Table Of ContentGunther Trams (Hrsg.)
Die gestorte
Friihschwangerschaft
Mit 82 Abbildungen
Springer-Verlag
Berlin Heidelberg New York
London Paris Tokyo
Hong Kong Barcelona
Prof. Dr. GUNTHER TRAMS
Frauenklinik
Zentralkrankenhaus St.-Jiirgen-StraBe
St.-Jiirgen-StraBe
D-2800 Bremen 1
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Die gestorte Friihschwangerschaft / Giinther Trams (Hrsg.). - Berlin; Heidelberg; New York; Lon
don; Paris; Tokyo; Hong Kong; Barcelona: Springer. 1990
NE: Trams. Giinther [Hrsg.]
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Herrn Professor Klaus Thomsen
zum 75. Geburtstag gewidmet
Vorwort
Unter dem Begriff "gestOrte Friihschwangerschaft" werden unterschied
liche Krankheitsbilder zusammengefaBt, die uns bei differentialdiagno
stischen Uberlegungen mitunter erhebliche Probleme be rei ten konnen.
Dies gilt insbesondere fur die Abgrenzung eines friihen drohenden Abor
tes von einer extrauterinen Graviditat. Die hohe Empfindlichkeit radio
immunologischer N achweismethoden fiir Schwangerschaftsproteine und
die zunehmende Leistungsfahigkeit moderner Ultraschallgerate haben
eine immer friihere und exaktere Schwangerschaftsdiagnostik ermog
licht. Dies hat zur Folge, daB die friiher haufig notwendige langwierige
konservative Behandlung einer letztlich nicht mehr intakten Friih
schwangerschaft unter dem Bilde eines Abortus imminens nicht mehr
notwendig ist. Andererseits sehen wir immer seltener Patientinnen im
hypovolamischen Schock aufgrund einer Tubarruptur, statt dessen la
paroskopieren wir aber Patientinnen zum AusschluB einer Tubargravi
ditat haufig in einer so fruhen Phase, daB die sichere Diagnose auch
dem Erfahrenen mitunter Schwierigkeiten bereiten kann. Dies wird
auch durch Untersuchungen deutlich, die zeigen, daB trotz steigender
Inzidenz von ektopischen Graviditaten in den Industrielandern die Mor
talitat bei diesem Krankheitsbild deutlich abgenommen hat.
Unbefriedigend gelost sind nach wie vor die therapeutischen Pro
bleme beim imminent en und insbesondere beim habituellen Abort. Fiir
einige Patientinnen haben sich in den letzten Jahren immunologische
Behandlungsmoglichkeiten aufgetan. Es gilt aber auch hier, die Gren
zen dieser Behandlung aufzuzeigen und damit vor einer kritiklosen
Anwendung zu warnen. Fiir die Behandlung der Tubargraviditat hat
sich das Spektrum der Moglichkeiten erheblich erweitert. Neben den
mikrochirurgischen Techniken stehen uns fiir rechtzeitig diagnosti
zierte Falle auch das pelviskopische Operieren und so gar medikamen
tOs-konservative Behandlungsmethoden zur Verfiigung.
Die hier aufgezeigten Probleme wurden im Rahmen eines Sympo
siums im Oktober 1988 in Bremen abgehandelt. Die Behandlung des
Themas der gestorten Friihgraviditat unter verschiedenen Gesichts
punkten und die seinerzeit rege Diskussion haben uns veranlaBt, die-
VIII Vorwort
sen Uberblick auch einem gr6Beren Leserkreis in schriftlicher Form
zuganglich zu machen. Da aus diesem Grunde die Manuskripte erst
nach der Tagung erstellt und zwei weitere Beitrage noch zusatzlich mit
aufgenommen wurden, ist die inhaltliche Aktualitat dieses Bandes ge
wahrleistet.
Ich hoffe, daB die in diesem Buch enthaltenen Informationen dem
Leser Anregungen und Hilfestellungen bei seiner taglichen Arbeit in
Praxis oder Klinik geben k6nnen.
Bremen, 1990 Prof. Dr. G.
