Table Of ContentACTA CONC I LIORVM
OECVM EN I CORVM
SVB AVSPICIIS
ACADEMIAE SCIENTIARVM BAVARICAE
EDITA
SERIES SECVNDA
VOLVMEN SECVNDVM
PARS QVARTA
DE GRUYTER
CONCILIVM
CONSTANTINOPOLITANVM
691 2
A. /
IN TRVLLO HABITVM
(CONCILIVM QVINISEXTVM)
EDIDIT
HEINZ OHME
ADIVVANTIBVS REINHARD FLOGAUS
ET CHRISTOF RUDOLF KRAUS
DE GRUYTER
ISBN 978-3-11-030845-7
e-ISBN 978-3-11-030853-2
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PrintedinGermany
www.degruyter.com
INHALT
EINLEITUNG .............................................................................................. VII
Handschriften mit den Akten des Concilium Quinisextum ..................................... IX
Die Handschriften der Edition ................................................................................ XVI
Beschreibung der Handschriften ................................................................. XVI
Stemmatische Beziehungen der Handschriften ............................................ XL
Handschriften mit Listenanfängen ..................................................... XL
Handschriften ohne Subskriptionsliste ............................................ XLI
Handschriften mit Subskriptionsliste ............................................... XLI
Die Bedeutung von (cid:545) .............................................................. XLII
Die Korruptele Nr. 103-107 ................................................. XLIII
Das antiikonoklastische Scholion I ........................................ XLV
Zwischenspaltungen und Abhängigkeiten .............................................. XLVII
Epitomierung und Einteilung der Kanones .................................................. LII
Die Gesamtzahl der Teilnehmer und die Angabe (cid:572)(cid:564)(cid:560)(cid:110) .............................. LIII
Das Stemma ................................................................................................... LVI
Die älteste Überlieferung der griechischen Konzilsakten ..................................... LVII
Die Überlieferung des Quinisextums im Westen ........................................... LXXXII
Der griechische und lateinische Text der Drucke .......................................... LXXXVI
Zur Konzeption und Anlage der Edition ................................................................ XCI
Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur ...................................................... XCVI
CONSPECTVS SIGLORVM ET EDITIONVM ...................................................................... CII
HYPOTHESIS ............................................................................................................................ 1
PINAX EPITOMARVM AD CANONES PERTINENTIVM ........................................... 2
SCHOLIA
SCHOLIVM I (ANTIICONOCLASTICVM I) ........................................................... 10
SCHOLIVM II (ICONOCLASTICVM)....................................................................... 11
SCHOLIVM III (DE VIGILIO PAPA) ......................................................................... 12
VI INHALT
SCHOLIVM IV (ANTIICONOCLASTICVM II) ............................................................. 13
SCHOLIVM V (ANTIICONOCLASTICVM III) ............................................................. 14
ACTA CONCILII ................................................................................................................ 15
SERMO PROSPHONETICVS AD IMPERATOREM ......................................... 17
CANONES .................................................................................................................. 21
SVBSCRIPTIONES .................................................................................................... 62
INDICES ................................................................................................................................... 87
Scriptura sacra ............................................................................................................... 89
Patres et scriptores ........................................................................................................ 91
Leges ........................................................................................................................... 96
Canones et concilia ....................................................................................................... 97
ominNa personarum .................................................................................................. 102
ominNa civitatum ....................................................................................................... 114
ominNa regionum ...................................................................................................... 126
Subscriptionum numerationis synopsis ........................................................................... 129
EINLEITUNG
Die von Kaiser Justinian II. (685–695.705–711)1 im Jahre 691/2 als Ökumenisches
Konzil einberufene Synode, die als kirchenrechtliche Ergänzung des V. und VI.
Ökumenischen Konzils am selben Tagungsort wie das VI. Konzil, dem Kuppelsaal
(Trullos) des kaiserlichen Palastes in Konstantinopel stattfand, und die deshalb auch
als (Zweites) Concilium Trullanum, Concilium Quinisextum oder Σύνοδος
Πενθέκτη bezeichnet wird, steht an der Grenze zwischen zwei theologischen und
kirchenpolitischen Kontroversen des 7. und 8. Jh.s. Schon durch ihren Tagungsort
weist sie zurück auf die von Justinians Vater, Konstantin IV. (668–685)2, im Jahre
680/1 durchgeführte Synode, die den seit 633 schwelenden monenergetisch-
monotheletischen Streit3 beenden sollte, der zu einer schweren Konfrontation
zwischen der römischen und der konstantinopolitanischen Kirche geführt hatte. Mit
ihrem Bilderkanon can. 82 stand diese Synode bald im Gegensatz zur bilder-
feindlichen Politik Kaiser Leons III. (717–741)4 und seines Sohnes Konstantin V.
