Table Of ContentMedizinische Informatik und Statistik
Band 10: Perspektiven der Gesundheitssystemforschung. Fruhjahrstagung, Wuppertal, 1978.
Herausgegeben von W. van Eimeren. V, 171 Seiten. 1978.
Band 11: U. Feldmann, Wachstumskinetik. Mathematische Modelle und Methoden zur Analyse
altersabhangiger populationskinetischer Prozesse. VIII, 137 Seiten. 1979.
Band 12: Juristische Probleme der Datenverarbeitung in der Medizin. GMDS/GRVI Daten
schutz-Workshop 1979. Herausgegeben von W. Kilian und A. J. Porth. VIII, 167 Seiten. 1979.
Band 13: S. Biefang, W. Kopcke und M. A. Schreiber, Manual fUr die Planung und Durch
fUhrung von Therapiestudien. IV, 92 Seiten. 1979.
Band 14: Datenprasentation. Fruhjahrstagung, Heidelberg 1979. Herausgegeben von
J. R. Mohr und C. O. Kohler. XVI, 318 Seiten. 1979.
Band 15: Problemeeinersystematischen Fruherkennung. 6. Fruhjahrstagung, Heidelberg 1979.
Herausgegeben von W. van Eimeren und A. NeiB. VI, 176 Seiten, 1979.
Band 16: Informationsverarbeitung in der Medizin -Wege und Irrwege-. Herausgegeben von
C. Th. Ehlers und R. Klar. XI, 796 Seiten. 1980.
Band 17: Biometrie - heute und morgen. Interregionales Biometrisches Kolloquium 1980.
Herausgegeben von W. Kopcke und K. Oberla. X, 369 Seiten. 1980.
Band 18: R. Fischer, Automatische Schreibfehlerkorrektur in Texten. Anwendung auf ein medi
zinisches Lexikon. X, 89 Seiten. 1980.
Band 19: H. J. Rath, Peristaltische Stromungen. VIII, 119 Seiten. 1980.
Band 20: Robuste Verfahren. 25. Biometrisches Kolloquium der Deutschen Region der Inter
nationalen Biometrischen Gesellschaft, Bad Nauheim, Marz 1979. Herausgegeben von
H. Nowak und R. Zentgraf. V, 121 Seiten. 1980.
Band 21: Betriebsarztliche Informationssysteme. FrOhjahrstagung, MOnchen, 1980. Heraus
gegeben von J. R. Mohr und C. O. Kohler. XI, 183 Seiten. 1980.
Band 22: Modelle in der Medizin. Theorie und Praxis. Herausgegeben von H. J. Jesdinsky und
V. Weidtman. XIX, 786 Seiten. 1980.
Band 23: Th. Kriedel, Effizienzanalysen von Gesundheitsprojekten. Diskussion und Anwendung
auf Epilepsieambulanzen. XI, 287 Seiten. 1980.
Band 24: G. K. Wolf, Klinische Forschung mittels verteilungsunabhangiger Methoden. X,
141 Seiten. 1980.
Band 25: Ausbildung in Medizinischer Dokumentation, Statistik und Datenverarbeitung.
Herausgegeben von W. Gaus. X, 122 Seiten. 1980.
Band 26: Explorative Datenanalyse. FrOhjahrstagung, Munchen, 1980. Herausgegeben von
N. Victor, W. Lehmacher und W. van Eimeren. V, 211 Seiten. 1980.
Band 27: Systeme und Signalverarbeitung in der Nuklearmedizin. Proceedings. Herausge
geben von S. J. Poppl und D. P. Pretschner. IX, 317 Seiten. 1981.
Band 28: Nachsorge und Krankheitsverlaufsanalyse. 25. Jahrestagung der GMDS, Erlangen,
September 1980. Herausgegeben von L. Horbach und C. Duhme. XII, 697 Seiten. 1981.
Band 29: Datenquellen fOr Sozialmedizin und Epidemiologie. Herausgegeben von Ralph
Brennecke, Eberhard Greiser, Helmut A. Paul und Elisabeth Schach. VIII, 277 Seiten. 1981.
