Table Of ContentOtto von Freising-Vorlesungen 
der Katholischen Universität 
Eichstätt-Ingolstadt
Herausgegeben von der
Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
Werner Eck
Bürokratie und Politik 
in der römischen 
Kaiserzeit
Administrative Routine und politische 
Reflexe in Bürgerrechtskonstitutionen 
der römischen Kaiser
Werner Eck
Bergisch Gladbach, Deutschland Bernhard Schmidt
Voestalpine Langenhagen, Deutschland
Linz, Österreich
ISBN 978-3-531-18741-9  ISBN 978-3-531-18742-6 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-531-18742-6
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Jürgen Malitz  
und der Universität Eichstätt gewidmet
.
Inhaltsverzeichnis 
 
Vorwort ............................................................................................................... 9 
Abkürzungsverzeichnis .................................................................................... 11 
I. Serielle Quellen - Produkte bürokratischer Prozesse ................................ 13
II. Bürgerrechtskonstitutionen und Militärdiplome ..................................... 17
III. Reflexe von Politik in den kaiserlichen Konstitutionen .......................... 33 
1.  Die Beteiligung der Kaiser an der Ausfertigung der Konstitutionen:  
Die doppelte Datierung der Dokumente ....................................................... 33 
2.  Das Ende des generellen Einschlusses der Kinder in die Bürgerrechts-
verleihung ..................................................................................................... 37 
3.  Die Veränderungen in den Diplomen im Jahr 138 zu Lebzeiten Hadrians, 
verursacht durch den Einfluss von Antoninus Pius ...................................... 41 
4.  Die willkürliche Verkürzung des Textes auf den Innenseiten der Diplome 
und die kaiserliche Reaktion ......................................................................... 44 
5.  Die Unterbrechung der Ausgabe von Bronzediplomen in der Krisenzeit  
unter Marc Aurel .......................................................................................... 46 
6.  Der Reflex des Machtkampfes zwischen den Parteien der Kaiser Elagabal 
und Severus Alexander in einem Diplom des Jahres 221 n. Chr .................. 49 
7.  Die Krise der Herrschaft Kaiser Traians im römischen Rheinland im Jahr 
97/98 n. Chr. im Spiegel der Diplome .......................................................... 57 
Appendix: Text des Militärdiploms vom Jahr 86 für das Heer der Provinz  
Rätien ................................................................................................................ 83
Nachweis der Abbildungen .............................................................................. 87
Publikationen des Autors zu Militärdiplomen und damit  
zusammenhängenden Themen ........................................................................ 89
Über den Autor ................................................................................................. 99
Vorwort 
Für das Sommersemester 2011 wurde mir von der Geschichts- und Gesell-
schaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Eichstätt die Otto von Frei-
sing-Gastprofessur angetragen. Ich habe das Angebot gerne angenommen, bot 
es doch nach der Emeritierung die Möglichkeit, nochmals mit einem studenti-
schen Publikum in engeren Kontakt zu kommen. Das war gerade nach der Ein-
führung von modularisierten Bachelor- und Masterstudiengängen eine wichtige 
Erfahrung. Denn bis zum Februar 2007, solange ich an der Universität zu Köln 
im aktiven Dienst stand, hatte das neue System dort eben erst begonnen. Ob es 
dem gesamtuniversitären Fortschritt dient, will ich nach einer nur einsemestri-
gen Praxis nicht beurteilen. Entscheidend ist wohl in hohem Maße das Engage-
ment von Studierenden und Lehrenden, heute nicht anders als früher. 
 