TRAMS
Inhaltsverzeichnis
Die gestorte Friihschwangerschaft
P. BERLE (Mit 1 Abbildung) 1
Sonographische Aspekte
der normalen und der gestorten Schwangerschaft
im ersten Trimenon
W. HOLZGREVE und B. GERLACH (Mit 54 Abbildungen) 9
Die Wertigkeit laborchemischer Parameter
bei der Beurteilung der gestorten Friihgraviditat
M. KROHN (Mit 5 Abbildungen) ..... . 45
Genetische Aspekte des habituellen Aborts
K. R. HELD (Mit 1 Abbildung) ..... . 63
Nutzen, Gefahren und Indikationsstellung
der immunologischen Behandlung des habituellen Abortes
D. KREBS (Mit 4 Abbildungen) . . . . . . . . . . . . . . . 77
Praktisches Vorgehen bei der immunologischen Behandlung
von Patientinnen mit habituellem Abort
U. DIEKAMP (Mit 3 Abbildungen) . . . . . . . . . . . . . 83
Auswirkungen von Schwangerschaftsabbruch und Abort
auf miitterliche Morbiditat, kindliche MiBbildungsrate
und neonatale Sterblichkeit
V. G. PAHNKE 95
Trophoblasttumoren
G. TRAMS ..... . . .......... 107
Die operative Therapie der Tubargraviditat
D. WALLWIENER, W. STOLZ, D. POLLMANN, J. GAUWERKY
und G. BASTERT (Mit 11 Abbildungen) . . . . . . . . . . . . . . 117
x Inhaltsverzeichnis
Die konservative Behandlung der fruhen Eileiterschwangerschaft
P. HUSSLEIN (Mit 3 Abbildungen) . . . . . . . . . . . . . 137
Zur Atiologie der psychosomatisch bedingten Fehlgeburt
H.I.PRILL ...•...•...........•.......• 143
Mitarbeiterverzeichnis
Die Anschriften sind jeweils bei Beitragsbeginn angegeben
Bastert, G. 117 Krebs, D. 77
Berle, P. 1 Krohn, M. 45
Diekamp, U. 83 Pahnke, V. G. 95
Gauwerky, J. 117 Pollmann, D. 117
Gerlach, B. 9 Prill, H.J. 143
Held, K.R. 63 Stolz, W. 117
Holzgreve, W. 9 Trams, G. 107
Husslein, P. 137 Wallwiener, D. 117
Die gestorte Friihschwangerschaft
Als Einleitung in den folgenden Themenkreis solI der Versuch eines allgemei
nen Uberblicks iiber die Inzidenz der gestorten Friihschwangerschaft gemacht
werden. Das Thema der gestOrten Friihschwangerschaft hat in den vergangenen
1-2 Jahren in der klinischen Forschung und Diskussion an Interesse gewonnen.
Wahrend in den 60er Jahren epidemiologische Gesichtspunkte im Vorder
grund standen, wurden diese in den 70er Jahren durch Aspekte der Therapie
verdrangt, wobei die radioimmunologischen Bestimmungsmethoden zahlrei
cher endokriner Parameter dieser Entwicklung Vorschub leisteten. Mit der
Moglichkeit, sehr exakt endokrine Parameter im Nano- und Mikrogrammbe
reich im Serum zu bestimmen, konnten auch neue atiologische, pathogenetische
oder gar prognostische Uberlegungen angestelIt werden. Es gab eine Flut von
Publikationen iiber die prognostische Bedeutung von Progesteron, 17-,B-Ostra
diol, ,B-HCG und HPL im Serum, Parameter, die sich aufgrund der doch nicht
ausreichenden Sensitivitat in der Klinik nicht durchsetzen konnten.
Ende der 70er Jahre wurden die endokrinologischen Themen durch die
UltraschalItechnik in den Hintergrund gedrangt. So verschafften uns die ersten
Arbeiten aus England erstmals einen Uberblick und Einblick in vivo in die
Amnionhohle wahrend der ersten Wochen nach der Konzeption. Mit dieser
Ultraschalltechnik und der in den nachsten Jahren immer besser werdenden
Auflosbarkeit des Bildes konnten wir Details des Feten und der Amnionhohle
erkennen, die uns bislang verborgen waren, die aber die Diskussion urn die
bedrohte und gestOrte Friihschwangerschaft substantielI veranderten.
Letztendlich hat die Renaissance dieser Thematik ihren Ursprung in zwei
Umstanden:
1. in der Moglichkeit, den immunologisch bedingten habituellen Abort durch
Prophylaxe bzw. Therapie effektiv angehen zu konnen,
2. in der Chorionbiopsie, die in die pranatale Diagnostik eingefiihrt wurde.
Die Methode der Chorionbiopsie ist bestechend einfach; fiir ihre Propagierung
ist die Kenntnis ihrer Abortrate allerdings unabdingbar. So muBten wir sehr
schnell feststellen, daB der Abortrate von etwa 2-4% nach zervikalem und
1 Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken, Frauenklinik, Ludwig-Erhard-Str. 100, D-6200 Wiesbaden