Table Of ContentRau I Stickel . Daten- und Funktionsmodellierung
Praxis der Wirtschaftsinformatik 
Herausgeber 
Prof. Dr. Karl-Heinz Rau und 
Prof. Dr. Eberhard Stickel, 
Berufsakademie Stuttgart 
Bisher erschienene Bucher 
Eberhard Stickel 
DA TENBANKDESIGN 
Methoden und Ubungen 
1991, X, 148 Seiten 
ISBN 3-409-13937-0 
Karl-Heinz Rau / Eberhard Stickel 
SOFTWARE ENGINEERING 
Erfahrungsberichte aus 
Dienstleistungsuntemehmen, Handel und Industrie 
'1991, VIII, 174 Seiten 
ISBN 3-409-13368-2 
Karl-Heinz Rau 
INTEGRIERTE 
BUROKOMMUNlKA TION 
Organisation und Technik 
1991, XVI, 267 Seiten 
ISBN 3-409-19162-3 
Karl-Heinz Rau / Eberhard Stickel 
DATEN-UND 
FUNKTIONSMODELLIERUNG 
Erfahrungen - Konzepte - Perspektiven 
1992, VIII, 186 Seiten 
ISBN-13: 978-3-409-13144-5
Karl-Heinz Rau / Eberhard Stickel (Hrsg.) 
Daten- und 
Funktionsmodellierung 
Erlahrungen - Konzepte - Perspektiven 
GABLER
Prof. Dr. Karl-Heinz Rau lehrt seit März 1992 an der Fachhochschule für Wirtschaft in 
Pforzheim im Fachbereich Betriebsorganisation I Wirtschaftsinfommtik. Zuvor war er 
Fachleiter an der Berufsakademie Stuttgart und über knapp zehn Jahre bei einem DV 
Hersteller tätig. Weiterhin ist er Dozent an der Württembergischen Verwaltungs- und 
Wirtschaflsakademie, Stuttgart. 
Prof. Dr. habil. Eberhard Stickel ist Diplom-Mathematiker. Nach einigen Jahren prak 
tischer Tätigkeit bei einer internationalen Untemehmensberatungsgesellschaft und inner 
halb des Bankbereichs leitet er seit 1989 die Fachrichtung Wirtschaftsinformatik III an 
der Berufsakademie Stuttgart. 
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme 
Daten-und FunktionsmodeUienlllg : Erfahrungen, Konzepte, 
Perspektiven I Karl-Heinz Rau; Eberhard Stickel (Hrsg.). 
Wiesbaden: Gabler, 1992 
(Praxis der Wirtschaftsinformatik) 
NE: Rau, Karl-Heinz [Hrsg.) 
Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsrnann International. 
© Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1992 
Lektorat: Jutta Hauser-Fahr 
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Ver 
wertung außerhalb  der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustim 
mung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfälti 
gungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbei 
tung in elektronischen Systemen. 
Höchste inhaltliche und technische Qualität unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion und Verbrei 
tung unserer Bücher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf säurefreiem und chlorfrei gebleich 
tem Papier gedruckt. Die Einschweißfolie besteht aus Polyäthylen und damit aus organischen Grundstoffen, 
die weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schadstoffe freisetzen. 
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt 
auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen 
und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden 
dürften. 
ISBN  978-3-409-13144-5  e-ISBN  978-3-322-85475-9 (eBook) 
DOI 10.1007/978-3-322-85475-9
Vorwort der Herausgeber 
Zielsetzung dieser Publikation ist es,  Erfahrungen aus der Praxis weiterzugeben  und 
Konzeptionen fUr den Einsatz in der Praxis vorzustellen. Behandelt werden ausgewlihlte 
Aspekte  aus  dem  Gebiet  der  Daten- und  Funktionsmodellierung  sowie  angrenzende 
Fragestellungen. Noch vor einigen Jahren konnten gegensatzliche Positionen hinsichtlich 
der Vorteilhaftigkeit einer funktions- bzw.  datenorientierten  Vorgehensweise bei  der 
Systementwicklung die Gemiiter erregen. Heute ist man sich iiberwiegend dariiber einig, 
daB  zu  einem  Fachkonzept  sowohl  das  Funktionsmodell  als  auch  das  Datenmodell 
gehoren und eine Konsistenz der beiden gewlihrleistet sein muB. 
