Table Of ContentWolfgang Emmerich 
Die andere deutsche Literatur
Wolfgang Emmerich 
Die andere 
deutsche Literatur 
Aufsätze zur Literatur aus der DDR 
Westdeutscher Verlag
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme 
Emmerich, Wolfgang: 
Die andere deutsche Literatur: Aufsätze zur 
Literatur aus der DDR / Wolfgang Emmerich. -
Opladen: Westdt. Verl., 1994 
ISBN 978-3-531-12436-0  ISBN 978-3-322-91069-1 (eBook) 
DOI 10.1007/978-3-322-91069-1 
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© 1994 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen 
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und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. 
Umschlaggestaltung: Horst Dieter Bürkle, Darmstadt 
ISBN 978-3-531-12436-0
Inhalt 
Vorrede  7 
Identität und Geschlechtertausch 
Notizen zur Selbstdarstellung der Frau  13 
Der ganz gewöhnliche Faschismus 
Die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen 
Vergangenheit  38 
Der verlorene Faden 
Probleme des Erzählens in den siebziger Jahren  46 
Antike Mythen auf dem Theater 
Geschichte und Poesie, Vernunft und Terror  79 
"Dialektik der Aufklärung" in der jüngeren DDR-Literatur  115 
Gleichzeitigkeit 
Vormoderne, Moderne und Postmoderne in der 
Literatur der DDR  129 
Von der "durchgearbeiteten Landschaft" zur nature morte 
Ein lyrisches Sujet im Wandel  151 
Vom Vorschein der Freiheit im Spiel der Sprache 
Die experimentelle Literatur der Jungen  169 
Status melancholicus 
Zur Transformation der Utopie in vier Jahrzehnten  175 
Für eine andere Wahrnehmung der DDR-Literatur 
Neue Kontexte, neue Paradigmen, ein neuer Kanon  190 
Im Zeichen der Wiedervereinigung: 
die zweite Spaltung der deutschen Literatur  208 
Verzeichnis der Erstdrucke  225 
Namenregister  227
Vorrede 
"Auch der Autor hat Börsenkurs und muß sich damit abfinden", heißt es einmal 
bei Ernst Jünger.! Das ist wohl wahr und könnte einfach so stehenbleiben, ginge 
es nicht, wie in den letzten Jahren bei der DDR-Literatur, um Kursstürze von so 
gewaltigen Ausmaßen, daß man schon von einem Börsenkrach sprechen muß, 
zumal mittlerweile noch ganz andere Werte und Papiere in Mitleidenschaft gezo 
gen sind, nämlich die gesamte westdeutsche Literatur des Nonkonformismus aus 
vier Jahrzehnten, ja mehr noch: eine litterature engagee überhaupt. 
Was ist geschehen? Erinnern wir uns: War es bis zur Wende 1989/90 üblich, 
der Literatur aus der DDR einen großzügigen Bonus einzuräumen, sofern sie 
auch nur Spurenlemente der Kritik und des Widerspruchs erkennen ließ, so ist 
seither  das  geistige  Klima  gekippt.  "Gesinnungsästhetik"2,  ja:  "Gesinnungs 
kitsch"3, "Stillhalteliteratur"4 und Literatur als "Sedativ"S hießen z.B. die Stich 
wörter der Anklage. Die Autoren seien "Staatsdichter" gewesen und hätten ihr 
Verwachsensein mit den autoritären Strukturen nicht einmal mehr gemerkt, so 
wurde behauptet. Sie seien an einem utopischen Konzept klebengeblieben und 
hätten dessen totalitäre Voraussetzungen nur allzu gern übersehen. Die Dichter 
hätten gelogen, aber dies auf hohem Niveau - so lautete Reiner Kunzes maliziö 
ser Vorwurf.6 Milder, aber kaum weniger maliziös heißt es bei Monika Maron, 
oft habe "eine halbe Wahrheit" genügt, "um ihrem Verkünder in einer Umgebung 
dummer und dreister Verlogenheit den Ruf des Propheten zu verleihen."7 Hans 
Joachim Schädlich, wie Monika Maron als ehemaliger DDR-Bürger gebranntes 
Kind, mutmaßte, die sog. kritischen DDR-Autoren, die man veröffentlichen ließ, 
hätten vielleicht an einer "Verbesserung der Haftbedingungen" mitgewirkt, nicht 
aber die Haft selbst infragegestellt.s Merkwürdigerweise ging man bei der Lite 
ratur nicht so weit wie bei der Malerei und bildenden Kunst aus.der DDR, näm 
lich ihr ihre Existenz als Literatur abzusprechen - mit der Begründung, in totali 
tären Regimes könne prinzipiell keine Kunst entstehen. Dennoch, das Fazit fiel 
eindeutig und vernichtend genug aus: Die DDR-Literatur sei allemal nicht Ge 
burtshelfer der Wende gewesen, sondern - wie auch immer indirekt und wider 
besseres  Wollen  - Erfüllungsgehilfe  einer  häßlichen  Diktatur.  Bemerkens 
werterweise traf dieses Verdikt allenfalls in zweiter Linie einen Hermann Kant, 
einen Erik Neutsch oder einen Günter Görlich, sondern - immer wieder an erster 
Stelle - Christa Wolf, sodann Heiner Müller, Stephan HermIin, Stefan Heym, 
Volker Braun und selbst Christoph Hein. 
