Das fromme Haus. Frauen und Moral in der Reformation

300 Pages·1999·29.971 MB·German

by  Roper, Lyndal

Lyndal Roper
Das fromme
Haus
Frauen und Moral in
der Reformation
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Bis auf den heutigen Tag hält sich die Mei
nung, die Reformation habe für die Eman
zipation der Frauen einen Schritt nach
vorne bedeutet, werden .doch mit dem Pro
testantismus Fortsdirittli~hkeit im allge
. ' ' meinen und Stärkuri.$ mdiviqueller Selbst
• • entfaltung im besond~ren.verbunden. Eine
Legende - wie Lyndal Roper in ihrem
faszinierenden Buch -~eigt. Sie ist in die
Archive der Stadt Augsburg gegangen, um
herauszufinden, wie die. ~~formatorische
Idee der »bürgerlichen Rechts.chaffenheit«
die Lebenswelt und . die gesellschaftliche
Stellung der Frauen tatsächlich verändert
hat. Ropers Studie stellt die herkömmliche
Sicht der modernen Ordnung der Ge
schlechter vom Kopf auf die Füße und lie
fert zugleich ein spannendes Beispiel dafür,
daß die theologische .Bewegung ebenso wie
die soziale Sprengkraft der Reformation
ohne die Kategorie Geschlecht historisch
nicht angemessen beschrieben werden
kann. Tatsächlich stand das Verhältnis der
Geschlechter und seine Neuordnung im
Zentrum der Reformation. Roper analysiert
die Position der Frauen in der häuslichen
Ökonomie, die Auswirkungen der neuen
reformatorischen Sittenzucht auf Ehe und
Haushalt sowie die Bemühungen der städ
tischen (männlichen) Obrigkeiten, sexu
elle Abweichungen, Heirat, weibliches re
ligiöses Engagement, Ehe und Scheidung
unter ihre Kontrolle zu bringen. So er- .
scheint nicht nur die Reformationsge
schichte in einem anderen Licht: neu
geschrieben wird hier ein wichtiges Kapitel
der Geschichte der Geschlechter. Die poin
tierten Thesen. von Lyndal Ropers Buch
machen eine Revision des üblichen Bildes
der Reformation notwendig; der anschau
lich erzählende, einfühlsam analysierende
Stil ihres Buches zeichnet ein lebendiges
Bild der Reformation in Augsburg und
bietet gleichzeitig ein spannendes Lesever
gnügen.
Lyndal Roper lehrt Geschichte am Royal
Holloway and Bedford New College der
Universität London.
Auf deutsch erschien von ihr »Ödipus und
der Teufel, Körper und Psyche in der Frü
hen Neuzeit« (1995).
Umschlagabbildung: »Die Kupplerin« von Heinrich
Vogtherr dem Jüngeren (um 1537); Staatliche Museen
zu Berlin, Kupferstichkabinett, G 1469.
Umschlaggestaltung: Atelier Warminski, Büdingen
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Lyndal Roper liefert in ihrem faszinierenden Buch den
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Beweis: Die Reformation hat für die Frauen
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keine Verbesserung ihrer individuellen Entfaltung
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und gesellschaftlichen Stellung gebracht. Sie
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zeichnet ein lebendiges Bild der Refo rmations~eit am
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Beispiel Augsburgs, in dem deutlich wird, wie
sehr sich die von Märmern getragenen Obrigkeiten
bemühten, die Lebensverhältnisse der Frauen
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zu kontrollieren.
Lyndal Roper hat sich als führende Wissensc,:haftlerin
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auf dem Gebiet der Frühen Neuzeit etabliert.«
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The Times Literary Supplement
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9 783593 362090
Das fromme Haus
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Lyndal Roper
Das fromme Haus
Frauen und Moral in der Reformation
Aus dem Englischen von Wolfgang Kaiser
Campus Verlag
Frankfurt/NewY ork
Sonderband der Reihe »Geschichte und Geschlechter«
herausgegeben von Ute Daniel, Karin Hausen und Heide Wunder
Die Originalausgabe »The Holy Household« erschien 1989 bei Oxford University Press,
Walten Street, Oxford OX2 6DP
Copyright © Lyndal Roper, 1989
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Roper, Lyndal:
Das fromme Haus : Frauen und Moral in der Reformation /
Lyndal Roper. Aus dem Engl. von Wolfgang Kaiser. - Studienausgabe -
Frankfurt/Main; New York : Campus Verlag, 1999
(Geschichte und Geschlechter : Sonderband)
Einheitssacht.: The holy household <dt.>
ISBN 3-593-36209-0
Studienausgabe 1999
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Copyright© 1995. Alle deutschsprachigen Rechte bei Campus Verlag GmbH, Frankfurt/Main
Satz: L. Huhn, Maintal-Bischofsheim
Druck und Bindung: Druckhaus »Thomas Müntzer« GmbH, Bad Langensalza, Thüringen
Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier.
Printed in Germany
Inhalt
Einleitung
7
Erstes Kapitel
Die Domestiziemng der Reformation
13
Zweites Kapitel
Sündenpolicey
54
Drittes Kapitel
Prostitution und moralische Ordnung
81
Viertes Kapitel
Hochzeiten und Heiratskontrolle
114
Fünftes Kapitel
Sittenzucht und Ehezwist
141
Sechstes Kapitel
Die Reformation und die Frauenklöster
179
Siebtes Kapitel
Die heilige Familie
215
5
Inhalt
Nachwort zur deutschen Ausgabe
228
Danksagung
234
Anmerkungen
236
Quellen-urid Literaturverzeichnis
274
Register
291
6