Table Of ContentWilhelm Bleek· Lothar Mertens
DDR-Dissertationen
Wilhelm Bleek . Lothar Mertens
DDR -Dissertationen
Promotionspraxis und Geheimhaltung
von Doktorarbeiten im SED-Staat
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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© 1994 Springer Fachmedien Wiesbaden
Ursprunglich erschienen bei Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen 1994
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Umschlaggestaltung: Horst Dieter Biirkle, Darmstadt
Umschlagbild: Ulrich Spiekerkotter, Bochum
Gedruckt auf saurefreiem Papier
ISBN 978-3-531-12614-2 ISBN 978-3-322-97048-0 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-322-97048-0
"Die Censur macht jede
verbotene Schrift, sei sie schlecht oder
gut, zu einer aujJerordentlichen Schrift,
wlihrend die PrejJfreiheit jeder Schrift
das materiell Imposante raubt. "
Karl Marx
(Rheinische Zeitung, 15. Mai 1842)
Inhalt
Tabellenverzeichnis 9
Graphikenverzeichnis 11
Vorwort 13
1. Einleitung 19
2. Die DDR in der deutschen Promotionstradition 25
2.1 Die Entwicklung des Promotionsrechtes in der DDR 25
2.2 Die Promotionspraxis in der DDR 38
2.3 Veroffentlichung und Zuganglichkeit von Dissertationen 59
2.4 Habilitation und Promotion B 70
2.5 Akademische Promotionen in der "sozialistischen
Stlindegesellschaft " 80
3. Grundlagen der Geheimhaltung 85
3.1 Kommunistisches Geheimhaltungssyndrom 85
3.2 Anordnungen und Reglementierungen 87
3.3 Verfahrenspraxis 92
3.4 Geheimhaltungsstufen 94
4. Empirische Strukturen der Geheimhaltung 100
4.1 Differenzierungen 100
4.2 Promotionsart 109
4.3 Gutachter 122
4.4 Promotionsinstitutionen und -facher 125
4.5 Geheimhaltungsmotive 148
4.6 Vorabsekretierungen 162
7
4.7 Loschungen 168
4.8 Herkunfi, Geschlecht und Alter von Promovenden 173
4.9 Auslander 189
4.10 Resiimee der empirischen Ergebnisse 200
5. Geheime Hochschulkarrieren 207
5.1 Allgemeine Karrieremuster 207
5.2 Beispiel Humboldt-Universitat 209
6. Promotionsinstitutionen der Staatsmacht 213
6.1 Geheimgehaltene Promotionsinstitutionen 213
6.2 Promotionsinstitutionen der Nationalen Volksarmee 214
6.3 Hochschule der Deutschen Volkspolizei 218
6.4 Juristische Hochschule des Ministeriums
flir Staatssicherheit 220
6.5 Promotionsinstitutionen der Staatspartei 224
7. Wiederherstellung der deutschen Promotionseinheit 232
8. Literatur 240
8.1 Gesetze, Verordnungen, Anordnungen 240
8.2 Sekundlirliteratur 242
8.3 Projektveroffentlichungen 250
Anhang 251
Anhang 1: Geheimhaltungsstempel 252
Anhang 2: Unterschiede im Geheimhaltungsvermerk 253
Anhang 3: VD-Nachweiskarte 254
Anhang 4: Unbedenklichkeitserkllirung 255
Anhang 5: Ausziige aus der Promotionsordnung A 1969 257
8
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Promotionsart differenziert nach Akademien
und Universitaten 110
Tabelle 2: Promotionsart differenziert nach Technischen
und Ingenieurhochschulen III
Tabelle 3: Promotionsart differenziert nach sonstigen Hochschulen 112
Tabelle 4: Promotionsart differenziert nach Fachern 114
Tabelle 5: Seitenumfang nach Geheimhaltungsgrad 119
Tabelle 6: Durchschnittlicher Seitenumfang nach Fachern 121
Tabelle 7: Gutachter an geheimen Promotionsverfahren 124
Tabelle 8: Geheimhaltungsgrad nach Akademien und Universitaten 126
Tabelle 9: Geheimhaltungsgrad nach Technischen und
Ingenieurhochschulen 127
Tabelle 10: Geheimhaltungsgrad nach sonstigen Hochschulen 128
Tabelle 11: Geheimhaltungsgrad nach ausgewiihlten Fakultaten 130
Tabelle 12: Geheimhaltungsgrad nach medizinischen Fachern 132
Tabelle 13: Geheimhaltungsgrad nach naturwiss. Fachern 134
Tabelle 14: Geheimhaltungsgrad nach agrarwiss. Fachern 140
Tabelle 15: Geheimhaltungsgrad nach technischen Fachern 141
Tabelle 16: Geheimhaltungsgrad nach gesellschaftswiss. Fiichern 142
Tabelle 17: VD-Geheimhaltungsgrad und vorzeitige
VD-Stempelung nach Hochschulen 164
Tabelle 18: VD-Geheimhaltungsgrad und vorzeitige