Teil A wid met sich den Erfahrungsberichten. Hans-Dieter Groffmann stellt Erfahrungen 
im Zusammenhang mit der Entwicklung eines Fiihrungsinformationssystems in  einem 
Versicherungsuntemehmen  dar.  Der  Schwerpunkt  liegt  in  der  Aufstellung  eines 
Kennzahlenmodells.  Geschildert werden  Aspekte der Informationsbedarfsanalyse.  Der 
Beitrag  von  Roland  Leucht  basiert auf Erfahrungen  mit  dem  Einsatz  eines  CASE 
Werkzeuges zur Datenmodellierung in einem Software-Haus. Eindriicklich werden dabei 
die Voraussetzungen,  Vorteile und Hindemisse eines effektiven Werkzeugeinsatzes im 
SystementwicklungsprozeB geschildert.  Andreas Rothe,  Albert Heimpel und  Reinhard 
Krebs berichten  iiber die ersten  Erfahrungen der Landesgirokasse Stuttgart mit einer 
objektorientierten  Vorgehensweise  zur  Entwicklung  von  DV-Anwendungen.  Die 
Autoren  zeigen  dabei  auf,  wie  sie  das  objektorientierte  Paradigma  im 
EntwicklungsprozeB  angewandt haben.  Dabei  wird  sowohl  auf die Unverzichtbarkeit 
eines  untemehmensweiten  Datenmodells  hingewiesen  als  auch  Vorteile  einer 
objektorientierten  Entwicklungsumgebung  zur  Konstruktion  wiederverwendbarer 
Systemelemente beispielhaft dargestellt. Wlihrend die bisherigen Beitrage im Software 
Lebenszyklus der Entwicklungsphase zuzurechnen sind, ist die Darstellung von Georg 
Faust und Annette Streng der Wartungsphase zuzuordnen. Vor dem Hintergrund eines 
konkreten  Beispiels  wird  die  werkzeuggestiitzte  Uberfiihrung  einer  hierarchischen 
Datenbank in eine relationale Datenbank beschrieben. Dabei werden die Probleme des 
Werkzeugeinsatzes im Zusammenhang mit Reengineering verdeutlicht. 
1m Teil B werden  konzeptionelle Ansatze fUr  die Daten- und  Funktionsmodellierung 
vorgestellt. Der Beitrag von Eberhard Stickel und Hartmut Zwink beschaftigt sich mit 
dem  Einsatz  der  Wertanalyse  im  ProzeB  des  Information  Engineering.  Beispielhaft 
zeigen die Autoren, daB die Wertanalyse als methodische Grundlage fUr die Planungs 
und  Analysephase  eingesetzt  werden  kann.  Otto  Rauh  beschaftigt  sich  mit  einer 
methodischen Erweiterung des Entity-Relationship-Modells. Dabei steht die Behandlung 
ableitbarer Beziehungen und die damit eng zusammenhangende Problematik redundanter 
Beziehungstypen im Mittelpunkt der Abhandlung. 
Die beiden abschlieBenden Beitrage in Teil C behandeln angrenzende Fragestellungen. 
Hans-Ulrich Barth stellt in  seinen  AusfUhrungen  die Novelle des  Bundesdatenschutz 
Gesetzes von  1991 vor.  Aus der Sicht der Daten- und Funktionsmodellierung werden 
durch  diese  gesetzlichen  Regelungen  Rahmenbedingungen  geschaffen,  die  bei  der 
praktischen Arbeit beriicksichtigt werden miissen. 1m Beitrag von  Reinhold Perk wird 
v
eine  systematische  Vorgehensweise  zur  Deckung  des  Informationsbedarfs  mittels 
externer  Datenbanken  dargestellt.  Am  Beispiel  des  Risikomanagements  im 
AuJ3enhandelsgeschaft wird deutlich, daB diese Art, sich als Unternehmen Informationen 
zu beschaffen, herausragende Bedeutung haben kann. 
