Table Of Contentpttland
Donez-plo,t.,
S
DER FINNISCHE MEERBUSEN ALS BRENNPUNKT
Wandern und Wirken deutschsprachiger Menschen
im europäischen Nordosten
Robert Schweitzer
Waltraud Bastman-Biihner
(Hrsg.)
DER FINNIS CHE
MEERBUSEN
ALS BRENNPUNKT
Wandern und Wirken deutschsprachiger Menschen
im europäischen Nordosten
Beiträge anläfilich des „I. Internationalen Symposiums
zur deutschen Kultur im europäischen Nordosten"
der Stiftung zur Förderung deutscher Kultur (Aue-Stiftung) Helsinki
und der Ostsee-Akademie LUbeck-Travemiinde
in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturinstitut Tallinn
und dem Finnland-Institut Tallinn
vom 6. bis 10. September 1995 in Tallinn/Estland
Helsinki 1998
Saksalaisen kulttuurin edistämissäätiön julkaisuja; 9
Skrifter utgivna av Stiftelsen för främjande av tysk kultur; 9
Veröffentlichungen
der Stiftung zur Förderung deutscher Kultur; 9
ISSN: 1237-7422
© 1998 Copyright: Stiftung zur Förderung deutscher Kultur/Helsinki
und die Herausgeber
Robert Schweitzer
Waltraud Bastman-Bilhner
Die fiir die Umschlaggestaltung verwendeten Karten wurden mit
freundlicher Genehmigung der Verlage aus folgenden Werken
entnommen:
Europakarte: Diercke-Weltatlas, begr. von C. Diercke, fortgef. v. R.
Dehmel, 100. Aufl. (12. Aufl. d. Neubearb.), Braunschweig u. ö.,
c. 1957, S. 72-73.
Kartenausschnitt Finnischer Meerbusen: SILTA—BROCKE, Nr. 18
(1994).
Alle Abbildungen, sofem die Quelle nicht eigens genannt ist, von
Robert Schweitzer, Pekka Bastman (S. 31, 100, 215).
Satz und Druck: Todt-Druck GmbH
Rudolf-Diesel-Stra& 1
D-78048 Villingen-Schwenningen
Telefax 0 77 21 / 7 31 77
Tämän teoksen kopioiminen on tekijänoikeuslain (404/61, muut. 897/80) ja valokuvalain
(405/61, muut. 898/80) mukaisesti kielletty.
Jede Art von Vervielfältigung ist ohne vorweisbare schriftliche Erlaubnis der Herausgeber
unzulässig.
2
Inhalt
Vorwort (cid:9) 7
Festakt zur Eröffnung
im historischen Rathaus von Tallinn
Dokumentation der Grufiworte (cid:9) 11
„Gegenwärtigkeit des Vergangenen"
Eröffnungsvortrag von Antti Karppinen, Botschafter a. D. . . . 19
Einfiihrungsreferat
Michael Garleff, Oldenburg
Im Spannungsfeld zwischen „fremd" und „autochthon"? —
Die Deutschbalten als Typus der Deutschen im Nordosten . 29
I
Historischer Hintergrund
bis zum Grofien Nordischen Krieg
Hermann Ber-Thoma, Miinchen
Deutsche in Finnland während des Mittelalters (cid:9) 43
Hannes Saarinen, Helsinki
Gemeinsam im Schwedischen Reich (cid:9) 89
II
Migration
Georg Luther, Helsinki
Beibehalten und Aufgeben des Deutschtums
in Familien im östlichen Ostseeraum (cid:9) 105
3
Michail KatinJarcev, Moskau
Deutschbaltischer Adel in RuEland —
die erste Einwanderung im Zusammenhang mit dem
Livländischen Krieg und den gro&n Wirren (cid:9) 119
Dirk-Gerd Erpenbeck, Bochum
Kaufleute und Unternehmer in Narva —
deutsche Migration an die Ostgrenze des schwedischen
Reiches und ihre Kontinuität in russischer Zeit (cid:9) 129
Rudolf Mumenthaler, Ziirich
Schweizer im Nordwesten des Zarenreichs (cid:9) 145
III
Bildung
Arvo Tering, Tartu
Die Universität Dorpat in der schwedischen Zeit
und ihre Ausstrahlung nach Ingermanland und Karelien . . . . 169
Timo Rui, Joensuu
Die deutschsprachige Universität Dorpat im 19. Jahrhundert
