Table Of ContentFORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN
Nr. 1586
Herausgegeben
im Auftrage des Ministerpräsidenten Dr. Pranz Meyers
von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt
DK 674-412/.413: 658.83
656.628: 657.372.1
Rheinisch-Westfälisches Institutfür WirtschaJtsJorschung Essen
Die Holzversorgung Nordrhein -Westfalens und des
Ruhrgebiets insbesondere über die Binnenwasser
straßen; dargestellt anhand von Verkehrs bilanzen
für Rund- und Schnittholz
SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH
ISBN 978-3-663-06099-4 ISBN 978-3-663-07012-2 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-663-07012-2
Verlags-Nr.011586
© 1996 by Springer Fachmedien Wiesbaden
Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen 1996
Inhalt
o
Methodischer Teil: .............................................. 7
00 Warum Holzversorgungsbilanzen .............................. 7
000 Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit von Wettbewerbsmärkten . 7
001 Die tatsächlichen Wettbewerbsvoraussetzungen auf den Holzmärkten 8
002 Was kann gegen die unvollkommenen Wettbewerbsbedingungen
auf dem Holzmarkt getan werden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 12
01 Wie können Holzversorgungsbilanzen aufgestellt werden. . . . . . . . . . 16
010 Globale Versorgungsbilanzen für die Bundesrepublik . . .. . . .. . . .. 16
011 Darstellung der regionalen Holzversorgung an Hand der Ergebnisse
der Güterbewegungsstatistiken ................................ 18
1 Praktischer Teil:
Holzverkehrsbilanzen der Binnenschiffahrt
für Nordrhein-Westfalen und das Ruhrgebiet 19
10 Makro-ökonomische Bilanzen und ihre Darstellung
mit Hilfe verkehrsstatistischer Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 19
101 Die Erhebungsmerkmale der Verkehrsstatistiken
und ihr Aussagewert für die regionale Güterversorgung . . . . . . . . . . .. 19
11 Die Abgrenzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 20
110 Die räumliche Abgrenzung der untersuchten Märkte. . . . . . . . . . . . .. 21
111 Holz in der Gütergattungs-Einteilung der Verkehrs statistik . . . . . . .. 22
112 Gliederung des Holzempfanges nach der Herkunft . . . . . . . . . . . . . . .. 23
12 Die Entwicklung der Holzversorgung Nordrhein-Westfalens
und des Ruhrgebiets mit Binnenschiffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 25
120 Einordnung der Holzversorgung Nordrhein-Westfalens
und des Ruhrgebiets mit Binnenschiffen in die Holzversorgung
der Bundesrepublik und der regionalen Märkte . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 25
121 Vom »Empfang und Versand durch die Binnenschiffahrt«
zu den Verkehrsbilanzen für Nordrhein-Westfalen und das Ruhrgebiet 29
2 Ausblick:
Die Untersuchung kann in gleicher Weise auf die übrigen
Verkehrsträger ausgedehnt werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 32
5
o
Methodischer Teil:
00 Warum Holzversorgungsbilanzen ?
000 Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit von WettbewerbsllJärkten
In einer vom Wettbewerb gesteuerten Wirtschaftsordnung erfolgt der Ausgleich
zwischen Angebot und Nachfrage sowohl örtlich wie auch zeitlich über die Preis
bildung. Zu dem am freien Markt gebildeten Preis wechseln gerade so viele
Gütereinheiten von Anbietern mit gleichen oder niedrigeren Preisvorstellungen
den Eigentümer wie von Nachfragern mit gleichen oder höheren Preisvorstellun
gen verlangt werden. Dieser den Markt »räumende« Marktpreis kann durchaus
das Ergebnis eines unvollständigen oder unvollkommenen Wettbewerbs zwi
schen den Anbietern und Nachfragern sein.
