Table Of ContentBielenberg
Der kontinuierliche Problemlösungsprozeß
GABLER EDITION WISSENSCHAFT
Kai Michael Bielenberg
Der kontinuierliche
Problemlösungs
prozeß
Konzepte - Schwachstellenanalysen -
Optimierungsansätze
Mit einem Geleitwort
von Prof. Dr. Horst Wildemann
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Die Deutsche Bibliothek -ClP-Einheitsaufnahme
Bielenberg, Kai Michael:
Der kontinuierliche Problemlösungsprozess : Konzepte -
Schwochstellenanalysen - Optimierungsansätze
/ Kai Michael Bielenberg. Mit einem Geleitw. von Horst Wildemann.
-wiesbaden: 01. Univ.-Verl.; Wiesbaden: Gabler, 1996
(Gabler Edition Wissenschah)
Zugl.: München, Techn. Univ., Diss., 1995
© Springer Fachmedien Wiesbaden 1996
Ursprünglich erschienen bei Deutscher Universitäts-Verlag 1996
Lektorat: Claudia Splittgerber / Andre Haritz
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts
gesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages !!nzulässig und strafbar. Das
gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfil
mungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen
Systemen.
Höchste inhaltliche und technische Qualität unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion und
Auslieferung unserer Bücher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf säurefreiem und
chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem
Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen
im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären
und daher von jedermann benutzt werden dürhen.
ISBN 978-3-8244-6291-9 ISBN 978-3-663-08357-3 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-663-08357-3
Geleitwort v
Geleitwort
Das Problemlösungspotential der Mitarbeiter entscheidet über die
Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Angesichts sich weltweit
angleichender Produkt- und Prozeßqualitäten werden Kreativität,
Wissen und organisatorisches Lernen zu kritischen Wettbewerbsfak
toren. Ausgangspunkt der Einbindung aller Mitarbeiter in einen kon
tinuierlichen Problemlösungsprozeß ist die Vorstellung, daß die Mo
bilisierung des Problembewußtseins bei den Mitarbeitern mit einer
Verhaltensänderung verbunden ist und zur Entwicklung von partizi
pativen Ansätzen führt. Die vorhandenen Konzepte zur Förderung
des eigeninitiativen Handels der Mitarbeiter basieren auf einer hohen
Motivation der Mitarbeiter. E.ntscheidend für die aktive Mitwirkung
ist für die Mitarbeiter der erkennbare Zusammenhang zwischen indi
viduellem Einsatz und den gewährten Anreizen sowie der tatsächlich
erreichten Verbesserung. Die Einbindung der Mitarbeiter in den
kontinuierlichen Problemlösungsprozeß hat zwei Wirkungsdimensio
nen: Zum einen wird die Akzeptanz von organisatorischen und tech
nologischen Veränderungen in hohem Maße abgesichert. Zum ande
ren kann auf diese Weise das gesamte Problemlösungspotential der
Mitarbeiter zur Steigerung von Kundennutzen und Wirtschaftlichkeit
erschlossen werden.
Im Mittelpunkt der Untersuchung von Herrn Bielenberg stehen Kon
zepte zur Erschließung der Problemlösungskapazität der Mitarbeiter.
Als Ansätze zur Einbeziehung der Mitarbeiter in einen kontinuierli
chen Problemlösungsprozeß haben sich Problemlösungsgruppen und
das Betriebliche Vorschlagswesen herausgebildet. Trotz der hohen
Verbreitung dieser Konzepte treten in der Ein- und Durchführungs
phase eine Vielzahl von Schwachstellen auf, die einer erfolgreichen
Implementierung eines kontinuierlichen Problemlösungsprozesses als
längerfristigen Ansatz entgegenstehen. Der Mitarbeiter wird dabei in
den Mittelpunkt gestellt und daraus die Motivation als Schlüssel zur
Nutzung der Problemlösungskapazität der Mitarbeiter abgeleitet. Die
Darstellung und Analyse ausgewählter Motivationstheorien vermit
telt einen Eindruck von der Vielschichtigkeit der Problematik der
Motivation und verdeutlicht, daß die Motivationspsychologie wert
volle Beiträge zur Frage der Problemlösungsansätze und deren Op
timierung geben kann. Die empirische Untersuchung identifiziert
Defizite bei der Umsetzung von Problemlösungsansätzen in der kon
zeptionellen Ausgestaltung, in der Einführung, in der Zielplanung
VI Geleitwort
und Kontrolle, in der Bearbeitung und Realisierung von Problemlö
sungen, bei Information und Kommunikation, bei der Ausbildung
der Mitarbeiter sowie bei der Abgrenzung von Problemlösungsgrup
pen und dem Vorschlagswesen. Damit unterstreicht die empirische
Analyse die Notwendigkeit der Optimierung von Problemlösungs
prozessen und bildet gleichzeitig die Basis für die Ableitung von Ge
staltungsansätzen. Die Gestaltungsfelder umfassen die Zielplanung,
Kontrolle und Abweichungsanalyse, Information und Kommunika
tion sowie die Einführung des kontinuierlichen Problemlösungspro
zesses. Ergebnis sind zahlreiche, vor allem für die betriebliche Pra
xis relevante und hilfreiche Empfehlungen, Problemlösungsprozesse
erfolgreich und effizient zu gestalten oder weiter zu verbessern.