(741–775)5 und wurde zum wichtigsten Traditionszeugen der Bilderfreunde und des
Bilderkonzils von Nicaea im Jahre 787.6 Wegen einiger Kanones, die sich vor allem
gegen römische aber auch armenische Bräuche und Traditionen wenden, war diese
Synode ab dem 9. Jh. und bis in neuere Zeit Gegenstand kontroverstheologischer
Auseinandersetzungen. Ihre besondere Bedeutung für die Konziliengeschichts-
forschung, die Geschichte der Beziehungen zwischen griechischer und lateinischer
Christenheit und die byzantinische Geschichte in einer an Quellen armen Zeit ist
offensichtlich. Mit seinen 102 Kanones bietet das Quinisextum die umfassendste
kirchenrechtliche Sammlung der Alten Kirche. Kein anderes Konzil hat die kirch-
liche Praxis der orthodoxen Kirchen byzantinischer Tradition nachhaltiger geprägt.
Es zählt hier zur normativen Tradition der sieben ökumenischen Konzile.
Die Notwendigkeit einer Editio critica maior ergab sich daraus, dass die zuletzt
von Périclès-Pierre Joannou im Rahmen einer umfassenden Edition des altkirchlich-
en Kirchenrechtes im Jahre 1962 vorgelegte Edition mit einer beträchtlichen Menge
von Problemen beladen ist.7 Weiterhin erlaubte die von Heinz Ohme im Jahre 1990
erstmals durchgeführte kritische Edition der Subskriptionsliste trotz einer Basis von
20 Handschriften an einigen Stellen noch kein abschließendes Bild.8 Die in den ver-
gangenen Jahrzehnten gewonnenen neuen Erkenntnisse über das Concilium Quini-
1 PmbZ 3556.
2 PmbZ 3702.
3 Grundlegend dazu: WINKELMANN, Streit. Zu seinen Motiven und Hintergründen vgl. H. OHME,
Motive und Strukturen des Schismas im monenergetisch-monotheletischen Streit: AHC 38 (2006)
265–296; ders., Oikonomia im monenergetisch-monotheletischen Streit: ZAC 12 (2008) 308–343.
Zur Vorgeschichte: CHR. LANGE, Mia Energeia (STAC 66), Tübingen 2012.
4 PmbZ 4242.
5 PmbZ 3703.
6 OHME, VII. Konzil.
7 P.-P. JOANNOU (Hg.), Discipline générale antique [IIe–IXe s.], Bd. I,1: Les canons des conciles
œcuméniques, Rom 1962, 101–241. Vgl. dazu: S. XC.
8 OHME, Bischofsliste.
VIII EINLEITUNG
sextum9 und das VI. Ökumenische Konzil von 680/110 haben schließlich dazu ge-
führt, dass die Bayerische Akademie der Wissenschaften dazu einlud, die Akten des
Quinisextums in die Reihe der Acta Conciliorum Oecumenicorum aufzunehmen.
9 Besonders hervorzuheben sind: LAURENT, L’œuvre; OHME, Bischofsliste; NEDUNGATT/FEATHER-
STONE, Council in Trullo; dazu: B. DUPUY, Les recherches contemporaines sur le concile In Trullo:
Istina 41 (1996) 229–237; G. NEDUNGATT, S. AGRESTINI, Einleitung: COGD 205–215; BRUNET,
Concilio Quinisesto.
10 Grundlegend sind hier neben seinen Editionen die Arbeiten von R. RIEDINGER (DERS., Die Prä-
senz- und Subskriptionslisten des VI. oekumenischen Konzils (680/1) und der Papyrus Vind.G.3
(ABAW philosophisch-histor. Klasse NF 85), München 1979; DERS., Lateinische Übersetzungen
griechischer Häretikertexte des 7. Jahrhunderts (SÖAW.PH 352), Wien 1979; DERS., Der Codex
Vindobonensis 418 und seine Schreiber (Instumenta Patristica 17), Steenbrugis 1989; DERS., Kl.
Schriften zu den Konzilsakten des 7. Jahrhunderts (Instumenta Patristica 34), Turnhout 1998) und
die jüngste Untersuchung von DE GREGORIO/KRESTEN, Il Papiro conciliare.