Die  Herausgeber  bedanken  sich  bei  den  Autoren  fUr  die  gute  und  kooperative 
Zusammenarbeit. Fiir die redaktionelle Autbereitung der Beitrage danken wir unseren 
Mitarbeiterinnen Petra Dittel und Eszter Trexler. 
Karl-Heinz Rau  Eberhard Stickel 
VI
Inhalt 
A.  Erfahrungsberichte 
Kennzahlendatenmodell (KDM) als Grundlage aktiver FUhrungsinformations 
systeme 
Von Hans-Dieter Groffmann 
Erfahrungsbericht zum Einsatz von CASE fUr die Datenmodellierung  31 
Von Roland Leucht 
Der Weg der Landesgirokasse zur Objektorientierung  45 
hnplementierung in das Vorgehensrnodell LGtec 
Von Andreas Rothe. Albert Heimpel und Reinhard Krebs 
Reengineering einer DL/I-Datenbank  63 
Von Georg Faust und Annette Streng 
B. Konzeptionelle Ansatze 
Wertanalyse als methodische Unterstiitzung des Information Engineering  87 
Von Eberhard Stickel und Hartmut Zwink 
Die Untersuchung von originaren und ableitbaren Daten im  115 
Entity-Relationship-Modell (ERM) 
Von Otto Rauh 
c. 
Angrenzende Fragestellungen 
Datenschutz in der Unternehrnenspraxis  137 
Von Hans-Ulrich Barth 
Einsatz externer "Online-Datenbanken .. zurn Risikornanagement im  155 
Auslandsgeschiift  - Moglichkeiten und Grenzen -
Von Reinhold E. Perk 
Autoren-Kurzbiographien 
185 
VII
Kennzahlendatenmodell (KDM) als Grundlage 
aktiver Fiihrungsinformationssysteme 
Hans-Dieter Groffmann 
Universiilit Tiibingen 
1.  Gegenstand und Bedeutung aktiver Fiihrungsinformationssysteme 
2.  Kennzahlen als Fiihrungsinstrument 
2.1  Grundlagen betrieblicher Kennzahlen 
2.1.1 Begriff 
2.1.2 Mathematisch-statistische Merkmale 
2.1.3 Kennzahlenbildung 
2. 1.3. 1 Konstruktion von Kennzahlen 
2. 1.3.2. Datenerhebung 
2.1.3.3 Verarbeitung von Daten und Kennzahlen 
2.1.4 Aufgaben betrieblicher Kennzahlen 
2.1.4.1 Planung 
2.1.4.2 Vorgabe und Koordination 
2.1.4.3 Kontrolle 
2.1.4.4 Friiherkennung 
2.1.5 Kennzahlensystem 
2.1.5.1 Begriff 
2.1.5.2 Formaler Autbau 
2.1.5.3 Inhaltliche Anforderungen 
2.1.5.4 Das "Du Pont System of Financial Control" 
2.2  Informationsbedarfsanalyse 
2.2.1 Methodischer Ansatz 
2.2.2 Ergebnis 
2.3  Grenzen und Probleme
3.  Priizisierung des Kennzahlendatenmodells 
3.1  Sichten des Informationsangebotes 
3.2  Dimensionen einer Kennzahl 
3.2.1 Untersuchungsgegenstand 
3.2.2 Merkmal 
3.2.3 Verdichtung 
3.2.4 Zeit 
3.2.5 Informationskategorie 
3.2.6 Informationsquelle 
4.  Ausblick 
Literaturverzeichnis 
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1. Gegenstand und Bedeutung aktiver 
Fiihrungsinformationssysteme 
Vor dem Hintergrund immer komplexer, dynamischer und in ihren Entwicklungen und 
Auswirkungen schwerer voraussagbar gewordenen Umweltfaktoren gewinnen computer 
gestiitzte Fiihrungsinformationssysteme zunehmend existentielle Bedeutung fUr die Un 
temehmen. Ohne den Einsatz modemer Informationstechnologien liillt sich in Zukunft 
die Versorgung der Fiihrungskrafte mit aktuellen, qualitativ hochwertigen sowie syste 
matisch vollstfuldigen Informationen iiber die untemehmerischen Aktivitaten und die re 