Medizinische Informatik
und Statistik
Herausgeber: S. Koller, P. L. Reichertz und K. Oberla
29
Datenquellen
fur Sozialmedizin
und Epidemiologie
Herausgegeben
von Ralph Brennecke, Eberhard Greiser,
Helmut A. Paul und Elisabeth Schach
- - - - - - - - - - - - - - - - -
--,
Springer-Verlag
Berlin Heidelberg NewYork 1981
Relhenherausgeber
S. Koller P. L. Reichertz K. Oberla
Mltherausgeber
J. Anderson G. Goos F. Gremy H.-J. Jesdinsky H.-J. Lange
B. Schneider G. Segmuller G. Wagner
Bandherausgeber
Ralph Brennecke
Helmut A. Paul
Institut fUr Soziale Medizin
Thielallee 47,1000 Berlin 33
Eberhard Greiser
Bremer Institut fOr Praventionsforschung und Sozialmedizin
Prasident-Kennedy-Platz 1, 2800 Bremen 1
Elisabeth Schach
Universitat Dortmund, Bereich Anwendungssysteme
Postfach 500 500, 4600 Dortmund 50
ISBN-13: 978-3-540-10862-7 e-ISBN-13: 978-3-642-81664-2
001: 10.1007/978-3-642-81664-2
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Datenquellen fUr Sozlalmedlzln und Epldemlologle /
hrsg. von Ralph Brennecke ... - Bertin; Heidelberg; New York: Springer, 1981.
(Medizinische Informatik und Statistik; 29)
NE: Brennecke, Ralph [Hrsg.); GT
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© by Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1981
2145/3140-543210
VORWORT
Mit diesem Band ging die Arbeitsgruppe Epidemiologie der Deutschen Gesellschaft
fUr Sozialmedizin der oft geauBerten Bemerkung nach, daB die Datenlage im Ge
sundheitswesen der Bundesrepublik verbesserungswUrdig sei. Dabei griffen wir
auf die Erfahrungen zahlreicher Forscher zurUck, die mit den im Gesundheitsbe
reich verfUgbaren Daten aktiv umgehen. Diese Nutzer waren in den wenigsten
Fallen Mitgestalter der betrachteten Daten, sie befanden sich vielmehr in der
Rolle von Sekundardatenverwendern.
Der Titel des Bandes deutet an, auf welche Datenbestande das Augenmerk gerich
tet wurde, namlich auf solche, die zur Forschung auf den Gebieten Epidemiologie
und Sozialmedizin verwandt werden konnen. DaB solche Quellen auch fUr andere
Arbeitsgebiete wie die Gesundheitsstatistik, die Gesundheitsokonomie, die Me
dizinsoziologie u.a. nUtzlich sein konnen, ist offensichtlich.
Der Band enthalt die Beschreibung bereits vorhandener Datenquellen von Uberre
gionaler Bedeutung. Darunter fallen statistische Datensammlungen auf gesetzli
cher Grundlage, Datensammlungen aus Verwaltungstatigkeit, Krankheitsregister
und Einzeldatensatze von besonderer epidemiologischer Bedeutung. Als Ubergeord
neter Begriff fUr alle diese Datenarten erscheint uns der Begriff 'Datenquel
len' besonders geeignet.
Die Gliederung des Bandes in drei Teile ist das Ergebnis von ausfUhrlichen
Diskussionen in der 'Arbeitsgruppe Epidemiologie'. 1m ersten Teil werden neben
der Beschreibung des Aufbaues der Beitrage und einiger Anmerkungen zu den ver
wandten methodischen Konzepten Hinweise zur Analyse von Daten gegeben. AuBer
dem gehen wir auf Datenschutzaspekte und Datenzugangsprobleme ein. Dieser Teil
beinhaltet Ubergeordnete Fragen, die fast jeden Einzelbeitrag des zweiten Tei
les berUhren.
Der zweite und Hauptteil des Bandes enthalt, gegliedert nach unterschiedlichen
Bereichen, aus denen Daten entstehen konnen, die Beschreibung der einzelnen
Datenbestande in standardisierten Kurz- und frei gestalteten Langfassungen.
Die Strukturierung dieses Teils war zunachst von der Zielvorstellung gepragt,
die einzelnen Datenquellen mOglichst Uberschneidungsfrei einordnen zu konnen.