Ohne die nationalökonomischen Lehrmeinungen zur Wettbewerbswirtschaft,
zur Wettbewerbspreisbildung oder zu den verschiedenen Marktformen hier näher
erörtern zu wollen, sei festgehalten, daß zur Funktionsfähigkeit eines echten Wett
bewerbsmarktes vor allem die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein müssen:
1. Die gehandelte Ware muß homogen sein, d. h. die von den einzelnen An
bietern auf dem Markt gebrachten Güter sind in den Augen der Nachfrager
gleichartig. Ihnen ist es daher gleichgültig bei welchem Verkäufer sie ein
kaufen.
2. Sowohl alle Anbieter als auch alle Nachfrager müssen den Markt überblicken
können, d. h. sie kennen die Preise und Mengen, die die einzelnen Markt
teilnehmer realisieren möchten.
3. Die unter (2) geforderte »Markttransparenz« trägt wesentlich zur Einheitlich
keit des Marktes bei. Da für das gleiche Gut auf räumlich oder zeitlich unter
schiedlichen Märkten verschiedene, sich aus den jeweiligen Marktverhältnissen
ergebene Preise erzielt werden können, ist die örtliche wie auch zeitliche Ein
heit eine wesentliche Voraussetzung des homogenen Marktes.
4. Die bisher genannten Voraussetzungen gewährleisten einen einheitlichen Preis
für das gehandelte Gut. Dieser Einheitspreis kann sich indes je nach den Markt
konstellationen auf ganz verschiedene Weise bilden. Soll sich diese Preis
bildung unter den Bedingungen eines echten Wettbewerbs vollziehen, so ist
zu fordern, daß sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite
theoretisch unendlich viele, praktisch aber zumindest eine sehr große Anzahl
von Marktteilnehmern vorhanden ist, von denen jeder nur einen relativ kleinen
Teil des gesamten Angebots bzw. der gesamten Nachfrage repräsentiert.
7
001 Die tatsächlichen Wettbewerbsvoraussetzungen auf den Holzmärkten
Wirft man unter diesen Aspekten einen Blick auf den Rohstoff Holz und seine
Märkte, so zeigt sich, daß hier die oben skizzierten wesentlichen theoretischen
Merkmale eines Wettbewerbsmarktes und einer Wettbewerbspreisbildung nicht
vorliegen. Der Forderung nach einem einheitlichen Gut kann das Holz als Sammel
begriff einer Vielzahl von Holzarten, die sehr unterschiedlichen Verwendungs
zwecken zugeführt werden, nicht genügen. Darüber hinaus wird das Holz in ver
schiedenen Be- und Verarbeitungsstadien gehandelt. In den Spitzensortimenten
bestimmter Holzarten könnte man sogar geneigt sein, jeden einzelnen Stamm als
ein individuelles, nicht vertretbares Gut zu bezeichnen.
Auch die verlangte Einheitlichkeit des Marktes ist nicht gegeben. Vielmehr wird
Holz auf einer Vielzahl von regionalen oder gar örtlichen Märkten umgesetzt,
auf denen vorwiegend die Bedingungen des individuellen Marktgeschehens
über den Preis entscheiden. Erfahrungsgemäß kommt es gelegentlich zu regio
nalen Preisgefällen in Westdeutschland, die über das Maß der Transportkosten
unterschiede hinausgehen und sich nur sehr langsam ausgleichen.
Für die zeitliche Einheitlichkeit gilt ähnliches: Zwar ist eine einheitliche Ein
schlags- und Verkaufssaison mit der Einrichtung des Forstwirtschaftsjahres
(jeweils ab 1. Oktober bis 30. September des Folgejahres) festgelegt; tatsächlich
erfolgt der Verkauf auch zeitlich auf »verschiedenen Märkten« - etwa durch
schnelle oder langsame Rundholz-Andienungen 1 nach Beginn der Saison, bei
Lieferungen im Einfuhrhandel über die »nasse Grenze« per erstem offenen Wasser
gegenüber späten Lieferungen in der Saison.
Es liegt auf der Hand, daß angesichts der wirtschaftlichen Verschiedenartigkeit
der einzelnen Holzangebote und der Heterogenität des Marktes in räumlicher und
zeitlicher Hinsicht die für eine einheitliche Preisstellung notwendige Marktüber
sicht der Marktteilnehmer praktisch nicht vorliegt.