als Hochschulort fär Finnland (cid:9) 183
Sirje Kivimäe, Tallinn
Deutsche Frauenbildung im Nordosten (cid:9) 191
4
N
Literatur, Theater, Musik
Laurence P A. Kitching, Burnaby, Kanada
Die deutsche Literatur im Nordosten Europas im Uberblick . 219
Svetlana Mel'nikova, St. Petersburg
Deutschsprachige Biihnen im 17.-19. Jahrhundert
in St. Petersburg — ein Literaturbericht (cid:9) 241
Sven Hirn, Helsinki
Deutsche Unterhaltungsmusiker in Finnland
vor dem Ersten Weltkrieg (cid:9) 257
Avo Hirvesoo, Tallinn
Ein Kulturkontakt in extremen Verhältnissen —
Dr. Helmut Wirth als Musikleiter des „Landessenders Reval"
1943-45 (cid:9) 271
V
Architektur
Viktor Dmitriev, Wiborg
Karl Speckle — Baumeister des Ingenieurkorps
in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (cid:9) 303
Petri Neuvonen, Helsinki
Zwischen Ost und West:
Bemerkungen zu Wiborgs Architekturgeschichte (cid:9) 315
Mart Siilivask, Tallinn
Deutsche Architekten und Baumeister in Dorpat/Tartu in der
zweiten Hälfte des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts
und ihr Beitrag zur örtlichen Baukunst (cid:9) 323
Ljubov' Kuchjavceva, Wiborg/St. Petersburg
Deutscher Einfluf oder
gemeineuropäischer Stil des Ostseeraums? (cid:9) 329
5
VI
Wirtschaft, Berufliche Wanderung, Innovation
Thomas Martin, Giellen
Deutsche Bankiers in St. Petersburg (cid:9) 337
Marjatta Hietala, Tampere
Das deutsche Element als Innovationsträger im Nordosten (cid:9) 347
VII
Wichtige Datenbanken zu Migration und Kontinuität
des deutschsprachigen Elements im Nordosten
Hermann Beyer-Thoma, Miinchen
Die „Datenbank Amburger" am Osteuropa-Institut Miinchen 363
Dirk-Gerd Erpenbeck, Bochum
PAN: Das Personen-Archiv Narva (cid:9) 367
Antero Leitzinger, Helsinki
Einbfirgerungen in Finnland bis 1939 (cid:9) 371
Robert Schweitzer, Liibeck
Datenbanken ilber Deutschbalten aus der PRPD-Gruppe
an der Universität Tartu —
Aufgrund des Materials von Veiko Berendsen (cid:9) 375
Ausblick
Igor Ljamin, Wiborg
Monrepos — der Blick in das 21. Jahrhundert — Die Rolle der
kleinen kulturellen Zentren bei der Bildung einer neuen
kulturellen Union des Ostseeraums (cid:9) 379
Anhang
Autoren und Herausgeber (cid:9) 393
Beteiligte Institutionen (cid:9) 403
6
Vorwort
Vonvort
Nach geraumer Vorbereitungszeit liegen nun die Vorträge des er-
sten intemationalen Symposiums zur deutschen Kultur im europäi-
schen Nordosten gedruckt vor. Zur gleichen Zeit riisten schon die
Teilnehmenden des zweiten Symposiums zur Reise nach Tallinn. Es
findet vom 10. bis 13. September 1998 statt und gehört zu den Ver-
anstaltungen der estnischen Hauptstadt anläElich des 750. Jubi-
läums der Erwähnung des Liibischen Rechts fär Tallinn.
Neben das leise Bedauern ilber den Verzug der Kongrefipublika-
tion tritt so die groge Freude darilber, dafi die gelungene Veranstal-
tung tatsächlich eine Fortsetzung findet, wie es sich damals viele
gewtinscht haben. Die Kooperation finnischer, estnischer und deut-
scher Institutionen, der wiirdige Rahmen des historischen Rat-
hauses und die anregende Arbeitsatmosphäre in den Räumen des
Stadtarchivs sowie die Anteilnahme der Vertretungen der beteilig-
ten Länder sollen auch diesmal wieder zum Gelingen beitragen.
