des momentanen Unternehmenserfolges zumindest eben so bedeutsam,
die neuartigen BeziehungsgefUge zu berucksichtigen und das langfristige Erfolgspotential zu
sichem.
Mit dem innovativen Ansatz, fertigungstiefenpolitische Entscheidungen auf Basis eines
holistischen Systemmodells zu analysieren und daraus Handlungsstrategien abzuleiten, betritt
der Autor Neuland. Die systemorientierte Perspektive eroffnet Wissenschaftlern und Prakti
kern gleichermaBen interessante Uisungsansatze.
Prof. Dr.-lng. Helmut Baumgarten
Vorwort VII
Vorwort
Die vorliegende Dissertation entstand wahrend meiner Tiitigkeit als Doktorand in der Daim
lerChrysler Forschung Gesellschaft und Technik in Berlin. Neben der Anfertigung meiner Dis
sertation hatte ich die Moglichkeit in den unterschiedlichsten Strategieprojekten tiber mehr als
nur einen Tellerrand zu blicken und vielfaltige Erfahrungen zu samrneln.
Ich danke Herrn Prof. Helmut Baumgarten, Direktor des Instituts fUr Technologie und
Management und Leiter des Bereichs Logistik der Technischen Universitat Berlin, fUr die wis
senschaftliche Betreuung durch ihn und sein Team von WissenschaftIem. Seine inhaltlichen
Anregungen waren mir eine groBe Hilfe.
Weiterhin danke ich Herrn Prof. Eckard Minx, Leiter der Forschung Gesellschaft und
Technik, fUr die Ubemahme des Koreferats und vor aHem fUr sein Vertrauen und die gewiihr
ten Freiraume.
Herrn Dr. Oliver Frille danke ich fUr die fachliche Diskussion und manches private Ge
sprach, die zum Gelingen der Arbeit beigetragen haben.
Mein besonderer Dank gilt Herrn Dr. Roland Mecklinger, der mir lange vor und wahrend
meiner Dissertation mit seinem freundschaftlichen Rat und seinen herzlichen Taten stets zur
Seite stand.
Von ganzem Herzen danke ich meinen Eltem fUr ihre Liebe und ihre Untersttitzung in al
Ien Lebenslagen. Letztlich sind sie fUr all das hier verantwortlich.
Ebrahim Djabarian
Inhaltsverzeichnis IX
Inhallsverzeichnis
1 Einftihrung .......................................................................................................... . 1
1.1 Problemstellung ........................................................................................ .
1.2 Zielsetzung und Gang der Untersuchung .................................................. . 4
2 Die Fertigungstiefe in der Automobilindustrie ................................................ . 7
2.1 Charakterisierung der Fertigungstiefe ....................................................... . 7
2.1.1 Definition der Fertigungstiefe........................................................... 7
2.1.2 Abgrenzung von verwandten Begriffen............................................ 11
2.1.3 Anlasse und Risiken fertigungstiefenpolitischer Entscheidungen.... 14
2.2 Die Automobilindustrie als Bezugsrahmen ............................................. .. 20
2.2.1 Abgrenzung und Bedeutung der Automobilindustrie....................... 20
2.2.2 Allgemeine Rahmenbedingungen der Automobilindustrie.............. 22
2.2.3 Das Konzept der schlanken Automobilproduktion........................... 25
2.2.4 Der Strukturwandel in der Automobilindustrie ........................ "..... 27
2.2.5 Die Entwicklung der Fertigungstiefe in der Automobilindustrie..... 36
3 Ansiitze zur Gestaltung der Fertigungstiefe ..................................................... . 42
3.1 Bisherige Ansatze zur Gestaltung der Fertigungstiefe .............................. . 42
3.1.1 Der produktionskostenorientierte Ansatz .................................... .. 42
3.1.1.1 Darstellung des Produktionskostenansatzes .................... .. 42
3.1.1.2 Bewertung des Produktionskostenansatzes ...................... . 45
3.1.2 Der Transaktionskostenansatz..................................................... 47
3.1.2.1 Darstellung des Transaktionskostenansatzes..................... 48
3.1.2.2 Bewertung des Transaktionskostenansatzes...................... 54
3.1.3 Die untemehmensstrategischen Ansatze.................................... 57
3.1.3.1 Darstellung untemehmensstrategischer Ansatze .......... ".. 57
3.1.3.2 Bewertung untemehmensstrategischer Ansatze................ 64
3.1.4 Zusammenfassung und Ableitungen des Forschungsbedarfs........ 68
x
Inhaltsverzeichnis
3.2 Der systemorientierte Ansatz als neuartiges Gestaltungskonzept ............. . 73
3.2.1 Allgemeine Grundlagen des Systemtheorie ................................ . 74
3.2.1.1 Historische Entwicklung der Systemtheorie................. .... 74
3.2.1.2 Klassifizierung von Systemen........................................... 76
3.2.1.3 Merkmale komplexer Systeme......................................... 77
3.2.2 Komponenten und Methoden systemorientierter Forschung......... 81
3.2.2.1 Modellnutzung zur Abbildung komplexer Systeme.......... 82
3.2.2.2 Verwendete Forschungsmethoden und -instrumente........ 84
3.2.3 Anwendungsspezifische Aspekte der Systemtheorie..................... 92
3.2.3.1 Die Systemforschung aus Untemehmenssicht................... 92
3.2.3.2 Logistik und systemisches Denken.................................... 94
3.2.4 Der Systemcharakter der Fertigungstiefe....................................... 97
4 Modellbildung ..................................................................................................... . 102
4.1 Forschungsplattform zur Modellbildung .................................................. . 103
4.1.1 Beschreibung der Datenquellen .................................................... . 103
4.1.2 Darstellung der Untersuchungsfolge...................... .... ........ ...... ...... 104
4.2 Der fertigungstiefenpolitische Kontext... .................................................. . 107
