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Karl Schattenhofer· Wolfgang Weigand (Hrsg.)
Die Dynamik
der Selbststeuerung
Beitrage zur
angewandten Gruppendynamik
Westdeutscher Verlag
Alle Rechte vorbehalten
© Westdeutscher Verlag GmbH, OpladenlWiesbaden, 1998
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ISBN-13: 978-3-531-12979-2 e-ISBN-13: 978-3-322-87295-1
DOl: 10.1 007/978-3-322-87295-1
Inhaltsverzeichnis
Vorwort .................................................................................................................... 7
Otto HUrter gewidmet ............................................................................................. 13
Teil I: Selbststeuerung und Gruppendynamik: Fremde Konzepte?
Karl Schattenhofer
Gruppendynamik als Praxis der Selbststeuerung in sozialen Systemen ................. 19
Marianne Hege
Feldtheorie und Systemtheorie ............................................................................... 39
Karlheinz A. Geif3ler, Frank-Michael Orthey
Beobachten, Nichtverstehen und Intervenieren.
Die besten Steuermlinner stehen am Ufer -die besten Steuerfrauen auch ............. 53
Wolfgang Weigand
Was frag-wiirdig ist und ambivalent macht.
Annliherungen eines Gruppendynamikers an das Konzept der Selbststeuerung .... 75
Teil II: Lernprozesse
Klaus Antons-Volmerg
Lem-Prozesse -
oder: Wie man als TeilnehrnerIn eines Gruppenprozesses lemen kann,
als LeiterIn Gruppenprozesse zu steuem .............................................................. 103
Lothar Nellessen
Gefllhlsarbeit in Dienstleistungsberufen.
Selbststeuerung oder Kornmerzialisierung von Gefiihlen ..................................... 125
6 Inhaltsverzeichnis
Tell ID: Die RoUe des Trainers und Beraters
Elisabeth Hurter
Wandel in der Trainerrolle ................................................................................... 143
Gerhard Leuschner
Leitung und ProzeJ3: Yom Bestimmen zwn Verhandeln ....................................... 153
Christiane Pennecke
Geleitete Selbstorganisation -Ein Paradox ........................................................... 173
Tell IV: Praxisprojekte
Angelika Behrenberg, Michael Faftnacht
Selbstorganisation und die Aufforderung zur Freiwilligen
Selbstverantwortlichkeit -Erfahrungen mit einem
paradoxen Lernkonzept in der Erwachsenenbildung ............................................ 185
Rainer Schildmayer
Die Angst vor dem Chaos
oder: Wer weiter springen will, mu13 einen Schritt zuriicktreten ........................... 211
Gerd Schuning
Fiihrung und Zusammenarbeit.
Praxisbezogenes Training fUr FUhrungskrlifte ...................................................... 225
Christian Schrapper, Carl Otto Velmerig
Verantwortung statt Verwaltung.
Exteme Organisationsuntersuchung als Beitrag zur Entwicklung von
Selbststeuerung in der Sozialbilrokratie ............................................................... 233
Literaturverzeichnis .............................................................................................. 259
Autorenverzeichnis ............................................................................................... 266
Vorwort
Der Begriff der Selbststeuerung verspricht viel! Mit ihm wird das Gegenteil von
Hierarchie, Abhangigkeit, Zentralismus, Planwirtschaft beschrieben und positiv
verbindet man mit diesem Konzept Freiheit, Selbstbestimmung und Autonomie. Er
verheiBt die Uberwindung der Fremdsteuerung und Fremdbestimmung. Was aber
bedeutet Se1bststeuerung? Wer steuert, wenn sich einzelne Personen, Gruppen und
Organisationen selbst steuem und auf welche Weise wird gesteuert? "Ich steuere
mich" ist noch relativ klar zu sagen, obwohl wir alle wissen, daB der eigene EinfluB
auf unser Verhalten, unsere Gefuhle und Gedanken begrenzt ist. Die Aussage: "Wir
-z.B. als Mitglieder einer Arbeitsgruppe -steuem uns" wirft so fort sehr viele Fra
gen und Probleme auf: Steuem alle gleichzeitig oder steuert keiner, wieviel
Gleichheit und wieviel Unterschiede in Bezug auf EinfluB und Kompetenz sind
zugelassen oder notwendig? 1st Selbststeuerung moglich, wenn die Ziele und Rah
menbedingungen der Gruppe, der Organisation vorgegeben sind? Beginnt Selbst
steuerung immer von "unten" oder kann sie (paradoxerweise) angeordnet werden,
z.B. wenn andere Formen der Steuerung versagen?