Sicherlich ist dieses nicht in jedem Fall gelungen, weil immer eine gewisse
WillkUr bei der Zuordnung eines Beitrages gegeben ist, denn Einzelvariable
der .. Datensatze gehoren oft zu mehr als nur einer Datenquellengruppe. Eine zwei
te Uberlegung bezUglich der Strukturierung beinhaltete, daB Erweiterungen des
Bandes durch bisher noch nicht aufgenommene Datenquellen und Datenbeschreibun
gen mOglichst einfach vollziehbar sein sollten.
DarUber hinaus lehnt sich die Gliederung zum Teil an die bisherige Aufteilung
fUr statistische Daten im Gesundheitswesen an. In diesem Zusammenhang sind
nach wie vor Mortalitats- und Morbiditatsdaten. eine wesentliche Quelle fUr
epidemiologische, sozialmedizinische, medizinsoziologische und gesundheitsoko
nomische Untersuchungen. In neuerer Zeit werden in DatenhandbUchern neben den
durch die amtliche Statistik bzw. gesetzliche Verordnungen erhobenen Daten
auch solche Daten aufgefUhrt, die aus Umfragen resultieren. Wir haben derartige
Datenquellen genauso wie Einzelstudien, Einzelfallstudien sowie im Umfang und
zeitlicher Messung kleinere Erhebungen aus GrUnden ihrer Einmaligkeit nicht
in den Band integriert, auch wenn sie reprasentativ sein sollten. Auch
beschrankt sich die Darstellung auf Quellen aus der Bundesrepublik Deutsch
land.
IV
Eine neue Datenquelle, die vermutlich in Zukunft an Bedeutung und Aktualftat
gewinnen wird, sfnd Register. Wir verstehen darunter laufend aktualisierte,
personenbezogene Datensammlungen fUr spezielle Erkrankungen auf Bevolkerungs
basis. Derartige Register stellen fnsofern einen Sonderfall dar, als sie sowohl
zur Kontrolle der Therapie und zur Nachsorge einzelner Personen als auch fUr
epidemiologische Forschungen Uber Bevolkerungsgruppen genutzt werden konnen.
Daten aus Vorsorge- und FrUherkennungen sind zur Zeft nur fUr wenige Bereiche,
dort aber als Vollerhebungen verfUgbar. Die Begrenztheit der Daten lfegt heute
darin, daB die gesetzliche EinfUhrung dieser Leistungsart fUr die Krankenkas
sen erst in neuerer Zeit vorgenommen wurde und darin, daB aus dem Material
die MaBnahmen nicht zu bewerten sind. Es ist zu hoffen, daB derartige Daten
nicht nur durch erweiterte gesetzliche Regelungen anfallen, sondern daB sie
auch in vermehrtem MaBe fUr epidemiologische und sozialmedizinische Untersu
chungen genutzt werden konnen.
Ein weiterer Bereich, aus dem Daten gewonnen werden konnen, ist die Arbeits
und Berufswelt. Wir haben daher fUr Berufsgesundheitsdaten einen eigenen Ab
schnitt vorgesehen. Es ist anzunehmen, daB aus einer verstarkten arbeitsmedi
zinischen und werksarztlichen Tatigkeit weitere Datenquellen entstehen werden.
Ein weiterer Abschnitt beschreibt Daten aus dem Bereich der Krankheitsversor
gung. Wir verstehen hierunter alle Daten aus Aktivitaten im Gesundheitssystem,
die darauf gerichtet sind, zur Linderung oder Beseitigung von Krankheiten bei
zutragen sowie die MOglichkeit des Auftretens von Folgeerkrankungen durch the
rapeutische, verwaltungsmaBige und okonomische MaBnahmen zu mildern.
Einen Sonderfall in der Gliederung stellen die Schwangerschaftsabbruch-Stati
stiken dar. Sie sind gesetzlich festgelegt. Eine Abgrenzung jedoch, unter der
gesetzlich festgelegte Statistiken aufgefUhrt werden, hatte zur Folge, daB
auch ein Teil der Morbiditatsdaten unter dieser Rubrik erscheinen mUBte. Wir
haben es daher vorgezogen, diese Datenquellen gesondert zu behandeln.
SchlieBlich ist in dem Buch noch ein Abschnitt Uber Kosten im Gesundheitswesen
enthalten, weil diese einen wichtigen Teilgesichtspunkt der gesundheitlichen
Versorgung darstellen. Die Form dieses Beitrags weicht allerdings von der der
anderen Artikel ab, da die Diskussion sich nicht nur auf eine einzige, sondern
auf eine Vielzahl von Datenquellen stUtzt.