Als Herausgeber danken wir den Beteiligten ffir ihre Beiträge
und fiir ihre Geduld während des Editionsprozesses. Das an-
spruchsvolle Ziel, die 27 verschiedenen Aufsätze zu einem ge-
schlossenen Band in deutscher Sprache zusammenzufligen, hätte
vielleicht noch mehr redaktionellen Aufwand gefordert. Aber
Heterogenität in Terminologie und Betrachtungsweise spiegelt
auch die historiographischen Traditionen wider, aus denen die
Forschenden kommen — sie zu nivellieren hätte uns widerstrebt.
Nur redaktionelle Eindeutigkeit innerhalb der Beiträge und
Auffindbarkeit der Q_uellen die Lesenden sollte erreicht werden.
Wie so viele Symposiumsbände stellt auch dieser keine vollstän-
dige Dokumentation dar. Edgar Hösch hatte anläfilich der eintägigen
Exkursion nach Tartu/Dorpat in der kongenialen Umgebung der
alten Dorpater Universitätsbibliothek (heute Universitätsmuseum)
Gedanken iiber deutsche Pädagogen im Nordosten vorgetragen, die
inzwischen bereits veröffentlicht sind.1 Jiiri Kivimäes Darstellung der
historischen Wurzeln der Deutschen im Nordosten „zwischen Ui-
beck, Reval und Wiborg" werden in anderen Zusammenhängen ver-
arbeitet. Olga Glazkovas einfählsame Interpretationen zur deutsch-
sprachigen Literatur Wiborgs sollen einer Edition vorbehalten wer-
7
Vorwort
den, die auch die inzwischen zu Rara gewordenen Texte dazu wieder
greifbar macht. Die Hoffnungen unseres österreichischen Gastes
Hans Derkits, seine in der Diskussion in Umrissen vorgetragenen
Beobachtungen zur Ausstrahlung österreichischer Schriftsteller und
Dichter in den Nordosten exemplifizieren zu können, haben sich
durch die schwierige Quellenlage nicht erfällt. Robert Schweitzers
eigener Zwischenbericht zu deutschbaltischer Migration ilber St.
Petersburg nach Finnland ist aus den gleichen Gränden nicht zur
Publikation gereift. Aber uns tröstet Bert Brecht: „Unsere Niederlagen
beweisen nämlich nichts, als dag wir zu wenige sind."
Die — durch visuelle Präsentationen gesteigerte — Farbigkeit der
Podiumsdiskussion in der Sektion Architektur können die Einzelbei-
träge leider kaum wiedergeben. Thesen aller Referate des Symposiums
und den Tenor der Debatten konnte man allerdings schon bald nach
der Veranstaltung durch das Entgegenkommen der Herausgeber in
der Zeitschrift Nordost-Archiv, N.F. 4, 1996, S. 669-677, nachlesen.
Der Redaktionsstand aller Beiträge ist nicht Tiber den Abgabe-
zeitpunkt der schriftlichen Fassungen hinausgefiihrt worden; ledig-
lich das Erscheinen seinerzeit in Vorbereitung stehender Titel
wurde verifiziert. Eine Ausnahme von diesem Prinzip machen die
Artikel in Teil VII iiber die Datenbanken, die als Hilfsmittel zur
Erforschung deutschsprachiger Personen am Exkursionstag des
Symposiums in den Räumen des Estnischen Historischen Archivs
in Tartu mit seiner Präsentationstechnik demonstriert werden
konnten. Hier waren die Autoren dankenswerterweise bereit, kurz-
fristig den jeweiligen Stand unmittelbar vor der Drucklegung im
August 1998 wiederzugeben.
Welche Erwartungen an das Symposium herangetragen wurden,
welche Funktion es damals und wohl auch noch jetzt in der For-
schungslandschaft haben sollte, ist in der Dokumentation der
Eröffnungsansprachen dargelegt. Das Urteil, was davon erreicht
werden konnte, stellen wir alle nun den Lesenden anheim.
Liibeck/Helsinki, im Sommer 1998 (cid:9) Robert Schweitzer
Waltraud Bastman-Biihner
1 Edgar Hösch: „Das deutsche Schulwesen in Altfinnland und Querverbindungen zu St.
Petersburg und der Universität Dorpat" in: Deutsche Sprache und Kultur — Briicke und
Schamier im Nordosten Europas? Hrsg. von Burkhardt Bendel, Clemens-Peter Haase
und 011i Salminen. Tampere 1997 (Deutsche Studien Tampere), S. 45-58.
8