In welcher Beziehung steht die Vorstellung von Selbststeuerung mit der ange
wandten Gruppendynamik? Unter Gruppendynamik als angewandte Sozialwissen
schaft versteht man im engeren Sinne Theorien und Konzepte, die sich mit den
Strukturen und Prozessen in Kleingruppen beschaftigen (vgl. dazu Konig, 1997, S.
11 ff.). Neben diesem Interesse am Verstehen von Gruppenprozessen hatte die an
gewandte Gruppendynamik in der Tradition des Sozialpsychologen und "Aktions
forschers" Kurt Lewin auch ein Handlungsinteresse: Mit Hilfe der gruppendynami
schen Methoden wie der Trainingsgruppe, dem Feedback, dem sozialen Lemen und
der Selbsterfahrung in Gruppen, sollten Verhaltensweisen und Einstellungen der
Gruppenteilnehmer verandert werden. Inhaltlich ging es Lewin und seiner Gruppe
z.B. urn die Veranderung von Einstellungen gegenuber Minderheiten und um die
Entwicklung eines demokratischen, kooperativen FUhrungsstils. Vor allem in der
Leitidee mit gruppendynamischen Lemformen die Abhangigkeit oder Gegenab
hangigkeit der Individuen von Autoritaten uberwinden und zur Einsicht in die
wechselseitige Abhangigkeit in der Interaktion fuhren zu konnen, hatte die Grup
pendynamik immer schon emanzipatorische, auf Selbstbestimmung und Se1bst
steuerung ausgerichtete Ziele.
Die hohen Erwartungen an die Gruppendynamik als "Gesellschaftsverandemde
Bewegung" haben sich nicht erfullt. Sie ist in erster Linie ein "schlichtes Instru
ment zur Gewinnung h6herer sozialer Kompetenzen und zum Erlernen erfolgver-
8 Karl Schattenhofer, Wolfgang Weigand
sprechender Kooperation" geworden (Diiumling, 1995, S. 8). Die Gruppendyna
mik hat ein breites methodisches Repertoire entwickelt, wie Gruppenmitglieder
tiber ihre Wahmehmung und Interventionen EinfluB auf die anderen Mitglieder und
den sozialen Kontext "Gruppe" nehmen konnen.
In der angewandten Gruppendynamik wurde kein zusammenhangendes theore
tisches Konzept entwickelt, in das sich die verschiedenen, aus unterschiedlichen
Bereichen der angewandten Psychologie, der Psychotherapie und der Sozialpsycho
logie entlehnten Methoden einordnen lassen. Sie arbeitet eher mit einem Flicken
teppich aus sozialpsychologischen, (gruppen-)ana1ytischen, tiefenpsychologischen
Konzepten, die nicht immer gut zusammenpassen. Gruppendynamisch orientierte
Autoren beziehen sich deshalb zunehmend auf systemtheoretische Konzepte, urn
ihre Praxis einordnen und theoretisch reflektieren zu konnen (z.B. Konigswieser,
Pelikan, 1990, Schmidt, 1989a, 1993). Auf iihnliche Weise sollen in diesem Band
gruppendynamische Konzepte und gruppendynamische Praxis im Hinblick auf die
Dynamik der Selbststeuerung dargestellt und reflektiert werden.