Im Vergleich zu den übrigen Voraussetzungen für das Zustandekommen eines
vollständigen Wettbewerbs erweist sich auf den Holzmärkten die Forderung nach
einer sehr großm Zahl von Nachfragern als am besten erfüllt:
Das Holz ist einer der ältesten Rohstoffe im Bau wesen, seine Verarbeitungs
möglichkeiten sind allgemein bekannt und fast jedermann vertraut. Als relativ
leicht zu verarbeitender Werkstoff eignet es sich zur Erzeugung von Gebrauchs
und Verbrauchsgegenständen für eine Vielzahl von Lebensbereichen. Nicht zu
letzt auf Grund dieser Vorzüge erfreut es sich als Werkstoff großer Beliebtheit
auch bei Menschen, die beruflich nicht in der Holzwirtschaft tätig sind. Wenn
gleich diese in der Regel nur kleinste Mengen nachfragen, ist die Bedeutung dieser
privaten Kleinnachfrage im Rahmen der Gesamtnachfrage nicht gering zu ver
anschlagen.
Für die gewerblichen Nachfrager gilt, daß mit zunehmender Arbeitsteilung eine
gewisse Konzentrierung der Nachfrage auf solche Betriebe verbunden ist, die sieh
1 V gl. RUDOLF BLOCK, »Marktstellung und Marktverhalten der Staatsforstverwaltung
auf dem westdeutschen RunJholzmarkt«, Diss., Köln 1960.
8
Rohholzverbrauch der Bearbeiterbetriebe in der Bundesrepublik1
Forst- Sperr- Holz- Holz-
wirtschaftsjahr Säge- Furnier- holz- faser- span-
(1. 10.-30. 9.) werke werke werke platten- platten-
werke werke
in 1000 frn (0. R.)
1953 10405 302 735 305 104
1954 10651 381 876 387 133
1955 11238 450 927 481 226
1956 11 763 501 936 499 372
1957 10131 557 936 497 542
1958 9495 573 849 510 769
1959 9847 565 882 454 993
1960 10192 655 956 582 1260
1961 11058 744 943 693 1 585
1962 11144 706 850 727 1733
1963 10386 649 857 710 1915
1964 11199 640 873 764 2297
Forstwirtschaftsjahr 1963 = 100
1953 100 100 100 100 100
1954 102 126 119 127 128
1955 108 149 126 158 217
1956 113 166 127 164 358
1957 98 184 127 163 521
1958 91 190 116 167 739
1959 95 187 120 149 955
1960 98 217 130 191 1212
1961 106 246 128 227 1524
1962 107 234 116 238 1666
1963 100 215 117 233 1841
1964 108 212 119 250 2209
Quelle: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
1 Ab 1. 1. 1960 einsch!. Saarland. Ab 1. 1. 1964 einsch!. Westberlin
ausschließlich mit der Be- und Verarbeitung von Holz befassen. Ihre Nachfrage
richtet sich je nach dem Produktionsprogramm zudem oft nur auf bestimmte
Holzarten. Indes dürfte die Marktmacht jedes dieser Unternehmen nicht sehr
groß sein. Jedenfalls deutet die in dieser Sparte vorherrschende kleinbetriebliche
Struktur darauf hin: Etwa 75 v. H. aller Sägewerke und holzbearbeitenden
Betriebe haben weniger als zehn Beschäftigte.
Zu der Rundholznachfrage der Sägewerke und Bearbeitungsbetriebe tritt die
Nachfrage der Zellstoff- und der Papierindustrie, ferner die Vielzahl von Inter
essenten aus dem handwerklichen und dem landwirtschaftlichen Bereich. Dazu
kommt, daß Schnittholzverbraucher vielfach selbst Rundholz kaufen und den
Sägeeinschnitt im Lohnschnitt in Auftrag geben.
