Table Of ContentRalph Tunder 
Der Transaktionswert der Hersteller-Handel-Beziehung
Wirtschaftswissenschaft 
~ 
~,\...411 
1 
tiiJII 
Forschung 
Schriftenreihe der 
EUROPEAN BUSINESS SCHOOL 
SchloO Reichartshausen 
Herausgeber: Prof. Dr. Georg H. Kuster 
Band 2S
Ralph Tunder 
Der Transaktionswert 
der  Hersteller-Handel 
Beziehung 
Hintergrunde, Konzeptualisierung 
und Implikationen auf Basis 
der Neuen Institutionenokonomik 
Mil einem Geleilworl von Prof. Dr. Roland Mattmiiller 
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Die Deutsehe Bibliothek - CIP-Einheitsoulnohme 
Tunder, Ralph: 
Der Tronsoktionswert der Hersteller-Hondel-Beziehung : Hintergrunde, 
Konzeptuolisierung und Implikotionen oul Bosis der Neuen 
Institutionenokonomik I Rolph Tunder. Mit einem Geleilw. von 
Rolond Mottmuller. - Wiesboden : DUV, Dt. Univ.-Verl., 2000 
(DUV : Wirtsehohswissensehoh) (Ebs-Forsehung ; Bd. 25) 
Zugl.: Oestrich-Winkel, Europ. Business Sehool, Diss., 1999 
ISBN 978-3-8244-0518-3 
Alle Reehte vorbeholten 
© Springer Fachmedien Wiesbaden 2000 
Ursprunglich erschienin bei Deutscher Universităts Verlag 2000 
lektorot: Ute Wrosmonn I Sebastian Hommelsbeek 
Dos Werk einsehlieBlich  oller seiner Teile ist urheberreehtlieh 
gesehutzt. Jede Verwertung ouBerholb der engen Grenzen des 
Urheberreehtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verloges unzu 
I.ăssig und strolbor. Dos gilt insbesondere lur Verviellăltigungen, 
Ubersetzungen, Mikroverlilmungen und die Einspeicherung und 
Verorbeitung in elektronisehen Systemen. 
www.duv.de 
Hoehste inholtliche und teehnisehe Quolităt unserer Produkte isI unser ZieI. Bei der 
Produktion und Verbreitung unserer Bueher wollen wir die Umwelt sehonen. Dieses Bueh 
ist oul săurelreiem und ehlorlrei gebleiehtem Popier gedruekl. Die EinsehweiBlolie beslehl 
ous Polyălhylen und domit ous orgonisehen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung 
noeh bei der Verbrennung Sehodsloffe Ireisetzen. 
Die Wiedergobe von Gebrouehsnomen, Hondelsnomen, Worenbezeiehnungen usw. in 
diesem Werk bereehtigt oueh ohne besondere Kennzeiehnung nieht zu der Annohme, 
doss solehe Nomen im Sinne der Worenzeiehen- und Morkensehulz-Gesetzgebung ols 
Irei zu betroehlen wăren und doher von jedermonn benulzl werden durhen. 
ISBN 978-3-8244-0518-3  ISBN 978-3-663-07922-4 (eBook) 
DOI 10.1007/978-3-663-07922-4
Geleitwort 
Eine Analyse der Hersteller-Handel-Beziehung mag auf den ersten Blick wie eine ver 
traut erscheinende Themenstellung wirken. Diese war immer schon Gegenstand von 
marketingbezogenen Forschungsarbeiten, wobei vor all em die Bestimmungsgriinde fur 
die Wahl des Handels im Absatzweg der Hersteller sowie die Selektionskriterien zur 
Auswahl bestimmter Handelsstufen bzw. -formen traditionell einen groBen Raum ein 
nehmen. Die von Ralph Tunder vorgelegte Arbeit steht auf der einen Seite durchaus in 
der Tradition dieser Forschungsrichtung. Auf der anderen Seite geht er jedoch von an 
deren Voraussetzungen aus - vor all em von einem zugunsten des Handels vorliegen 
den Machtgefuge.  Daruber hinaus  ist  die  Untersuchung von  einem anderen para 
digmatischen Grundverstandnis, namlich der Neuen Institutionenakonomik, gepragt. 
1m Ergebnis geht es dem Verfasser urn die Generierung einer Theorie der Transakti 
onsbeziehung zwischen Hersteller und Handel, die auf dem Transaktionswert als maB 
geblichem Effizienzkriterium beruht. Auf der Grundlage des Integrativ-Prozessualen 
Marketingansatzes analysiert der Verfasser hierzu diesen Transaktionswert als Saldo 
aus Transaktionskosten und -nutzen und zeigt anschlieBend die wesentlichen Bestim 
mungsfaktoren dieser GraBen aus Herstellersicht auf: indirekte Transaktionskostener 
spamisse (Erspamisse mit Blick auf die Beziehung des Herstellers zum Letztnachfra 
ger einerseits) und direkte Transaktionskosten (mit Blick auf die unmittelbare Bezie 
hung des Herstellers zum Handel) andererseits. 