1m ersten Teil des Buches geht es urn die Vertiefung der theoretisch-konzep
tionellen Fragen zum Verhiiltnis zwischen Gruppendynamik und dem systemtheo
retischen Verstandnis von Selbststeuerung. Soziale Systeme werden nach dieser
Metatheorie (z.B. Luhmann, 1985) als selbstorganisiert und autonom angesehen,
das heiBt, daB sie nicht direkt von ihrer Umwelt beeinfluBt werden konnen und daB
sie in ihren Reaktionen auf die von ihnen wahrgenommenen Umweltreize eigenen
Gesetzen folgen. Selbstorganisierte Systeme sind somit nicht automatisch als
selbstgesteuerte Systeme anzusehen (vgl. dazu Willke, 1997, S. 2 ff.). Dafiir mtis
sen sie tiber Strukturen und Prozesse verfiigen, die ihnen -eigentlich den Beteilig
ten - ermoglichen, auf die eigenen Regeln, Strukturen und Prozesse EinfluB zu
nehmen.
Die Ausgangsthese des einleitenden Beitrags von Karl Schattenhofer ist, daB
die angewandte Gruppendynamik als Praxis des Konzeptes der Selbststeuerung
verstanden werden kann. Gruppendynamische Verfahrensweisen haben zurn Ziel,
das individuelle, aber auch das Selbststeuerungspotential von Gruppen und Organi
sationen zu erweitem. Mit der gruppendynamischen Trainingsgruppe wurde ein
Prototyp des selbststeuemden Sozialsystems erfunden: Eine Gruppe in der das
Verhalten der einzelnen und die in der Gruppe geltenden Regeln, Normen und
Rollendifferenzierungen tiber verschiedene Formen von Feedback reflektiert und
damit gestaltbar werden. Die Trainingsgruppe selbst wird zum Gegenstand der Re
flexion und Gestaltung gemacht und wird dadurch zum selbststeuemden System.
Marianne Hege beschreibt den -im Rahmen der Systemtheorie wenig beachte
ten -Zusammenhang zwischen der sozialpsychologischen Feldtheorie Kurt Lewins
-neben Jakob Moreno der Begriinder der angewandten Gruppendynamik - und der
Systemtheorie. Die systemtheoretischen Grundfragen nach dem Zusammenhang
von Teilen und Ganzem, von System und Umwelt, von Selbstreferenz und Frem
dreferenz sowie nach der Konstruktion des Lebensraurnes durch die jeweilige Per
son werden schon in der Feldtheorie Kurt Lewins behandelt. Die Feldtheorie verla-
Vorwort 9
gert, ahnlich der Systemtheorie, mit Begriffen wie dem des Lebensraumes (ein Feld
von Person und Umwelt) die Aufmerksamkeit von der Frage nach den Ursachen zu
der Frage nach den Relationen z.B. zwischen Person und Umwelt.
Was kann man unter Steuerung -der beabsichtigten und zielgerichteten Beein
flussung psychischer und sozialer Systeme - verstehen, wenn soziale und psychi
sche Systeme als operativ geschlossen (vgl. dazu Willke, 1994 II) und als zumin
dest teilweise autonom gesehen werden. Karlheinz GeiBler und Frank-Michael
Orthey befassen sich mit dem grundlegenden Dilemma, daB Individuen, aber auch
Gruppen und Organisationen nie (vollig) verstehbar sind und deswegen jede bera
terische und jede gruppendynamische Intervention grundlegend paradox bleibt:
Interventionen haben neben den beabsichtigten imrner auch so1che Folgen, die ge
rade nicht beabsichtigt wurden.
Der erste Teil wird von Wolfgang Weigand abgeschlossen, der die systemi
schen Konzepte unter dem Blickwinkel des psychoanalytisch orientierten Grup
pendynamikers auf Vertraglichkeiten und Unvertraglichkeiten hin untersucht. Wo
liegen Affinitaten und Unterschiede zwischen beiden Konzepten? Fehlt dem
Selbststeuerungskonzept eine Theorie der Subjektivitat? Am Interventionskonzept
und der ProzeBorientierung lassen sich das Gemeinsame und Trennende gut veran
schaulichen. Dariiber hinaus wird deutlich, daB so1che Anniiherungsprozesse zwi
schen zwei Konzepten nicht nur nach rationalen Gesichtspunkten, sondem auch
emotional-affektiv strukturiert sind.