Mit der Otto von Freising Gastprofessur hat deren Inhaber auch die Ver-
pflichtung zu zwei öffentlichen Vorträgen aus seinem Fachgebiet für ein allge-
meines akademisches Publikum übernommen. Es war eine angenehme Pflicht, 
diese Aufgabe zu erfüllen. Die Thematik kommt aus dem Zusammenhang von 
Politik und Administration im römischen Kaiserreich, ein Phänomen, das seit 
den Anfängen meiner akademischen Tätigkeit immer wieder im Zentrum meiner 
Arbeit gestanden hat. Für manche Aspekte dieser Gesamtthematik hat sich die 
Quellenlage in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich verbessert, weil zahlrei-
che neue Dokumente, die sogenannten Militärdiplome, bekannt geworden sind. 
Viele dieser Inschriften auf Bronze konnte ich selbst publizieren, zumeist in 
Verbindung mit Andreas Pangerl, der die Dokumente zugänglich gemacht hat. 
Ihm werden auch die meisten der hier publizierten Photos verdankt. 
Viele einzelne, aus diesen Texten sich ergebende Fragen wurden in den 
letzten fünfzehn Jahren in Aufsätzen und Buchbeiträgen erörtert und weiterent-
wickelt (siehe dazu die Liste von Veröffentlichungen, die sich mit Diplomen 
und damit verbundenen historischen Aspekten befassen). Aus diesen Arbeiten 
sind die in dieser Publikation näher beschriebenen Phänomene entnommen 
worden. Auf diese Weise soll deutlich werden, welche Einsichten die Militär-
10  Vorwort 
 
diplome als serielle Quellen in den Zusammenhang von Politik und Bürokratie 
erlauben.  
 
Der hier publizierte Text umfasst in erweiterter Form die beiden Vorträ-
ge, die am 6. und 20. Juli 2011 in Eichstätt gehalten wurden. Der Vortragsstil ist 
im Wesentlichen beibehalten worden, hier ergänzt durch weitere Beispiele und 
die Anmerkungen, die keinen Anspruch erheben, die gesamte einschlägige Dis-
kussion aufzunehmen. Die Photos der meisten Diplome stammen von Andreas 
Pangerl, dem ich dafür besonders danken möchte. Ebenso danke ich Frau Gisela 
Steib, die sich nicht nur als Sekretärin der Alten Geschichte in Eichstätt um alles 
gekümmert hat, was während meines dortigen Aufenthaltes zu erledigen war; 
sie hat vielmehr auch die Vorlage für die Publikation dieses Textes hergestellt 
und mich damit sehr entlastet. Ebenso danke ich Frau Gabi Hecker vom Lehr-
stuhl für Mittelalterliche Geschichte, die nach einer Erkrankung von Frau Steib 
die Manuskriptvorlage für den Druck vollendet hat. 
Mein Dank in Eichstätt gilt vor allem der Geschichts- und Gesellschafts-
wissenschaftlichen Fakultät der Universität Eichstätt und ihrem Dekan, Prof. Dr. 
Leonid Luks, die die Einladung zu der Gastprofessur ausgesprochen haben, 
sowie meinem langjährigen Kollegen, Prof. Dr. Jürgen Malitz, der nicht nur im 
Vorfeld der Gastprofessur alles organisiert hatte, sondern es sich, obwohl selbst 
emeritiert, nicht nehmen ließ, zu beiden Vorträgen eigens nach Eichstätt zu 
kommen. Die Publikation dieses Textes sei deshalb auch ihm und der Universi-
tät Eichstätt gewidmet. 
 
Köln, 31. August 2011 
 
Werner Eck
Abkürzungen 
 
AE = Année épigraphique. 
 
CIL = Corpus Inscriptionum Latinarum. 
 
Eck, Kaiser als Herr des Heeres = W. Eck, Der Kaiser als Herr des Heeres. 
Militärdiplome und kaiserliche Reichsregierung, in: Documenting the Roman 
Army, hg. J. Wilkes, London 2003, 55 ff. 
 
Heer und Integrationspolitik = Heer und Integrationspolitik. Die römischen 
Militärdiplome als historische Quelle, Passauer Historische Forschungen 2, hg. 
W. Eck - H. Wolff, Köln 1986. 
 
PIR2 = Prosopographia Imperii Romani I - VIII 1, 2. Auflage, Berlin 1933-2009. 
 
RGZM = Römische Militärdiplome und Entlassungsurkunden in der Sammlung 
des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, hg. B. Pferdehirt, Mainz 2004. 
 