Neben  vielen  Einzelergebnissen  gelingt  dem  Verfasser  eine  hervorragende  Un 
tersuchung zur Marke und zu ihrem EintluB auf Transaktionskosten bzw. -erspamisse. 
Eine Zusammenfuhrung dieser Ausfuhrungen in einem Prufschema erlaubt dem Her 
steller eine Einordnung seiner Marke(n) nach deren Funktionen (Rationalisierungs 
und Substitutsfunktion bzw. Kostenstraffer, Erlasbringer und Reputationsmedium) und 
ihren Auswirkungen auf den Transaktionswert. AbschlieBend geht der Verfasser auf 
die SchluBfolgerungen ein, die Hersteller aus bestimmten Transaktionswerten ziehen 
und somit ihre Beziehung zum Handel gestalten kannen. Zu diesem Zweck werden 
verschiedene Faile eines maglichen Saldos des Transaktionswertes differenziert: posi 
tiver, negativer und indifferenter Transaktionswert. FUr jede dieser Varianten leitet der 
Verfasser dann Handlungsempfehlungen fur die Hersteller ab und erganzt diese durch
VI  Geleitwort 
konkrete Hinweise, die sich aus seiner Analyse zur Marke ergeben. Neben den be 
kannten vertraglichen Vertriebssystemen wird dabei auch das Konzept des Efficient 
Consumer Response als eine Gestaltungsoption aufgegriffen und einer transaktionsko 
stentheoretischen Analyse unterzogen. Diese wird in dieser Form erstmalig von Tun 
der vorgelegt, womit er eine bisherige Lticke in der weitgehend rein deskriptiven Lite 
ratur zu diesem "Modethema" schlie13t. Weiterfuhrend sind auch die Ausflihrungen 
zum negativen Transaktionswert, der flir den Hersteller eigentlich in ein transaktions 
kostentheoretisches Dilemma mtindet. Der von Tunder entwickeIte Transaktionswert 
bietet jedoch auch hierflir Losungsansatze und flihrt - in Abweichung der Vorschlage 
nach dem Markt-Hierarchie-Paradigma - zu einer HybridlOsung in Form eines relatio 
nalen Vertragsverhaltnisses. 
Dem Verfasser gelingt so der Entwurf eines geschlossenen theoretischen Fundaments 
zur Hersteller-Handel-Beziehung. Gleichzeitig erarbeitet er einige grundlegende und 
im besten Sinne originare Ergebnisse, die von erheblicher Bedeutung flir die Umset 
zung sind.  Die zudem als MusterbeispieI flir  eine streng wissenschaftliche Vorge 
hensweise geltende Arbeit ist daher von hohem Nutzen fur aile an fundierten Ergeb 
nissen interessierten Entscheidungstrager in Industrie und Handel sowie fur Lehrende 
und Lemende in allen marketing- und distributionsorientierten Fachdisziplinen. 
Prof. Dr. Roland Mattmtiller
Vorwort 
Vor dem Hintergrund eines gestiegenen Machtpotentials des Handels sieht sich der 
Hersteller zunehmend in der Defensive, auf permanent steigende Preis- und Konditio 
nenforderungen des Handels einzugehen. Dabei offenbaren sich fUr den Hersteller bei 
einem erneuten Jahresgespriich einmal gewiihrte Zugestiindnisse zur Minimalforde 
rung des Handels. FUr einen Ausweg aus dieser Forderungsspirale ist fUr den Herstel 
ler ein veriindertes Rollenverstandnis zum Handel zwingend, wonach der Handel nicht 
mehr nur als vertikaler Konkurrent und schon gar nicht als ErfUllungsgehilfe, sondern 
vielmehr als der originiire Kunde des Herstellers zu verstehen ist. Damit hat sich der 
Hersteller yom allseits noch vorherrschenden hierarchischen Rollenverstandnis zu 10-
sen und die Beziehung zum Handel als eine Dyade zu interpretieren. 
Auf dieser Basis wird in der vorliegenden Arbeit eine Theorie der Transaktionsbezie 
hung zwischen Hersteller und Handel entwickelt, die auf den Transaktionswert als 
maBgeblichem Effizienzkriterium beruht. Die Arbeit wurde im Dezember 1999 unter 
dem Titel "Transaktionsbeziehung und Transaktionswert - Theoretische Hintergriinde, 
Konzeptualisierung und Implikationen aus Sicht des Herstellers gegenUber dem Han 
del" vom Fachbereich Betriebswirtschaftslehre der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL, 
SchloB Reichartshausen, als Dissertation angenommen. Letzteres ist Verpflichtung ge 
nug, sich bei denjenigen zu bedanken, die zum Gelingen der Arbeit beigetragen haben. 
1m besonderen und somit zuerst mochte ich mich bei meinem verehrten akademischen 
Lehrer Herrn Prof. Dr. Roland MattmUller bedanken, der das Erstgutachten Ubernahm. 