levanten Umweltfaktoren nicht mehr gewiihrleisten.  Computergestiitzte Fiihrungsinfor 
mationssysteme konnen die Fiihrungskrafte und die sie unterstiitzenden Einheiten von 
relativ unattraktiven Routinetatigkeiten im Zusammenhang mit vorausplanbaren, immer 
wiederkehrenden Informationsnachfragen durch die Bereitstellung eines adaquaten com 
putergestiitzten Informationsangebotes zwar grundsatzlich entlasten.  Sie sollten jedoch 
nicht - wie heute iiblich - darauf beschrankt sein, als nachfragegesteuerte, passive In 
formationssysteme mehr oder weniger komfortabel die Informationsnachfragen der Fiih 
rungskrafte entgegenzunehmen  und  das  Abfrageergebnis angemessen  darzustellen;  als 
aktives Informationssystem sollten sie dariiber hinaus Funktionen enthalten, die bei den 
Fiihrungskraften  Informationsnachfrageaktivitaten  anregen  und  sie  beim  Aufdecken 
neuer  Informationszusammenhange  unterstiitzen,  urn  ihre  Informationsgrundlage  we 
sentlich zu verbessem und dam it letztlich auch die Entscheidungsqualitat zu erhohen (zu 
den Grundlagen und Perspektiven aktiver Fiihrungsinformationssysteme vgl. ausfUhrlich 
Groffmann, 1992). 
Bereits zu Beginn der siebziger Jahre belegten Untersuchungen realer Entscheidungspro 
zesse,  daB  die Unvollkommenheit des Informationsstandes eines Entscheidungstragers 
nicht allein aus unvollkommener Informationsversorgung,  sondem zum Teil auch aus 
unvollkommener  Informationsnachfrage  resultiert,  wobei  sich  die  Nachfragemenge 
durch miindliche Aufforderung nicht wesentlich vergroBem liillt (vgl. Witte, 1972, S. 74 
u.  79 ff.).  Passive Informationssysteme in  Form von  herkommlichen Datenbanksyste 
men, in denen das Informationsangebot zwar bereitgehalten, aber nur auf ausdriickliche 
Anforderung des Benutzers Informationen hieraus zur Verfiigung gestellt werden,  be 
zeichnet Witte entsprechend als "automatisierte ZahlenfriedhOfe"  (Witte, 1972, S. 72). 
Selbst wenn das bereitgestellte Informationsangebot den zukiinftigen Informationsbedarf 
decken sollte,  verbessert sich  die Informationsgrundlage des Entscheidungstragers bei 
passiven Informationssystemen nur, wenn er geeignete Informationsabfragen formuliert. 
In der Regel kennt der Entscheidungstrager jedoch nicht seinen gesamten Informations 
bedarf,  so daB  das Informationssystem aktiv werden und  von  sich aus Informationen 
iiber das Informationsangebot zur VerfUgung stell en sollte (vgl. Witte, 1972, S. 84 ff.). 
Das Informationsangebot eines aktiven Fiihrungsinformationssystems sollte demnach so 
konzipiert werden,  daB es groBer ist als die antizipierbaren zukiinftigen Informations 
nachfragen des Untemehmensfiihrers. 
Die Grundlage und zugleich den Rahmen aller Aktivitaten eines Fiihrungsinformations 
systems bildet die im Datenmodell des Informationsangebotes enthaltene betriebswirt 
schaftliche  Semantik.  Da  zum  einen  eine  iiber  die  reine  Eingabe,  Autbewahrung, 
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