1m dritten Teil des Bandes haben wir versucht, die in den Beitragen angespro
chenen Institutionen und deren Adressen zusammenzufassen sowie ein Index- und
Stfchwortregfster zu erstellen, welches dem Leser eine Querorientierung durch
die verschiedenen Beitrage ermoglichen soll. Dort finden sich auch die Kurz
biographien der Autoren. NatUrlich war es bei der Vielzahl der bestehenden
Datenquellen nicht maglich, eine auch nur efnigermaBen erschopfende Ubersicht
Uber samtliche Bereiche des Gesundheitswesens und der Krankenversorgung zu
vermftteln. Die hier gebrachten Beitrage beschaftigen sich indessen mit be
sonders wichtigen Gebieten und sfnd in mehrfacher Hinsicht als exemplarisch
zu betrachten. Bei der Schnellebigkeit der Gesetzgebung werden sich zudem im
Zeitablauf ~nderungen von Grundlagen und Verfahrensweisen ergeben, die zu be
rUcksichtigen sind. Dieser Band kann demzufolge nur als Beginn einer umfassen
deren Datenquellendiskussfon angesehen werden.
An der Diskussion Uber den Inhalt der einzelnen Beitrage nahmen zahlreiche
der an dem Band beteiligten Autoren teil. Nach wie vor sind die Beitrage je
doch von den speziellen Kenntnissen und Erfahrungen der Autoren gepragt. Die
Ergebnisse entstanden innerhalb von Tagungen der Arbeitsgruppe. Besonderer
Dank gebUhrt dabei der Werner-Reimers-Stiftung in Bad Homburg v.d.H., die Uber
mehrere Jahre nfcht nur die Kosten von zwei bis drei Tagungen pro Jahr Uber
nahm, sondern darUber hinaus durch vielfaltige organisatorische Hilfen und
durch das in der Stiftung vorhandene angenehme und ruhige Arbeitsklima einen
entscheidenden Beitrag dazu geleistet hat, daB der Band Uberhaupt entstehen
konnte.
v
Besonders danken mOchten wir den Diskussionsteilnehmern, die nicht mit eigenen
Beitragen in dem Band vertreten sind: Dipl. Volksw. K. Dannehl, Prof. Dr. U.
Gerhardt, Dipl. Soz. B. Hamacher, Prof. Dr. H. Jesdinsky, Dr. med. R. Kles
se, Dr. med. I. Knoblich, Priv.-Doz. Dr. med. U. Laaser, Prof. Dr. M.
Pflanz (+), Dr. med. Thienhaus-Grotjahn, D.S.M.M., Dr. M. Torok.
Wir danken Felicitas Gladisch, Barbara Quernhorst und Mechthild Wohlgemuth
fUr die Eingabe der Texte in das Datenverarbeitungssystem, fUr effektive Kor
rekturarbeiten und stets gleichbleibende Freundlichkeit und unermUdlichen Ar
beitseinsatz, auch weit nach DienstschluB.
Wir hoffen, daB mit dem Band eine schnell ere Orientierung Uber vorhandene Da
tenquellen und deren Einordnung ermoglicht wird und Impulse gegeben werden,
potentiell vorhandene Daten in Zukunft fUr Administration und Forschung besser
nutzbar zu machen. FUr Kritik und Anregungen sind wir dankbar und hoffen, aus
der Reaktion entnehmen zu konnen, ob es sich lohnt, auf diesem Wege weiter
fortzuschreiten.