Teil II des Buches behandelt "Lemprozesse". Wie lemen Teilnehmer gruppen
dynamischer Fortbildungen die Fiihigkeit, komplexe Systeme wie Gruppen zu lei
ten und zu beraten? Nach der Analyse von Interviewprotokollen mit ehemaligen
TeilnehmerInnen komrnt Klaus Antons-Volmerg zu dem SchluB, daB es sich nicht
urn einen geradlinigen, planbaren LemprozeB mit fest definierten Inhalten und Er
lebnissen handeln kann: Der eigene LemprozeB wird viel sprunghafter und unsy
stematischer erIebt und beschrieben, als die Trainerinnen es in ihrem Fortbildungs
design vorsehen. Das didaktische Konzept dient mehr der Orientierung der Traine
rInnen oder Lehrerinnen.
Hierarchien und entsprechend formalisierte Regeln und Rollt:n ermoglichen es
den professionell handelnden Rollentragem, von den personlichen Beziehungen zu
den anderen beteiligten Personen abzusehen. 1st das nicht (mehr) der Fall und sind
die Regeln jeweils individuell zu gestalten, werden Gefuhle - eigene wie fremde -
zu einem wichtigen professionellen Arbeits- und Steuerungsinstrument. Der Um
gang mit Gefuhlen wird zum professionellen Standard, der in verschiedenen bezie
hungsorientierten Dienstleistungsberufen von BeraterInnen und TrainerInnen, aber
auch Krankenschwestem, FlugbegleiterInnen und anderen beherrscht werden muB.
Wie sehen so1che Standards aus, wie werden sie gelemt, und darf gruppendynami
sche Arbeit in diesem Sinne zur Standardisierung von Gefuhlsarbeit beitragen?
Diesen Fragen geht Lothar Nellessen in seinem Beitrag nacho
Die Beitrage des dritten Teils befassen sich mit der Rolle und Aufgabe der
TrainerInnen und BeraterInnen. Die gruppendynamischen LeiterInnen- und Trai-
10 Karl Schattenhofer, Wolfgang Weigand
nerInnenrolle ist paradox angelegt: In der Trainingsgruppe wird ein definierter frei
er (Zeit-) Raum eroffuet, der von den TeilnehmerInnen zu fiillen ist. Die her
kommliche Leitungs- und LehrerInnenrolle wird verweigert und die TeilnehmerIn
nen miissen tun, lemen und erreichen, was sie tun, lemen und erreichen wollen.
Das fordert nicht nur zur Selbststeuerung auf, es bleibt den TeilnehmerInnen ei
gentlich nichts anderes ubrig, als selbst steuemd einzugreifen. Elisabeth Hiirter
beschreibt den Wandel in ihrer Haltung und ihren Interventionen als Trainerin, die
sich immer mehr an Konzepten der Selbstorganisation und Selbststeuerung orien
tiert. Christiane Pennecke stellt am Beispiel ihrer Erfahrungen im Staff (der Lei
tung) eines gruppendynamischen Organisationslaboratoriums verschiedene und
widerspruchliche Trainerstile und Interventionskonzepte einander gegenuber. Sie
stellt die Frage in den Mittelpunkt, wieviel Steuerung durch und Auseinanderset
rung mit der Autoritllt der Leitung die TeilnehmerInnen brauchen, wn ihre Unab
bangigkeit entwickeln zu konnen.
Wer nicht bestimmen kann oder will, der muB das "Aushandeln" lemen. Wie
sieht die Rolle des Experten, Beraters und Trainers aus, der nicht uber hierarchi
sche Macht verfiigt. Ob und wie seine (Wert-)Vorstellungen gefragt sind und wie
er sie in den AushandlungsprozeB einbringt, damit befaBt sich anschlieBend Gerd
Leuschner.