Wurde diese erste Phase des Literaturstreits im  Frühsommer 1990 vom Er 
scheinen von Christa Wolfs Prosatext Was bleibt ausgelöst, so die zweite im 
7
Herbst 1991 von der Entdeckung der Stasi-Verstrickungen einiger junger Autoren 
aus  der  Prenzlauer  Berg-Szene,  allen  voran  Sascha  Anderson  und  Rainer 
Schedlinski.9 Was schockierte, war, daß einige von jenen sich nachweislich lange 
und tief auf das Unterdrückungs- und Überwachungssystem der DDR eingelassen 
hatten, die sich gerade damit gebrüstet hatten (und zwar glaubwürdig), in dieses 
System niemals auch nur ansatzweise eingestiegen zu sein. Die schöne Fiktion 
vollkommener  lebensweltlicher  Autonomie  und  Souveränität  der  alternativen 
Kunstszene der DDR war damit zerstört. -Doch es sollte etwa ein Jahr später, zur 
Jahreswende 1992/93, noch schlimmer kommen: Jetzt traf der Vorwurf der Stasi 
Verstrickung nicht mehr nur ein paar Paradiesvögel aus der Szene der jungen 
Wilden (wie eben Anderson oder Schedlinski) oder, noch leichter zu ignorieren, 
ältere parteinahe oder gar Parteidichter wie Hermann Kant,  Paul Wiens oder 
Heinz Kahlau -nein, jetzt ging es -anschließend an die erste Phase des Literatur 
streits - um den 'Kembestand' der DDR-Literatur - um Christa Wolf, um Heiner 
Müller und am Rande sogar um Günter de Bruyn. Mußte man nun nicht endgültig 
Kar! Corinos Urteil vom Jahresende 1991 anerkennen (also noch vor den Fällen 
Müller und Wolf gesprochen), die DDR-Literatur habe als gesamte Schaden ge 
nommen und an Glaubwürdigkeit verloren? 10 Reichte es aus, wie Uwe Wittstock 
es tat, Oskar Wilde zu zitieren, nämlich den schönen Satz: "Ob jemand Wechsel 
fälscht, sagt nichts über sein Geigenspiel "? 11 
Bündig geantwortet: Nein, dieser Satz reicht durchaus nicht. Ist schon beim 
Geigenspiel zu fragen, ob es nicht auch eine semantische, Bedeutung und Sinn 
tragende Ebene habe, so gilt dies allemal für die Literatur, die Kunst aus Worten. 