Seine leidenschaftliche FUrsprache fUr den Handel, seine kritische Haltung gegen un 
differenzierte Denk- und Handlungsmuster und seine vorgelebte Begeisterung zur wis 
senschaftlichen Auseinandersetzung haben  maBgeblich  die  Arbeit gepriigt.  lch bin 
dankbar fUr das von ihm geschaffene kooperativ-produktive Arbeitsumfeld, fUr seine 
immerwiihrende Bereitschaft zum kritischen Gedankenaustausch und fUr seine Motiva 
tionsfahigkeit zur wissenschaftlichen Durchdringung.
VIII  Vorwort 
Ebenso mochte ich mich herzlich bei Herrn Prof. Dr. Jean-Paul Thommen rur die kriti 
sche Begleitung der Arbeit und rur die unbUrokratische Obemahme des Zweitgutach 
tens bedanken. Mein Dank gilt femer Herrn Prof. Dr. Georg H. KUster rur die zUgige 
Abwicklung des Promotionsverfahrens. 
Die Arbeit habe ich im Rahmen meiner Tatigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am 
Lehrstuhl rur Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing und Han 
del an der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL geschrieben. Dabei bedanke ich mich bei 
Herrn Prof. Dr. Roland MattmUller rur die mir eingeraumten Freiraume an seinem 
Lehrstuhl, die allerdings erst durch die aufopferungsvolle Entlastung dUTCh meine Kol 
legen so richtig zum tragen kamen. Ihre UnterstUtzung war mir von besonders groBen 
Wert rur das Gelingen der Arbeit. In dies em Zusammenhang gebUhrt Herrn Dipl.-Kfm. 
Jorg Hensen ein besonderer Dank, der mir nicht nur in vielen Bereichen der Arbeit zur 
Hand ging, sondem der oft der personlich Leittragende rur meine Freiraume war. Dan 
ken mochte ich auch Frau Dipl.-Kffr. Angelika Kunz rur die kritische DUTChsicht des 
Manuskriptes und rur ihre motivierenden Anmerkungen zu manchem Status quo der 
Arbeit. Ferner danke ich Herrn Dipl.-Kfm. Tim E. Fischer rur seine groBartige Unter 
stiitzung insbesondere im Vorfeld der Arbeit. Ebenso bedanke ich mich bei Herrn 
Dipl.-Kfm.  Matthias  Tewes  und  Herrn  Dipl.-Kfm.  Thomas  Weisshaupt.  Generell 
mochte ich mich nicht nUT rur die UnterstUtzung bei allen meinen Kollegen bedanken, 
sondem auch rur ihre konstruktiven Diskussionsbeitragen in den zahlreichen Dokto 
randenseminaren; sie waren rur mich stets sehr erkenntnisreich und von nachhaltiger 
Bedeutung - nicht nUT rur die Dissertation. Ein ganz besonderer Dank geht schlieBlich 
an Frau Beate Wenzl, die mir immer wieder von neuem hilfreich ZUT  Seite stand. 
Besonders ihrer gewissenhaften DUTChsicht des Manuskriptes verdanke ich es, daB 
(fast) aile Lapsus Calamis in der Arbeit entdeckt wurden. 
Zu guter Letzt gilt es auch, im privaten Danke zu sagen: Ich danke meiner Frau und 
meinem Sohn rur Ihre Nachsicht, auf so manches Gemeinsame verzicht zu haben. 
Danke  auch  an  meine Eltem,  deren  UnterstUtzung  meinen  bisherigen  Werdegang 
maBgeblich bestimmt haben. 
Ralph Tunder
Inhaltsverzeichnis 
Seite 
Geleitwort  V 
Vorwort  VII 
Inhaltsverzeichnis  IX 
Abbildungsverzeichnis  XIII 
Tabellenverzeichnis  XV 
Abkiirzungsverzeichnis  XVII 
1. Grundlegung der Untersuchung 
1.1  Problemhintergrund und Problemstellung 
1.1.1 Historisch gestUtzte Herleitung des Problemhintergrundes  3 
1.1.2 Gegenwartiger Status quo der Hersteller-Handel-Beziehung  8 
1.2 Zielsetzung und Erkenntnisziel der Untersuchung  11 
1.3 Methodologie und Gang der Untersuchung  20 
2. Wissenschaftstheoretische Hintergriinde und Einordnung der Arbeit  27 
2.1  Explananda der Marketingwissenschafi und Abgrenzung des 
Forschungsgegenstandes  28 
2.2 Paradigmatische Bezugnahme der Arbeit  31 
2.2.1 Zum Begriffsverstandnis des Paradigmas  31 
2.2.2 Die Neue Institutionenokonomik als paradigmatischer 
Standort der Arbeit  34 
2.2.3 Bedeutung der Sozialen Austauschtheorie und der Ressourcen-
Abhangigkeitstheorie fur die Problemstellung  43