9
Betriebe in der HolZ bearbeitenden und HolZ verarbeitenden Industrie nach Betriebs
größenklassen im September 1964
Bundesrepublik
Davon Betriebe mit ... Beschäftigten
inv. H.
Ins-
gesamt
1-9 110-49150-991100-1991200-4991500-9991 1000
u. m.
Sägewerke
und Holz
bearbeitende
Betriebe ...... 6805 75,2 20,9 2,0 0,9 0,7 0,2 0,1
Holz
verarbeitende
Betriebe ...... 5376 40,1 37,5 I 12,0 6,9 2,9 0,5 0,1
Alle Betriebe .. 12 181 59,7 28,3 I 6,4 3,6 1,6 0,3 0,1
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes.
Der Wettbewerb zwischen dieser relativ großen Zahl von Nachfragern nach Roh
holz ist sehr stark, da sich die Nachfrage für die verschiedensten Verwendungs
zwecke mehr und mehr auf einen recht kleinen Teil der Rundholzsortimente
konzentriert. So hat z. B. die Verknappung des Sägeholzes dazu geführt, daß
heute auch schwächere Stämme als früher zu Schnittholz aufbereitet werden. In
weitem Maße macht die Sägeindustrie daher dem Bergbau die als Grubenholz
im Walde ausgehaltenen Partien streitig. Zudem bemühen sich die Faserholz
verarbeiter für die Zellulose-, Papier- und Pappenherstellung ebenfalls um die
schwachen Rundholzsortimente.
Damit erscheinen die Bedingungen für einen vollständigen Wettbewerb zwischen
den Nachfragern - zumindest auf einzelnen Holzmärkten - in sehr hohem Maße
erfüllt zu sein. Man wird dem zwar entgegenhalten, daß die Transportempfind
lichkeit des Rohstoffes Holz einer Verwirklichung vollständiger Wettbewerbs
bedingungen auf der Nachfrageseite im Wege steht. Das ist tatsächlich sicherlich
dann der Fall, wenn ein Sägewerk mit dem eigenen eingespielten Fuhrpark in der
Lage ist, das Holz in seinem Einzugsbereich zu den geringsten Bringungskosten
der Bearbeitung zuzuführen. Andere Wettbewerber scheiden hier dadurch mög
licherweise von vornherein aus. Für das dort anfallende Holz hat der örtliche Be
werber deshalb vielfach ein Voraus, das in gewissen Grenzen eine Einflußnahme
auf den Preis möglich macht. Diese Grenzen sind jedoch durch seine Kostenvor
teile in der Holzbringung bestimmt. Versucht er den Holzpreis ab Wald noch
stärker zu drücken, so wird es bald auch für andere Holzverwender wirtschaftlich
tragbar, das gleiche Holz zu höheren Bringungskosten zu bergen.
Während die Nachfrage auf den Holzmärkten eine - im ganzen gesehen - atomisti
sche Struktur aufweist, ist das Angebot durch sehr stark ausgeprägte oligopolisti
sche Züge struktuiert.
10
rbholz Nadel-holz 4,1 3,6 5,1 -
e
d
nn b-z 7 9 6
Bre Lauhol 13, 21, 12,
-
Schicht-nutz-derb-holz 10,1 7,7 9,8 -------
erbholz ruben-holz 6,0 4,5 6,4 -
d G
Nadelnutz Nadelstammholz Schicht-Fichte, Kiefer, nutz-Tanne, Lärche, Wey-Dou-derb-mouths-holz glas-fichte kiefer Anteile in v. H. 9,2 8,6 35,3 6,0 34,1 7,9 4,7 40,4 9,4 - nd Forsten.
desrepubliknach Waldbesitzarten 1 Laubnutzderbholz Laubstammholz Rot-Anderes Gruben-Eiche buche Laub-holz holz 2,5 9,4 0,5 0,6 4,0 1,0 8,6 0,7 2,6 1,1 0,6 7,3 --- für Ernährung, Landwirtschaft u
n s
Gliederung des Holzeinschlages in der ßu Forstwirtschaftsjahr 1964 Nutz-und Brenn-derb-holz ins-gesamt 1000 fm R.) (0. Staatswald ............... 10244 ........ 7826 Körperschaftswald ............... 8192 Privat wald - Nach Angaben des BundesministeriumBundesrepublik ohne Westberlin . 1
.....,. .....,.