Die Frage nach der Literatur ist auch eine nach der Moral, freilich mit Einschrän 
kungen: Literatur als Kunst und Moral gehen nicht wechselseitig ineinander auf, 
auch Verbrecher oder Gegner unserer zivilen Ordnung können bedeutende Lite 
ratur verfassen, und schließlich: Moral ist nicht mit Gesinnung zu verwechseln, 
ist mehr und anderes als diese. Trotz dieser Einschränkungen muß man eingeste 
hen: Die DDR-Literatur als ganze (wie immer sie im einzelnen zu differenzieren 
ist, dazu gleich) hat tatsächlich Schaden genommen und an Glaubwürdigkeit ver 
loren. Nicht wenige Autoren haben sich den "Schwierigkeiten beim Schreiben 
der Wahrheit" (Brecht) in der Diktatur des "realen Sozialismus" nicht gewachsen 
gezeigt. Und doch ist auch hier gleich wieder Einspruch geboten: Einschränkende 
oder gar verwerfende Urteile über Autorpersonen machen nicht automatisch auch 
ihr Werk zunichte. Im ganzen mehrstufigen Literaturstreit klafft, von wenigen 
Ausnahmen  abgesehen,  aber  eben  diese  merkwürdige  Leerstelle:  Es  ist  im 
Grunde, paradoxerweise, von Literatur selber kaum je die Rede (von ihren Urhe 
bern umso mehr). Kaum je ging es um die Texte als schließlich auch ästhetische 
Gebilde. In dieser Hinsicht war der Literaturstreit eine merkwürdige Fortsetzung 
8
des früheren bornierten Umgangs mit der DDR-Literatur (im Feuilleton wie in 
der Literaturwissenschaft), insofern sie auch jetzt noch und wieder pur politisch, 
unterm Aspekt ihrer sozialen resp. Öjfentlichkeitswirkung und unter dem Aspekt 
der Autorgesinnung gesehen wurde - gleichgültig, ob aus dem Blickwinkel des 
Liebhabers und Verteidigers oder aus dem des Verächters dieser Literatur. Lite 
ratur aber erschöpft sich nicht darin, Inhalt, politische Stellungnahme und Mani 
festation von Gesinnung zu sein - es sei erlaubt, diese Selbstverständlichkeit zu 
wiederholen. 
Freilich, das Ästhetische und das Politische gingen gerade in der 'interessanten' 
DDR-Literatur - also eben der, die in den letzten drei, vier Jahren dem Verdikt 
verfiel - enge und vertrackte Verbindungen ein, die sie in der Tat von großen 
Teilen zeitgleicher westlich-westdeutscher Literatur unterscheidet und trennt. Das 
bringt mich zum Titel der hier vorgelegten Aufsatzsammlung Die andere deut 
sche Literatur. Der Begriff DDR-Literatur ist ja alles andere als klar umrissen. 
Einerseits bindet er, vergleichbar anderen Epochenbegriffen wie  'Literatur der 
Weimarer Republik' oder 'NS-Literatur', die Literatur unmittelbar an einen ge 
schichtlich bzw. politisch definierten Zeitabschnitt -eben die 41 Jahre des Beste 
hens der DDR von 1949 bis 1990. Gleichzeitig ist in ihm ein räumlicher, territo 
rialstaatlicher Bezug gegeben im Sinne von: Literatur aus der DDR. Hinweise auf 
einen ästhetischen Epochenstil enthält der Begriff nicht (trotz der lange geltenden 
Doktrin des sog. "sozialistischen Realismus"). - Und genausogut kann man ter 
minologisch darüber streiten, ob nun die 'eigentliche' DDR-Literatur diejenige 
gewesen sei, in der sich der "reale Sozialismus" affirmativ manifestiert habe (also 
die der J. R. Becher, Hermann Kant und Helmut Sakowski) -oder ob nicht um 
gekehrt jene der Dissidenten von Uwe Johnson, über Hans Joachim Schädlich 
und Jürgen Fuchs,  bis zu Jan Faktor, geschrieben aus dem Geist der Verweige 
rung, des Protests und pochend auf die Souveränität der Literatur. Vielleicht aber 
- und das ist meine These - ist am charakteristischsten für den kontrastreichen 
Gesamtfundus namens 'DDR-Literatur' eben jene, die zwischen  diesen beiden 
Polen der blinden Mfirmation einerseits und der radikalen Dissidenz andrerseits 
angesiedelt ist,  indem sie das Unmögliche versuchte - bis zu ihrem Scheitern 
spätestens in der Wende: nämlich Literatur aus dem "Geist der Utopie" (nüchter 
ner gesagt: aus dem Geist der reformsozialistischen Illusionen) zu schaffen, die 
einerseits, und zunehmend, auf die Eigengesetzlichkeit der Kunst pochte (also der 
ästhetischen Moderne verpflichtet war), andrerseits aber doch, den alten Impetus 
der Avantgardebewegungen  wieder aufgreifend,  die  Kunst ins Leben zurück 
führen wollte. Lange folgte sie, in Volker Brauns emphatischen, Klopstock um 
kehrenden Worten, der Parole "Wir und nicht sie" 12, will sagen: Diesmal (anders 
als zuzeiten der Französischen Revolution) schaffen 'wir', die DDR-Deutschen 
9
"in diesem besseren Land" 13 (Heinz Czechowski), eine gerechte, von Ausbeutung 
freie Gesellschaft. Und da 'wir' dies tun, darf sich auch die Kunst an die Politik 
binden, Partei ergreifen, ohne Schaden zu nehmen. Setzte die westlich-westdeut 
sche Literatur im Zweifelsfall auf ein 'Poesie ohne resp. gegen Politik' (wie z.B. 