1m Marz 1981
Ralph Eberhard Helmut A. Elisabeth
Brennecke Greiser Paul Schach
INHALTSVERZEICHNIS
Seite
I. ALLGEMEINE PROBLEME 1
Bemerkungen zum methodischen Aufbau der Datenquellen- und 3
Datenbeschreibungen
R. Brennecke, E. Greiser, H.A. PauZ, E. Schach
Methodische Konzepte zur Beurteilung von Daten 7
R. Brennecke
Nutzung von Sekundardaten durch die Forschung 29
E. Schach
Datenzugang und Datenschutz der Forschung im Gesundheitsbereich 37
B. Ziegl.er-Jung
II. DATENQUELLEN UND DATENBESCHREIBUNGEN 51
MORTALIT~TSDATEN
Sterblichkeit und Todesbescheinigungen 55
R. Frentzel.-Beyme, u. Keil.
MORBIDIT~TSDATEN
Patientenbezogene Datensammlungen in Krankenhausern 81
A Krankenblattdokumentation auf der Basis des 82
"A 11 gemei nen Krankenb 1a ttkopfes
II
B Deutscher Hospitalindex 88
K. W. Tietze .
Mikrozensuserhebungen 100
R. Brennecke
REGISTER
Krankheitsregister 125
R. Frentzel.-Beyme, U. KeiZ
DATEN AUS VORSORGE- UND FROHERKENNUNGSUNTERSUCHUNGEN
KrebsfrUherkennungsma6nahmen 145
F. W. Schwartz
KrankheitsfrUherkennung bei Kindern 153
F. W. Schuartz
BERUFSGESUNDHEITSDATEN
Daten des Vertrauensarztlichen Dienstes 165
R. FrentzeZ-Beyme, H.J. SeeZos
Daten Uber den Zugang an Berufs- und Erwerbsunfahigkeitsrenten 180
in der Deutschen Gesetzlichen Rentenversicherung
c. Leibing, D. MaUer-Spath
DATEN AUS DEM BEREICH DER KRANKHEITSVERSORGUNG
Daten der gesetzlichen Krankenversicherung 201
am Beispiel einer AOK
E. Schach
Arzneimitteldaten aus dem ambulanten Bereich der medizinischen 215
Versorgung, Verordnungsstatistiken und IMS-Statistiken
A Arzneiverordnungen 216
B Verordnungsstatistiken 220
C Der GKV-Arzneimittelindex 222
D Der Pharmazeutische Markt Deutschlands 224
E. Greiser
VIII
Daten aus dem Spontanberichtssystem Uber unerwUnschte 233
Arzneimittelwirkungen der Arzneimittelkommission der
Deutschen
~rzteschaft
M. Meyer zur Heyde. G. Kuschinsky
SCHWANGERSCHAFTSABBRUCHSTATISTIK
Schwangerschaftsabbruchstatistik 241
J. KorporaZ, K.W. Tietze
KOSTEN DES GESUNDHEITSSYSTEMS
Gesundheitsausgaben 251
K.D. Henke
III. VERZEICHNISSE 261
Institutionen- und Adressenverzeichnis 263
Index und Stichwortverzeichnis 267
Autorenverzeichnis 275
I. ALLGEMEINE PROBLEME
Bei der Diskussion der einzelnen Datenquellen sowie'der Datenbeschreibungen
traten immer wieder Probleme auf, die nicht nur die speziellen Daten betra
fen, sondern Ubergreifenden Charakter besaBen. Daher werden die allgemeine
ren Probleme der Datenquellen und der Datenbeschreibungen in diesem Abschnitt
zusammengefaBt.
Im ersten Beitrag dieses Abschnittes wird die Strukturierung der einzelnen
Datenbeschreibungen, die sich aus je einer Kurz- und einer Langfassung zusam
mensetzt, erlautert. Der zweite Beitrag enthalt eine iibersicht Uber Konzepte,
mit denen Datensammlungen methodisch-statistisch beurteilt werden konnen. Der
dritte Beitrag verdeutlicht Probleme, die bei der Verwendung von Daten fUr
Deskription und Analyse auftreten konnen. SchlieBlich werden im vierten Bei
trag Moglichkeiten des Datenzugangs und Notwendigkeiten des Datenschutzes dis
kutiert.
BEMERKUNGEN ZUM METHODISCHEN AUFBAU DER DATENQUELLEN UND
DATENBESCHREIBUNGEN
von RALPH BRENNECKE, EBERHARD GREISER, HELMUT A.PAUL, ELISABETH SCHACH
Es ist relativ schwierig, die verschiedenartigen Datenquellen und Datensamm
lungen fur Sozialmedizin und Epidemiologie zusammenhangend gleichartig zu be
schreiben. Die Problematik liegt einerseits darin, daB wir die speziellen Fach
kenntnisse von mit den einzelnen Daten vertrauten Wissenschaftlern in den Band
einbringen und somit die Beschreibungen nicht von einer Person oder einer
Gruppe erstellen und formulieren lassen wollten. Verbunden damit war die
Erfahrung, daB jeder Autor eines Beitrages eine von den anderen etwas
differierende Vorstellung dariiber hatte, wie iiber eine Datenquelle bzw. eine
Datensammlung berichtet werden konne. Andererseits sind die in diesem Band
beschriebenen, zum Teil in computerlesbarer Form, teilweise jedoch auch nur
in Akten oder Karteien vorhandenen Daten beziiglich ihres Inhaltes und ihres
Aufbaues sehr heterogen.