RMD = Roman Military Diplomas I-III, hg. M. M. Roxan; IV, hg. M. M. Roxan 
und P. Holder; V, hg. P. Holder, London 1975-2006. 
 
Speidel - Lieb, Militärdiplome = Militärdiplome. Die Forschungsbeiträge der 
Berner Gespräche von 2004, hg. M. A. Speidel - H. Lieb, Stuttgart 2007. 
 
ZPE = Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik.
I. Serielle Quellen - Produkte bürokratischer Prozesse 
Wir alle klagen über Bürokratie; doch wir leben auch alle mit und durch die 
Bürokratie. Und gerade Historiker, die innerhalb der Universität wie alle ande-
ren über Bürokratie ihr Lamento erheben, leben durch die Bürokratie und spezi-
ell ihre Produkte. Das gilt weniger für die Jetztzeit, sondern vor allem für die 
Produkte der Bürokratie in der Vergangenheit. Denn diese sind in vielfacher 
Hinsicht die Quellen für historische Erkenntnis. Die beiden Vorträge, die ich im 
Rahmen  der  Otto  von  Freising-Gastprofessur  im  Sommersemester  2011  in 
Eichstätt halten durfte, können dies auch für die römische Kaiserzeit zeigen. 
Lassen Sie mich jedoch mit einer kurzen Bemerkung über Köln, die Stadt 
meiner Universität, beginnen. 
Es war eine Schockstunde für Köln, die größte deutsche Stadt am Rhein, 
als am 3. März 2009 das Historische Archiv der Stadt einstürzte.1 Verschiedene 
Gründe, die bis heute noch nicht völlig geklärt sind, haben zu dieser Katastro-
phe geführt. Damit existierte das älteste, bis dahin noch nie in seinem Bestand 
gestörte Stadtarchiv Deutschlands nicht mehr, sein gewaltiger Bestand von mehr 
als 30 Regalkilometern an Dokumenten und Akten schien im Orkus unwieder-
bringlich verschwunden zu sein. Im ersten Schockzustand sprachen manche von 
der Vernichtung der Geschichte der Stadt, andere meinten, die 13-bändige 
Stadtgeschichte, die seit dem Jahr 1995 von verschiedenen Autoren erarbeitet 
wird,2 werde deswegen nie mehr fertig gestellt werden können. 
Diese Annahme traf schon unmittelbar nach der Katastrophe für jeden 
halbwegs Informierten nicht zu; denn wenn das die Konsequenz des Einsturzes 
gewesen wäre, hätte keine deutsche Stadt jemals eine Darstellung ihrer Ge-
schichte erhalten, da nirgendwo die urkundliche Überlieferung lückenlos vor-
handen ist. Kriege, Brände und manch andere Umstände haben die meisten 
Archive in ihrem Bestand gemindert. Seit dem 3. März 2009 wurde zudem die 
                                                 
1   Siehe dazu den Sammelband: Gedächtnisort. Das Historische Archiv der Stadt Köln, hg. B. 
Schmidt-Czaia -  U. S. Soénius, Köln 2010. Bei der Ausarbeitung dieser Publikation wurde 
häufig  die  epigraphische  Datenbank  Eichstätt  unter  der  Adresse:  http://oracle-vm.ku-
eichstaett.de:8888/epigr/ epigraphik_de konsultiert. 
2   Geschichte der Stadt Köln, hg. von W. Eck im Auftrag der Historischen Gesellschaft Köln, 
Köln 2004 ff., publiziert im Verlag Greven. 
W. Eck, Bürokratie und Politik in der römischen Kaiserzeit, 
DOI 10.1007/978-3-531-18742-6_1, 
© VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2012
Description:Der Bestand an Militärdiplomen, Dokumenten, die aus der kaiserlichen Zentrale stammen, hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten etwa vervierfacht. Sie ermöglichen neue Einblicke in die kaiserliche Politik und Administration sowie in bislang kaum bekannte politische Spannungssituationen. So erbra