Herr Bielenberg unternimmt in der vorliegenden Arbeit den sehr
gelungenen Versuch, empirisch fundierte Gestaltungsempfehlungen
für die Optimierung des kontinuierlichen Problemlösungsprozesses
zu formulieren. Aus den vorliegenden Veröffentlichungen werden
erfolgreiche Methoden identifiziert und in ein Gesamtkonzept zur
Erschließung der im Unternehmen vorhandenen Problemlösungska
pazitäten der Mitarbeiter zusammengeführt. Die Erkenntnisse der
Arbeit werden oprationalisiert und die Praxisrelevanz anhand em
pirischer Untersuchungen dokumentiert. Die vorliegende Arbeit, der
eine Dissertation an der Technischen Universität München zugrunde
liegt, leistet einen wichtigen Beitrag zu den Bemühungen um eine er
folgreiche Einführung und Institutionalisierung des kontinuierlichen
Verbesserungs prozesses im Unternehmen.
Univ.-Prof. Dr. Horst Wildemann
Vorwort VII
Vorwort
In einem dynamischen Umfeld, das durch wirtschaftliche, gesell
schaftliche und technologische Veränderungen gekennzeichnet ist,
sind Unternehmen zunehmend darauf angewiesen, sich im Sinne ei
ner lernenden Organisation umzustrukturieren, um auf neue Er
kenntnisse schnell und angemessen reagieren zu können. Hervorge
rufen durch die Diskussion um "Lean Production" und "Kaizen" be
sinnen sich viele Unternehmen in dieser Situation auf das Keativitäts
und Problemlösungspotential der Mitarbeiter, das die Mitarbeiter
Träger und Anwender des Wissens im Unternehmen sind Ihre Krea
tivität ist ausschlaggebend für die Reaktionsgeschwindigkeit des Un
ternehmens, ihre Identifikation mit dem Unternehmen bestimmt des
sen Handlungs- und Wandlungsfähigkeit. Trotz dieser Erkenntnis, ist
es vielen Unternehmen noch nicht gelungen, einen kontinuierlichen
Problemlösungs- und Verbesserungsprozeß zu implementieren und
dauerhaft zu stabilisieren.
Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, ein umfassendes Konzept zur
effizienten Nutzung der Problemlösungskapazität der Mitarbeiter im
Unternehmen aufzuzeigen und relevante Wirkungszusammenhänge
zu identifizieren. Ausgangspunkt ist die Darstellung ausgewählter
Motivationstheorien, die Verdichtung von Einflußgrößen der Ar
beitsmotivation und deren Übertragung auf den kontinuierlichen
Problemlösungsungsprozeß. Aufbauend auf der Auseinandersetzung
mit bestehenden Problemlösungskonzepten werden im Rahmen einer
empirischen Analyse Probleme und Schwachstellen bei der Einfüh
rung und Durchführung von Problemlösungsgruppen ermittelt, die
als Ansatzpunkte zur Formulierung von Gestaltungsansätzen zur Op
timierung von kontinuierlichen Problemlösungskonzepten dienen. In
Abgrenzung zu den bekannten Konzepten zur Mitarbeiterinvolvie
rung in betriebliche Problemlösungsprozesse werden als ein weiteres
Grundmodell Problemlösungsworkshops dargestellt und analysiert.
Das Instrumentarium an Gestaltungsansätzen wird abschließend einer
betriebswirtschaftlichen Wirkungsanalyse unterzogen, die kosten-,
leistungs- und motivationsbezogene Verbesserungen diskutiert. Das
Buch soll einen Beitrag dazu leisten, allen an der Planung, Einfüh
rung und Durchführung eines kontinuierlichen Problemlösungs- und
Verbesserungsprozesses Beteiligten ein gemeinsames Problem ver
ständnis zu ermöglichen. Darüber hinaus werden Wege zur Vergrö
ßerung der Problemlösungskapazität durch die Einbeziehung mög-
VIII Vorwort
lichst vieler Mitarbeiter aufgezeigt und praxisorientierte Handlungs
empfehlungen zur dauerhaften Absicherung gegeben.