Hans Magnus EnzensbergerI4), so hielt diese DDR-Literatur aus dem Geiste des 
'wahren Sozialismus' dem  ein  'Poesie mit Politik' entgegen (wie z.B.  Volker 
Braun15).  Eben das macht das Anderssein gerade des  in den Jahren seit der 
Wende  kontrovers  diskutierten  Teils der  DDR-Literatur  - Wolf und  Müller, 
Heym  und  Hermlin,  Morgner  und  Mickel,  Braun  und  Hein,  Fühmann  und 
Plenzdorf und manche andere (lange z.B. auch Biermann) - aus, und weil die 
meisten meiner Aufsätze sich mit den Texten aus ebendieser Autorengruppe be 
schäftigen, heißt der Band Die andere deutsche Literatur. 
Warum aber dominieren diese Autoren in meinen eigenen Studien? Nun, das 
hat etwas mit meiner Biographie, mit meiner Person zu tun. Ich, der ich selber 
einmal  17jährig die DDR aus Gründen der politischen Abweichung verlassen 
hatte, teilte lange mit der genannten Autorengruppe das Objekte der Begierde, 
nämlich den utopischen Sozialismus. Mein Interesse an der DDR-Literatur war 
lange dominant ein Interesse an der unterstellten gesellschaftlichen Alternative, 
eben dem Projekt Sozialismus (was für mich, glücklicherweise, zu keinem Zeit 
punkt auch nur annähernd identisch mit dem Staat DDR, der Diktatur der SED 
war). Gleichsam mit den genannten Autoren gemeinsam (am nächsten vielleicht 
Biermann, mit Abstrichen Braun) ging ich einen Weg schmerzhafter Ernüchte 
rung, der am Ende auch das Projekt Sozialismus als ganzes betraf. Meine Auf 
sätze spiegeln über fünfzehn Jahre hin diesen Prozeß der fortschreitenden Desil 
lusionierung: über die Reformmöglichkeiten des "realen Sozialismus", über die 
problematischen  Rollen  von  Dichtern  und  Intellektuellen  im  Verhältnis  zur 
Macht,  über die  operativen Potenzen von Literatur.  Stehen am  Anfang mehr 
"inhaltistische" Studien (mit Brecht zu sprechen) - so über Literatur der Frauen 
emanzipation oder über die Darstellung des alltäglichen, gewöhnlichen Faschis 
mus -, so verlagerte sich mein Interesse dann zunehmend auf ästhetische Fragen: 
die  Veränderung einzelner Sujets  und  Genres,  Aspekte  der  Mythosrezeption, 
auch vor allem: die "nachholende" - gleichwohl spannende - Modernisierung ei 
nes Teils der DDR-Literatur. Im Lauf der achtziger Jahre dominiert dann in mei 
nen Aufsätzen das, was m,E. auch in der Literatur dominiert: die "Dialektik der 
Aufklärung" auch in den realsozialistischen Ländern, die katastrophalen Folgen 
des verfügenden, instrumentellen Denkens, kurz: die Zivilisationskritik. Neuer 
dings ist die These aufgestellt und teilweise auch überzeugend belegt worden, 
daß diese zivilisationskritische Literatur der Wolf und Müller, Braun und Hein 
ein letztes Bollwerk zur Verteidigung des "realen Sozialismus" gewesen sei,I6 Ich 
10
halte diese These für frag-würdig (schließlich sind ja auch inzwischen antikom 
munistische Autoren wie Günter Kunert,  Rasputin oder Solschenizyn radikale 
Zivilisationskritiker). Freilich gestehe ich zu, daß diese literarische Modernekritik 
regressive und irrationale Züge enthält, die höchst problematisch sind. Dies wie 
derum dispensiert nicht von der Dringlichkeit von Zivilisationskritik -auch in der 
Literatur. 