1m vierten und letzten Teil des Buches werden einschlagige Beispiele aus der
gruppendynamischen Fort- und Weiterbildungspraxis sowie der gruppendynami
schen Organisationsberatung dargestellt. Viele reformpadagogische Konzepte hat
ten schon die Selbstbestimmung und Emanzipation der jeweiligen SchillerInnen
rum Ziel, noch bevor jemand von Selbststeuerung sprach. Angelika Bebrenberg
und Michael FaSnacht verweisen auf diese piidagogische Verbindung rum Konzept
der Selbststeuerung am Beispiel ihrer Weiterbildung fUr MitarbeiterInnen in der
Erwachsenenbildung. Es zeigt, wie man die paradoxe Aufforderung zur Selbst
steuerung des Lern- und Gruppenprozesses konkret gestalten kann und wie die
TeilnehmerInnen darauf reagieren.
Rainer Schildmayer und Gerd SchUning stellen jeweils ein gruppendynami
sches Design von Fortbildungsreihen fiir FUhrungskriifte vor, die von den
teilnehmenden FUhrungskriiften die Bewiiltigung und "Selbststeuerung" von
offenen, unstrukturierten Gruppensituationen verlangen. Wie reagieren sie auf
diese Zumutung, und konnen sie die Situation mit ihrem FUhrungsalltag in
Verbindung bringen?
Wenn exteme Experten eine Organisation untersuchen, um einen Vorschlag zu
ibrer Veriinderung zu entwickeln, kann das in Form eines Gutachtens geschehen,
das die Meinung der Experten wiedergibt. Es kann aber auch in Form einer Akti
onsforschungswoche geschehen, in der eine ExpertInnengruppe mit fast allen Or
ganisationsmitgliedem in Beziehung tritt und mit ihnen die Organisation untersucht
und analysiert. Am konkreten Untersuchungsprozefi eines Grofistadtjugendamtes
stellen Christian Schrapper und Carl Otto Veimerig die Fragen und Methoden einer
Vorwort 11
gruppendynamisehen Organisationsuntersuehung dar, mit der die Selbststeue
rungskrafte der Organisation entwiekelt werden sollen.
Es gibt zwei weitere Griinde fUr das Erseheinen dieses Buehes: Die Sektion Grup
pendynamik im Deutschen Arbeitskreis fur Gruppenpsyehotherapie und Gruppen
dynamik (DAGG) - ein ZusammensehluJ3 von gruppendynamisehen Trainerinnen
und Trainem, die nach den Riehtlinien der Sektion ausgebildet wurden - hat ihre
Offentliehe Faehtagung im Juni 1997 in Konigswinter zum Thema "Selbststeuerung
in Gruppen und Organisationen" veranstaltet. Viele Beitrage der Tagung wurden
zugleieh fur dieses Bueh vorbereitet. Der Band dokumentiert somit einen Teil der
Tagung und gibt dartiber hinaus den Stand der durehaus kontroversen Diskussionen
zum Thema wieder. Wir erheben nattirlich nieht den Ansprueh einer endgtiltigen
Kllirung, sondem hoffen, daB gruppendynamische Arbeiten vom Aspekt und vom
Konzept der Selbststeuerung weitere Impulse bekommt.
Der beziehungsmliBige AnlaB, dieses Thema zu bearbeiten und dieses Bueh
herauszugeben, liegt in der Tatsache, daB unser gruppendynamiseher Lehrer, Kol
lege und Freund Dr. Otto HUrter in diesem Jahr siebzig Jahre alt wird. Ihrn widmen
wir diesen Band.
Wir danken allen Beteiligten fUr ihre Geduld und Mtihen bei der Erarbeitung
und Oberarbeitung ihrer Beitrage, Frau Simone Helmle fUr die akkurate Erledigung
der Gestaltungs- und Formatierungsarbeiten sowie Herm Dr. Sehlibler und Frau
Hasenauer vom Westdeutsehen Verlag fur ihr Interesse an dies em Projekt.
Karl Schattenhofer Wolfgang Weigand