4.2.1 Die Gesamtsicht.................... ................................ .............. ........... 107
4.2.2 Die Herstellerperspektive............................................................... 117
4.2.3 Die Lieferantenperspektive............................................................ 123
4.3 Bildung des systemrelevanten Variablensatzes ........................................ . 128
4.3.1 Darstellung der identifizierten EinflussgroBen.............................. 128
4.3.2 Festlegung des systemrelevanten Variablensatzes ........................ 135
4.4 Aufbau des Systemmodells.......................................................... ........... 139
4.4.1 Die Wirkungsmatrix...................................................................... 139
4.4.2 Das Wirkungsgefiige...................................................................... 146
5 Interpretation und Implikationen des Systemmodells..................................... 153
5.1 Einzelbetrachtung von Variablen.............................................................. 153
5.1.1 Steigende Bedeutung der Elektronik................................. ........... 153
5.1.2 Vemetzung zwischen Herstellem und Lieferanten....................... 156
Inhaltsverzeichnis XI
5.2 Modellinterpretation ................................................................................ . 159
5.3 Ableitung von Irnplikationen .................................................................... . 167
5.3.1 Fertigungstiefenpolitische Basisempfehlungen ............................ . 167
5.3.2 Konkretisierung der Empfehlungen .............................................. . 169
5.3.3 Etforderliche Kompetenzen........................................................... 172
5.3.3.1 Einkaufskompetenz............................................................ 172
5.3.3.2 Kooperationskompetenz.................................................... 173
5.3.3.3 Fertigungskompetenz......................................................... 175
5.3.4 Das Instrument der Kompetenzanalyse.......................................... 176
5.4 Weitere Empfehlungen im Kontext der Fertigungstiefengestaltung.......... 182
Ausblick ..................................................................... ..
6 Zusammenfassung und 185
Literaturverzeichnis............................................................................................
191
Anhang..................................................................................................................
215
Abbildungsverzeichnis xm
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 2.1: Fertigungstiefe und -breite .................................................................... . 8
Abbildung 2.2: Wertschtipfung und Wertschtipfungstiefe ............................................. . 12
Abbildung 2.3: Vorwarts- und Riickwartsintegration .................................................... . 13
Abbildung 2.4: Klassifikation fertigungstiefenrelevanter Einflussfaktoren ................... . 16
Abbildung 2.5: Kriterien fertigungstiefenpolitischer Entscheidungen ........................... . 18
Abbildung 2.6: Allgemeine Rahmenbedingungen der Automobilindustrie ................... . 25
Abbildung 2.7: Entwicklung der Anzahl selbststandiger Automobilhersteller.. ............ . 28
Abbildung 2.8: Umsatz der grtiBten Automobilhersteller im Jahr 1999 ........................ . 29
Abbildung 2.9: Zulieferiibemahmen am Beispiel der Lear Corporation ........................ . 30
Abbildung 2.10: Klassische Struktur der Automobilindustrie ......................................... . 32
Abbildung 2.11: Pyramidisierung der automobilen Zulieferstruktur.. ............................. . 32
Abbildung 2.12: Anbindung der Zulieferer an die Hersteller.. ........................................ . 35
Abbildung 2.13: Angestrebte Entwicklung der Fertigungstiefe bis zum Jahr 2010 ......... . 38
Abbildung 2.14: Aufschliisselung der Fertigungstiefe nach Baureihen ........................... . 39
Abbildung 2.15: Griinde fiir Insourcing im Maschinenbau .............................................. . 40
Abbildung 3.1: Portfolio zur Identifikation strategischer Fertigungsumfange ............... . 64
Abbildung 3.2: Darstellung von Systemkomponenten ................................................... . 74
Abbildung 3.3: Klassifizierung von Systemen ............................................................... . 76
Abbildung 3.4: Basisdefinition eines Systems ............................................................... . 78
Abbildung 3.5: Darstellung der linear-analytischen Denkweise .................................... . 78
Abbildung 3.6: Darstellung der systemischen Denkweise ............................................. . 79
Abbildung 3.7: Beispiel zur Mustererkennung .............................................................. . 80
Abbildung 3.8: Ausschnitt aus einem Wirkungsgefiige ................................................. . 88
Abbildung 3.9: Einflussmatrix ....................................................................................... . 89
Abbildung 3.10: Grundtypen von Systemvariablen ......................................................... . 90
Abbildung 3.11: Einflussgrafik ........................................................................................ . 91
Abbildung 3.12: Systemische Perspektive ....................................................................... . 97
Abbildung 3.12: Aufltisungskegel und Abstraktionsebenen............................................. 99
Abbildung 3.14: Darstellung der Systemlenkung durch Modellbildung........................... 101