VD-Stempelung nach ausgewahlten Fachern 166
Tabelle 19: Vergleich des Seitenumfangs 167
Tabelle 20: Loschungen von VD-Vermerken an ausgewahlten
Institutionen bis September 1988 170
Tabelle 21: Geburtsort: Ost-Berlin 174
Tabelle 22: Vergleich von Promotionsart und Promotions-
institution fur in Ost-Berlin Geborene 174
Tabelle 23: Geburtsort: Dresden 175
Tabelle 24: Geburtsort: Erfurt 176
Tabelle 25: Geburtsort: Halle/S. 177
9
Tabelle 26: Geburtsort: Karl-Marx-Stadt 177
Tabelle 27: Geburtsort: Leipzig 178
Tabelle 28: Geburtsort: Magdeburg 179
Tabelle 29: Geburtsort im Verhaltnis zur Einwohnerzahl 180
Tabelle 30: Promotionsalter nach Promotionsart 182
Tabelle 31: Zahl der Promovenden und durchschnittliches Lebensalter 183
Tabelle 32: Promotionsalter nach Gesch1echt 183
Tabelle 33: Promotionsa1ter im Durchschnitt 184
Tabelle 34: Seitenumfang der Dissertationen A nach Geschlecht 187
Tabelle 35: Seitenumfang der Dissertationen B nach Geschlecht 188
Tabelle 36: Staatsangehorigkeit differenziert nach
ausgewahlten Studienfachern 194
Tabelle 37: Herkunftsstaat der auslandischen Promovenden 196
Tabelle 38: Auslandische Promovenden nach Hochschulen 199
10
Graphikenverzeichnis
Graphik 1: Promotionsart differenziert nach Geheimhaltungsgrad 101
Graphik 2: Geheimhaltungsgrad differenziert nach Promotionsart 102
Graphik 3: Zahl der Promovenden nach Geheimhaltungsgrad 106
Graphik 4: Zahl der Promovenden nach Promotionsart 107
Graphik 5: Zahl der Promovenden nach Geschlecht 108
Graphik 6: Vergleich der Zahl der Promovenden 167
Graphik 7: Geheimhaltungsgrad differenziert nach Geschlecht 185
Graphik 8: Promotionsart differenziert nach Geschlecht 186
Graphik 9: Staatsangehorigkeit differenziert nach Promotionsart 190
Graphik 10: Promotionsart differenziert nach Staatsangehorigkeit 191
Graphik 11: Staatsangehorigkeit differenziert nach
Geheimhaltungsgrad 192
Graphik 12: Geheimhaltungsgrad differenziert nach
Staatsangehorigkeit 193
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Vorwort
Die dramatischen Entwicklungen der jungsten deutschen Zeitge
schichte haben der Wissenschaft nicht nur aufregende neue Themen
verschafft, sondern auch ungeahnte Forschungsmoglichkeiten eroff
net. Durch den Zusammenbruch des SED-Regimes sind bisher unbe
kannte und geheimgehaltene politische, wirtschaftliche sowie gesell
schaftliche Lebensbereiche in der DDR der zeitgeschichtlichen und
sozialwissenschaftlichen Forschung zuganglich geworden. Schon zu
vor hatte sich die westdeutsche DDR-Forschung urn die Darstellung
und Analyse dieser Wirklichkeiten im anderen deutschen Staat be
muht, konnte sie aber oft nur indirekt und spekulativ erahnen und
beschreiben. Gleichzeitig mit dieser akademischen Aufarbeitung der
Vergangenheit lauft in der Gegenwart und auf absehbare Zukunft
mit dem deutschen VereinigungsprozeB ein wissenschaftliches Feld
experiment auBergewohnlichen Umfangs ab, dessen vielfaltige und
zwiespaltige Entwicklungen ihrerseits zum Gegenstand kontroverser
politischer Diskussionen und aufschluBreicher wissenschaftlicher
Forschungen werden.
Unser eigentliches Ziel bei der Durchfuhrung dieses Forschungs
projektes uber Promotionspraxis und Geheimhaltung von Disserta
tionen war die Akzentuierung der Ambivalenzen von realsozialisti
schen Neuerungen und gesamtdeutschen Traditionen in der DDR.
Die Vorgeschichte des Interesses fur das Promotionsgeschehen in
der DDR im allgemeinen und die Geheimhaltung von Dissertationen
im besonderen geht bereits in Ansatzen auf die sechziger Jahre zu
ruck. Damals entdeckte einer der Verfasser als West-Berliner
Doktorand die Forschungsmoglichkeiten in der Ost-Berliner Univer
sitatsbibliothek und wurde mit der alltaglichen Arbeit der dortigen
Hochschulschriftenabteilung sowie ihren Mitarbeitern bekannt. Auf
der Grundlage dieser Erinnerungen und Erfahrungen konnte im
Jahre 1984 eine Untersuchung uber Geheimhaltung und Zuganglich-
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