Besonderer Dank gilt meinem verehrten akademischen Lehrer,
Herrn Prof. Dr. Horst Wildemann, für die Förderung und Betreu
ung meiner Arbeit sowie für die vielfältigen Entwicklungsmöglich
keiten, die mir als sein Mitarbeiter am Lehrstuhl für Betriebswirt
schaftslehre mit Schwerpunkt Logistik an der Technischen Universi
tät München eröffnet worden sind. Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Ralf
Reichwald danke ich herzlich für die Übernahme des Korreferats
sowie Herrn Prof. Dr. Rudolf Kraßer für die Übernahme des Prü
fungsvorsitzes. Danken möchte ich auch Frau Dr. Claudia Brumberg
und Herrn Dr. Norbert Klapper für die konstruktiven Diskussionen
und Anregungen. Darüber hinaus bedanke ich mich bei meinen
Freunden und Kollegen Dr. Klaus EImer, Dr. Marcus Gemmerich
für die motivierende Unterstützung. Ganz besonderer Dank gilt Frau
Dipl.-Kfm. Bettina Männel, die stets als geduldige und kritische Ge
sprächspartnerin zur Verfügung stand. Auch meinen Eltern und
Großeltern möchte ich für die liebevolle Förderung herzlich danken,
die letztlich Grundlage meines akademischen und beruflichen Wer
degangesist.
Kai Bielenberg
Inhaltsverzeichnis IX
Inhalts verzeichnis
Geleitwort .............................................................................. V
Vorwort ............................................................................... VII
Inhal tsverzeichnis ................................................................ IX
Abbildungsverzeichnis ...................................................... .xIII
Abkürzungsverzeichnis ....................................................... XV
1 Einführung ........................................................................ 1
I. I Problemstellung ........................................................... 1
1.2 Behandlung der Problemstellung in der Literatur ............ 7
I .3 Zielsetzung und Vorgehensweise .................................. 17
2 Motivationstheorien als Bezugsrahmen für den
kontinuierlichen Problemlösungsprozeß ....................... 23
2.1 Motiv und Motivation ................................................. 23
2.2 Inhaltstheorien der Motivation ..................................... 26
2.2.1 Hawthorne-Experimente von Mayo ................... 27
2.2.2 Bedürfnistheorie von Maslow ........................... 28
2.2.3 Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg ............... 29
2.2.4 Theorie der Arbeitsmotivation von
HackmaniOldham ............................................ 31
2.3 Prozeßtheorien der Motivation ..................................... 34
2.3.1 VIE-Theorie von Vroom .................................. 35
2.3.2 Zieltheorie von Locke ...................................... 37
2.4 Eintlußgrößen der Motivation ...................................... 39
3 Problemlösungsprozeß und Problem lösungs-
konzepte als Untersuchungsgegenstand ......................... 47
3.1 Der kontinuierliche Problemlösungsprozeß ................... 47
3.1.1 Typologisierung von Problemen ....................... 48
3.1.2 Stufenmodell der Problemlösung ....................... 50
3.2 Individuelle Problemlösung ......................................... 55
3.3 Problemlösungsgruppen .............................................. 59
3.3.1 Klassifizierung von Problemlösungsgruppen ...... 60
3.3.2 Qualitätszirkel ................................................. 64
x Inhaltsverzeichnis
3.3.3 Werkstattzirkel. ............................................... 69
3.3.4 Lernstatt ......................................................... 70
3.3.5 Vorschlagsgruppen .......................................... 74
3.4 Motivationswirkungen der Problemlösungskonzepte ....... 76
4 Empirische Analyse von Problemlösungs-
konzepten ........................................................................ 83
4.1 Charakterisierung der empirischen Untersuchung .......... 83
4.1.1 Erhebungsmethodik ......................................... 84
4.1.2 Empirische Untersuchungsobjekte ..................... 86
4.1.3 Fallstudie ........................................................ 89
4.2 Empirische Schwachstellenanalyse von Problem-
lösungskonzepten ........................................................ 90
4.2.1 Schwachstellen in der konzeptionellen
Ausgestaltung .................................................. 91
4.2.2 Schwachstellen in der Konzepteinführung .......... 95
4.2.3 Schwachstellen in der Zielplanung und
Kontrolle ........................................................ 98
4.2.4 Schwachstellen in der Bearbeitung und
Realisierung von Problemlösungen ................... 101
4.2.5 Schwachstellen in Information und
Kommunikation .............................................. 10 2
4.2.6 Schwachstellen in der Ausbildung ..................... 107
4.2.7 Schwachstellen in der Abgrenzung von Pro-
blemlösungsgruppen und Vorschlagswesen ........ 108
4.3 Zusammenfassende Beurteilung der empirischen
Schwachstellenanalyse ................................................ 114
5 Gestaltungsansätze zur motivationsbezogenen
Optimierung des kontinuierlichen Problem-
lösungsprozesses ............................................................ 119
5.1 Ziele und Zielplanung ................................................ 120
5.1.1 Zielvorgabe ................................................... 120
5.1.1.1 Qualitative Merkmale der
Zielvorgaben .................................... 123
5.1.1.2 Höhe der Zielvorgabe ........................ 127
5.1.1.3 Änderung von Zielvorgaben und
Standardisierung ............................... 130