Die hier erneut vorgelegten Aufsätze machen nur einen (kleinen) Teil meiner 
Arbeiten zum Thema DDR-Literatur aus. Weggelassen sind z.B. alle nur einem 
Autor oder einem Spezialproblem gewidmeten Texte. Umgekehrt begegnen in 
den  hier  aneinandergereihten  Aufsätzen  Wiederholungen  (manchmal  zwei-, 
dreimal) von Fremdzitaten und eigenen Gedankengängen, die mir den Vorwurf 
eintragen können, hier werde immer wieder dasselbe gesagt und dann auch noch 
gedruckt. Ich sah freilich keinen Weg, solche Redundanzen zu vermeiden, da die 
jeweiligen Zitate und Textpassagen in jedem Aufsatz eine argumentativ wichtige, 
nicht verzichtbare Stellung einnehmen. - Druckfehler und ein paar stilistische 
Mißgriffe sind im vorliegenden Neudruck stillschweigend korrigiert. Inhaltliche 
Eingriffe habe ich hingegen unterlassen, auch wenn ich bisweilen "nicht mehr 
meiner Meinung" bin, mit Biermann zu sprechen. So ist die vorliegende Aufsatz 
reihe eine  durchaus lückenhafte Kette meiner "gesammelten Irrtümer",  in die 
vielleicht auch einige wenige halbwegs dauerhafte Erkenntnisse eingeschrieben 
sind. Nur wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um. 
Für umsichtige und stets geduldige Mitarbeit an der Korrektur der vorliegenden 
Aufsätze und ihrer Einrichtung für den Nachdruck danke ich Gelia Eisert herz 
lich. Für die Erlaubnis zum Nachdruck danke ich den Verlagen und Zeitschriften, 
die im Verzeichnis der Erstdrucke dieser Aufsatzsammlung aufgeführt sind. 
Bremen, im August 1993  Wolfgang Emmerich 
11
Anmerkungen 
1  E. Jünger: Autor und Autorschaft. Stuttgart 1984, S. 20. 
2  U. Greiner: Mangel an Feingefühl [zu C. Wolfs Was bleibt]. In: DIE ZEIT, 1.6.1990. 
3  K.-H. Bohrer: Kulturschutzgebiet DDR? In: Merkur 1990, H. 10/11 (Nr. 500), S. 1016. 
4  V.-U. Müller: Stillhalteliteratur in Ost und West. Über literarische Mahner und ihre Wider 
sprüche. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.10.1990. 
5  W. Fu1d: Kleinere Brötchen. Walter Jens, gegen sich selbst verteidigt. In: Frankfurter All 
gemeine Zeitung, 20.7.1990. 
6  R. Kunze, zitiert nach W. Fu1d: Meister des Verlusts. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 
28.8.1990. 
7  M. Maron: Das neue Elend der Intellektuellen. In: die tageszeitung, 6.2.1990. 
8  H. J. Schädlich, mündliche Äußerung bei einer Podiumsdiskussion im Literaturhaus Ham 
burg vom 22.11.1990. 
9  Vgl. umfassend zu diesem Thema P. BöthiglK. Michael (Hg.): MachtSpiele. Literatur und 
Staatssicherheit. Leipzig 1993. 
10  K. Corino in der Süddeutschen Zeit/mg, 6.12.1991. 
11  U. Wittstock in der Süddeutschen Zeitung, 11.12.1991. 
12  Vgl. Brauns gleichnamigen Gedichtband. Frankfurt 1970. 
13  Dies ist die Schlußzeile aus Czechowskis Gedicht Brief(aus Wasserfahrt. Halle/S. 1967, S. 
101) und hat einer vielbeachteten Lyrikanthologie von A. End1er und K. Mickel den Namen 
gegeben (Halle/S. 1966). 
14  Vgl. seinen Essay Poesie und Politik. In: ders.: Einzelheiten /I. Frankfurt 1963, S. 113-137. 
15  Vgl. Brauns Gegen-Essay zu dem genannten von Enzensberger: Politik und Poesie. In: ders.: 
Es genügt nicht die einfache Wahrheit. Notate. Frankfurt 1976, S. 85-94. 
16  Die von R. Herzinger und H.-P. Preußer inzwischen vielfach vorgetragene These wird u.a. in 
dem Aufsatz Vom Äußersten zum Ersten. DDR-Literatur in der Tradition deutscher Zivilisa 
tionskritik entwickelt (in: TEXT + KRITIK Sonderband. Literatur in der DDR. Rückblicke. 
München 1991, S. 195-209). 
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