EINLEITUNG IX
Handschriften mit den Akten des Concilium Quinisextum
Die Edition der Akten des Concilium Quinisextum stellt sich auf den ersten Blick
weitaus unkomplizierter dar als diejenige anderer in den ACO dokumentierter Syn-
oden. Denn im Unterschied zu diesen hat beim Quinisextum kein gerichtliches Ver-
fahren stattgefunden11, so dass hier nicht die für diesen Fall üblichen Verlaufsproto-
kolle angefertigt wurden, sondern nur die für nichtgerichtliche Synoden jedenfalls
im Osten üblichen Beschlussprotokolle.12 Die Akten des Quinisextums sind nicht
durch umfangreiche Florilegiensammlungen oder während der Synode diskutierte
Briefe, Lehrschreiben und Stellungnahmen angereichert; zu ihnen gehören auch
keine kaiserlichen Edikte, sondern sie beschränken sich auf die 102 Kanones, eine
bischöfliche Subskriptionsliste und den Logos Prosphonetikos, die Ansprache der
Synodalen an Kaiser Justinian II. Damit aber enthält der Aktenbestand des Quini-
sextums keine detaillierten Informationen über den Ablauf und die Hintergründe
dieser Synode, wie sie sich in Verlaufsprotokollen in der Regel darbieten. Es handelt
sich bei diesen Akten sozusagen um die „nackten“ offiziellen Ergebnisse.
Im Unterschied zur Kargheit des Aktenbestandes ist dessen Überlieferung
allerdings ausgesprochen umfangreich. Während bei den benachbarten ökumeni-
schen Konzilien die Edition des griechischen Textes auf wenigen Textzeugen basiert,
konnten für diese Ausgabe nicht weniger als 218 Handschriften des 9.–16. Jh.s
erfasst werden, von denen 60 über eine ganze Subskriptionsliste oder deren Anfang
verfügen.13 Dieser reiche Überlieferungsbestand erklärt sich aus der Tatsache, dass
das Quinisextum sehr schnell Bestandteil des byzantinischen Kirchenrechtes
geworden ist und in die Handbücher und Sammlungen des praktischen Gebrauchs
einging.14 So kann es nicht verwundern, dass die handschriftliche Überlieferung der
Akten der Synode durchweg entweder im Kontext des Syntagma XIV titulorum, des
Nomocanon XIV titulorum oder in kanonistischen Sammelhandschriften erfolgt.
Weiterhin liegt es auch in der kirchenrechtlichen Natur der Beschlüsse des
Quinisextums begründet, dass die Überlieferung des Textes der Kanones
ausgesprochen stabil ist und kaum Überraschungen bereit hält. Umso wichtiger für
11 Das III. Constantinopolitanum z.B. ist bis zur 9. Sitzung ein Gerichtsverfahren gegen den
damaligen Wortführer des Monotheletismus, Patriarch Makarios von Antiochien (PmbZ 4670); das
II. Nicaenum war anfänglich ein Verfahren gegen die Bilderfeinde und deren Synode von Hiereia
(754).
12 Diese Unterscheidung erfolgt im Anschluss an E. CHRYSOS, Konzilsakten und Konzilsprotokolle
vom 4. bis 7. Jahrhundert: AHC 15 (1983) 30–40; DERS., Konzilsakten: F. WINKELMANN/W.
BRANDES (Hg.), Quellen zur Geschichte des frühen Byzanz (4.–9. Jh.) [BBA 55], Berlin 1990, 149–
155. A. WECKWERTH hat jetzt darauf hingewiesen, dass für Synoden des lateinischen Westens auch
Verlaufsprotokolle ohne gerichtliche Verfahren belegt sind. Er schlägt deshalb einleuchtend vor,
unabhängig von der Art der Synode Beschlussprotokolle und Verlaufsprotokolle zu unterscheiden
und die Bezeichnung „Konzilsakten“ als Oberbegriff zu benutzen (DERS., Ablauf, Organisiation
und Selbstverständnis westlicher antiker Synoden im Spiegel ihrer Akten (JbACErg. Kl. Reihe 5),
Münster 2010, 4f.).
13 Möglich war dies vor allem durch die systematische Auswertung des großzügig vor Ort zur
Verfügung gestellten Mikrofilmbestandes des Max-Planck-Institutes für Europäische Rechts-
geschichte.
14 S. dazu: S. LXIII–LXXIII.