Wie auf allen oligopolistischen Märkten ist auch auf dem Holzmarkt infolge der
geringen Zahl von Anbietern die Möglichkeit von Absprachen nicht auszuschlie
ßen. Selbst in solchen Gebieten, in denen eine größere Zahl von Anbietern auf
tritt - etwa wo der kommunale und private Waldbesitz stark vertreten ist -,
kommt ein echter Angebotswettbewerb oft nicht zustande. Häufig richten sich
die Angebotspreise der kommunalen und privaten Verkäufer nach denen der
größeren Mitanbieter, letztlich also nach den Preisforderungen der Staatsforsten.
Daher geht von diesen vielfach eine »price-Ieadership« für dcn gcsamten Holz
markt aus. Auch ohne daß eine solche Funktion von den Staatsforsten gewollt
oder beansprucht würde, kommt cs dazu vielfach kraft ihrcs großen Gewichts
unter den Anbietern2•
Die vorherrschende Marktstellung der Staatsforsten kommt in der vorstehenden
Übersicht zum Ausdruck, in der der Holzeinschlag nach Waldbesitzarten und
nach Besitzern aufgegliedert ist. Mehr als 39 v. H. des Einschlags wurden im
Forstwirtschaftsjahr 1964 in staatlichen, mehr als 69 v. H. in staatlichen und
kommunalen Wäldern zu Boden gebracht.
002 Was kann J!,egen die unvollkommenen Lf/ettbewerbsbedingungm
auf dem Holzmarkt getan werden?
Der wettbewerbspolitischen Forderung nach Einheitlichkeit der Güter kann beim
Holz - wie auch bei anderen Waren - durch weitgehende Standardisierung er
reicht werden. Die Festlegung der Rundholzsortierung in der »Homa« (Holz
meßanweisung) und der Schnittholzsortierungsgebräuche mit genau beschriebe
nen Qualitätsmerkmalen bieten - soweit das beim individuellen Rohstoff Holz
möglich ist - gute Voraussetzungen für die Trennung des Rohstoffes Hob: in eine
Reihe von annähernd als in sich einheitlich anzusehenden Sortimenten, für die
einzelne vergleichende Marktbeobachtungen möglich und notwendig sind.
Fragt man sich, was weiterhin gegen die Uneinheitlichkeit des Ilolztllarktes unter
nommen werden könnte, um die wettbewerbswirtschaftlichen Kräfte in diesem
Bereich zu stärken, ist zunächst folgendes 7.U berücksichtigen:
Das inländische Holzaufkommen wird durch wesentliche Mengen an Importen
ergänzt - in 1962 rd. 10 Mil!. fm o. R. bei einem inländischen Nutzhol7.anfall
von rd. 22 Mil!. fm. Bezieht man die veredelten Holzhalbwaren wie Sperrholz,
Span- und Faserplatten usw. in die Betrachtung ein, deren Bedeutung in den
2 V gl. RUDOLF BLOCK, a. a. 0.; der Autor vertritt die Ansicht, daß die »price-Ieader
ship« der Staatsforsten vor allem beim Sägerundholzmarkt in Mengenpolitik und
Variieren der Verkaufsverfahren zum Ausdruck komme (s. 182f.), während die oligo
polistische Struktur auf der Angebotsseite des Rohholzmarktes beim Grubcn-, Faser
und Brennholz ordnungspolitisch unproblematisch sei, da »den Staatsforstverwal
tungen die Funktion einer gegengewichtigen Marktmacht im Hinblick auf die oligo
polistische MarktsteIlung der Zellstoffindustrie und des Bergbaus zu« (-komme). Beim
Brennholz sei die Marktmacht des Angebots wegen der Substitutionskonkurrenz
anderer Energieträger nicht ausnutzbar (s. 224ff.).
12