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Der Wortinhalt
Seine Struktur
im Deutschen und Englischen
Von Ernst Leisi
Quelle & Meyer · Heidelberg
4., durchgesehene und erweiterte Auflage
© 1971 Quelle & Meyer, Heidelberg. Alle Rechte vorbehalten. Jede Vervielfältigung, gleich welcher Art
und zu welchem Zweck, ist ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlags unzulässig. Printed in Germany.
Satz und Druck: Druckerei Georg Appl, Wemdine. F.i-nhanrlgestaltung; A, Krugmann, Stuttgart
ISBN 3 - 494 - 02010-8
Vorwort zur ersten Auflage
Das vorliegende kleine Buch möchte zugleich praktisch und theoretisch
von Nutzen sein: praktisch, indem es zum richtigen Gebrauch einer großen
Zahl schwieriger englischer (und für den Englischsprechenden deutscher)
Wörter verhilft, theoretisch, indem es auf Grund des Unterschiedes zwi
schen deutschen und englischen Wörtern zu einer neuartigen Analyse und
Einteilung der Wörter überhaupt führt, die, so hofft sein Verfasser, auch
für spätere Arbeiten eine methodische Grundlage liefert.
Arbeiten über den Wortinhalt, also über den geistigen Teil der Sprache
müssen notwendigerweise sprachtheoretisch unterbaut sein. Es ist nur na
türlich, daß auf diesem Gebiet die verschiedenen Schulen stark auseinan
<lergehen. In der Tat stehen sich diametral gegenüber: eine englisch-ameri
kanische, behavioristische Gruppe (Bloomfield, Sapir, Firth), welche die
sprachlichen Äußerungen als „Verha!Lcusmuster" ansieht und die Vor
gänge des Denkens und Fühlens zwar nicht leugnet, aber als dem wissen
schaftlichen Zugriff entzogen aus ihrer Terminologie ausschließt - und an
derseits die meisten kontinentalen Forscher, für die das Problem Sprache
und Denken geradezu im Mittelpunkt steht.
Der Verfasser hat sich von bei<len Seiten Elemente geholt. In der
Annahme, daß das rasch gesprochene Wort vielfach im wahrsten Sinne
„gedankenlos" gehandhabt wird, und auch, um seinen Ausführungen eine
festere Grundlage zu geben, hat er eine soziologische Wort-Definition ge
wählt; andererseits hat er den Zusammenhang zwischen Wort und Gedan
ken an vielen Stellen deutlich zu machen versucht. Er wollte mit diesem
Kompromiß - und auch dadurch, daß er in der Bibliographie beide Seiten
herangezogen hat - etwas zum gegenseitigen Verständnis der nationalen
Schulen, die oft voneinander kaum Notiz zu nehmen scheinen, beitragen.
Das Buch, dessen Vorarbeiten bis 1946 zurückreichen, wurde im Juni
1950 abgeschlossen und von der Philosophischen Fakultät I der Universität
Zürich als Habilitationsschrift angenommen. In der Zeit bis zur Druckle
gung wurde es mehrfach revidiert und auch bibliographisch durch einige
wichtige seither erschienene Werke ergänzt.
Den Vielen, die ihm bei der Fertigstellung des Buches zur Seite gestanden
haben, spricht der Verfasser an dieser Stelle seinen herzlichen Dank aus:
vorab seinen verehrten Zürcher Lehrern E. Dieth, H. Straumann und R.
Hotzenköcherle, sodann Bertrand Russell, L. Weisgerber (Bonn), Trevor
Jones (Cambridge) und allen andern, die als Ratgeber oder Versuchsperso
nen mitwirkten, nicht zuletzt auch dem Erziehungsrat des Kantons Zürich,
der die Arbeit durch einen Beitrag aus dem Kredit für die Förderung des
akademischen Nachwuchses in erheblichem Maße unterstützte, sowie der
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Stiftung für wissenschaftliche Forschung an der Universität Zürich für
einen namhaften Druckkostenzuschuß.
Zürich und Kiel, Herbst 1952 Ernst Leisi
Zur vierten Auflage
Das Buch ist in den einzelnen Auflagen graduell etwas gewachsen. In der
zweiten (1961) wurden einige grundsätzliche methodische Bemerkungen in
einem Nachtrag (jetzt S. 111 ff.) zusammengestellt; in der dritten (1967)
wurde ein Abschnitt über die Entwicklungen seit 1960 beigefügt.
