Table Of Content»Packender als jeder andere Fantasy-Stoff – ein Breitwand-Epos mit jeder 
Menge Action und brillanten Einfällen, wie Sie sie in kaum einem anderen 
Fantasy-Roman finden werden.« 
The Washington Post Book World 
Raymond E. Feist, geboren 1945 in Los Angeles, studierte an der Universi
tät von Kalifornien in San Diego und arbeitete unter anderem als Fotograf, 
Gebrauchtwagenverkäufer  und  Erfinder  von  Spielen,  ehe  er  sich  dem  
Schreiben  zuwandte.  Jeder  seiner  Romane  war  auf  den  amerikanischen
Bestsellerlisten zu finden. Seine in den achtziger Jahren begonnene Mid
kemia-Saga  gilt  als  Meisterwerk  der  modernen  Fantasy.  Die  Midkemia-
Saga wird komplett im Goldmann Verlag erscheinen. 
Raymond Feist im Goldmann Verlag 
Die Midkemia-Saga 1: Der Lehrling des Magiers (24.616) 
Die Midkemia-Saga 2: Der verwaiste Thron (24.617) 
Die Midkemia-Saga 3: Die Gilde des Todes (24.618) 
Die Midkemia-Saga 4: Dunkel über Sethanon (24.611) 
Die Midkemia-Saga 5: Gefährten des Blutes (24.650)
Die Midkemia-Saga 6: Des Königs Freibeuter (24.651) 
Die Schlangenkrieg-Saga 1: Die Blutroten Adler (24.666) 
Die Schlangenkrieg-Saga 2: Die Smaragdkönigin (24.667) 
Weitere Bände in Vorbereitung.
Die amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel 
»Shadow of a Dark Queen, Chapters 1-11« 
bei William Morrow & Company, Inc. New York 
Für Jonathan Matson: 
Mehr als nur mein Agent, 
ein guter Freund. 
Umwelthinweis: 
Alle bedruckten Materialien dieses Taschenbuches 
sind chlorfrei und umweltschonend. 
Das Papier enthält Recycling-Anteile.
Der Goldmann Verlag 
ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann
Copyright © der Originalausgabe 1994 
by Raymond E. Feist
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 1997 
by Wilhelm Goldmann Verlag, München 
Scan by Brrazo 06/2005 
Korrekturlesen by CC 
Umschlaggestaltung: Design Team München 
Umschlagillustration: Ferenc Regös, Oderding 
Satz: deutsch-türkischer fotosatz, Berlin
Druck: Eisnerdruck, Berlin
Verlagsnummer: 24.666 
Lektorat: Cornelia Köhler/SN
Herstellung: Peter Papenbrok 
Made in Germany 
ISBN 3-442-24.666-0 
1 3 5 7 9 10 8 6 4 2
Die Geschichte 
von Erik
Teil 1
Tage, das Rund unsres Blickens
die Adler zur Sonne noch aufsteigen sah;
da der Griff unsrer Hände am Bogen
mit Pfeil und mit Auge eines war;
da die Wogen der Freuden noch stürmten,
und Wonne und Lust sich uns boten! –
Erfleh sie, sie schwinden, sie glimmen
wie Lichter auf Hügeln der Toten.
George Meredith 
»Ode an die Jugend, in Erinnerung«
Prolog 
Erlösung 
Die Trommeln dröhnten. 
Die Krieger der Saaur sangen ihre Schlachtgesänge und 
bereiteten  sich  auf  den  Kampf  vor.  Zerrissene  Kriegs
banner  hingen  von  blutbefleckten  Lanzen.  Dichter  Rauch 
bedeckte  den  Himmel  von  Horizont  zu  Horizont.  Grüne 
Gesichter, mit gelber und roter Farbe bemalt, wandten sich 
dem Himmel im Westen zu, wo Feuer blutrot und ocker
farben  vor  schwarzen  Rauchwolken  loderten,  welche  die 
untergehende  Sonne  und  den  vertrauten  Anblick  der 
Abendsterne verhüllten. 
Jarwa,  Sha-shahan  der  Sieben  Völker,  Herrscher  des 
Reiches von Grass, Herr der Neun Meere, konnte den Blick 
nicht von diesem Anblick der Zerstörung abwenden. Den 
ganzen Tag hatte er die Feuer nicht aus den Augen gelas
sen, und selbst über die Entfernung hinweg waren das Ge
heul der Sieger und die Schreie der Verlierer an sein Ohr 
gedrungen.  Der  Wind,  der  einst  den  süßen  Duft  der  Blu
men  und  das  Aroma  der  Gewürze  vom  Markt  her
angetragen hatte, brachte nun den beißenden Gestank ver
kohlten Holzes und verbrannten Fleisches mit. Jarwa wuß
te, daß sich seine Krieger auf einen letzten Verteidigungs
versuch  vorbereiteten,  obwohl  sie  in  ihren  Herzen  die 
Schlacht schon verloren gegeben hatten und ihr Volk aus
gemerzt sahen. 
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»Herr«,  sagte  Kaba,  Jarwas  Schildträger  und  lebens
langer Begleiter. 
Jarwa wandte sich seinem ältesten Freund zu und sah die 
Sorge  in  seinem  Blick.  Die  Miene  des  Schildträgers  war 
für  andere  eine  undurchdringliche  Maske;  doch  der  Sha
shahan  konnte  sie  enträtseln  wie  ein  Schamane  eine  alte 
Schrift. »Was gibt es?« 
»Der Pantathianer ist hier.« 
Jarwa nickte. Entmutigt ließ er die Hände auf den Griff 
seines Schwertes sinken. Diese Waffe, Tual-masok – ›Blut
trinker‹ in der alten Sprache – symbolisierte sein Amt, viel 
mehr als die Krone, die er so selten und nur bei wichtigen 
Anlässen  trug.  Er  stieß  die  Spitze  der  Waffe  in  die  Erde 
seines geliebten Tabar, des ältesten Landes auf Shila. Sieb
zehn  Jahre  lang  hatte  er  die  Eindringlinge  bekämpft, und 
dennoch waren seine Horden bis in die Mitte des Reiches 
von Grass zurückgedrängt worden. 
Als Jarwa das Schwert des Sha-shahan übernommen hat
te – damals war er noch ein junger Mann gewesen –, waren 
die  Krieger  der  Saaur  an  ihm  vorbeigezogen  und  hatten 
sich  auf  dem  alten  Steindamm  aufgereiht,  der  die  Taka
dormeerenge überspannte, jenen Kanal, der das Meer von 
Takador und den Castakischen Ozean verband. In Zenturi
en-Einheiten von einhundert Mann waren sie an ihm vor
beigeritten. Einhundert Zenturien machten ein Jatar: zehn
tausend Krieger. Zehn Jatar waren ein Heer, und zehn Hee
re  eine  Horde.  Auf  dem  Höhepunkt  seiner  Macht  waren 
sieben  Horden  seinen  Kriegshörnern  gefolgt.  Sieben  Mil
lionen  Krieger.  Rastlos  zogen  sie  durch  das  Reich  von 
Grass, weideten ihre Pferde, während ihre Kinder zwischen 
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