Beide Aspekte zusammen wUrden dazu fiihren, daB der Leser nur mit Miihe die ein
zelnen beschriebenen Datenbestande bzw. Datenquellen an hand gleichartiger Kri
terien einordnen konnte. Wir haben uns daher entschlossen, die Beitrage gene
rell zweiteilig zu strukturieren, namlich: 1. eine einheitliche Kurzfassung
mit wesentlichen Charakterisierungen des Datenbestandes bzw. der Datenquelle
sowie 2. eine Langfassung vorzusehen, in der es jedem Autor offen stand, eine
Bewertung vorzunehmen bzw. zusatzliche Aspekte zu der entsprechenden Daten
grundlage einzubringen. Teilweise war es den Autoren jedoch nicht mBglich,
sich streng an die vorgegebenen Kriterien zu halten, weil entweder nur einge
schrankte Informationen iiber den Datenbestand bzw. die Datenquelle zu erlangen
waren oder weil die potentielle Datenquelle nicht genau in das Schema paBte.
Die generelle Zielsetzung der Kurzfassung lautete, die fiir einen Datenverwen
der wichtigen Informationen iiber die Daten in iibersichtlicher Form zusammen
zufassen. Zur besseren Lesbarkeit ist die Gliederung der Kurzfassung mit der
Bedeutung der Gliederungspunkte in einer herausklappbaren Tabelle am Anfang
des Buches zusammengestellt worden.
Uns scheinen als Kurzinformationen neb en der Bezeichnung der Daten bzw. Da
tenquellen Angaben zur Institution, zum Dateninhalt, zur Methodik und zur
Verfiigbarkeit unabdingbar.
Unter dem Gliederungspunkt "Institution" wird angestrebt, eine Beschreibung
der Datenquelle vorzunehmen, d.h. derjenigen Institution, unter deren Regie
die Daten entstehen. Wir halten dies deshalb fur wichtig, weil bei einer Ver
wendung von Daten zur Klarung von Einzelproblemen oft Riicksprachen notwendig
werden (vgl. hierzu den Beitrag von SCHACH in diesem Abschnitt). Dagegen wur
den solche Institutionen, die zwar iiber Daten verfiigen, wie beispielsweise
die Bundesministerien fur Arbeit und Sozialordnung oder Jugend, Familie und
Gesundheit, die aber die Daten iibermittelt erhalten, nicht mit aufgenommen,
weil wir im Sinne einer klaren Datenschutzregelung der Ansicht sind, daB eine
Dateniibermittlung eine EinbahnstraBe yom jeweiligen Datenersteller zu einem
Datenverwender sein muB (vgl. den Beitrag von ZIEGLER-JUNG in diesem
Abschnitt) •
Als Datenerheber bezeichnen wir diejenigen Personen, die im Auf trag oder unter
Anleitung der Institution die Daten tatsachlich erheben. Aus zahlreichen Daten
beschreibungen ist zu entnehmen, daB die Datenerheber oft keine direkten An
gestellten der Institution sind, die iiber die Daten verfiigt. Als typisches
Beispiel konnen die Statistiken iiber meldepflichtige Krankheiten genannt wer
den, die aus den Meldungen -den Erhebungen- der ~rzte resultieren, iiber die
jedoch das Statistische Bundesamt verfiigt. Urn diesen Verfiigungsberechtigten
zu charakterisieren, wurde der zweite Untergliederungspunkt "Datenhalter"
eingefiigt.
SchlieBlich erschien es uns notwendig, die Zielsetzung, unter der die Datener
hebung erfolgt, mit in die Datenbeschreibung einzufiigen. Hier ist bei vielen
Daten zu unterscheiden zwischen der politisch intendierten, zum Teil durch
Gesetz festgelegten Zielsetzung und derjenigen, die in der iiber die Daten
verfiigenden Institution beziiglich der Erhebung verfolgt wird.