Unterdessen ist die Semantik erfreulicherweise aus ihrer Randexistenz
heraus und näher ans Zentrum der Sprachwissenschaft gerückt. Die vierte
Auflage (auch äußerlich in neuer Gestalt) nimmt auf die veränderte Situa
tion in zweierlei Weise Rücksicht; einmal durch Änderungen in der Einlei
tung, sodann durch ein am Schluß hinzugefügtes Verzeichnis neuer Schrif
ten, die direkt auf den Wortinhalt Bezug nehmen. Abgesehen von
Druckfehlerkorrekturen und Verbesserungen in der Formulierung wurde
sonst nichts geändert.
Nachdem das Buch über mehr als fünfzehn Jahre einen konstanten aber
eher kleinen Leserkreis hatte, ist es im Zuge des Wiederaufstiegs der
Semantik neuerdings noch wesentlich bekannter geworden, was den Ver
fasser natürlich freut. Man scheint dem Wortinhalt heute so etwas wie einen
festen Platz in der semantischen Forschungsgeschichte zu geben; dies ist
mit ein Grund dafür, daß das Buch ,weitgehend so belassen wurde, wie es
ursprünglich war.
Für mannigfache Anregung danke ich den RezensenLen, vor allem aber
auch den Mitarbeitern: Herrn Walter Naef, der mit seinem klaren Auge
manche Ungereimtheiten noch hat tilgen helfen, und Fräulein Dorothea
Weniger, von deren bibliographischen Kenntnissen ich profitieren durfte.
Pfaffhausen bei Zürich, Frühjahr 1971 E. L.
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Inhalt
Vorworte ...................................... .
1. Methodisches
A. Zielsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
B. Verschiedenes und Konstantes an den Sprechakten 14
C. Das Wort als Brauch . . . . . . . . . . . 15
D. Beschreibung außersprachlicher Bräuche 16
E. Die Sprache als Brauch hesc.hrieben . . . 17
F. Die Erlernung des Bedingungstypus . . 20
G. Die Beschreibung der Wortbedingungen 21
H. Definition des Adjektiv- und Verbinhalts. 22
II. Die Darstellung des Bezeichneten
A. Der Begriff der Hypostasierung ... 25
B. Das Substantiv . . . . . . . . . . . . 27
1. Vorgäuge, Eigenschaften, Relationen . 27
2. Individuativa . 28
3. Kollektiva 31
4. Partitiva 35
5. Privativa . 39
C. Das Adjektiv 41
1. Statische und dynamische Eigenschaften 4)
2. Beziehung als Bedingung . . . . 42
3. Aktualität und Potentialität ... 42
4. Objektgebundene Eigenschaften 43
5. Privative Adjektiva ... . 15
D. Das Verb .......... . 46
1. Vorgänge als Bedingungen 46
2. Zustände als Bedingungen . 47
3. Privative Verben ..... 49
4. Aktivität und Passivität des Bezeichneten 50
5. Vorgangskollektiva und -partitiva (Aktionsarten) 54
6. Beziehungen als Bedingungen . . . . . . . . . . . 57
III. Statische und dynamische Bedingungen für Substantiv und Verb
A. Einleitung . . . . 58
B. Die Substantiva . 58
C. Die Verben ... 59
1. Die zahlenmäßigen Bedingungen . 61
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2. Die Beschaffenheit von Subjekt und Objekt . 64
3. Die semantische Kongruenz .. 70
4. Die indirekte Metapher ..... 72
5. Expressive und rationale Verben 77
IV. Komplexe Wortinhalte
A. Definition . . . . . . . . 80
B. Räumliche Bedingungen . . . . . . . 81
1. Die Beschaffenheit der Umgebung 81
2. Gerichtete Größen (Vektoren) 84
C. Zeitliche Bedingungen 89
1. Substantive . 89
2. Verben ...... . 90
3. Adjektive ..... . 91
D. Verschiedene räumlich-zeitliche lledingungen 91
1. Verwandtschaftliche Be:,iehungen . . . . . 91
2. Mit dem Bezeichneten vorgenommene Handlungen. 92
E. Teleologisch bedingte Wörter . 93
1. Zweckbedingte Substantiva . . . . . . 93
2. Verben ................ . 94
F. Relative Bedingungen und ihre Normen 101
G. Versteckte absolute Normen ..... 105
H. Der Sprecher und seine Umgebung 108
NACHTRAG 1960 ....... . 111
Neuere Veröffentlichungen . . 111
Semantik und Strukturalismus. 112
NACHTRAG 1967 ....... . 121
Entwicklungen von 1960 bis 1966 . 124
NACHTRAG 1971 ... 128
WORTREGISTER 130
Deutsch. 130
Englisch ...... . 135
SCHRIFTENVERZEICHNIS 139
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